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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 11 di 16
Data: 30.05.1914
Descrizione fisica: 16
!" erwiderte dieser befremdet. „Sollten Sie übersehen, daß die Steuer nur zu den Zwecken verwendet werden darf, für welche sie von den 'Ständen bwilligt wurde?" „Ach was Stände!" rief Ferrari geringschätzig. „Das Land hat zu bewilligen und zu zahlen, was Seine Durchlaucht fordern und be- dürfen; was er mit dem Gelde tut, ist seine Sache! Sorgen Sie nur für die Ausschreibung und machen Sie selbe recht kräftig und ein dringlich — für die Verwendung soll schon gesorgt werden!" „Wenn es so steht," sagte Biener

begütigend beginnen, ward aber von Biener unterbrochen, dessen Unwille nicht mehr zu halten war. „Schweigen Sie, Kaplan!" rief er ihn an. „Sie haben kein Recht, mitzusprechen! Die Güte und jugendliche Sorglosigkeit des Herzogs wird schändlich mißbraucht, und Sie sind mit im Komplott — Sie schweigen und operieren mit, wenn nur auch für Ihre heiligen Zwecke etwas abfällt von dem Goldregen!" Der Pater erhob sich mit flammenden Augen und wollte los brechen. Ferrari kam ihm zuvor, indem er an den Degen schlug

verlässiger, dems erzherzoglichen Hause ergebener, namentlich ein jedem fremden Ein-/ flusfe unzugänglicher Mann sei ..." Graf Ferrari vermochte seine Ungeduld nicht zu unterdrücken/ „Ganz richtig," sagte der Pater, es bemerkend, „aber soviel mir be-/ . kannt, ist der Herr Vizekanzler Vollmar schon seit geraumer Zeit unser Gesandter bei den Friedensverhandlungen, die seit Jahren an/ verschiedenen Orten gepflogen worden sind ..." „Wir haben also schon einen Gesandten?" rief Ferrari los-/ platzend. „Wozu

dann der ganze Vortrag und die vielen Worte?" „ ... Es liegen Gründe vor," sagte Biener mit bedächtigem Zögern, „welche befürchten lassen, daß Kanzler Vollmar Seine Durch-/ laucht und dessen Territorien nicht mit der nötigen Unbefangenheit/ und Zuverlässigkeit vertreten werde; Gründe, die es geradezu gefähr-/ lich erscheinen lassen, ein so wichtiges Geschäft in so verdächtigen Hän-' den zu belassen!" „Aber das hat ja Zeit!" rief Ferrari. „Das muß Seiner Durch-/ laucht selbst Vorbehalten bleiben — was liegt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 15.03.1912
Descrizione fisica: 8
. Die Mitglieder werden ersucht, vollzählig zu erscheinen. Aus Tirol. Zur Bahnarztfrage in Franzensfeste. Im vorigen Artikel haben wir einen Teil der Intrige, welche der Chefarzt Dr. Rosmanit gegen Dr. v. Ferrari inszeniert hat, aufgezählt. Den Herrn Stationschef von Franzensfeste haben wir verschont/ Nun wollen wir die geehrten Leser noch davon unterrichten, was in der Bahnarztfrage die Bevölkerung, die Eisenbahner und andere eigentlich verbrochen haben. Die Eisenbahner von Franzensfeste svracken deputativ

— ohne Unterschied der Partei — bei allen Vorständen vor. Sie verlangten, daß durch diese Herren dienstlich an den Krankenkasseausschuß die Bitte gerichtet werde, daß ab 1. Jänner 1912 Dr. v. Ferrari wenigstens — weil er schon da ist - provisorisch zum Bahnarzt ernannt werde. Ver gebens! Der Gemeindevorsteher von Franzens feste scheute die Mühen und die Auslagen nicht und begab sich nach Wien zum Herrn Rosmanit und zum Generaldirektor, um im Namen der Gemeinde angehörigen (80 Prozent davon sind Eisenbahner

) die gleiche Bitte vorzubringen. Vergebens! Unsere gewählten Krankenkasseausschußmitglieder vertra ten die Angelegenheit in den diversen Sitzungen mit aller Energie. Sie verlangten die Einberu fung einer außerordentlichen Sitzung, in welcher mit Majorität Dr. v. Ferrari zum provisorischen Bahnarzt von Franzensfeste gewählt wurde. Der selbe Ausschuß sprach sogar beim Generaldirektor vor. Alles vergebens! Die Generalinspektion in tervenierte im Sinne des Wunsches der Bedienste ten von Franzensfeste

. Vergebens! Alles Bitten prallte an der Starrköpfigkeit eines einzigen Men- schen, eines Dr. Rosmanit, ab. Und warum? Weil er Dr. Kopp nicht durchzusetzen vermochte, mußte Dr. v. Ferrari es büßen. Und was geschah schließlich? Daß laut Aussage des Chefarztes und des prä parierten Generaldirektors'nicht ersterer (Dr. Ros manit), sondern Dr. v. Ferrari als Intrigant be zeichnet wurde. Wegen Farbenblindheit wurde Dr. v. Ferrari abgelehnt. Als Antwort und Beweis, wie unstich hältig diese Behauptung'ist

