116.641 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1912/07_01_1912/ARBEI_1912_01_07_12_object_7967271.png
Pagina 12 di 12
Data: 07.01.1912
Descrizione fisica: 12
Prinzessin. Das Abenteuer in der Sil vesternacht 1841 hat er aber bis zu seinem Tode nicht vergessen. Einer der Trumpf hält. Schwankvon Reim m ich l. (Nachdruck verboten.) Es War in den alten Zeiten, da der Fürst Tryburg noch ausgedehnte Waldungen und Jagd rechte im Lande besaß, auch in allen Gauen seine Forstmänner und Jäger angestellt hatte. Im Hin terkaserwalde, dem abgelegensten Besitz des Für sten, amtete der Förster Klaus, der schon stark in die Jahre ging und den schwierigen Dienst kaum mehr

versehen konnte. Da eben die Försterstelle in Angerbach erlediget war, spekulierte der alte Klaus scharf nach diesem Posten, weil man dort viel leichtere Mühewaltung hatte und tiefer im Fette saß. — Erhielt der Klaus just um diese Zeit Nachricht, daß der Fürst zu längerem Jagd aufenthalte im nahen Schloß Bruggstein einge troffen sei, beschloß auch sofort bei demselben we gen Verleihung der Stelle in Angerbach persön lich vorzusprechen. — Und am ersten schönen Tag hockte sich der Klaus auf seinen Esel

, ritt singend, und pfeifend, das Herz voll grüner Hoffnungen, den Kaserwald hinunter, Bruggstein zu. Als er den Vorderwald erreichte, kam von ungefähr ein junger aufgestutzter Mensch aus dem Busche, grasgrün im Zeug und eine Flinte auf der Achsel. War aber der schmucke Jäger niemand anders als der Fürst Tryburg selbst, der an diesem Morgen schon einem Auerhahn den Balz verdorben hatte. Der Förster erkannte ihn aber nicht; denn schwach vor einem Jahre war der alte Fürst ge storben

und hatte dem jungen Platz gemacht. Der junge besuchte zurzeit das erstemal diese Gegend. Nachdem sich Fürst und Förster einen Augenblick gemustert hatten, entspann sich folgendes Gespräch zwischen beiden: „Guten Morgen, lieber Freund!" „„Guten Morgen, Herr!"" „Wo aus geht die Reise?" „„Nach Schloß Bruggstein."" „Und wer seid Ihr?" „„Ich bin der Förster von Hinterkaserwald; und Ihr, wenn man fragen darf, wer seid Ihr?"" „Ratet einmal!" „„Ein Maus- und Spatzenjäger halt, soviel ich sieh' .. . Der Profession

nach aber könnt Ihr leicht ein Federfuchser sein, so rat ich halt, ein Stadtschreiber."" „Ganz die Scheibe gefehlt habt Ihr nicht . .. Ich muß viel schreiben." „„Ja, ja, ich kenn' meine Papageien! — Aber wenn Ihr von der Stadt herauskommt, könnt' Ihr mir vielleicht sagen, ob der Fürst Try burg l>eute in Bruggstein zu treffen ist."" „Zu treffen ist er schon sicher; doch was wollt Ihr denn vom Fürsten?" „„Ich habe in Hinterkaserwald einen sehr strengen Dienst, werd' nachgerade alt und meine zipperigen Stutzen

1
Giornali e riviste
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1909/19_09_1909/TIWAS_1909_09_19_10_object_7945893.png
Pagina 10 di 16
Data: 19.09.1909
Descrizione fisica: 16
zur Mast \50 kg K 11.60 inkl. ) Sack ab Fabrik Prospekte umsonst von der Tierfutterfabrik FATTINGER & Co. Inzersdorf bei Wien. VTber 300 höchste Auszeichnungen, tausende von Anerkennungen. Man Mite sie.li. vor Saciiahmungen' V V r z -ch- 2, 7 V 5 T M m i: / z Hagen (ausweichend): Das Hab ich nicht gesagt, nicht s agen wollen. Fürst: Deine Worte kommen heute trag' und zögernd über Deine Lippen. — Du bist — scheinst nicht zu sein wie sonst. — Du grollst mir, Hagen? — Grollst mir im Geheimen

