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Giornali e riviste
Meraner Zeitung
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Pagina 6 di 20
Data: 12.06.1904
Descrizione fisica: 20
am 3V. Juni l. I. Neueste Nachrichten und Telegramme. Schwurgericht Bozen. Bozen, 11. Juni. Zum drittelrmale w dieser Periode haben sich heute Misere Geschworenen mit eine»» Totschlage zu beschäftigen. Auf der An klagebank sitzt der 32jahrige ledige Josef Ferrari aus Cavedinc in Judikarien, Wletzt Bauniann beim Mtsbesitzer Vögel in St. Justina unweit Bozen. Der Tatbestand ist folgender: Am 27. März ds. Zrs. gegen Abend hätte sich in der Justiner Weinstube des Alorian Egger zufällig eine Gesellschaft

war. Ein rasch herbeigeholter Arzt stellte drei Stichwunden fest: eine leichte am Kvps, eine schwere am rechten Oberschenkel und eine tät liche am Bauche. Da niemand vorher eine Rau ferei wahrgenommen hatte, so ging die erste Frage nach dem Täter. Als die letzten Gaste, welche sich zugleich mit Fallenbach auf der Kegelbahn befunden hatten, nannte man die Knechte Anton Verrant und Peter Gasser, sowie den Baumann Josef Ferrari. Fallenbach, der trotz seiner schreck lichen Verletzungen noch eine zeitlang reden

konnte, bezeichnete nun mehreren Personen gegen über den Ferrari als den Täter. Die Tat wurde jedoch, wie es scheint, ohne Zeugen verübt und Ferrari behauptet, er wisse von nichts, denn er sei stark berauscht gewesen. Diese Verantwor tung entspricht jedoch nicht der Wahrheit, denn es läßt sich nachweisen, daß Ferrari nicht so viel zu sich genommen hat, als bei einem rüstigen und ans Trinken gewohnten Manne, gleich ihm, zu einer vollen Berauschung notwendig ist. lich des Motivs der Tat konnte

man folgendes in Erfahrung bringen : Während des Kegelspiels ge riet Ferrari aus geringfügigem Anlasse mit den Brüdern Verrant in Streit und drohte, die beiden in die Pergeln hinauszuwerfen. Diese Aeußerung veranlaßte den in der Nähe befindlichen Johann Fallenbach zu der Gegenbemerkung: „Von dem „Pelz' lassen wir uns nichts schaffen!' Bald darauf fing Ferrari mit dem Johann Oberrauch eine Balgerei an, wurde jedoch von diesem zwei mal zu Ä>den geworfen, »vorüber Follenbach, der ziemlich angeheitert

war, lachte und mit den Wor ten: „Recht geschieht ihm!' seiner Schadenfreude Ausdruck gab. Diese Unbedeutenden Bemerkt»- gen müssen den Anstoß zu der Bluttat gegeben haben. Gerichtlich - konnte der Beschädigte nicht mehr vernommen werden, weil er schon nach 12 Stunden starb. Ferrari ging heim und blieb vor seiner Wohnung auf einer Ban? sitzen, bis ihn ein Hausgenosse zu Bette brachte. Dieser Haus genosse glaubte, Ferrari sei betrunken. Als jedoch bald darauf zwei Gendarmen erschienen und den Ferrari

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Giornali e riviste
Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 11.06.1904
Descrizione fisica: 12
unter sehr mildernden Umständen auf 15 Monate schweren Kerkers und Ersetzung des unterschlagenen Betrages von 3376,18 L an!?as Aecar. Als erschwerend wurde angenojminen: Zusammoitveffen zweier VsiPre-j chen und die längers Fortsetzung derselben: als strafmildernd: «ÄbsPellung, umfassendes ständnis, gutes VorlÄen, bisherige Straflosigkeit, lange Untersuchungshaft, teilweise mißliche.Ver hältnisse. Totschlag. Das Schwurgericht verhandelt heute unter den, Vorsitz des Vizepräsident«! Dr. Spath gegen Josef Ferrari

