richte n's a paar leicfjitere Fälle her, und Florian wußte, was er zu 'tun hatte. Am nächsten Vormittag standen dann ein paar Nervenkranke vor den Prüfungskandidaten, die herausbringen mußten was ihnen fehlte. Das war nun für die jungen Studenten, die noch wenig Praxis besaßen natürlich nicht leicht. Aber Schedlherr war ein guter Mensch; wenn ein Kandidat gar arg lang brauMe sagte er: „so, ich lasse Ihnen jetzt 5 Minuten: Zeit und geh' einstweilen in mein Kabinett; wenn sie nach 5 Mi nuten
nicht wissen, was dem Patienten fehlt, sind sie durchgesallen." Wenn dann der Herr Professor wieder erschien, konnte Kandidat immer eine befriedigende Antwort geben; daraus wandte sich aber Schedlherr in auffallender Weise etwa nicht dem Kandidaten, sondern seinem Florian zu und sagte unter Augenblinzeln: „Die Prüfung ist bestanden!" 1 Auch sonst war Florian unentbehrlich. Niemand, auch die Assistenzärzte, die oft wechselten, kannten sich so bei den komplizierten elektrischen Apparaten aus, die heute
in der modernen Psychiatrie angewendet werden, wie Florian, und niemand konnte leichter mit einem rabiaten Patienten fertig werden, als Florian mit seiner Bärenkraft, und dazu hatte ihn der Herr Professor noch im japanischen Jiu-Jitsu ausbilden lassen. , Kurz und gut, Florian war die rechte Hand des Universitätsprofessors, und bildete sich nicht wenig ein darauf. Abends schmiß er am Stammtisch! nur so mit lateinischen Brocken herum und bei der Feuerwehr, wo er natürlich bei der Sanität war, hielt man große
Stücke auf ihn. Er sagte nie anders als: „I und der Professor hab'n heint . . " Ta kam das große Feuerwehrfest heran, bei dem natürlich Florian dabei sein mußte. Als er zu seinem Professor fragen ging, ob er den Sonntag frei haben könne (denn Sonntag vormittags war Dienst), sagte ihm der: „Mein lieber Florian, es ist! mir wirklich sehr unan genehm, aber ich Hab' für morgen vormittag einen kranken Grafen zur Untersuchung herbestellt und da tat ich Sie wirklich notwendig brauchen. „Jst's denn nit
möglich daß Sie doch kommen." „Teisl, Teisl", sagte Florian und kratzte sich hinter den Ohren, „es ist halt das 25- jährige Jubiläum, und wenn i nit dabei bin, do wiss'n's ja selber, Herr Professor." „Also dann bleib'n's halt aus. Gute Unterhaltung, aber sind's solid, daß wir am Mon tag wieder arbeiten können." Als dann am Montag unser Florian mit einem Mordskater in die Klinik kam, war der Teufel los. Der Professor schimpfte und wütete. Niemand hatte nämlich ohne Florian die elektrischen Apparate