? — Ist es so? — Hagen: Mag sein. Fürst: Laß mich die Gründe kennen, Hagen? — Wir wollen wieder einig werden, — treu zusam menstehen wie bisher. — An mir soll's nimmer fehlen. — Ich war in letzter Zeit ein wenig lässig im Verkehr mit Dir und Euch Ihr Edlen. Vergeht es. Sorgen aller Art, große Pläne, noch nicht reif, sie anzu führen, stracks zur Tat zu machen — sie haben mich von Euch getrennt, Euch mir entfremdet. Das soll nun anders werden, mancher mir näher rücken, als er bis her stand, je zu stehen hoffte

. Vor allen Tu, Hagen! Tn sollst fortan den nächste sein an meinem Herzen, mir Deine, Deiner Freunde Wünsche anvertrauen, auf daß ich jeglichen zufriedenstelle. Hagen: Wie ist's mit der Tributpflicht für Tein Haus? — Sie ist mir eine schwere Last, die all mein Tun, mein Wollen hemmt und einengt. Fürst: Ist Dir fortan erlassen, Hagen. — Ganz und gar erlassen. Nur Deinen starkbewchrten Arm, den kann ich nimmer missen, — den laß mir! — Sei wieder mein, Hagen! mein wie einst und eh! — Hörst Tn, Hagen? Priesterin

: Was zögerst Du, des Fürsten dar- gebot'ne Hand zu drücken? Ihm ziemt es nicht, den ersten Schritt zu tun, die Zwietracht abzuspannen; gleichwohl hat er ihn getan. Die Zeit ist stürmisch und der Drang ist groß. Bedenke dies und wisse, es ist Deine Pflicht Dich anszusöhnen. — Odin will es. Fürst: Deine Hand, Hagen! Du seist fortan fo frei wie ich und mir der nächste. Hagen: Und der Tribut erlassen, sagst Tu? Fürst: Erlassen — ganz und gar für immer dar erlassen. Hagen: Hier meine Hand, und in Zeiten

der Gefahr das klebrige — vom Scheitel bis zur Sohle. Fürst: Dank — heißen Dank, Hagen! — Ich wußt es wohl — Deine Treue konnte schlafen —- sterben nimmer! Heißen Dank — Treue um Treue! — (sichtlich erleichtert zu Wolfram): Und nun zu Dir, Wolfram. Ich hörte kürzlich ganz von unge fähr aus einiger Entfernung, wie Du einem andern gegenüber meinen Schimmel mit dem Fohlen rühmtest. Hab ich recht gehört, Wolfram? Wolfram: Es kann wohl sein, doch, frei her aus gesagt, mein Rappe steht ihm nicht um vieles

3
Giornali e riviste
Alpenländische Bienenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABI/1951/01_10_1951/ALABI_1951_10_01_2_object_8291730.png
Pagina 2 di 16
Data: 01.10.1951
Descrizione fisica: 16
Vereines der Bienenzüchter. Und als solcher besaß er wohl alle Voraussetzungen, tim dieses Amt richtig auszufüllen: Eine tiefe Liebe zu den Bienen, ein wohlfundiertes Wissen um alle Lebens- Vorgänge im Bienenvolk in gesunden und kranken Tagen, die glückliche Gabe, dieses Wissen jedem verständlich zu machen und eine nie erlahmende Einsatzbereitschaft. Dies waren die Eigenschaften, die Fürst als Obmann des Landesvereines aus zeichneten. Ungezählte Sonntage sahen Fürst draußen im Lande bei irgend

einer Ortsgruppe, vielen Anfängern gab er in den ver schiedenen Bienenzuchtkursen das nötige Rüstzeug mit für eine ertragreiche Bienenzucht, unermüdlich gab er bereitwillig Aus kunft über alle Fragen der Imkerei, wenn die Imkerkameraden ihn in unserer Kanzlei in der Dreifaltigkeitsgasse aufsuchten. In den letzten Jahren war die größte und wichtigste Sorge der Imker die Zuckerbeschaffung für die Bienen. Fürst war damit einer schweren Belastung seiner Nervenkraft ausgesetzt. Er, der immer auf einen reinen

, makellosen Namen den größten Wert gelegt hatte, dem ein einmal gegebenes Versprechen heilige Ver pflichtung war, mußte bei schwierigsten Verhandlungen mit den entsprechenden Stellen sehen, wie leicht ein gegebenes Wort manchmal in sein Gegenteil verkehrt wurde. Wenn dann oft noch unverständige Fragen und Aeußerungen aus Imkerkreisen laut Wurden, mußte dies Fürst besonders schwer treffen, da er ja unter Hintansetzung seiner Person stets nur bestrebt war, den Imkern und der Bienenzucht im Lande Salzburg

zu dienen und zu helfen. Fürst wurde aber auch dieser Schwierigkeiten Herr und wenn heute die Bienenzucht im Lande Salzburg wieder blüht und immer mehr im Aufsteigen begriffen ist, so ist dies ebenfalls mit sein Verdienst. Wir nehmen Abschied von Georg Fürst, dem aufrechten, edlen Menschen, dem guten Kameraden, dem tüchtigen Imker und dem unermüdlichen Verfechter imkerlicher Interessen mit dem Versprechen, in seinem Sinne weiter arbeiten zu wollen und sein Werk so fortzuführen, wie er es begonnen

