ist. 5*5 In bestunterrichteten Kreisen Berlins wird aus das bestimmteste versichert, dass Fürst Alexanoer von Bulgarien von keinem der Cabinete des Drei- Kaiser-Bundes den Rath erhalten habe, nach Sofia zurückzukehren, doch sei die Möglichkeit englischer Rathschläge und Unterstützungen nicht ausgeschlossen. Wahrscheinlich sei der Fürst jedoch nur den eigenen Intentionen gefolgt und trage die Verantwortung für sein ferneres Schicksal. Man glaube, dass die Rück kehr des Fürsten die Ruhe in Bulgarien am rasche sten
und dauerndsten herstellen, jedenfalls eine russische Occupation verhindern werde. Aus St. Petersburg wird auch gemeldet, dass die für den 29. August anberaumte Reise des Fürsten Dolgorucki nach Bul garien sistiert worden sei. Fürst Dolgorucki sollte, wie schon früher berichtet wurde, zur Untersuchung der Vorgänge in Bulgarien dorthin abgehen. Dar auf mag sich auch die Nachricht des Londoner „Daily Telegraph' beziehen, welche besagt, dass Prinz Ale xander von Hessen, der Vater des Fürsten Alexander
, dem Darmstädter Correspondenten des genannten Blattes gesagt habe, „es sei wichtig, dass sein Sohn früher in Sofia eintreffe, als eine, gewisse dahin zur Untersuchung der jüngsten Vorgänge gesandte Persönlichkeit.' Vor der Abreise aus Czernowitz soll Fürst Alexander an Herrn Stambulow nach stehendes Telegramm gerichtet haben: „Ich komme nach Widdin und werde nach vorgenommener Truppen schau, wenn wir stark genug sind, an der Spitze jener, die uns bereits einmal zum Siege verholsen, nach Sofia marschieren
des Königs, welche alle Welt kennt, sondern der König' spricht es offen aus, dass ihn dabei monarchische Rücksichten und politische Motive leiten. Einer in hoher Stellung befindlichen Persönlichkeit gegenüber äußerte sich der König über das Ereignis des Tages wörtlich in fol gender Weise: „Falls Fürst Alexander nach Sofia zurückkehrt, fahre ich ganz ungeniert nach Gleichen- berg. Seit einigen Wochen empfinde ich die drin gende Nothwendigkeit einer solchen Reise, denn mein periodisch wiederkehrender