25 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/28_08_1886/MEZ_1886_08_28_9_object_666405.png
Pagina 9 di 12
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 12
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 103 vom 28. August 1886. vo z Ver „Fürst auf dem Pulverfasse.' Die Fürstenthrone kommen auf dem Boden es Orients nicht gut fort und die schwarzen !nd die weißen Lose wechseln mit rapider Ge- chwindigkeit in dem Leben der Herrscher auf ,/r Balkanchalbinsel. Wer gedenkt heute, wo >ie Palastrevolution in Sophia alle Blicke .ach dem Orient lenkt, nicht an die Cusa, die wageorgievic, die' nach kurzer Herrlichkeit vom lhron gestoßen und auf die lange Liste

„der Duige im Exil' gesetzt wurden. Zum mindesten bat Fürst Alexander sich über seine Zukunft keiner Täuschung hingegeben. Er selbst hat sich in einem Moment von Selbstpersiflage „der Fürst auf dem Pulverfasse' genannt. Aber wie sehr der Battenberger auch sein Geschick stets bor Augen gehabt, so muß ihm der Ruhm leiben, oaß er für die verlorene Sache mit .'reue und Selbstaufopferung gekämpft und das -tragische Schicksal des Th'vnverlustes auch nicht j -durch den Schatten von Schuld oder Leichtsinn

hat er sich auf dem Throne Bulgariens gefühlt. Aber wenn es Noth hat, verstand der Soldat sich auch auf Listen und Fiukssen, um die Perrücken am Conferenztifche in Verzweiflung zu setzen. Und weil ein guter Solvat stets oie Augen offen haben muß, so war Alexander auch in Friedenszeiten stets wach sam und auf seiner Hut. Der Fürst kannte seine Pappenheimer — aus Rußland wohl. Es mochte ihm lange Ueberwindung gekostet haben, eine eigene Leibgarde zu bilden, und sich unter „seinem treuem Volke' nie anders als in der Mitte

nur an; es wird immer eine angenehme A^rmig bleiben'. Nun, Fürst Alexander hat ^ dem neugegründeten Throne uvt, und es sind nicht so sehr angenehme s.^^ungen, wie Fürst Bismarck es gemeint, die der nach Widdin Ver- - ^ Ausland mitnimmt. Es bedürfte an» k- ^ Selbstentäußerung und Verzicht anerzogene preußisch - stramme Lebens- Muung, um eine leidlich gute Annäherung Völkchen, über das er herrschen sollte, scki>n m bnngen. Wenn etwas vom preußi- rttck-» w ^ '^nant beim Betreten des bulga- so »ins» ^ dem Battenberger

sich regte, Der-i-, hier unbedingt aufgegeben werden, von Seite ^ seltsamsten Zumuthungen Natur - , tzten der souveränen bulgarischen sollen ^'^esetzt. »Wir bezahlen ihn, wozu lassen?« - Hochmuth gefallen svukt in > I? ^^ellung von Fürstenwürde Ausfall,,^' ^Men der Bulgaren, und dieser schMj^ Aussen sich die Formen des gesell- m Bul^? ^ Swischen Fürst und Volk klug IL? ?ubequemen. Auch war der Fürst habene Stennn»''^Classepstreit er- slch der k..-^ ^ welter zu betonen und herrschenden Auffassung

1
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/28_08_1886/MEZ_1886_08_28_5_object_666387.png
Pagina 5 di 12
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 12
vor die ' Commandeur erklärte. Consulate, wo die ganze bul- Meraner Zeitung. garische Armee widersetze sich der Absetzung des Fürsten und sei be reit, für ihn zu streiten und zu sterben. Aus allen umliegenden Dörfern wird morgen die Landbevölkerung erwartet, welche durchweg dem Fürsten ergeben zu sein scheint. In der Stadt fraternifirt d a s V o l k m i t d e n T r u p p «/n. Bukarest, 25. Aug. Fürst Alexander wuroe gestern Nachmittags in Reni den russischenBehörden ausgeliefert, jedoch auf Anordnung