4
Giornali e riviste
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1929/08_05_1929/TIWAS_1929_05_08_6_object_7955680.png
Pagina 6 di 8
Data: 08.05.1929
Descrizione fisica: 8
ein. Der .Hotelbeamte nahm die Anmeldung entgegen, machte eine tiefe Verbeugung und sagte dann: „In welchem Stockwerk befehlen.Durchlaucht ein Zim- mer?" — „Im ersten Stock." „Mit Bad, Durchlaucht?" — „Jawohl." Fünf Minuten später wußte man es im ganzen Hotel, daß der neue Gast mit dem schwermütigen Gesichtsaus druck kein anderer als der russische Fürst Dolgoruki sei, voraussichtlich jenem Fürstengeschlechte entstamme, das ein stens über ein Milliardenvermögen verfügt hatte. Als der Fürst sich gegen Mittag

worden war. Kein Wunder, daß sein Auge jetzt so traurig blickte. Am zweiten Tage erschien der Fürst nicht zum Früh stück, aber statt dessen vernahm man gegen zehn Uhr aus einem der Zimmer des ersten Stockwerkes einen kur zen, scharfen Knall. Der Schuß konnte nur aus dem Badezimmer des Fürsten gekommen sein. Man drang ein, man fand den Fürsten noch lebend, er schien auch unverletzt, aber er war völlig verstört. Auf Fragen gab er keine Antwort. Man rief nach einem Arzt, der ihn untersuchte. — Der Schuß

mußte fehlgegangen sein. Man suchte den Fürsten mit Fragen zu bestürmen; er lag mit geschlossenen Augen auf dem Diwan, seine Lippen zitterten vor Erregung. Auf dem Tische lag ein Brief, der an den Leiter des Hotels gerichtet war. Sehr bald ,war es bekannt, daß Fürst Dolgoruki tatsächlich der Besitzer einstiger Mil liarden gewesen war, daß er versucht habe, sich seit Jahren eine Existenz zu schaffen, daß er aber nicht einmal zwan zigtausend Rubel aufbringen könne, um 'wieder eine Exi stenz

zu erhalten. — Run habe er heute sein Leben be enden wollen. Der Hoteldirektor möge sich an den wenigen Brillanten schadlos halten, die er noch habe. Selbstverständlich blieb das schreckliche Schicksal des Fürsten nicht verschwiegen. Während des Mittagessens wurde es untsr den Hotelgästen eifrig besprochen, und der Marquis Salout erklärte sich sofort bsreit', den Fürsten zunächst auf seine Güter nach der Normandie zu nehmen. Dort sollte der Fürst ssine erregten Nerven, beruhigen, im Notfälle

werde« er ihm jene .20.000 Rubel geben. Der Marquis ließ nicht nach. Er begab sich zum Für sten, der immer noch verstört auf dem Diwan ruhte. Mit herzlichen, warmen Worten forderte er ihn aus, sein An erbieten anzunehmen. „Edel fei der Mensch, hilfreich und gut," sagte er, „schlagen Sie mir meine Bitte nicht ab, Fürst Dolgoruki, seien Sir uns ein lieber Gast." — Da drückte der Ange- redete das Gesicht in die Hände und begann zu weingn, wie kaum je sin Mann geweint hatte. „Wenn Sie wüßten, was ich erlitten

5
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1909/25_12_1909/OBEWO_1909_12_25_2_object_8033272.png
Pagina 2 di 12
Data: 25.12.1909
Descrizione fisica: 12
, daß Ministerportefeuilles aus gehandelt worden seien, oder etwas anderes. Aber der Antrag stellte sich als einzig e M v g lich ke it d a r, a u s d e r S a ck g a s s e h e r a u s z u g e l a n g e n, in welche das Parlament geraten. Aus diesem Grunde kam auch eine große Mehrheit für den Antrag Krek-Kramarsch zusammen, eine aus allen Parteien bestehende Mehrheit, ausgenommen Die Liebe, nur die Lieb' ist Leben! Kannst du dein Herz der Liebe weih'n. So hat dir Gott genug gegeben, Heil dir, die ganze Welt ist dein! J> wenn Fürst Peter