! war. Da nicimand vorher einen auffallenden Streit oder gar eine Rauferei wahrgenommen hatte, ging, naH Bergung Lies Verwundeten, die erste Frage nach! dem Tater. AIs die letzten Gaste, welche sich zu gleich mit Fallenbach auf der Kegelbahn befunden «Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) hakten, wo die «ersten Spuren der Bluttat sichtbar waren, inpnnte man die beiden Knechte Eggers, namens Anton Verrant und Peter Gasser. sowie den Knecht deß Voglbauerni, Josef Ferrari. Auf den letzteren fiel sogleich

gewesen zu sein und jomit an nichts sich zu erinnern. Allem diese Verantwortung ent spricht nicht der Wahrheit' seinen eigenen Angaben zufolge hatte Ferrari an dem fraglichen Tage un gefähr 2 Liter Wein und ein Glas Bier getrun ken, andere geistige Getränke hatte er bis zum Augenblicke der Tat nicht genossen. Bei der Frage noch dem Grade seiner Trunkenheit in diesem letz teren Zeitpunkts kann wohl nur die im Laufe des Nachmittags und Abends genossene Menge von Wein in Betracht kommen. Diese belief sich auf kaum

N/> Liter Wein, eine Menge, welche inner halb eines Zeitraumes von ungefähr K Stilln den genossen, in der Regel nicht geeignet ist, einen im kräftigsten Alter stehenden, erhobenermaßen an den Weingenuß getvöhnten Burschen, wie es Ferrari war. in den Zustand starker oder gar vollständiger Berauschung zu versetzen. Der Beschuldigte hat sich vor der Tat auch keineswegs wie ein Betrunke ner betrunken: sämtlich? Zeugen, welche mit ihm während des Kegelspieles zu verkehren und ihn zu beobachten hinreichend

, er habe bereits 1.70 15 er legt. Da Oberrauch dies in Abrede stellte, ersaßte Ferrari ihn am Rocke und es entstand zwischen ihnen eine kleine Balgenei, bei nvlcher Oberrauch nach einem in die Unterkiefer erhaltenen Stoße seinen Gegner, der ihn immer wieder angreifen wollte, zweimal zn Boden warf und ihm einen Schlag auf die linke Gesichtshälfte versetzhe. An- läUich dieser Balgerei soll Fallenbach, der ziem lich angeheitert war. nach Aussage des Heinrich Zelger seiner Freude über das Unterliegen Fer rari

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 7 di 8
Data: 13.06.1904
Descrizione fisica: 8
Geschworenen mit einem Totschlage zu be schäftigen. Aus der Anklagebank sitzt der 32- jährige, ledige Josef Ferrari aus Cavedine in Judikarien, zuletzt Baumann beim Gutsbesitzer Vogel tu St. Iustina unweit Bozen. Der Tat bestand ist folgender: Am 27. März ds. I. gegen Abend hatte sich in der Justiner Weinstube des Florian Egger zufällig eine Gesellschaft zusam- rnengefunden, welche sich ans der im Weingute dieser Wirtschaft gelegenen Kegelbahn mit Kegel spiel unterhielt. Als ein Teil der Gäste sich bereits

. Da niemand vorher eine Rauferei wahrgenommen hatte, so ging die erste Frage nach dem Täter. Als die letzten Gäste, welche sich zugleich mit Fellenbach auf der Kegel bahn befunden hatten, nannte man die Knechte Anton Verrant und Peter Gasser sowie den Bau mann Josef Ferrari. Fallenbach, der trotz seiner schrecklichen Verletzungen noch eine Zeit lang reden konnte, bezeichnet mehrerenPersonen gegenüber denFerrari alsTäter. Die Tat wurde jedoch, wie es scheint, ohne Zeugen verübt und Ferrari behaup tet