der mittlerweile über die Fortschritte der bulgarischen Gegenrevolution unterrichteten Petersburger Regierung auffreien Fuß gesetzt und ist heute Abends nach Deutschland abgereist. Das revolu tionäre Ministerium wurde gestürzt und ein neues CabinetKarawelow gebildet. Kalafat. 25 Aug. Montag den 23. August wurde Fürst Alexander mit seinem Bruder Franz Joseph unter Escorte nach R a- howa gebracht. Eine halbe Stunde nach seinem Eintreffen kam die Jacht von Lom - Palanka. worauf sofort der Fürst und sein Bruder

ein geschifft wurden. Dem Verlangen des Fürsten, stromaufwärts zu fahren, wurde Folge geleistet; als derselbe jedoch in seine Cajüte ge bracht und alle Ausgänge mit Wachen besetzt waren, kehrte das Schiff um und fuhr strom abwärts. An Bord der Jacht soll der Fürst Brot und Trauben essend gesehen worden sein. Seine Handtasche und den Ueberzieher trug er selbst. An Bord soll man dem Fürsten drei tausend Napoleonsd'or gewisser- maßenalsAbfertigung angeboten haben, welche derselbe jedoch zurückwies

. St. Petersburg, 25. Aug. Fürst Alexan der ist gestern in Reni angelangt und über Wolotschisk nach Oe st erreich weitergereist. Er ist also keineswegs Gefangener. Bukarest, 25. Aug. Nach hier eingegangenen Mittheilungen ist die provisorische Regierung in Sophia gestürzt. (Von uns schon gemeldet. Die Red) Major Panow hat daselbst einst weilen die Regierungsgewalt übernommen. Der Commandant der Nacht, auf welcher der Fürst Alexander sich befand, hatte Befehl, 'den Fürsten unter allen Umständen in Reni zu lassen

, trotz dem der Fürst den Wunsch geäußert, am rumä nischen User gelandet zu werden. Nach einem Telegramm aus Galatz war dem Fürsten von den russischen Behörden freigestellt, feine Reise in beliebiger Richtung fortzusetzen. Der Fürst, welcher sich um 2 Uhr Nachmittags noch in Reni befand, wartete den nächsten Zug ab. um in der Richtung nach Oesterreich seine Reise fortzusetzen. Giurgewo, 25. Aug. Die von Tirnowo vatirte, von Stambulow als Präsidenten der Volksvertretung und Mutkurow

2
Giornali e riviste
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1886/28_08_1886/TST_1886_08_28_1_object_6272149.png
Pagina 1 di 6
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 6
klar war. Es muß bemerkt werden, daß der Fürst am Freitag Vormittags einen anonymen Brief erhalten hatte, der ihn warnte und ihm das ganze Komplot mittheilte. Der Fürst, dessen Unerschrockenheit bekannt ist, lachte über die Drohung, las sie seinen Vertrauten und seinem Bruder vor und warf das Schreiben in den Brief korb. Der Beamte stürzte sofort in das Zimmer des Prinzen Franz Josef. Dieser trat in den Hof hinaus und den Ver schwörenden entgegen. Es entspann sich ein heftiger Wortwechsel

, der so laut geführt wurde, daß Fürst Alexander durch denselben geweckt wurde, und wenige Minuten später, bereits nur halb angekleidet, im Hofe an der Seite seines Bruders erschien. „Was geht hier vor?" war seine Frage. Die gebieterische Ge stalt des Fürsten und seine Ruhe machten einen imponirenden Eindruck auf die Verschwörer, die fich unwillkürlich verneigten und beim Erscheinen des Fürsten verstummten. Gruew, der mit zwei Offizieren in der vordersten Reihe stand, nahm nun das Wort und setzte in ruhigem