wär'! Erzählung von M. Herbert. Fürst Peter ging in „Nizza" spazieren — aber nicht in dem fashivnablen Nizza der Veilchen und Rosen, der steten Wärme und der beseligenden Nähe des blauen südlichen Meeres, sondern einfach an der sonnenbeschienenen hohen Mauer seines großen Gartens, da, wo noch um Weihnachten die Monatsrosen blühen und wo es wild und wohlig warm war. Dieses Fleckchen Garten nannte man im Schlosse „Nizza". Das Schloß diente der fürstlichen Familie eigentlich nur als Sommeraufenthalt

. Was ein auf der Höhe .der Zeit stehender moderner Fürst sich wünschen kann, war in Hülle und Fülle vorhanden. Ein allerbester Baumeister hatte den Bau kürz lich neu eingerichtet. Fürst Peter weilte gern in dem Landschlosse. Hier war man vor Epidemien sicher, hier wehte grite, reine Luft, und hier herrschte die feudale Stille, die nichts von dem plebejischen Kampf ums Dasein erzählt, in dem die meisten Menschen heutzutage rettungslos verstrickt sind und dessen Anzeichen nach Demokratie schmecken. Lange

über die Sommer- und Herbstmonate hinaus war der Fürst hier draußen geblieben. , Weihnachten war schon nahe vor der Türe, und er hatte sich noch nicht entschließen können, sein Hoflager in die Stadt zu verlegen. Die Hände auf dem Rücken gekreuzt wandelte er an der Mauer auf und nieder, tief in sich versunken. In den peinlich sauber gehaltenen Wegen, unter den nun entblätterten herrlichen Platanen hüpften Amseln und klopften die Maden heraus, eine Elster flog krächzend über den Garten. Das Getier

hatte keinen untertänigen Respekt vor Fürst Peter; es ging seinen Beschäftigungen nach und hielt ihn einfach für einen harmlosen, guten Menschen. Das war er ja. Er hätte für die Welt keinem Menschen und keinem Tiere etwas zu leide getan. Allerdings fehlte dazu die Gelegenheit, denn auch ihm hatte nie jemand ein Leid zuge fügt, und nie hatte ihm jemand widersprochen. Man widerspricht keinem Fürsten bei uns. Fürst Peter hatte Falten auf der glatten Stirne, er dachte heute angestrengt nach. Es gab ein Problem zu losen

6
Giornali e riviste
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1907/12_05_1907/ZDB-3077611-9_1907_05_12_10_object_8420498.png
Pagina 10 di 16
Data: 12.05.1907
Descrizione fisica: 16
Kitzbüheler Bote' IX- Jahrgang. „Nein, Durchlaucht — aber ich weiß, daß mir solches Hoffen nie blühen darf — ich weiß, daß es für mich nur die Pflicht gibt!" „Ursula! Und wenn ich wagte —" „Mein Fürst, o mein Fürst, sprechen Sie nicht weiter, quälen Sie mich nicht, lassen Sie mir die hohe Verehrung, die reine, ehrerbietige Zuneigung, die ich für Sie empfinde, ungeschmälert — lassen Sie nichts zwischen uns treten, was mir mein Scheiden noch schwerer machen würde, da es dann ein Scheiden

ohne Wiedersehen sein müßte." Der Fürst ließ ihre Hand los und trat rasch einen Schritt zurück! Sich leicht über die Augen fahrend, sagte er weich: „Sie haben recht, der alternde Mann hat nichts mehr mit der Jugend gemein. — Verblendete Torheit, verblendetes Hoffen. — Vergessen Sie, Ursula, meine Worte, streichen Sie diese Viertelstunde aus Ihrem Gedächtnis, mir wird Sie unvergeßlich bleiben. Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit. Sagen Sie nur das Eine: Sie lieben, lieben hoffnungslos? Dem festen Willen