, er wisse nichts, denn er sei stark berauscht ge wesen. Diese Verantwortung entspricht jedoch nicht der Wahrheit, denn es läßt sich Nachweisen, daß Ferrari nicht so viel zu sich genommen hat, wie bei einem rüstigen und ans Trinken gewohnten Manne, gleich ihm, zu einer vollen Berauschung notwendig ist. Bezüglich des Motives der Tat konnte man folgendes in Erfahrung bringen: Während des Kegelspieles geriet Ferrari aus ge ringfügigem Anlasse mit den Brüdern Verrant in Streit und drohte, die beiden

in die Pergeln hin- auszuwerfen. Diese Aeußerung veranlaßte den in der Nähe befindlichen Johann Fallenbach zu der Gegenbemerkung: Von dem „Pelz" lassen wir uns nichts schassen! Bald daraus fing Ferrari mit dem Joses Oberrauch eine Balgerei an, wurde jedoch von diesem zweimal zu Boden geworfen, worüber Fallenbach, der ziemlich angeheitert war, lachte und mit den Worten „Recht geschieht ihm" seiner Schadenfreude Ausdruck gab. Diese un bedeutenden Bemerkungen müssen den Anstoß zu der Bluttat gegeben

haben. Gerichtlich konnte der Beschädigte nicht mehr vernommen werden, weil er schon nach 12 Stunden starb. Ferrari ging heim und blieb vor seiner Wohnung lange aus einer Bank sitzen, bis ihn ein Hausgenosse zu Bette brachte. Dieser Hausgenosse glaubte, Ferrari sei betrunken. Als jedoch bald daraus zwei Gendar men erschienen und den Ferrari verhafteten, da schien es denselben, als ob Ferrari die Trunken heit nur simuliere. Aus dein Wege zur Frohnseste äußerte er unter anderem, er habe beim Kegelspiel einem Alten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 10
Data: 11.07.1903
Descrizione fisica: 10
besuchen und dadurch sich die zweite Landes sprache erwerben. Wie war eS'möglich, daß neu angekommene Bauleute des Dr. Richard Ferrari dem Seelsorger Nikolaus Malpaga erklärten, sie seien sehr froh, daß ihre Kinder deutsch lernen können^ des halb wäre eS ganz gegen ihren Willen, wenn sie gezwungen würden, die Kinder in die welsche Schule ju schicken. Die Herren von Pfatten und der „Alto Adige' mögen die 50 italienischen Familien, welche Pfattm in den letzten zehn Jahren verlassen

haben, um in einem deutschen Dorfe ein besseres Brot zu essen und von der Pellagra verschont zu bleiben, befragen, als Chwgna Karl, GreneS, Bisesti, Laren- iisch, Enderle und so weiter, ob sie nicht mit der wischen Schule einverstanden waren und jetzt ganz sonders find. Wie ist eS möglich, daß die Bau ute am Brückenhof einem zweimaligen Anstürme von Seite des Vorstehers Miori, des allmächtigen -Richard Ferrari und des noch menschlich ge- ^ten eigenen Grundherrn, es möge eine vorge- ^ Bittschrift, welche von Unwahrheiten

, die so- Inthronisation kann schon am Tage der ^Üsmden, wird aber gewöhnlich auf eine ^Zeit verschoben. ,D er Tiro » e r' setzten und die deutsche Sprache für ihre Kinder ge wahrt haben wollten? Herr Titus v. Ferrari setzte eben in seiner Menschlichkeit bei, niemand sei ge zwungen und hätte für den Weigerungsfall keine Folgen zu befürchten. Freilich wußten die besagten Bauleute, als Foradori, Schaffer Ferrari Anton Peter, Trentini und Peterlini ganz gut, daß sie bei Dr. Richard Ferrari, Schlößl Hofbesitzer

, und Johann Miori, Vorsteher, sicher in Ungnade fielen und nie mals einen Platz auft ihren Anwesen fänden. Doch sie' unterfertigten nicht; so auch die Bauleute am Kellerhof. Als am 22. Juli 1897 die Bauleute des Dr. Richard Ferrari von seinem Agenten Giovanini zur Unterfertigung der Bittschrift um die italienische Schule in das HauS des Agenten, wo auch Miori wartete, zitiert wurden, gab eS allgemein unzu friedene Mienen und auch Widerspruch; sie kannten aber ihren Herrn mit den Satzungen, deren Punkte

so zahlreich waren und find wie die Anrufungen der Allerheiligen-Litanei, sie wußten auch, daß er der Hauptagitator für die welsche Schule sei. Weil sie für den Moment keinen anderen Ausweg hatten, fertigten sie alle. Am 32. Juli abends kamen einige dieser Bauleute zum damaligen Seelsorger und unterfertigten die Erklärung für Beibehaltung der deutschen Schule, andere aber erklärten, sie seien mit der deutschen Schule ganz zufrieden, doch wagen sie eS nicht, dem Dr. Richard Ferrari in dieser Sache