und gemessenem Tone dem Fürsten auseinander, „daß das Wohl Bulgariens seine Abdankung er heische." Der Fürst wies diese Zumuthung kurz zurück, ohne sich übrigens in irgend einen Austausch der Meinungen mit den Verschwörern einzulassen. Gruew wurde darauf dringender, wies beim Fenster auf die vor dem Schlosse aufmarschirte Truppe hin, und sagte: „Die ganze Armee verlange stürmisch die Abdan kung des Fürsten und den Schutz des Czaren aller Russen, den er — der Fürst — so schwer beleidigt habe." Der Hinweis

auf die unten aufgestellte Truppe, der Anblick der hoffnungsvollen militärischen Jugend Bulgariens, die ihren ersten Schritt in's junge Leben mit dem Verrathe ihres Kriegsherrn begann, der Persönlich ihre Bildungsanstalt geschaffen und eingerichtet hatte, übte auf den Fürsten eine erschütternde Wirkung. Die Stirne auf die Glasscheibe gelehnt, blickte Fürst Alexander einen Moment sinnend zum Fenster auf die Truppe hinaus, dann wandte er sich um und sagte nicht ohne Weichheit in der Stimme: „Wohlan verfassen

Sie die Abdankungs-Urkunde, ich werde sie unterschrei ben. Wenn mich meine Truppen verlassen und die Offiziere und Soldaten im Stiche lassen, die ich zum Siege geführt, dann habe ich in diesem Lande nichts weiter zu suchen. Schreiben Sie was Sie wollen, aber schnell!" Dann verließ der Fürst das Vestibül des Parterres, in welchem diese Szene stattgefun den, und schritt die Treppe zum ersten Stock hinauf, wo sich das Schlafzimmer befand, um sich völlig anzukleiden. Die Ver schwörer hatten aber die Abdankungs

3
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1886/28_08_1886/BTV_1886_08_28_9_object_2916129.png
Pagina 9 di 12
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 12
ein Hofbeamter, der im Parterre schlief. Dieser hatte kaum einen Blick in den Hof raum geworfen, als ihm die Situation vollkommen klar war. Es muss bemerkt werden, dass der Fürst am Freitag vormittags einen anonymen Brief erhalten hatte, der ihn warnte und ihm das ganze Complot mittheilte. Der Fürst, dessen Unerschrockenheit be kannt ist, lachte über die Drohung, las sie seinen Vertrauten und seinem Bruder vor und warf das Schreiben in den Papierkorb. Der Beamte stürzte sofort in das Zimmer des Prinzen Franz

Josef. Dieser trat in den Hof hinaus und d.n Verschwo renen entgegen. Es entspann sich ein heftiger Wortwechsel, der so laut geführt wurde, dass Fürst Alexander durch denselben geweckt wurde und wenige Minuten später, bereits nur halb angekleidet, im Hofe an der Seite seines Bruders erschien. „Was geht hier vor?' war seine Frage. Die gebieterische' Gestalt des Fürsten und seine Ruhe machten einen imponierenden Eindruck auf die Verschwörer, die sich unwillkürlich verneigten und beim Erscheinen

des Fürsten verstummten. Gruew, der mit 2 Officieren in der vordersten Reihe stand, nahm nun das Wort und setzte in ruhigem und gemessenem Tone dem Fürsten auseinander, dass das Wohl Bulgariens seine Abdankung erheische. Der Fürst wies diese Zumuthung kurz zurück, ohne sich übrigens in irgend einen Austausch der Meinungen mit den Ver schwörern einzulassen Gruew wurde darauf drin gender, wies beim Fenster auf die vor dem Schlosse aufmarschierte Truppe hin und sagte, die ganze Armee verlange stürmisch

die Abdankung des Fürsten. Der-Hinweis auf die unten aufgestellte Truppe, der Anblick der militärischen Jugend Bulgariens, die ihren ersten Schritt ins junge Leben mit dem Ver rathe ihres Kriegsherrn begann, der persönlich ihre Bildungsanstalt geschaffen und eingerichtet hatte, übte auf den Fürsten ^ eine erschütternde Wirkung.- Die Stirn auf die Glasscheibe gelehnt» blickte Fürst Ale xander einen Moment sinnend zum Fenster auf die Trnppe hinaus, dann wendete er sich um und sagte, nicht ohne Weichheit