, führen wir folgendes an: Dr. v. Ferrari wurde in der Innsbrucker Augenklinik untersucht und zur Vornahme von Augenprüfungen für geeignet erklärt. Dr. v. Fer rari ließ sich in der Augenklinik des Dr. Fuchs in Wien untersuchen und wurde als in einer Farbe etwas langsamer auffassungsfähig, jedoch ebenfalls zur Vornahme von Augenprüfungen geeignet be funden. Herrn Dr. Rosmanit kümmern ja die Zeugnisse klinischer Autoritäten nichts. Er steht über alles. Nun fragen wir: Wie viele Bahnärzte auf der Südbahn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 02.01.1914
Descrizione fisica: 8
ab. Tie 1. Jänner wie werden, haben Schwindel erwiesen. Erst in der r wird wieder ganz osfen gesagt, dem diesmaligen Tarifkampf sin nur um das „Herr-im-Hausc- deshalb mögen die Leser Nach haben, es wird sa alles wieder L*rc7r" H ^ vcneuen nie e>e . Erklärung Herrn Ferraris, daß mit normale Verhältnisse eintreten ^sih als p.nmpnr TWeihnachtsnum es sich £ ^Vuchdruckgeweri Spielen" Hände 'licht üben. Ged nachgeholt werden. Derselbe .Herr Ferrari, der sonst in normalen Zeiten sich einen blauen Teufel

um seine Abonnenten kümmert und bekannt ist als arroganter Bozner, nimmt sich in dieser Rolle wun derhübsch aus. Die Leser werden somit wissen, was sie zu tun haben. Die Bozner Wirtsgenossenschaft hat den Beschluß gefaßt, die Bozner Lokalblätter in sämtlichen Wirtshäusern abzubestellen, wenn die Zeitungen bis 1. Jänner nicht in normalem Um sange erscheinen. Dieser Herr Ferrari hat sich in der abgelaufenen achtjährigen Tarifperiode nicht gerade von der ar- beiterfreuudlichen Seite gezeigt. Immer lag

er mit dem Tarife in Konflikt und unsere Organisa tion hat eine harte Nuß mit diesem Herrn zu knacken. Es kann ohne weiteres konstatiert wer den, daß es den meisten Bozner Druckereibesitzern an manchem Entgegenkommen nicht gefehlt hat. Daß aber immer gerade Herr Ferrari eine Aus nahme machen muß, können wir nicht gelten lassen. Die Lehrlingsschinderei betreibt Herr Ferrari als schwer reicher Mann im fetzigen Kampfe mit beson derer Vorliebe. Daß sich solch ein Mensch nicht schämt, einen Lehrling, der schon

bei seiner Auf nahme als nicht geeignet für den Druckereibetrieb von seilen des Arztes befunden wurde, täglich bis ö Uhr abends zu beschäftigen, läßt dessen Charakter im rechten Lichte erscheinen. Herrn Ferrari schließt sich Herr Moser würdig au. Das Christkindl hat dessen Lehrlingen eine ganz besondere Freude gemacht. Für ihre Schin derei in seiner ungesetzlich betriebenen Druckerei er hielten sie ganze 5 Kronen, dazu aber Zigarren und Z i g a r e t t e n. Das ist ein nettes Bild, wenn Herr Moser „inspiziert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 12 di 16
Data: 30.05.1914
Descrizione fisica: 16
mit einem tödlichen Blicke des Zornes an, den dieser mit einem Blicke des giftigsten Hasses erwiderte. Mich dünkt," begann Biener nach kurzer Pause, „der Herr Oberspielgraf haben recht — ich werde die Sache Seiner Durchlaucht eigenem Er messen unterbreiten .. ." „Tun Sie das, Eccellenza!" rief Ferrari. „Haben Sie noch anderes, was dringend ist?" „Allerdings — eine kriegerische Angelegenheit statt der fried lichen. Der edle Kurfürst Maximilian von Bayern, von den nicht endenden Leiden seines Landes gerührt

sein. Alle Maßregeln sind bereits getroffen, die Grenzfestungen, be sonders das zunächst bedrohte Kufstein zu untersuchen und alles Man gelnde zu ergänzen, um es in vollkommenen Verteidigungsstand zu setzen..." „Je nun," sagte Graf Ferrari, „wenn doch der allgemeine Friede dem Abschlüsse so nahe ist, als Eccellenza sagen, dann sind die Aus sichten nicht so sehr gefährlich. Die Schweden werden es wohl unter lassen, die Bergfestungen von Tirol unnützerweise anzugreifen, an denen sie, so viel ich gehört habe, bisher

. Kann damit auch nicht viel gefördert werden, so ist es hin reichend zur Fristung: Ich beantrage daher die Ordonnanz, auch diese Summe an die bitter klagenden Gewerke auszuzahlen . . ." Graf Ferrari lachte laut auf und trat vom Fenster weg. „Eccellenza scherzen ohne Zweifel?" rief er. „Die klagenden Ge werke! Ei, so mögen sie klagen! Glaubt denn dies Volk, man hat nichts anderes zu denken und zu sorgen, als wie man ihm das Nest so recht warm und bequem füttern kann? Es ist kein Geld vorhan den, Eccellenza, die Kassen sind leer

ein Trank- Pfennig erhoben werden. Wenn- es nötig wird, sollen Viertels*Kom- missäre mit den Steuereinnehmern von Gericht zu Gericht reiten und den vermöglichen Leuten ihr Gold- und Silbergeschmeide anlchens- weise abfordern ... ich behaupte, daß der hier vorgesehene Notfall jetzt gegeben ist, und beantrage daher, die Steuer-Ausschreibung hienach zu erlassen . .." „Vortrefflich! Ganz einverstanden!" rief Ferrari. „Geben Sie her, Eccellenza, damit ich mein Ex Mandats Serenissimi darunter setze