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 20
Data: 19.07.1903
Descrizione fisica: 20
es denn, daß dann ein welscher Grundbesitzer italienische Bauleute von Welschtirol mit der Begründung nach Pfatten herausgelockt hat, die Kinder könn ten den Kindergarten und die deutsche Schule be suchen und dadurch sich die zweite Landessprache erwerben. Wie war es möglich, daß neu ange kommene Bauleute des Tr. Richard Ferrari dem Seelsorger Nikolaus Malpaga erklärten, sie seien sehr froh, daß ihre Kinder deutsch lernen können, deshalb wäre es ganz gegen ihren Willen, wenn sie gezwungen würden, die Kinder in die welsche

von Seite des Vor stehers Miori, des allmächtigen Tr. Richard Ferrari und des noch menschlich gesinnten eigenen Grundherrn, es möge eine vorgelegte Bittschrift, welche von Unwahrheiten strotzte, unterfertigt werden, ein entschiedenes Nein entgegensetzten und die deutsche Sprache für ihre Kinder gewahrt haben wollten? Herr Titus v. Ferrari setzte eben in seiner Menschlichkeit bei, niemand sei gezwun gen und hätte für den Weigerungsfall keine Fol gen zu befürchten. Freilich wußten die besagten Bauleute

, als Foradori, Schaffer Ferrari Anton Peter, Trentini und Peterlini ganz gut, daß sie bei Dr. Richard Ferrari, Schlößlhosbesitzer, und Johann Miori, Vorsteher, sicher in Ungnade fie len und niemals einen Platz auf ihren Anwesen fänden. Doch sie unterfertigten nicht; so auch die Bauleute am Kellerhof. Als am 22. Juli 1897 die Bauleute des Dr. Richard Ferrari von seinem Agenten Giovanini zur Unterfertigung der Bitt schrift um die italienische Schule in das Haus des Agenten, wo auch Miori wartete, zitiert wur

erklärten, sie seien mit der deutschen Schule ganz zufrieden, doch wagen sie es nicht, dem Dr. Richard Ferrari in dieser Sache zu widersprechen, das würde ihnen die Stelle kosten das Ehrenwort ab, daß er von der Aussage des Sehenswürdigkeiten vonMeran nnd Umgebung Kur°-°x G-b-°uch m- ch-n d«- ! ° m .d nmmk Ril-laus . Ps -r-li-ch-, )ann Karl Chiogna. Der Betreffende war ein Jahr nachher nicht mehr bei Dir. Richard Ferrari, es wurde ihm der Dienst verleidet. Ter Betres- ende befindet

sich jetzt in Branzoll beim deutschen Herrn Passolli, der ihn nicht genug loben kann. Denjenigen Bauleuten aber, welche die Beibehal- ung der deutschen Schule wünschten, wurde vom Agenten im Namen des Besitzers Dr. Richard Ferrari gesagt, sie hätten viel gewagt, für dies mal sei es so gut, doch schaffe« er auf seinem Hofe. Lieber „Alto', gib Antwort, waren diese Zauleute nicht für die deutsche Schule? Man könnte noch verschiedene solche Geschichten er zählen, doch später wird es besser sein. Die armen Bauleute