, daß die Schmach, die auf unserem Namen ruht, unauslöschlich bleibt? Edle Menschen wollen sich hilfreich meiner annehmen, der Fürst selbst — der edelste Mann, den ich Hochhalte, zu dem ich aufschaue wie zu einem höheren Wesen. Gott, allmächtiger Lenker, Hab' doch Erbarmen mit mir!" Arme Lisbeth — sie ahnte noch nicht, daß ihr noch Schwereres bevorstand. Sie nahm das kleine Bild Erichs und schaute es lange unter Tränen an. „Für dich, mein Erich, für dich allein schlägt dies arme Herz. Dein, dir treu

zu sein bis in den Tod habe ich einst gelobt und ich werde es halten, bis du selbst mir sagst, du willst mich nicht mehr. Ob auch du wohl an mich denkst? Ob auch dein Auge der Schlaf flieht? — Gibt es denn kein reines Glück auf Erden? Warum mußte der Fürst in mein Leben treten? — Ach, größer und größer wird meine Qual! Mit der wärmsten Verehrung im Herzen für den edlen, hochherzigen Mann — bin ich auch hier verdammt, Unheil auf seinen Weg zu breiten! Welche Last ist solch ein Leben!" — Ob die edle aufopfernde

auf der Chaiselongue und wartete aus den geliebten Onkel, der doch sonst immer so pünktlich sich zu dieser für sie herrlichsten Stunde einfand. Heute ließ er warten. Endlich, endlich hörten sie Schritte. Lisbeth krampfte mechanisch ihre Hände ineinander, wie sollte sie ruhig bleiben, wie den verehrten Mann Wiedersehen, wie sollte sie ihre Qual verbergen, daß Erika nichts merkte. Der Fürst trat ein. Ruhig, fast kalt begrüßte er Lisbeth. Erika war selig, ihre zwei liebsten Menschen, wie sie es oft wiederholte

8
Giornali e riviste
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1909/26_09_1909/TIWAS_1909_09_26_10_object_7945909.png
Pagina 10 di 16
Data: 26.09.1909
Descrizione fisica: 16
. Ober 300 höchste Auszeichnungen, tiusende von Anerkennungen. Man hUte sich vor Aachahmunsen ? r m z z •4 2 m 7 M 5 " m m ; »• X X rt 3 M m © »4 rt 5 Fürst: Tein ist unzweifelhaft nur das, was selber Tu geschaffen, oder was ein anderer von seinem Eigen tum Dir überlassen. Nornengünstling: Demnach müßt' ich glau ben, daß die Handvoll Erde und das Krüglein Wasser Deiner Hände Werk sind oder aber ein Geschenk des Schöpfers? Beweise mir, daß eins von beiden zutrifft, aus daß ich des Besitzes

mich erfreuen darf. Fürst: Tu's immerhin! Ein Urahn meines fürst lichen Geschlechtes, dem Drucke fremder Völker auf die alte Heimat weichend, brach vor vielen, vielen Jahren hier in die Lande und erzwang sich, auf das Recht des Daseins pochend, als der stärkere hier diesen fricn Sitz, den eine Reihe würdiger Enkel im gerechten Kampfe immerdar erweitert. Ich, der jüngste Sprosse dieses mächtigen Geschlechtes, der getreulich zur Ver mehrung des Besitzes beigetragen, schenke Tir hiemit, was Tu begehrst

, und ruhigen Gewissens magst Du des Besitzes Dich erfreuen, wenn so Kleines Dich er- freien kann. Nornengünstling: Wenn nun Kind und Kindeskinder, ein jegliches gleich Dir und Deinen Ahnen den Besitz um Weniges erweitert, kann's da nicht sein, daß endlich einer alles Land der Erde nennt sein eigen? Fürst (mit selbstzufriedenem Lächeln): Nach al lem, was die Götter durch der Priesterinnen Mund uns kund gegeben — Hofs' ich dies bestimmt. N o r n e n g ü n st l i n g: Gesetzt, es wäre jetzt schon

so und alles Land ünd Wasser Dein, und Dir gefiel's, von all dem Reichtum nicht ein Stäubchen Erde, noch ein Tröpflein Wasser andern abzulassen, was Fürst: Das wird sich nie und nimmermehr er eignen, denn unsere Huld und Gnade wächst mit dem Besitz. Nornengünstling: Von Huld und Gnade ist jetzt nicht die Rede, sondern nur vom Recht. Gesetzt, es wäre, wie ich sagte, und jeder Deiner Untertanen pochte, wie Tein Urahn es getan, auf seines Daseins Recht und nähme, was er brauchte, und keiner hälfe Tir verteidigen

, dieser Frucht hier, mich erfreue, möcht' ich wissen, wer den Baum gepflanzt, der sie getragen? Oder wür's vielleicht ein Vöglein, das den Samen auf dem Flug zum Nest verlor und ihn durch Zufall also in den Boden streute? Fürst (finster): Wer ihn gepflanzt, ob Vogel oder Mensch, deß' Leib fault wohl schon längst in kühler Erde. Nornengünstling: Gesetzt, er lebte noch. Weß' Eigentum wär' dann die Frucht nach Deinem vorhin ausgesprochenen Recht? Fürst: Dessen, der den Baum gepflanzt, ge hütet und gepflegt