in der Stimme: „Wohlan, ver fassen sie die Abdankungsurkunde, ich werde sie unterschreiben. Wenn mich meine Truppen verlassen und die Ofsiciere und Soldaten im Stiche lassen/die ich zum Siege geführt, dann habe ich in diesem Lande nichts weiter zu suchein -Schreiben Sie, was Sie wollen^ aber schnell!' Dann verließ der Fürst das Vestibüle des Parterre,! in welchem diese Scene stattgefunden, und schritt die - Treppe zum - ersten Stock hinauf, wo sich das Schlafzimmer befand, um sich völlig anzukleiden

4
Giornali e riviste
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1886/28_08_1886/BRG_1886_08_28_7_object_759714.png
Pagina 7 di 12
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 12
dessen Abdankung. Schließlich unterzeichnete der Fürst eine Erklärung, in welcher er anerkannte, daß sein Verbleiben auf dem bulgarischen Throne den Ruin Bulgariens verursachen würde. Die Abdankuug erfolgte mit dem Morgengrauen. Unter militärischer Eskorte wurde der Fürst nach Lom-Palanka und nach der Donau dirigirt, wo er nach Rumänien übersetzte. Sobald der Staats streich bekannt war, erschien eine große Volks menge vor dem russischen Konsulate und verlangte den Schutz des Czars. Der russische Agent

, welche nicht von der Sobranje! eignis vom 21. d. Mts. rückgängig gewählt lst. Es wurde» von allen Leiten De-j sacken m a n rh „issie -i n^- putationeu der Dona» entlang dem Fürsten * U m “?*?.' ' m Ä, - nachgesendet ; ebenso gehe» andere Deputationen i ® P 11 r > G l »mmen Verdachtes aus nach verschiedenen europäische» Städten, wie! dem russischen Kabinete zu lassen und Bukarest, Wien, Berlin und Darmstadt, um i spricht die Hoffnung aus, der Fürst werde dort. wo sie den Fürsten treffen, ihn der Treue > ruhiger Würdigung

der Verhältnisse '>'« ,u‘ ‘ÄS. mfb*?'VwX “S i d-n Enks°g,mgMl freiroiötg wi°derho,„ Bulgarien zu bewegen. Bis zum Augenblicke ist! ^ SCilfliiltjum JI/* Uhr noch nicht bekannt, wo der Fürst sich befindet. ' Bukarest, 25. August. 'Aus beglaubigter vormittags. Der hiesigen Betriebsdirektiou wurde soeben gemeldet, daß der Fürst Ltelle verlautet, daß der Kommandant der fürst- l qqu Bulgarien mit dem Kourierzug Pod- l'E'l Dacht die den Fürsten Alexander an'Bord > ^oloczyska (Dorf iu Galizien au der ruf- »uhrle

zu gestatten. Es geht das Gerücht, GM. Dol- gorucki solle z»»r Untersuchung der Vor gänge nach Bulgarien entsendet »verdeu. Außerdem steht die Entsendung zahlreicher russischer Offiziere und des Generaladju tanten Stalypin, »velchem das Oberkom mando über die bulgarische Armee zage' dacht ist, in Aussicht. Kondon» 27. August. Fast die gesam»nte Tagespresse befürwortet die Rückkehr drs Fürsten Alexander nach Sophia. Bukarest, 26. August. Fürst Alexander ist auf Anordnung der Petersburger Regierung in Reni

mit Herrn v. Giers (dem russischen Premier) und reiste heute ab. Telegraphischer Wetterbericht der meteorol. Zeutral- Statio» Wien vom 27. Aug. Unbeständiges, strichweise regnerisches und etwas kühles Wetter bei nordwestlichen Winden wahrscheinlich. Mttgliedern bestehende Regierung gebildet. Hier herrscht vollständige Ruhe. Bukarest, 25. Aug. Fürst Alexander wurde gester nachmittags in Reni den ruffischen Be hörden ausgeliefert, jedoch auf Anordnung der mittlerweile über die Fortschritte