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 7 di 8
Data: 14.06.1904
Descrizione fisica: 8
des Kassajournales Zahlungen ausnahm, die er gar nicht gemacht hatte, steÄe den betreffenden Geldbetrag zu sich und fälschte, um unentdeckt zu bleiben, Quittungen von Lieferan ten. Er fälschte hauptsächlich die Rechnungen über das Brennholz für die Gefangenhausküche. — Er wurde zu 15 Monaten schweren Kerkers And Ersetzung des unterschlagenen Betrages von 3376 18 X an das Aerar verurteilt. Totschlag. Am Samstag beschäftigte sich der Gerichtshof mit Josef Ferrari, welcher geboren im Jahre 1872 zu Cavadine, Bezirk

hatten, waren die beiden Knechte Eggers, sowie der Knecht des Vogelbauern, Josef Ferrari. Auf diesen letzteren siel sogleich der Verdacht der Täterschaft und dieser erwies sich auch sofort als begründet, da Fallenbach, vom Wirte befragt, gerade jenen als den Täter bezeichnete. Auch dem Knecht Anton Verrant gegenüber gab der Verletzte an, „der beim Vogl' habe ihn gestochen. Eine nähere Auf klärung über Veranlassung und Hergang der Sache konnte nicht erlangt werden, weil die Tat ohne Zeugen verübt wurde und well

Fallenbach infolge seiner lebensgefährlichen, schmerzhaften BauchwuNde And infolge Entkräftung nicht viel zu sprechen und -daher Leine weitere Auskunft zu geben vermochte und well endlich 'der Beschuldigte selbst behauptet, damals vollkommen berauscht gewesen zu sein und somit an nichts sich zu erinnern. Allein diese Ver antwortung entspricht nicht der Wahrheit, denn Ferrari konnte von dem an diesem Tage genossenen Quantum von geisti gen Getränken nichhderart betrunken gewesen sein, daß er die Erinnerung

, sagte: „Wir lassen uns vom „Pelz' nichts schaffen!' Als gegen halb 7 Uhr das Spiel beendet war und der mitspielende Johann Oberrauch, Tag- löhner, von den Teilnehmern die geschuldeten Beträge einHeben wollte, weigerte sich Ferrari, den ganzen verspielten Betrag zu bezahlen und behauptete, er habe bereits 85> kr. erlegt. Da Oberrauch dies in Abrede stellte, entstand zwischen ihnen eine kleine Balgerei, bei welcher Fallenbach, der ziemlich ange heitert war, seiner Freude über das Unterliegen Ferraris

von seinem Fenster hinaussah, saß Ferrari auf der Bank vor dem Hause mit einem Schlüssel in der Hand und gab auf die Frage des Zeugen, warum er nicht hineingehe, mit lallen der Stimme und in kaum verständlichen Worten vor, daß der Schlüssel seiner Kammertüre nicht auf- sperre. Nemecek öffnete ihm mm diese, führte ihn hinein und forderte ihn auf, sich ins Bett zu be geben. Als Nemecek etwa eine Stunde später durch das Fenster in die Kammer sah, lag Ferrari be kleidet neben dem Bett? auf dem Boden; jener rüttelte

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 6
Data: 13.01.1909
Descrizione fisica: 6
und gegen alles stimmen, was als einseitige Belastung der ärmsten Volks schichten erscheint." (Seite 16.) i in»rnfnwiwrnwi i I >! .-a- Gin Zögling des Stiftes Warienöerg ans dem XVIII. Jahrhundert. Unter dem Titel »Uno zingaro trentino del secolo XVIII.« veröffentlichte E. Zaniboni im »Arctnvio per r Alto Adige«, II. Jahrg., Heft 3, einen Auszug der zweibändigen Selbstbiographie des Südtirolers Gia- como Gotifredo Ferrari, die in London 1830 er schien und dem englischen Könige Georg IV. gewidmet war. *) Das Erzählte

wirft interessante Streiflichter auf die Zustände in Deutschtirol zu Ende des XVIII. Jahr hunderts und besonders auf das damalige Leben im Kloster Marienberg, wo Ferrari zwei Jahre seiner Jugendzeit verbrachte. I. Ferrari wurde in Roveredo (er selbst schreibt immer Roveredo und nicht Roveretoj aus einer bür gerlichen Familie, in welcher der Seidenhandel traditio nell war, um 1760 geboren. Da er von zehn Kindern das einzig überlebende war, ist es begreiflich, daß der Vater ihn für das Geschäft