. . . Wie viel kann die Steuer allenfalls einbringen?" „Ich glaube, daß der mittlere Ertrag immerhin für die bewillig ten sechs Monate auf ein paarmal Hunderttausend Talex angeschlagen werden kann . .." „Ausgezeichnet!" rief Ferrari wieder. „Das überhebt uns aller Verlegenheiten und erspart uns, mit Jhro kaiserlichen Majestät schä bigen Kammerknechten zu verhandeln! Dieser Abraham May macht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 22.07.1914
Descrizione fisica: 8
K. Während sich Dr. v. Walther aus ästhetischen Gründen gegen den Brunnen aussprach, — 506 — schaffen. Auf die Nachricht, daß er auf die Jagd gezogen sei und die Nacht im Schlosse zu Martins-Bühel verbringen werde, ließen die wackeren Genossen es sich nicht verdrießen, noch bei einbrechender Nacht den weiten Weg dahin zurückzulegen. „Es geht nicht an!" rief ihnen Graf Ferrari zu; „Sie können jetzt unmöglich Gehör finden bei Seiner Durchlaucht — Sie sind dringend beschäftigt." „Man lasse uns hinein, oder melde uns!" rief

Ferrari, „ich habe ausdrücklichen Befehl, niemand vorzulassen. Zudem weiß ich gar nicht, was Sie zu Seiner Durchlaucht führt?" „Das ist kein Geheimnis," erwiderte der Doktor. „Wir kommen, um bei Seiner Durchlaucht eine Fürbitte zu tun wegen des vorigen Staatskanzlers Biener." „Davon kann nicht die Rede sein!" entgegnete Ferrari rasch. „Durchlaucht wollen davon ein- für allemal nichts hören, und auch Sie täten besser, Signori, sich nicht darein zu mischen und der Ge rechtigkeit ihren Lauf zu lassen

; er ist die Folge seines schlaffen Regi ments!" „Nun, für den ist gesorgt," sagte Ferrari, „der wird niemand mehr schaden!" „Ja, endlich ist wieder Gerechtigkeit im Lande!" entgegnete Montecuculi. „Und das war's auch allein, was mich von Wien wieder zurückführte. So lange Herzogin Claudia lebte, war es un möglich, an ihn zu kommen, ich kann ein Lied davon singen, und man weiß auch," setzte er mit tückischem Spotte hinzu, „welch' beson dere Gaben es waren, die ihm ihre Huld in so hohem Grade er warben

ist die Untersuchung gegen ihn vorgeschritten?" „Das können wir am besten von demjenigen erfahren," erwiderte Ferrari, „dem die Leitung der ganzen Sache übertragen ist, von den» Kammerpräsidenten Schmauß. Da komint er eben aus dem Saale und scheint auch frische Luft schöpfen zu wollen. — Nun, Herr Prä- sident," rief er Schmauß zu, der die Glastüre des Saales hinter sich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 02.07.1914
Descrizione fisica: 8
Nr. 146 Donnerstag den 2. Juli Volks-Zeitung Seite 6 Weingroßhändler Emil v. Ferrari wegen Wein pantscherei zu einer Arreststrafe von 60 Tagen ver urteilt. Im Hinblicke auf seine günstigen Vermö gensverhältnisse wurde die Haftstrafe in eine Geld strafe von 10.000 K umgewandelt. Der adelige Weinpantscher, welcher selbst zugab, im Jahre 1912 für Weinzuckerung 35.000 Kilogramm Zucker ver braucht zu haben, nicht gerechnet das viele Glyzerin, welches er zum gleichen Zwecke verwendete, glaubte

jedenfalls, ein adeliger Mann dürfe machen, was er will, wenn es auch auf die Gesundheit seiner Mit menschen geht. Daher legte v. Ferrari Berufung ge gen seine Verurteilung ein. Am letzten Samstag fand vor dem Berufungssenat des Bozner Kreisge richtes die Berufungsverhandlung statt. Der Staats anwalt beantragte eine Arreststrafe. Der Gerichts hof bestätigte auch das erstrichterliche Urteil, nur wurde die Strafe etwas herabgesetzt, v. Ferrari wurde zu 30 Tagen Arrest oder zu 6000 K Geld strafe verurteilt

. Der adelige Panischer wird natür lich die 30 Tage nicht brummen, sondern mit dem Vermögen, welches ihm seine reinen Weine einge bracht, bezahlen. Für den Adel sind ja bekanntlich die Arreste nicht eingerichtet. Daß dem edlen v. Ferrari auch die „Gardinen" nicht geschadet hätten, wird jedem einleuchten, der weiß, daß dieser Erzeu ger „reiner, natursüßer" Weine bereits einmal schon zu 1000 K und zu 10 Tagen Arrest wegen des gleichen Delikts verurteilt wurde. Und trotz dieser Verurteilung und der Erhebungen

