, die so auch am besten versorgt sein werden. Zahlreiche Frauen jedoch werden nach ^ q: — 146 — sich bedroht sah, gab ihr jetzt ihre Kaltblütigkeit wieder, und immer noch überzeugt, daß sie un Besitz des echten Testaments sei, sowie darauf bauend, daß Florian seinen Vater zu sehr liebe, um ihn öffentlich anzuklagen, wies sie jedes Zugeständnis ab. „Laß dem Alois Staudach sein' Bub' reden, wenn er was weiß," sagte sie, _ nachdem sie in das Gerichtszimmer zurückgekehrt war, und hochaufgerichtet dastehend, richtete
sie ihre grauen Augen fest auf Florian. Aber sie sah ihn nur undeutlich, denn die in ihr gärende Wut trübte ihren Blick. „Um Gotteswillen, Mutter, das kannst d u von mir verlangen?" rief Florian, indem er entsetzt einen halben Schritt zurücktrat. Auch Frau Rest war erschreckt und starrte Veronika mit weitgeöffneten Augen an. Ignaz ersparte Florian das Schwere. „Wenn die — die da," sagte er und wies mit dem Daumen der linken Hand seitwärts auf die regungslose Veronika
finger nach der Decke. „Also just an dem Abend, wo er von dem alten Mayr geschossen worden ist, da hat er seinem Buben, dem Florian da, die Geschichte von dem Testament da erzählt. Also ist die Unterschrift von dem Bartel Staudach alleweil echt. Und wie der Alois tot war, just an dem Abend von seinem Begräbnistag, da ist der Florian zu mir nach Buchau gekommen, hat mich für seinen Vater um Verzeihung gebeten, für alles Unrecht, was der mir an getan hätt', und hat mir und meiner Frau, der Resi
hier, alles von dem Testament bericht't." Florian, der mit brennenden Wangen und gesenkten Lidern, unter denen zwe^große Trinen hMvortropften, zugehört hatte, nickte jetzt bestätigendMit jran Ren. welche während der Er zählung hartnäckig züin^eiftter hinausgeschaut hatte, kehrte sich li f — 147 — fl wieder zu ihrem Manne und streichelte ihm mit einem wunderlichen ^ Zucken der Lippen den Oberarm. Er legte ihr, in seiner Aufregung nicht beachtend, daß sie nicht im bloßen Kopfe war, seine schwere Rechte auf den Hut
sich' zunächst mit der Frage an Florian: „Ihre Mutter oder Stiefmutter ; scheint von dem Vorhandensein des Testamentes nichts gewußt zu yaben?" , J „Ja, sie hat darum gewußt," versetzte Florian unbedenklich. I „Mein Vater hat mir gesagt, daß er cs ihr erzählt hat, als ich noch bei den Jesuiten in Innsbruck war." Nun erklärte der Richter Ignaz, daß ihm nichts übrig bleibe, als, gestützt auf die Aussage Florians und das Zeugnis Griesingers welches aber erst noch beigebracht werden müsse, gegen die Witwe