ausbilden lassen wollte. Giacomo konnte sich aber für Ballen und Buchführung gar nicht begeistern, seine Freude war die Musik, der er mit ganzer Seele lebte. Ein Kaufmann ist er tatsächlich tz Der vollständige Titel der Selbstbiographie lautet: »Aned- doti piacevoli e interessanti occorsi nella vita di Giacomo Goti fredo Ferrari da Roveredo ; operella serilta da lui medesimo e dedicala col devuto permesso a Sua Maestä Giorpio IV, Re della Gran Bretagna. Londra, presso l’Autore.« Ferrari war 70 Jahre alt

werden. Es berührt angenehm, daß Ferrari sich als Tiroler fühlt. Er kennt zwar das Sonett Van- nettis (geb. 1754), das den Wclschtirolern die Worte in den Mund legt: „Italiarii noi siam, non Tirolesi“ und das in geschmackvoller Weise ausführt, Tirol beginne dort, wo sich die Sprache in ein Heulen verwandle, wo die Dächer spitz und die Leute rund werden — aber es *) Der Ruhm ist allerdings bald nach seinem Tode verblaßt und heute ist Ferrari säst ganz vergessen. Ferrari war eben Mode musiker Außer Salonstücken

, daß es ein Jammer sei. Als Tiroler weinte Ferrari auch über das Geschick Andreas Hofers. Die deutschtirolischen Namen läßt Ferrari in seinen Aufzeichnungen in der Regel in Ruhe. Daß er Bolzano, Merano und Valle Enghedina schrieb, mag ihm verziehen sein. Val Venosta ist eine ganz unnötige welsche Form für Vinschgau. Daß er in Glurns einen Vokal einschob und Glurentz schrieb, ist ein Notbehelf für seine Zunge; Burgeis schreibt er Purgaitz nicht ohne Grund. P wird tatsächlich gesprochen und tz als Umschreibung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 05.12.1904
Descrizione fisica: 8
meiner Braut, der Gräfin Romani!" „Lügner!" schrie Ferrari auf und mit der Wut eines Wahnsinnigen schleuderte er dem Grafen das volle Champagnerglas ins Gesicht. Eine unbeschreibliche Ver wirrung folgte. Alle hatten sich von ihren Sitzen erhoben und umdrängten die beiden. Fabio ftanb vollkommen ruhig da, mit größter Gelassenheit den verschütteten Wein von seinen Kleidern wischend. „Sind Sie betrunken oder verrückt, Ferrari?" rief Kapitän Hamal, den Maler am Arm fassend. Wissen Sie, was Sie getan

haben?" Ferrari schaute wütend um sich wie ein verwundeter Tiger, sein Gesicht war hochrot, als habe ihn der Schlag gerührt, die Stirnadern waren geschwollen, und mit zorn sprühenden Blicken schaute er den Grafen an. „Fluch Ihnen!" stieß er zwischen den zusammengepreßten Zähnen hervor. „Mit Ihrem Blute sollen Sie dafür bezahlen!" Er machte Miene, sich aus Fabio zu stürzen, doch der Marquis hielt ihn mit eiserner Hand zurück. „Nicht so hitzig, mein Lieber!" sagte er ruhig. „Wir sind keine Mörder

! Was ist in Sie gefahren, daß Sie unserem Wirte eine solche Beleidigung zufügen?" „Fragen Sie ihn!" schrie Ferrari wutschäumend, bemüht, sich von denl Griff des Marquis loszureißen. „Er weiß es recht gut! Fragen Sie ihn nur!" Aller Augen richteten sich aus den Grafen. „Ich versichere Ihnen, meine Freunde," sagte dieser, Ich weiß keinen Grund für das Benehmen Signor Ferraris, es sei denn, daß er selbst beabsichtigte, Ansprüche auf die Hand der Dame zu erheben. „Ansprüche!" keuchte Guido. „Großer Himmel! Hören