, daß v. Ferrari außer den 36.000 Kilo Zucker noch 1500 Kilo Gly- zerin für die „Versüßung" seiner Weine brauchte, natürlich die Mengen dieser Substanzen, welche nicht mehr erhoben werden konnten, nicht mitgerech net, gibt es keinen Arrest. Daher wird der Pant- scher mit Vergnügen die 6000 K bezahlen, die Tau sende, welche er durch seine „Arbeit" verdient, blei ben ihm in der Kasse. Ja, wenn es ein armer Teu fel wäre . . . Allerlei aus Meran und Umgebung. In Schönna fand während der Feiertage eine Rauferei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 12.09.1911
Descrizione fisica: 8
an den Chef arzt herangetreten sein, und soll sogar, um endlich die Aerztefrage aus der Welt zu schaffen, mit 1. Oktober l. I. einen eigenen Gemeindearzt in der Person eines gewissen Dr. Ferrari nominiert haben. Diesen: Dr. Ferrari, welcher dermalen im Bozner Krantenhause tätig ist, geht ein ausgezeichneter Ruf als Arzt und sogar als Operateur voraus. Ob dieser Ruf auch begründet ist, wissen wir natürlich nicht, nehinen darun: dieses Gerücht mit vollster Reserve zur Kenntnis. Ebensowenig wollen w:r etwa

be zweifeln, daß Dr. Ferrari ein tüchtiger Arzt sei. Den guten Ruf hat er sich erst in Franzensfeste neu zu verdienen — Gelegenheit wird ihm sicherlich keine fehlen — erst dann werden wir über :hn urteilen. Wenn nun die Gemeinde mit 1. Oktober in Fran zensfeste einen Arzt etabliert — ist dann nicht da durch auch die Bahnärztesrage als erledigt zu be trachten? Kann Dr. Ferrar: nicht auch gleichzeitig zum Bahnarzle designiert werden ? Warun: bisher keinen Arzt, und nun auf einmal zwei? Die Südbahn

-Gesellschaft, sowie die gesell- fchastliche Krankenkasse w:rd doch nun aus der Sachlage die logische Folgerung z:ehen müssen, daß der Gemeindearzt billiger zu stehen kommen wird, als ein eigener Bahnarzt? Und wenn die Krankenkassa gleichzeitig mit der Gemeinde vorgeht und den Dr. Ferrari ab 1. Oktober gleich zum Bahnarzt ernennt, dann werden doch der Kassa die hohen Substitutions-Kosten, welche seit dem Tode des gewesenen Bahnarztes Dr. Peer entstanden sind, aufhören. Unsere Krankenkasfa steht

sich fo:viefo nicht gar so glänzend und die Südbahn wohl auch nicht. Dr. Ferrari hat sich ja bereits als Bahnarzt von Franzensfeste offeriert, soll jedoch bei der „Augen prüfung" durchgefallen fein. Soll das — wo keine sonstigen Bewerber vor handen sind — ein Grund der Nichtanstellung sein? Gibt es nicht auch andere Bahnärzte, welche Farben- untüchtig sind? Kann e:n Arzt sich nicht technischer oder sonstiger Hilfsmittel bedienen, um trotz seiner Farbenuntüchstg- teil Augenprüfungen vorzunehmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 09.09.1913
Descrizione fisica: 8
2000 K Aufschluß haben. Wenn wirklich die Stiftung für Eisendle günstig lautet, dann sei es hall, daß der schöne jähr liche Zinsenertrag, für den gute Verwendung da wäre, in der unersättlichen Toten Hand spurlos ver schwinde, wie eS schon fest fcher immer der Fall ge*, wesen ist. Ein adeliger Weinpantscher zu 10.000 Kronen. Strafe verurteilt. Zu der kurz von uns gemeldeten; Verurteilung deS „edlen" Herrn v. Ferrari wird uns aus Bozen noch berichtet: Seit langem mun- kelte man über Weinpantschereien

des Weingroß- Händlers Emil v. Ferrari in Branzoll. Als die Presie davon beriHete, rückte der adelige Wem-; panischer mit § 19-Berichtigungen an. Am letzten Donnerstag fand nun beim Bezirksgerichte in Neu-> markt die sckon einmal vertagte Verhandlung gegeft; den Großgrundbesitzer und Weingroßhändler DE phtl. und jur. Emil Edlen von Ferrari wegen. Uebertretung des Wein- und Lebensmiti elgesetzes,; begangen durch'Zusatz von Wasser, Zucker und Gly zerin zum Wein, statt. Den Vorsitz in der Verhand lung führte

Richter Dr. Peskollderung, als Sachver* ständige fungierten Dr. Richard Lobe, Chemiepro^ fesior an der^ Universität Innsbruck, und der^ Direk tor der Landeslehr- und Versuchsanstalt in San Michele, Josef Schindler. Der AngeklagtL ist be reits wegen Weinpantscherei mit 50 Gulden bezwr 1000 K Geldstrafe sowie mit 10 Tagen Arrest Frei heitsstrafe belegt. Aus ganz kleinen Anfän-gen hak sich der jetzt 61 Jahre alte v. Ferrari zum vermö genden Manne emporgearbeitet. Es ist in Fach kreisen Südtirols

ein offenes Geheimnis, daß von Ferrari „pantschte", doch konnte man ihm nicht auf seine Kiriffe kommen; er ging im Bezüge von Gly-^