9
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1935/19_08_1935/TIRVO_1935_08_19_8_object_7665337.png
Pagina 8 di 8
Data: 19.08.1935
Descrizione fisica: 8
Zwei Kinder ermordet und verbrannt Hollabrunn. 17. August. (-) Am 25. Juli ist. wie damals» berichtet wurde. das AiKvefen des Wirtschafts- Pächters Alois Füxst in Altenbach im Tale niedergeörantzt. Be: den Ausräumungsarbeiten fand man die verkshlten Leichen der fünfjährigen Tochter des Pächters und ihrer gleichaltrigen Spielgefährtin Marie Federler. Wie sich nun herausstellt, dürfte Alois Fürst die bei den Kinder erschlagen und dann das Ferur gelegt haben, um so vorzutäuschen

, daß durch ihre Unvorsichtigkeit beim Spiel der Brand entstanden ist. Alois Fürst ist bereits wiederholt unter dem Verdacht der Brandlegung gestanden. Im Jahre 1925 ist fein An- wesen in Flammen aufgegangen. Seine inzwischen ver storbene Gattin und er selbst wurden verhaftet, doch ließ sich damals die Brandlegung nicht Nachweisen. Auch im Jahre 1929. als in Altenmarkt vier Scheunen durch Feuer vernichtet wurden, glaubte man, daß Fürst der Täter sei. doch konnte dieser auch damals den Verdacht von sich ab lenken. Tiesmal

scheint Fürst einen raffinierten Plan ent worfen zu haben, um jeden Verdacht auszuschließen. Alois Fürst pachtete vor drei Monaten den Gutshof. der bis dahin von einem anderen Pächter namens Nippel bewirtschaftet worden war. Rippel mußte ausziehen. da er den Zins nicht bezahlen konnte. Sofort, nachdem er das Haus übernom men hatte, schloß Fürst eine Versicherung ab und versicherte unter anderem seine in einer Scheune untergebrachte Fech sung. die einen Wert von höchstens 390 8 hatte, auf etwa 2090

8. Ta Fürst von Pfändungen und Exekutionen bedroht wurde und ebenfalls den Pachtzins nicht zahlen konnte, be schloß er. den Brand zu legen und sich mit der Versiche rungssumme zu sanieren. Das eigene Kind und dessen Gespielin Fürst rechnete von allem Anfang an mit einer behörd lichen Untersuchung der Brandursache und wollte daher alles so arrangieren, als ob die Kinder das Feuer verur sacht hätten. Am, Nachmittag des 25. Juli, als seine Tochter Theresia mit dem Kind der Nachbarsleute, der fünfjährigen

Marie Fedeler. spielte, lockte Fürst die beiden Kinder aus den Dachboden einer unbenützten Viehstallung und ermor dete sie dort. Dann legte er das Feuer und ging seelenruhig auf seine etwa zwanzig Minuten vom Hause entfernten Felder. Nachbarn bemerkten die Flammen, ließen mit den Kirchenglocken das Feuersignal geben und erst auf dieses Zeichen hin kehrte Fürst zu seinem Wohnhaus zurück. Das Stallgebäude brannte vollkonunen nieder und erst nach der Löschung der Flammen stellte Fürst, der sich ganz

10
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1912/05_01_1912/TIPOS_1912_01_05_9_object_8204244.png
Pagina 9 di 28
Data: 05.01.1912
Descrizione fisica: 28
werden, nur das Volk; das mag unter der Teuerung leiden; und während die „N. Fr. Pr." im „Ekonomist" mit den Banken jubelt, jammert sie vorne mit dem Volk über die Teuerung . . . Einer der Trumpf hält. Schwankvon ReimMi chl. (Nachdruck verboten.) Es War in den alten Zeiten, da der Fürst Tryburg noch ausgedehnte Waldungen und Jagd- rechte im Lande besaß, auch in allen Gauen seine Forstmänner und Jäger angestellt hatte. Im Hin terkaserwalde, dem abgelegensten Besitz des Für sten, amtete der Förster Klaus, der schon

stark in die Jahre ging und den schwierigen Dienst kaum mehr versehen konnte. Da eben die Försterstelle in Angerbach erlediget war, spekulierte der alte Klaus scharf nach diesem Posten, weil man dort viel leichtere Mühewaltung hatte und tiefer im Fette saß. — Erhielt der Klaus just um diese Zeit Nachricht, daß der Fürst zu längerem Jagd- aufenthalte im nahen Schloß Bruggstein einge troffen sei, beschloß auch sofort bei demselben we gen Verleihung der Stelle in Angerbach persön lich vorzusprechen

