, Schloßgasse 10. 715 Gedenket der «me» KciGimliücll! bi m« n> tv bc lo ge l" tc st, V oi \ * or 33 ive IS ix iii T in 9 ' in je n [3 1 : ! „Schau, wie schön das Feucrlcin brennt und wie einfach das geht! Ich brauch' mir nicht mehr die Hände zu verbrennen und sie können mir doch nichts stehlen, wenn sie ein mal das Grab öffnen. Ha, ha, ha, bequem nmß man sich's machen, wenn man gestor ben ist. Arbeiten und sich plagen hat man im Leben mögen." Das Feuer knisterte, züngelte und duckte
sich wieder. Mit vorgequollenen Augen sah der Alte zu. Sein Gesicht grinste, gräßlich klang sein Lachen durch das Zischen der Flämmlein. Da sprang plötzlich das Feuer aus der Truhe, reckte zornig die rote Zunge heraus, leckte in die Luft und züngelte nach der Mel- lampe, die auf dem Tische stand. „Ha, ha. ha," lachte der Alte, „wie es brennt! Feuer, ho, Feuer, ho! Lustig ift's im Grab und ich brauch' nicht mehr zu frieren. Horch, draußen geht der Sturm. Die armen Menschen, die arbeiten müssen bei der Kälte." Lr wärmte
sich die Hände am Feuer. Die Flamme hatte einen Rock ergriffen, der an der wand hing. Beißender Rauch zog durch das Zimmer, Funken flogen. „Ha, ha, ha," lachte der Alte immer fort. Das Feuer leckte an der Wand empor, die Tapeten brannten. Glühende Fetzen lösten sich los. „Nun ift's genug!" brüllte der wahn sinnige. „Mein Grab brennt!" Lr sprang auf und schlug nach dem Feuer, es zu löschen. Zu spät. Schon sing die Ueberdecke Feuer. Die Hitze stieg, die Haare des Irren krümm, ten sich. Lr sprang zur Türe
und polterte an das Holz. „Auf, Gestorbene, auf! Mein Grab brennt!" Er riß an der Tür, der Riegel wich nicht. Die Täfelung knatterte, eine Fensterscheibe sprang; das Feuer züngelte hinaus und griff nach dem Gebälk. Der waldhueber schrie in die Nacht hin aus. > Das Feuer überpraffelte die Rufe des Wahnsinnigen. Die Flammen nagten am Holz, der Sturm griff nach ihnen und riß sie in die Sparren des Daches. Im Dorfe schlug die Sturmglocke an, Rufe gellten, das Feuerhorn tutete. „In der Waldhube brennt es! Feuer
! Feuer!" Menschen stürmten die Dorfstraße her auf, der rote Schein des brennenden Hofes leuchtete in ihr Gesicht; Funken flogen über die Häuser, die Rauchfahnen wehten schwarz über das Dorf. Klafterhoch schoß die Flamme von allen Seiten über die Schindeln empor, leckte aus den Fenstern, sprang in die Luft und schmiegte sich wieder ins Innere wie ein grimmig-tük, kisches Tier, das sich seiner Beute sicher weiß. (Fortsetzung folgt.)