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 10.08.1914
Descrizione fisica: 8
war er wochenlang zwischen Leben und Tod ver- — 665 - bin kein Schwächling, der Wein und Musik braucht, um sie zu über- täuben! Lebe wohl, Vetter; ich höre deine Gäste. Ich wünsche dir so feste Nerven als die sind, deren ich mich erfreue!" Er ging und schritt achtlos und ohne Gruß an den ankommenden Gästen vorüber, die den Verhüllten verwundert betrachteten. Es ivaren, wie der Herr des Hauses schon bemerkt hatte, meist italienische Kavaliere und Bearnte, unter denen Graf Ferrari, Marchese Luniati, sowie

, tobendes Gelächter mußten deren Stelle ersetzen. Schmauß war bald in ein vertrantes Gespräch mit Ferrari ver wickelt, das ihn aber nicht hinderte, über Gebühr dem Becher zuzu- sprechen. „Sie haben ganz recht," flüsterte ihm Ferrari zu, „bei der jetzigen Gemütsverfassung des Fürsten kommt alles darauf an, ihn nicht zu reizen, und Sie wissen, Geldangelegenheiten sind immer die empfindlichsten. . ." „Ich bin mit den Bündnern schon vollständig im Reinen!" er widerte Schmauß. „Wir können Durchlaucht morgen

schon den Ab schluß des Geschäftes anzuzeigen. Die Bündler zahlen für die Abtre tung der Hoheitsrechte hunderttausend Taler an den landesfürstlichen Schatz — sie lassen es sich aber durchaus nicht nehmen, noch besonders zehntausend Taler an Exzellenz zu entrichten für die besondere Mühe und Arbeit, die Sie bei der Unterhandlung gehabt!" „Nun," lachte Ferrari, „wenn sie es durchaus so haben wollen, wird man den Leuten wohl ihren Willen tun müssen! — Stoßen Sie an, Präsident, wir wollen uns morgen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 18.06.1914
Descrizione fisica: 8
nicht allein spitzig bleiben!" Schildhofer ging; Biener wandelte gedankenvoll durch den Saal, während die übrigen Räte und Herren zu dem Tische mit der Mappe getreten waren und den Kupferstich betrachteten und bewunderten. „Wie? Exzellenz bleiben allein in der Ferne?" rief Ferrari dem Staatskanzler zu. „Als dem vertrautesten Rate der verewigten Für stin muß deren Bildnis Sie doch im höchsten Grape interessieren!" „Kommen Sie!" rief Gröbner. „Das Bild ist ganz ausgezeichnet, sowohl als Stich

, wie hinsichtlich der Ähnlichkeit!" „Und die treffende Unterschrift!" bemerkte Ferrari. „Hören Sie nur, wie fein und zartsinnig!" „Also hat Künstlerhand dein Antlitz wiedergegeben, Claudia, Habsburg wie Medicis Hause verwandt; Hätte der S e e l e Reiz der Maler zu malen verstanden, Nimmer im Weltenkreis gäb' es ein schöneres Bild!" Es ist unmöglich, ein größeres Lob in vier Zeilen zusammen zu drän gen! Was sagen Exzellenz dazu?" Biener hatte indessen das Bild nachsinnend betrachtet und rief kopfschüttelnd

: „Arme Fürstin ... im Leben haben sie dich gequält genug; nun lassen sie dir nicht einmal Ruhe im Grabe!" „Wie?" rief Ferrari verwundert. „Sie finden etwas auszusetzen an dem Bilde?" — 393 - die Unterredung zu verstehen, hatte sich aber bisher den Anschein ge geben, als achte er nicht oarauf. Jetzt stand er mit einemmale vor den Beiden, schaute sie mit seinem festen, durchdringenden Blicke an und sagte: „Kann dir nicht ganz Unrecht geben, Kammerdiener! Wenn ich mich so umschau', kommt es mir selber

aufstießen. Erzherzog Karl Ferdinand war angekommen und schritt im pelzverbrämten Reitkleide durch das Gemach, zwischen den Hofherren und Beamten hindurch, welche sich inzwischen zu seinem Empfange zahlreich eingefunden hatten. Es befanden sich darunter Pater Gravenegger, Kammer-Präsident Schmauß, der Geheimrat Gröbner von Wolfsthurm, Marchese Luniati und Graf Ferrari. Der Fürst schien sehr gut gelaunt zu sein und grüßte die Anwesenden mit gewohnter Leutseligkeit, indem er die Einzelnen bei ihren Namen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 09.09.1913
Descrizione fisica: 8
Vv!?8-Uei!rrn g Dienstag den 9. September Nr. 206 : MKe 6 zerin und Zucker überaus schlau zu Werke, indem er diese beiden Zusatzmittel als „Torgglschmiere" oder „Maschinenöl" deklariert unter Deckadressen nach benachbarten Eisenbahnstationen kommen und dort von einsachen Bauern abholen ließ. Im Jän ner d. I. wurde endlich durch Betreiben des Kellerei inspektors Becke in Bozen mit Sicherheit eine Sen dung von 3 Zentnern Glyzerin, für v. Ferrari be stimmt, angehalten. Sie kam von der Firm« San

