zu richten. . Dienstag^31. August 1886. XX. Jahr^» ^ Telegramme siehe 5. Seite. j Meran, 30. August. Fürst Alexander von Bulgarien hat am 52«istag Mittag Lemberg, das für ihn der c^iuplotz stürmischer Ovationen geworden, nach zwanzigstündigem Aufenthalte wiever ver ein, und ist über Czernowitz nach Bukarest . zireist, von wo er sich über Lompalanka nach i.zhia begibt. Auf oer Reise von PodwolocWka Lemberg erst hat er ausführlichere Kunde Eilten, von der kraftvollen Erhebung die sich Bulgarien
zu seinen Gunsten vollzogen und die H Gegner lautlos zu Boden geworfen; in uqberg überbrachten ihm zwei treue Freunde e düngende Bitte der in seinem Namen einge- Än Regierung, sofort nach Sophia, das er unter ^ traurigen Umständen verlassen, zurückzukehren, -iluhig und entschlossen, wie er sich stets er- . !Pi, ist Fürst Alexander dem Rufe gefolgt, -M weniger aus Neigung als aus Pflichtge» R Er ist sich der Gefahren wohl bewußt -nin er entgegengeht. Hinter dem begeisterten Ml mit dem seine Armee, sein Volk
ihn bei 'air Rückkehr umjauchzen wird, lauert nach >>elvor Meineid und Verrath und die Staats- ^öon eines mächtigen Nachbars, die, wie es ^gezeigt hat, vor keinem Mittel zurückschreckt ^ware es noch so gemein und schlecht, wenn - hie Erreichung ihrer Zwecke gilt- Fürst Alexan- ^riaber wäre der Mann nicht, der er ist, hätte l Den anderen Entschluß getroffen. Eine näch tigere, ruhesrohere Natur als er,g hätte die ^ Philippopel und Slivnitza nicht ge- W' hätte sichjRevolution und Gegen-Revolution -Wrt
ist, so ergibt sich, daß diese Nothwendigkeit auch vor acht Tagen nicht vorhanden und lediglich in dem guten Willen bestanden hat, Rußland eine Gefälligkeit zu er weisen, ihm allein alle Verantwortung für das Gelingen oder Mißlingen des Handstreichs überlassend, dem dann, als er gelungen schien, sofort mit publicistischem Uebereifer die „gute Seite' abgewonnen werden mußte. Fürst Alexander kehrt also nach Bulgarien zurück und die russische Wühlarbeit kann von Neuem beginnen, denn an eine Versöhnung
zwischen dem Czar und Fürst Alexander — soweit sie nicht blos eine nothgedrungen er heuchelte sein soll —können wir, trotzdem sie selt samerweise gerade jetzt von verschiedenen Seiten als möglich hingestellt wird, nicht glauben. Liebes dienste, wie sie Rußland dem jungen Bulgaren fürsten erwiesen, pflegt ein Mann, der nicht zum Schwachkopf geworden, nicht zu vergessen. Gleichwohl ist es möglich, daß die Politik Bul gariens und Rußlands Berührungspunkte wieder finden, die seit mehr als einem Jahre vermieden