keine Be- schäfkigung. Aus Kramsach schreibt man uns: Die Firma A.-G. Thurwieser, Kisten- und Faßfabrik, Kramsach i. T. ist so glücklich, daß sie sich drei Direktoren leisten kann, di« nichts besseres wissen, als sich untereinander zu streiten um die Macht im Betrieb. Es ist nur einer unter ihnen, der Fachmann in der Holzindustrie ist, aber von den bei den übrigen Direktoren auf das Heftigste bekämpft wird. Es ist diesen zwei Herren vor ungefähr sechs Monaten gelungen, einen tüchtigen Fachmann, der damals Direktor
war, zu vertreiben, um den, der jetzt als Direktor und Fachmann fungieren soll, nicht aufkommen zu lassen. Aber das alles soll die Firma mit sich ausmachen. Die Ar beiterschaft, die sich bemüht hat, den Betrieb zu för dern, wird entlassen, weil die Herren um die „Würde" streiten. Die Herren haben es durch persönlich« Streitig keiten so weit gebracht, daß sie derzeit, wo alle Sügereien mit Volldampf arbeiten, kein Rundholz haben, und das nur deshalb, weil sie durch Streitigkeiten vergessen
haben, daß sie zum Weiterarbeiten auch Material brauchen. Deshalb ist es so weit gekommen, daß sie Samstag den 5. August 1922 205 Arbeiter entließen, ohne dieselben (weil keinerlei Abmachungen zwischen der Firma und der Arbeiterschaft hinsichtlich Kündigung bestehen) 14 Tage vorher zu kündigen. Man sieht wieder einmal, wie man die Arbeiter leichtsinnig aus die Straße wirft, unbeküm mert, ob dieselben morgen etwas zum Essen haben oder nicht, was heute ganz leicht möglich ist, weil die Teue rung von Stunde zu Stunde steigt
