, in dessen Verlauf Oberleutnant Matuskovich den wehr losen Reserveoffizier mit dem Säbel arg zurichtete. Auf Befehl des Oberleutnants Matuskovich wurde Nagh in Der arme Sünder Florian Ein Roman des Lebens. Von Walter Kloepffer Copyright by Wilhelm Goldmann. Verlag' Leipzig, durch Dr. Präger. Pressedienst, 2öwn 11 Geschafft, erledigt, heißen Dank? Die Nacht ist wolkenverhängt, blütenschwer und barm herzig. Sie gibt so leicht keinen heraus, der sich ihr anver traut. Florian läuft über eine Wiese. Drüben ist Wald
, ra benschwarzer, dichter Wald. Florian denkt im Laufen, daß eine Turnstunde mehr wert ist als tausend unregelmäßige Verba. Plötzlich jagt ihm ein Schatten, ein galoppierender, keuchender Schatten höllische Angst durch die Knochen — „Himmel, hast du mich erschreckt! Ja, Hund, wo kommst du denn her? Du aufdringlicher, magerer, gelber? Weißt du auch, daß ich dich nicht brauchen kann? Wenn du Lärm machst, erschieß ich dich. Aber da ist ja schon der Wald, ein schöner Wald, was? Man muß Gott für alles dankbar
sein. Wollen wii/s miteinander versuchen? Aber einen Namen mußt du haben, du Namenloser. Wie heißen wir dich denn? Prinz? Gefällt dir Prinz? Schön, es bleibt dabei." Florian ist von einer geschwätzigen Trunkenheit ergriffen, die ihm den unverhofft aufgetauchten Köter zum Busenfreund und Spieß gesellen macht. Er ist wie besoffen von der wiedergewonnenen Freiheit. Freiheit, köstlichstes der Güter für den, der dich ber- loren glaubte! Prinz wedelt mit seinem über alle Begriffe häßlichen, ge- ' ringelten Schwanz
, und wenn er nach getaner Ar beit zurückkommt, ist der Rucksack leer, Oder eine Magd, die in den Keller geschickt wird, wo die großen Kuchenbleche lie gen, sieht etwas Ertapptes, zwei Beine, aus der Kellerluke verschwinden und bekreuzigt sich. Diese rätselhaften Gescheh nisse ließen sich beliebig vermehren. Es ist nicht nötig. Sie zeigen zur Genüge, auf welche Art sich Florian und sein Hund vor dem Verhungern schützen. Für Leute, die um das nackte Leben kämpfen, existieren Paragraphen nicht mehr, von Hun den ganz
hat. Da sind unerträgliche Einsam keiten. Selbstvorwürfe und unheimliche Nächte. Namentlich der Hauptwachtmeister, wir kennen ihn (er hat einen Furun kel und feit kurzem ein Motorrad aus Abzahlung), nament- lich dieser strebsame und hoffnungsvolle Beamte kann sich an Diensteifer nicht genug tun; er verbringt ganze Tage im Wald, um den entwichenen Florian zur Strecke zu bringen. Er ist persönlich gekränkt durch den formlosen Abschied Flo rians, hat eine Nase bekommen und macht dem Flüchtling nun auf alle Weise das Leben