. — Und am ersten schönen Tag hockte sich der Klaus auf seinen Esel, ritt singend und pfeifend, das Herz voll grüner Hoffnungen den Kaserwald hinunter, Bruggstein zu. Als er den Vorderwald erreichte, kam von ungefähr ein junger aufgestutzter Mensch aus dem Busche, grasgrün im Zeug und eine Flinte auf der Achsel. War aber der schmucke Jäger niemand anders als der Fürst Tryburg selbst, der an diesem Morgen schon einem Auerhahn den Balz verdorben fyatte. Der Förster erkannte ihn aber nicht; denn schwach

vor einem Jahre war der alte Fürst ge storben und hatte dem jungen Platz gemacht. Der junge besuchte zurzeit das erstemal diese Gegend. Nachdem sich Fürst und Förster einen Augenblick gemustert hatten, entspann sich folgendes Gespräch zwischen beiden: „Guten Morgen, lieber Freunds" „„Guten Morgen, Herr!"" „Wo aus geht die Reise?" „„Nach Schloß Bruggstein."" „Und wer seid Ihr?" „„Ich bin der Förster von Hinterkaserwald; und Ihr, wenn man fragen darf, wer leid denn Ihr?"" „Ratet einmal!" „„Ein Maus

- und Spatzenjäger hallt, soviel ich sieh' . . . Der Profession nach aber könnt Ihn leicht ein Federfuchser sein, so rat ich halt, ein Stadtschreiber."" - f „Ganz die Scheibe gefehlt habt Ihr nicht..« Ich muß viel schreiben." „„Ja, ja, ich kenn' meine Papageien! ». Aber wenn Ihr von der Stadt herauskommt, könnt' Ihr mir vielleicht sagen, ob der Fürst Try burg heute in Bruggstein zu treffen ist."" „Zu treffen ist er schon — sicher; doch was wollt Ihr denn vom Fürsten?" „„Ich habe in Hinterkaserwald

11
Giornali e riviste
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1907/15_09_1907/ZDB-3077611-9_1907_09_15_11_object_8420777.png
Pagina 11 di 16
Data: 15.09.1907
Descrizione fisica: 16
Ihr Hellmuth Fürst zu L." Ja, sie hatte einen Freund fürs Leben an dem edlen Manne gefunden, er verstand sie, und das alles, alles war längst wieder vorbei, würde sie die edlen Menschen jemals Wiedersehen. Doch, wer mochte nur Fürstin Beten all diese erniedrigenden Sachen gesagt haben — Brendel konnte es nicht gewesen sein! Müde, stumpf von allem Grübeln, Denken, von der durchwachten Nacht, machte sie sich daran, ihre wenigen Sachen zu ordnen, denn schon am Abend sollte sie fort nach Aix les Bains

zu einer alten, leidenden Dame, der Gräfin Warenhorst, einer guten Bekannten des Fürsten und einer langjährigen Patientin Doktor Meronis. Der Fürst wollte es sich nicht nehmen lassen, auf der Bahn zu sein, so sehr sie auch gebeten hatte, ihr nicht den Abschied noch schwerer zu machen. Er behauptete, das sei er ihr der Fürstin Belen gegenüber schuldig, außerdem müsse er ihr den Empfehlungsbrief an seine alte Freundin mitgeben. Um das Nähere wegen dieser Abreise nun zu besprechen, war der Fürst mit Doktor

Meroni in dessen Villa gekommen. Tief sich verneigend, lud ihn Madame ein, in ihren Salon zu treten, bis ihr Gatte ans seinem Arbeitszimmer komme, von wo er die näheren Bestimmungen für Ursulas Reise holen wollte. Sie merkte wohl, daß der Fürst finster und zerstreut aussah, auch hatte sie den befremdenden Blick bemerkt, mit dem er Baron Brendel von oben bis unten gemessen hatte. Sie begann daher mit sanfter, lieblicher Stimme: „Das arme, arme Mädchen! Von einer Krankenpflege zur andern. Wie schwer