5
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1886/28_08_1886/BTV_1886_08_28_3_object_2916118.png
Pagina 3 di 12
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 12
, sondern überall haben die Garnisonen und das Volk sich für den Fürsten, der indessen bereits in Darmstadt, respective Jugenheim, dem gegenwärtigen Aufenthalts orte seines Vaters, des Prinzen Alexander von Hessen, eingetroffen sein dürfte, erklärt. Eine Menge Depu tationen sind aus Bulgarien abgegangen, um den Fürsten zu bitten, dass er zurückkehren möge. Im allgmeinen herrscht jedoch die Ansicht vor, dass Fürst Alexander nicht mehr nach Bulgarien gehen werde. Schließlich wollen wir hier noch der gestern

eingetroffen. Sein Befinden hat sich gebessert. Telegraphische Depeschen» J7. Aug. Fürst Alexander von Bulgarin ist um 2 Uhr nachmittags hier ein getroffen und von seinem Hofmarschall Riedesel und seinem Hofprediger Koch, welche beide ihn dort er wartet hatten, und einem zahlreichen Publicum em pfangen worden. Als der Fürst am Coupäfenster erschien, erhoben sich stürmische deutsche und polnische Hochrufe. Das ein dichtgedrängtes Spalier bildende Publicum begrüßte den Fürsten mit Tücher- und Hüteschwingen

. Der Fürst küsste ein ihm ein Blumen- bonquett überreichendes Kind. Unter fortwährenden Hochrufen verließ der Fürst den Waggon. Ein Journalist schloss eine kurze Ansprache mit einem Pereat auf die Verräther, sodann wurde der Fürst vom Publicum auf den Händen zum Wagen ge tragen. Morgen reist der Fürst nach Breslau weiter. Abends beabsichtigte die Bevölkerung eine Stadt illumination. Die heutige Itnmmee besteht ans IS Seiten» Verantwortlicher Redacteur: Johann TschttgmeU» — herausgegeben

6
Giornali e riviste
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1886/28_08_1886/InnsbNach_1886_08_28_3_object_7151401.png
Pagina 3 di 40
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 40
fich's gef 23t fein und fügten sich lautlos. Während alle Eingänge und Stiegen des Schlosses besitzt wurden, erwachte auf das Geräusch ein Hofbeamter, der im Parterre schlief. Der Beamte stürzte sofort in das Zimmer des Prinzen Franz Josef. Dieser trat in den Hof hinaus und den Verschwörern entgegen. Es entspann sich eia heftiger Wortwechsel, der so laut geführt wurde, daß Fürst Alexander durch denselben geweckt wurde und wenige

dem Fürsten auseinander, „daß das Wohl Bulgariens seine Abdankung erheische." Der Fürst wies diese Zumu thung kurz'zurück, ohne sich übrigens in irgend einen Austausch der Meinungen mit den Verschwörern einzulaffe,-. Gruew wurde darauf dringender, wies beim Fensier auf die vor dem Schlosse aufma-schirte Truppe hin und sagte: „Die ganze Armee verlange stürmisch die An ankung des Fürst n und den Schutz deS Czaren aller Russen, den er — der Fürst

— so ick wer beleidigt habe." Der Hinw iS auf die unten ausgestellte Truppe, oer Anblick der hoffnungsvollen militärischen Jagend Bulgariens, die ihren ersten Schritt in's junge Leben mit dem Berrathe ihres Kriegsherrn begann, der persönlich ihre Bildungsanstalt geschaffen und eingerichtet hatte, übte auf den Fürsten eine erschütternde Wirkung. Die Stirne auf die Glasscheibe gelehnt, blickte Fürst Alexander einen Moment sinnend zum Fe ster

auf die Truppe bmaus, dann wandte er sich um und sagte nicht ohne Weisheit in der Stimme: „Wohlan verfassen Sie die Abdankungs-Urkunde, ich werde sie unterschreiben. Wenn mich meine Truppen verlaffen und die Offiziere und Soldaten im Stiche lassen, die ich zum Sieg- geführt, dann habe ich in diesem Lande nichts weiter zu suchen. Schreiben Sie was Sie wollen, ab r schnell!" Darm verließ der Fürst das Vestibül des Parterre

