und fuhr sie zornig an: „Du hast nichts zu verschenken! Auf die Abbitte verzichte ich nicht!" „Aber zu was brauchst sie denn?" fragte da der Florian. „Das will ich dir gleich erklären," brummte der alte Hechenplaickner, „wenn du's nicht selber verstehst. Du hast meiner Tochter — ist so ein braves Mädel — einen Schimpf angetan und der muß über dich kommen. Ter Lorenz hat dich auf dem Markt erstechen wollen, aber das ginge ans Zuchthaus und wäre nichts für meine weißen Haare. Die, die's verstehen
: „Ja, .ja, Florian, das ist ein guter Wink. Sprich dich nur deutlicher aus!" Wogegen der alte Hechenplaickner: „Nein, nein, ich will keine Winke und keine Winkelzüge. Ich bleib' aus meiner Klag'." Hieraus der Florian ebenso bieder und gemütlich wie zuvor: „Schau, Vater, es hilft dir ja nichts! Es fehlt ja die Absicht. Oder, Rosi, meinst du, ich hab's mit Fleiß getan?" Die Rosi nahm bei dieser Gewissensfrage, von der ja alles abhing, ihre ganze Kraft zusammen, sah den Florian ernsthaft, aber milde
an und antwortete- ebenso ruhig als bestimmt: „Nein, Florian, das trau' ich dir nicht zu. Ich kenn' dich nicht, aber ich weiß, du bist ein seiner Bursch'." Der Vater warf einen düstern Blick auf seine Tochter. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie's ihm zugetraut hätte. Der Florian konnte aus jenen Worten einiges „regi strieren", eine zarte Rüge nämlich, daß er dem feinsten Mädchen der Gegend nie zuliebe gegangen. „Nun siehst du's, Vater," fuhr er fort, „ich hab's ja nicht mit Fleiß getan." „Ja, ja," sagte
gegen — gegen —" Hier übermannte aber den ehrlichen Vater der Zorn und er brach überlaut und derb heraus: „Gegen den nieder trächtigen Menschen, der mir mein Kind in die Schand' ge bracht hat und jetzt nicht tun will, was er mir schuldig ist." Die Rosi deckte sich die Augen wieder zu und rief: „O weh! Es ist vorbei!" Die bisherige Verhandlung war in der landesüblichen Mundart geführt worden, welche jedoch der Deutlichkeit wegen wohl etwas ermäßigt werden mußte. Ber jenen Worten aber trat der Florian an den Tisch und legte
sein wollte. Jener sah daher dem jungen Spre cher ganz bedenklich nach und fragte mißmutig: „Was hat denn das zu bedeuten? Darf einer so Davonlaufen vor Ge richt? Das wäre doch was Neues!" > Der bleichen Rost dagegen, die ja die Maler und ihre eigene Lektüre gebildet hatten, war kein Wort und am wenigsten der Sinn entgangen. Dieser schien ihr ganz ver- iähnlich, und der freundliche Abschied am Ende konnte doch auch nur Gutes bedeuten. Aber Der Ausgleich, von dem der Florian gesprochen, wie sollte der zustande kommen? Wie?