Sie doch diesen elenden Schurken!" „Sind Sie von Sinnen, Ferrari!" unterbrach Signor Mancini ihn heftig. „Wie können Sie sich mit einem so ausgezeichneten Freund um eines Weibes willen zanken, weil es ihm den Vorzug gibt? Bedenken ^ie, Frauen findet man viele, Freunde nur wenige!" „Wenn nur Signor Ferraris Worte," begann Fabio wieder, dem Gefühl der Enttäuschung entspringen, so will ich sie nicht nachtragen. Er ist jung und heißblütig, — er möge sich entschuldigen und ich verzeihe ihm." „Meiner Treu!" rief der Herzog

es der Fall ge wesen, so hätte ich mich von ihr serngehalten, — wie die Sache aber liegt, habe ich Ihnen doch kein Unrecht zugefügt." „Sie sprechen wie ein Ehrenmann, Graf!" rief Gualdro. „Ich an Ihrer Stelle hätte mich nicht zu einer Erklärung herbeigelassen." „Ich auch nicht!" stimmte der Herzog ein. „Ich denke, meine Herren," lenkte Salustri ein, „Signor Ferrari wird sich zu ehrlicher Abbitte verstehen." Es trat eine Pause ein. Der jähe Ausbruch des Streites hatte die Anwesenden schneller ernüchtert

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 6
Data: 14.01.1909
Descrizione fisica: 6
mit solchen Mitteln doch nicht ge wonnen, den Deutschen aber könnte bei solchem Vor gehen die tirolische Landeseinheit endlich doch noch zu teuer werden. Ein Zögling des Stiftes Warienöerg ans dem XVIII. Iaßrtsimderl. (Fortsetzung.) Ferrari bezeichnet den 15. September (ohne Bei fügung einer Jahreszahl) als den Tag, an dem er nach Marienberg abreiste; wenn die Angabe, daß der Kon- ventnale des Stiftes, P. Meinrad Stecher, damals 25 Jahre alt war, wörtlich zu nehmen ist, muß es im Jahre 1779 gewesen sein. Ferrari

, der damals 18—19 Jahre alt war, sieht auf der Hinreise Bozen mit seiner malerischen Umgebung und seinem Boden, der fruchtbarer ist, als selbst der von Roveredo. Den Wein Bozens findet Ferrari ausgezeichnet. Auch die Bozner selbst seien davon überzeugt, sie trinken reichlich und entschul digen sich mit dem Sprichwort: Qui bene bibit, bene dormit Qui bene dormit non peceat Et qui non peceat in paradisum volat. Von Bozen bis Marienberg sind es 100 Meilen (miglia). Auf 8 derselben ist der^Weg einförmig

oder Mord sich hätten ins Mittel legen müssen. (Mit der geographi schen Lage Vinschgaus und der Berechnung der Ent fernungen, nimmt es Ferrari offenbar nicht genau; man ches war wohl in der Erinnerung verblaßt, als er seine Denkwürdigkeiten niederschrieb.) In Marienberg wurde er durch den ?. Prior dem Prälaten vorgestellt und dann dem Leiter der Schule L. Marian Stecher übergeben. Als Ferraris Vater sich entschloß, seinen Giacomo nach Marienberg zu geben, hatte er einen doppelten Zweck im Auge

: er wollte seinem Sohne die Gelegenheit sowohl zu Liebesabenteuern wie zur Ausübung der Musik mit einem Schlage ab schneiden. So nebenher konnte Giacomo auch deutsch lernen. Der erste Zweck wurde allerdings erreicht; es gab nur drei alte Bauernweiber im Kloster, die zum melken, buttern, waschen angeftellt waren. In Betreff der Musik täuschte sich der alte Ferrari aber arg; sein Sohn wurde in Marienberg nicht der Musik entfremdet, sondern für sie noch mehr begeistert. Es galt dort als Regel, keinen als Pater

aufzunehmen, der nicht singen oder ein Instrument spielen konnte, und es verging kein Tag, an dem nicht eine musikalische Aufführung in der Kirche stattfand. Ferrari nahm Stunden für Viola, Violine, Violon, Jagdhorn. Was ihn besonders förderte, war, daß er bald der Liebling und Vertraute des P. Marian wurde. Ferrari fand zwar das Aeußere dieses Paters bäuerisch, aber doch sein Benehmen höflich, seine Züge einnehmend. P. Marian gab ihn bald an den "T • r- rr—!—e “ •— Spinett sich zu üben, spielte

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