, in welchem diese Scene stattgefunden und schockt die Treppe zum ersten Stock hinauf, wo sich das Schlafzimmer befand, um sich völlig anzakleiven. Die Verschwörer hatten aber die Abrankungs- Urkunde schon fertig in der Tasche, sie solche» daher dem Fürsten auf dem Fuße, ließen ihn nicht mehr aus den Augen und legten ihm oben im Zivimer caS Aktenstück zur Unterschrift vor Der Fürst ducchlas schweigend die Urkunde und schrieb mit sicherer Hand

7
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1886/28_08_1886/BTV_1886_08_28_10_object_2916131.png
Pagina 10 di 12
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 12
zwei Officieren, in das etwa 150 Schritte seitwärts des Palais liegende Kriegsministerium, wohin auch später Prinz Franz Josef gebracht wurde. In zwischen fuhren zwei Wagen vor. in welchen Fürst Alexander und Prinz Franz Josef mit je zwei Officieren und einem bewaffneten Soldaten auf dem Kutschbocke Platz nahmen. Einige Cavalleristen er öffneten und schlössen den Zug. Es war 3Vs Uhr morgens, als die beiden Wagen auf der Strecke gegen Berkovica und den Genci-Pafs sich in Bewe gung setzten. Bevor

die Wagen abfuhren, sagte der Fürst zu Gruew: „Ich habe gar kein Geld bei mir, lassen sie doch Herrn Menges kommen.' Letzterer, ein Deutscher und erprobter Vertrauensmann des Fürsten, verwaltete nämlich die Privatschatulle. Den Verschwörern war aber vor allem darum zu thun, den Fürsten schleunigst aus der Stadt hinanszu- bringen. Infolge dessen wollten sie in keinem Falle eine Begegnung desselben mit irgend einer Person seines Gefolges gestatten. Daher sagte nun Gruew, er werde selber dafür Sorge tragen

Truppe vor der Kirche drei Salven ab, um das freudige Ereignis zu feiern. Diese Salven weckten erst die bessere Bevölkerung, die erstaunt auf die Straße eilte und sich nicht zu fassen vermochte, als sie erfuhr, der Fürst habe abgedankt, sei bereits ab gereist und eine neue Regierung sei gebildet.' Privattelegrammen der „Neuen Freien Presse' ent nehmen wir noch folgende Meldungen: Montag, den 23. d. M., wurde Fürst Alexander mit seinem Bruder, dem Prinzen Franz Josef, unter Escorte nach Rahowa

gebracht. Eine halbe Stunde nach seinem Eintreffen kam die Jacht von Lom-Palanka. deren Commando ein der provisorischen Regierung ergebener Osficier unter Berufung auf eine Ordre des Kriegsministers Major Gruew übernommen hatte, worauf sofort der Fürst und sein Brnder ein geschifft wurden. Dem Verlangen des Fürsten, stromaufwärts zu fahren, wurde Folge geleistet; als derselbe jedoch in seine Kajüte gebracht und alle Ausgänge mit Wachen besetzt waren, kehrte das Schiff um und fuhr stromabwärts nach Reni

. Nach einer Darmstädter Meldung desselben Blattes wurde Fürst Alexander in Reni vom Schifsscapitän ans Land gesetzt und den russischen Behörden übergeben. Aus St. Petersburg langte hierauf der Befehl an, den Fürsten freizulassen. Derselbe reiste sodann nach Darmsia'vt. Letzteres bestätigt auch ein Telegramm seines Vaters, des Prinzen Alexander, an den Grafen Sayn-Wittgenstein in Graz. (S. Telgr.) Aus dem Schwurgerichtssaale. Während der dritten Schwurgerichts - Periode, welche am 9. September um 9 Uhr vormittags