- toni in Trient, Drogenhandlung, und nur ein Ber schen in der Signierung der Kiste führte zur Ent deckung. v. Ferrari stellte eine Verfälschung des Weines mit Glyzerin in Abrede; er will das Glyze rin zur Erprobung eines neuen Mittels gegen Obst- baumschädlinge verwendet haben. Den Bezug von Zucker gibt v. Ferrari selbst auf 35.000 Kilo allein für das Jahr 1912 an, und zwar benötigte er dieses Quantum angeblich zum Versüßen des Deputat weines für seine vielen Arbeiter. Bei einer Liefe rung

von 20 Faß Wein nach Salzburg wurden je doch 7 Faß als mit Wasser „gestreckt" und 4 als mit Glyzerin verfälscht beanständet. Auch eine Probe sendung nach Klagenfurt wurde als gefälscht er kannt. Der Angeklagte will sich diese Vorkommnisse nicht erklären können. Bemerkt sei noch, daß v. Fer rari Lieferant vieler Klöster und geist lich e r I n st i t u t e ist. — Das Urteil lautete auf 60 Tage Arrest; diese Freiheitsstrafe wurde aber mit Rücksicht auf die Vermögensverhältnisse des v. Ferrari

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 25.06.1914
Descrizione fisica: 8
ihres Geschlechts: sie sollen sich nicht bekämpfen, sondern verbinden, und so werden sie denn einander ent gegengeführt, im pompösen Aufzuge, unter Musik, Tanz, Illumina tion, Feuerwerk . . . Aber," unterbrach sich Ferrari selbst, „Eccellenza sind ja ganz zerstreut? Ich gebe mir Mühe, Ihnen Alles aufs Beste zu erklären, und Sie hören mich Wohl gar nicht?" „O doch, doch," erwiderte Vollmar, „obwohl ich nicht leugnen kann, daß meine Gedanken mit andern Dingen beschäftigt sind! Sie werden das begreifen

, wenn ich Ihnen sage, daß ich schon zum dritten Male Seine Durchlaucht zu sprechen suche und daß es immer vergeb lich ist!" „Dann haben Sie jedenfalls," rief Ferrari lachend, „für das vierte Mal sich den allerschlechtesten Zeitpunkt ausgewählt!"/ „Durchlaucht haben mich hierher beschieden und zwar zu dieser Stunde. Es handelt sich um Dinge von der höchsten Wichtigkeit. Sie wissen, die Bergknappen in Schwaz haben einen Aufstand erregt; sie wollen die Arbeit einstMen, wenn sie nicht höhern Lohn erhalten

. . . das ist aber nur eine Finte; sie And mit den heimlichen Lutheranern im Lande einverstanden und denken auf diese Weise zu erzwingen, daß wir sie dulden. Die Gärung wächst und breitet sich mit jedem Augenblicke mehr aus: man muß zu den kräftigsten Maßregeln greifen!" „Man sieht es Ihnen an, Eccellenza," rief Ferrari, indem er lachend den Kopf schüttelte, „daß sie noch nicht lange Staatskanzler sind! Die Würde ist Ihnen wie ein neuer Rock, in dem Sie sich noch nicht ganz frei bewegen. Derlei würde mir keine Besorgnis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 29.05.1914
Descrizione fisica: 8
. ... Es ist ja doch ganz gleichgültig, durch welches Rohr der Schall an sein Ziel gelangt!" „Gleichgültig!" rief Biener immer herber. „Natürlich, völlig gleichgültig! Wenn das Ohr nicht hören will, warum sollen Mund und Sprachrohr es sich nicht bequem machen!" Gravenegger trat soeben wieder aus den fürstlichen Gemächern. „Der Pater," rief Ferrari, als er ihn erblickte, „wird mir gewiß gern das Geschäft abnehmen!" „Das glaube ich auch!" rief Biener, „aber gegen diese Substi tution muß ich mich verwahren; dabei

könnte es Vorkommen, daß aus dem Sprachrohre nicht nur unreine, sondern ganz andere Töne kämen, als die ihm übergeben worden!" Graf Ferrari hatte sich indeß an diese Einsprache nicht gekehrt und dem Pater sein Anliegen vorgetragen. „Das geht nicht an, mein wertester Graf!" entgegnete Graven- egger mit seinem verbindlichsten Lächeln. „Einem ausdrücklichen Be fehle Seiner Durchlaucht dürfen wir nicht entgegen handeln. Den Vortrag müssen Sie entgegennehmen, aber ich bin bereit. Sie mit meinem Rate zu unterstützen

in der Tiefe Platz; Ferrari war zu unruhig, um sitzen zu können. Er trat ans Fenster, von welchem man den Hofräum und das Jagdgefolge überblicken konnte, und rief: „Fangen Sie immer hin an, Eccellenza! Ich kann mir schon denken, was es wieder geben wird: das alte Lied vom Gelde!" „Sie haben nicht ganz Unrecht," begann Biener, „doch ist es zuerst eine andere Angelegenheit, für die ich Ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen muß. Ich bedaure unendlich, wenn ich dabei aus- holen und bekannte Dinge

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 11.07.1917
Descrizione fisica: 4
, Abt. 10 (Palais Ferrari), X 9.79; Hochw. Jos. Zanotelli, geistl. Pensionist in Jaffa, Verzicht auf die Hälfte seiner Pension, X300.—; Freih. v. Mittag Leuckheym, Linz» 3 Spenden, X 750.—; Gemeinde Povo X 24.30; Sammelbüchse in der Bahnhof-Restauration X 65.38; Fr. Josef Graf Badini, 30. bis 31. Monatsrate, X 48.—; Sammelbüchse bei Mühleisen X 7.54; Sam melbüchse beim Pahamte X 10.36; Bez.-Gericht Rovereto (Calliano), Strafbetrag, X 10.—; Sammelbüchse im Taxishof X 11.57; Schul leitung Dasio

