. „Nicht viel. Nun, gar nicht viel. Der Alte war ganz verlegen, er blickte bald auf Georg bald auf Antonie, die an ihrem Geliebten lehnte. Ueber Beide war noch die Weihe des vor hergehenden Augenblicks gebreitet, die erst allmähl ig wieder die äußere Kundgebung verließ, um sich um so tiefer und dauernder in's Innere zurückzuziehen. „Ja, daS ist sie,' sagte der Alte, indem er auf Antonie deutete. „Ja, daS ist sie. aber viel schöner als daS Bild, viel schöner. O, junger Herr Georg, warum kennt die Firma
nur die Stellung und den Mammon?' — „Die Firma Winterberz ist bei uns gewesen,' fuhr er nach einer Pause fort, die ganz dem An schaue« Antoniens gewidmet war. „Es ist Alles aus, Sie haben sehr heftig mit einander gesprochen. Die Firma Winterberg sprach vom Worthalten, daß ihre Tochter blamirt sei, daß er nie wieder Rück« ficht auf die Geschäfte der Firma nehmen wolle, soa dern mit verstärkten Mitteln eine große Ton curre n z eröffnen würde. Allen seinen Geschäftsfreunden wollte er mittheilen, wie Dolomie
ck Sohn Wort hielten.' „Aber,' rief G-org, „die Firma hat doch nichts mit Familienangelegenheiten zu thun?' Der Alte blickte Georg an, als wenn er sagen wollte : So dumm bist Du noch, daß Du nicht weißt, weß halb bei uns geheirathet wird? Laut sagte er dannu „DaS G-schäst war einmal abgeschlossen - ' „Aber die Waare wollte nicht,' fiel Georg lach-nd ein. „Nein, durchaus nicht. Und deßhalb sind die Fir men, die zusammengehen wollten, ganz auseinander und — an Versöhnung wird wohl nie zu denken
sein, ich kenne die Firma. „Es läßt sich nun einmal nicht ändern. Ich habe mit der Vergangenheit g-brochen und gehe einer neuen Zukunft entgegen. Ich habe dem Reichthum entsagt, um dem wahren Glück meine Hand zu reichen — „Aber,' uot-rbrach Jean ihn ängstlich, „wovon wollen Sie denn noch leben? Auf ein Comptoir können Sie hier doch nicht gehen, Sie würden zu viel Unangenehmes haben.' „Den KauimannSstand hänge ich an den Nagel,' erwiderte Georg. „Ich werde mich der Kunst widmen.' „Ach, Du lieber Gott
, der Kunst! Georg Dolomie, der einzige Sohn der Firma ein Künstler. Nein, nimmermehr, daS geht nicht an, das kann nicht angehen.' Jean schien unter der Rubrik „Künstler' jene wundersame Gesellschaftsklasse zu begreifen, die M ssen und Jahrmärkte mit ihren Leistungen unsicher macht. Und so war sein Entsetzen erklärlich. .Ich will kein Schauspieler oder dergleichen werden,' erwiderte Georg, um den Alten zu beruhigen. „Ich, werde Maler.' „Handwerker? Nein, das geht nicht.' Georg mußte unwillkürlich lächeln