8
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1886/28_08_1886/SVB_1886_08_28_4_object_2464699.png
Pagina 4 di 10
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 10
siegreich sei. — Die Nachricht', daß die russische Regierung den Fürsten freiließ,' bestätigt sich'. Die Jacht hat Reni verlassen und ist in' Galäß angelangt. Der Fürst blieb in Neni und soll heute Abends nach Berlin oder Darmstadt abreisen. — Üebrigens sind die Nachrichten noch immer theils widersprechend, theils nnverläßlich und unklar/ namentlich was den Fürsten Alexander betrifft. ' , Giurgewo, 25. August. Die von Tirnowo datirte, von Stambuloff als Präsident der Volksvertretung und Mutkuroff

und Befehlen zu fügen hat. Ich fördere das Bulgarische Volk auf, die Krone und das Vaterland vor Verräthern zu schützen, - welche unseren heldenmüthigen und geliebten Fürsten vom Throne stürzen wollen. Möge der Allmächtige die Hand des Volkes und der Armee kräftigen, damit wir unseren geliebten und vom Volk erwählten Fürsten schützen können. Es lebe der bulgarische Fürst Alexander der Erste.' ' ' St. Petersburg, 25. August. Die Nordische Telegraphen-Agentur meldet : Der gestern in Reni ange langte Fürst

in Bulgarien an, durch ihren Einfluß das Ereigniß vom 21. ds. rückgängig zu machen, um' auch nicht einen' Schimmer des Verdachtes ''auf dem russischen Kabmete zu be lassen; er spricht die Hoffnung aus, der Fürst werde . in ruhiger Würdigung der Verhältnisse den Entsagungsakt. freiwillig wiederholen. Briefkasten der Redaktion. - , Herrn I. W. in M. ' Der sachliche Inhalt Ihres Gegen schreibens ist iln „Eingesendet' wiedergegeben, aber die verletzende und gemeine Form konnte nicht, beibehalten werdend

9
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/28_08_1886/MEZ_1886_08_28_1_object_666367.png
Pagina 1 di 12
Data: 28.08.1886
Descrizione fisica: 12
«wecken könne, daß mit Fürst Alexander das letzte Hinderniß für eine friedliche Gestaltung her Beziehungen Bulgariens zu Rußland ge fallen sei, daß namentlich das Dreikaiserbündniß )urch die „Abdankung' des Fürsten die wiin- schenswertheste Verstärkung erhalten habe. Was vder nun? Die revolutionäre Regierung der Nüssenfreunde Zankow und Genossen in Sophia ist gestürzt und durch eine im Namen des Fürsten Alexander eingesetzte und diesem ergebene ersetzt; die bulgarischen und rumelischen Truppen stehen

nachgesendet wurden. Fürst Alexander g/lr-^^rweile donauabwärts nach Reni in .,!Wch-Bessarabien gebracht und Rußland aus- m worden, das ihn sofort in Freiheit U s' Nach einer Petersburger Depesche ist der Pvdwoloczyska nach Oesterreich abge- on!-' unerwartete Ausgang der in Sophia Lust p. /n Verschwörung mutzte Rußland die ven,- ^km^enthronten Fürsten die sonst , «x. ^?^hrte „Gastfreundschaft' anzubieten. Mki«- ^ Opferung des Fürsten Alexander, wie .gegeben wurde, nothwendig war und inuk Verwicklung

werde. Bei den er wiesenermaßen tendenziös lügenhasten Berichten, welche die „provisorische Regierung' seit Sonn tag über den Verlauf der Palast - Pevolution verbreitet, läßt sich noch nicht constatiren, ob thatsächlich Truppen an der Verschwörung und an der Verhaftung theilgenommen haben, oder ob blos einige Verschwörer Nachts in das fürst liche Palais drangen, den Fürsten entführten und dann diese Thatsachen erst Morgens der Bevölkerung in Sophia mittheilten. Was diese Letztere und überhaupt das gesammte bulgarische Volk

12