Wochen hinaus waren Feste, Jagden und Spiele aller Art angekündigt, durch rvelche der junge prochtliebende Fürst die Vermählung der Schwester zu feiern und zu gleich dem neuen Schwäher den gebührenden Begriff von seiner Macht und seinem Reichtume beiznüringen gedachte. Jur Vorgemache von Ferdinand Karl's gewöhnlichem Ankleidezimmer, dessen Fenster gegen den Rennplatz gerichtet waren, lehnte Graf Ferrari und blickte auf das Lichterspiel und auf das sich drängende und schreiende Volk hinab. Neben

vernehmen. „Sehen Sie," sagte Graf Fer rari hinunterdentend, „da kommt der zweite Teil des gro ßen Festzuges: Hu G'lltin Venus mit ihrem Gefolge, itric sie eben aus dem Schaume des Meeres emporgestiegen ist." . . Aber," unterbrach sich Ferrari selbst. „Eeccellenza sind ja ganz zerstreut?" Ich gebe mir Mühe, Ihnen Alles auf's beste zu erklären, und Sie hören mich rvohl gar nichts' „O doch, doch," erwiderte Bollmar, „obwohl ich nicht leugnen kann, daß meine Gedanken mit andern Dingen beschäftigt

sind! Sie werden das begreifen, wenn^ich Ihnen sage, daß ich schon zum drittenmale Seilte Durchlaucht zn sprechen suche, und daß es immer vergeblich ist!" „Dann hktben Sie jedenfalls," ries Ferrari lachend, „für das Biertemal sich den allerschlechtesten Zeitvnnkt ausgewählt!" (Fortsetzung folgt.) Verantwortlicher Schriftleiter Chef-Redakteur Hermann Prechtl. — Druck und Verlag: Wagner'sche k. k. Univ.-Buchdruckeres, Innsbruck.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 25.06.1914
Descrizione fisica: 8
war. Der Stoff zum Erzählen ging nicht aus, denn aus mehrere Wochen hinaus waren Feste, Jagden und Spiele aller Art angekündigt, durch welche der junge, prachtliebende Fürst die Ver mählung der Schwester zu feiern und zugleich dem neuen Schwäher den gebührenden Begriff von seiner Macht und seinem Reichtum bei zubringen gedachte. Im Vorgemache von Ferdinand Karls gewöhnlichem Ankleide zimmer, besten Fenster gegen den Rennplatz gerichtet waren, lehnte Graf Ferrari und blickte auf das Lichterspiel

ließ sich der Hufschlag vieler Rosse vernehmen. „Sehen Sie," sagte Graf Ferrari hinunterdeutend, „da kommt der zweite Teil des großen Festzuges: die Göttin Venus mit ihrem Ge folge, weil sie eben aus dem Schaume des Meeres emporgestiegen ist. Sehen Sie, die Räder des goldenen Muschelwagens sind mit gemalten Tüchern verhängt, die wie Wasser aussehen und alle Tänzer und Tän zerinnen der erzfürstlichen Komödie sind als Tritonen und Nereiden gekleidet und tanzen um den Wagen her." „Und wer

ist die Göttin Venus selbst?" fragte Vollmar in Ge danken, und lediglich, um etwas zu erwidern. „Das ist auch eine Tänzerin," antwortete Ferrari, „auf deren Namen ich mich nicht besinne. Es war ursprünglich eine andere Sig- norina zu der Rolle bestimmt . . . Sie erraten wohl, wen ich meine; aber die ist krank und zieht sich seit einigerZeit von allen öffentlichen Festlichkeiten zurück." , „Und was geschieht eigentlich bei dem heutigen Feste? fragte Vollmar wie zuvor. „Worin besteht der Plan und Gedanke

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Volksblatt
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Pagina 9 di 10
Data: 06.09.1913
Descrizione fisica: 10
6. September 1913. Tiroler VoUSblatt Seite 9 Dr. EmUio Edler v. Ferrari in Branzoll zu 10.000 Kr. verurteilt. „Es gibt Tiroler Naturweine, Tiroler Halbweine und .Branzoller Weine'.' Edmund Mach, 1895. Neumarkt, 4. Sept. 1913. Heute endigte die sensationelle WeinsälschungS- ossäre des Herrn von Ferrari, Großgrundbesitzer und Weingroßhändler in Branzoll, mit dessen Ver- urteilung zu 50 Tagen Arrest, umgewandelt in eine Geldstrafe von 10.000 Kr., Verfall der in Salzburg beschlagnahmten Weine

vortäuschen. Im Jahre 1897 wurdtjHerr von Ferrari wegen Uebertretung' deS alten KunstweingesetzeS vom Jahre 1880 zu 50 Gulden von der politischen Behörde verurteilt. Die Kellerei Ferraris genoß die ganzen Jahre einen zweiselhasten Ruf. Auch mit Jnkrafttretung deS neuen Weingesetzes trat keine Btsserung ein. Wiederholt entnommene Proben führten zu keiner Beanständung, da sie eben analysenfest waren. Der reelle Weinhandel trat immer wieder mit Be schwerden auf, daß die Offerte Ferraris deutlich ersehen

abnormalen Glyzeringehaltes wurde das Stras- Versahren neuerdings eingeleitet. Dem Herrn Kellereiinspektor in Bozen, der sich wie kein zweiter aus diesem schweren Posten eignet, gelang eS im lausenden Jahre erdrückendes Beweismaterial zu sammeln. Er erkannte, daß nur durch Nachweis des Bezuges der erforderlichen großen Mengen Pantschmaterials eine Ueberführung möglich ist. Er konnte nicht nur nachweisen, daß Ferrari seit Jahren große Quantitäten Glyzerin bezog, sondern ihm ist eS zu verdanken, daß eme

Teilsendung des Glyzerinbezuges von 300 Kilogramm im Moment des Eintreffens in der Kellerei Ferraris von der Gendarmerie beschlagnahmt werden konnte. So wurde festgestellt, daß Ferrari in der letzten Kampagne zu seinen Pantschzwecken sür zirka 10.000 Kronen Glyzerin, 35.000 Kilogr. Zucker, zumeist über Schleichwege, unter falscher Waren» Deklaration und unter Deckadresse bezog. Hieraus ist wohl am besten einerseits zu er sehen, in welchem Umfange die Verfälschung be trieben wurde, andererseits

wie schwierig der Nach weis in diesem Umsang zu erbringen war. Der Bericht des Herrn Kellereiinspektor Becke hörte sich wie ein Kapitel aus einem modernen Detektiv roman an. Der nächste Ersolg dieser Aktion war die Ver urteilung Ferraris durch die t. k. Bezirkshaupt- Mannschaft Bozen ?ur Maximalgeldstrafe von 1000 Kronen und 10 Tage Arrests wegen Ueber- tretung deS § 5 des Weingesetzes (Zuckerung ohne behördliche Bewilligung). Am 19. August d. I. sollte die Hauptver handlung gegen Dr. E. v. Ferrari

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 22.02.1913
Descrizione fisica: 8
1913 Herrn Martin Fraß als BetriebSleit-r eingestellt. Herr Emil von Ferrari in Branzoll ver öffentlicht in der „Neuen Weinzeitung- Nr. 13 vom 12. Februar d. I. — die „Neue Weinzeitung- ist ein Judenblatt erster Güte — folgendes Eingesendet, für welches die Redaktion des Blattes wohlweislich keine Verantwortung übernimmt: .Die aus Branzoll verbreiteten Gerüchte sind tendenziöser Natur und verfolgen nur den Zweck, der Konkurrenz zu helfen urd die Firma Dr. Emil V. Ferrari zu schadigen. Es wurde

in unseren Kellereien kein Glyzerin gefunden, daS Ersuchen wegen Analysierung des ganzen Weinlagers wurde abgewiesen, nachdem die Ueberzeugung obwaltete, daß die lagernden Weine sämtlich naturrein find. Die Kellereien waren niemals gesperrt und der Versand geht nach wie vor in bester Ordnung von- statten. Ich habe in meinem Hause nie Glyzerin gesehen noch solches zur Wcinaufbtfserung bei Herrn Dr. Emilio v. Ferrari verwendet und zeichne Josef Palfinger, Oenolog der Firma Dr. Emil v. Ferrari in Branzoll

.' — Das ist doch etwas keck — aber fihr schwach, weil nämlich das Papier der „Neuen Weinzeitung- sehr geduldig ist. Wir raten dem Herrn v. Ferrari einmal uns oder einem anderen Blatte, welche die kuriosen Geschichten seiner Kellerei gebracht hatten, so eineZ Berichtigung zu schicken und wir geben ihm heute schon die Versicherung, daß wir ihm bestimmt die Gelegenheit geben werden, sein in der Tat arg geschädigtes Renommee vor Gericht wieder herzustellen. Wir würden ihm Gelegenheit geben, vor Gericht zu be. weisen

, ob »die über ihn verbreiteten Gerüchte tendenziöser Natur find'. Bevor er das nicht tut, wird ihm niemand einen Glauben schenken. Wir bringen heute über Herrn v. Ferrari noch eine sehr interessante weitere Neuigkeit. Vor unS liegt ein Zirkular, daS der nämliche Verteidiger des Herrn v. Ferrari an die Wirte hinaus versendet, in welchem er „Traminer Leitenspezial' zu 54 Kr. offeriert. Die betreffende Maische, wenn er überhaupt eine solche hat. zahlt Herr v. Ferrari von 40 — 44 Kr. — also kommt ihn selbst der Wein

aus 60 — 66 Kr. zu stehen — und dabei offeriert er zum eigenen Schaden um 6—10 Kr. unter dem Selbstkostenpreis. Es ist daS wohl ein neuer Beweis, daß „alle lagernden Weine naturrein sind'! Zum Schlüsse bemerken wir, daß wir nicht gegen Herrn v. Ferrari persönlich schreiben, sondern daß wir nur gegen stine, die Weinbauern so sehr schädigende Pantscherei austreten. Die intenstve Kefpritznng der Obstbaume mit Dendrin in der jetzigen Jahreszeit ist an erkanntermaßen von unschätzbarem Wert. Während der Vegetationsruhe

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