ist das, was hat solch armes Wesen von seiner Jugend, und dabei — so schön, so bewundert." Der Fürst antwortete nicht. Madame Meroni fuhr unbeirrt fort: „Baron Brendel wollte sie auch engagieren. Er hatte eine lange Unter redung mit ihr und. scheint ein intimer alter Freund von ihr sein." „Wieso?" fuhr der Fürst gegen seine sonstige ruhige, vornehme Art auf und runzelte die Stirn. Das hat gesessen, dachte die intrigante Frau und fuhr fort: „Ich weiß es ja nicht, Durchlaucht, aber ich dachte es mir. Baron Brendel kam

doch schon so früh heute, war dann wohl eine Stunde bei Schwester Ursula, und als er fortging, küßte er ihr so warm zweimal die Hand, daß ich den Eindruck hatte, es müßten wohl gute alte Freunde sein." Der Fürst stand auf und schob hastig den Stuhl fort. „Natürlich ganz in Ehren," beeilte sich Madame Meroni zu sagen. Ein verdächtlicher, eisiger Blick des Fürsten traf sie, als er erwiderte: „Man soll nie im Leben nach dem Pfingftfegrn. Ö epubt mit Maien blinkt das Dorf, Der wallt kam leis gegangen Und bat

12
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1927/14_07_1927/NEUEZ_1927_07_14_1_object_8157447.png
Pagina 1 di 4
Data: 14.07.1927
Descrizione fisica: 4
. Ihr Mann ist wegen Spionage im Dienste Eng lands unlängst erschösse n worden. Eine nene Note der Bereinigten Staaten an Mexiko. Washington, 13. Juli. (Priv.) Es verlautet, daß die amerikanische Regierung eine neue scharfe Note an Mexiko über die Durchführung des Petroleumgc- setzes gerichtet hat. (Nachdruck verboten.) 7 Der Anheimttche. Original-Roman von Hermann Wagner. „Das ist Nebensache," erklärte der andere. „Wichtig ist nur, ob er auch Ihr Bild enthält." „Ja," sagte Fürst Lenski. Der Elegante

verglich die rohe Patzphotographie mit dem Gesichte des Fürsten. Die ungewöhnliche Nase be wies aus den ersten Blick, daß dieser selbst es sei, den sie darstellte, wenn sie auch der Kleidung nach, die der Fürst auf dem Bilde trug, gerade einen Fürsten durchaus nicht vermuten ließ. Die Kleidung war vielmehr öie eines Handarbeiters. Aber so trugen sich zur Zeit wohl gerade die Fürsten in Rußland. „Ich will Ihnen den Patz abkaufen," sagte der Elegante plötzlich. Lein Ton schien jede Weigerung

ansznschließen und klang so bestimmt, daß Fürst Lenski erschrak. Er hatte plötzlich Furcht. Eine Furcht nicht so sehr für sich sellber pls für andere, gegen öie dieser Fremde hier offenbar ^lwas im Schilde führte. Was konnte dies sein? „Sind Sie bereit?" . /'Der Patz," murmelte der Fürst, „ist das einzige, was w) noch besitze." ^ „Gewiß. Aber sein Besitz wird es nicht verhindern, daß Sie unter Umständen verhungern." „Dennoch.. „Haben Sie Furcht?" „Was wollen Sie mit dem Patz tun?" fragte der Fürst

. „Das ist allein meine Sache," erklärte der Elegante noch um eine Nuance bestimmter. „Das wesentliche ist, ich lause Ihnen den Paß ab. Für einen Zeitraum von — lagen wir: sechs Monaten... Innerhalb dieser Zeit vm daun i ch Fürst Lenski." „Und ich?" „Sie find ein Beliebiger, zu dem ich Sie machen werde m Hilfe von Papieren, die ich Ihnen noch beschaffe, M wird Ihnen während dieser sechs Monate gut gehen. Als ein Erholungsbedürftiger werden Sie in einem Sana torium leben, in dem Sie sich nichts abgehen zu lassen

Papiergeld, daß es einen dumpfen Ton gab. Dieser Ton war es, der es dem Fürsten antat. Mit lauernden Blicken folgte er der Hand des fremden Man nes, der die Tasche nun öffnete und ihr einen Pack Bank noten entnahm, die er ans den Tisch zählte, eine nach der anderen. Es waren Noten zu 1000 Franken in Schweizer Währung. Es häufte sich vor ihnen schon ein kleiner Berg. Der Fürst sah ihn und der Anblick benahm ihm den Atem. Seine Phantasie arbeitete mit Hochdruck. Es kam ganz von selbst. Die Hemmungen

14
Giornali e riviste
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1925/07_01_1925/TIWAS_1925_01_07_4_object_7953344.png
Pagina 4 di 16
Data: 07.01.1925
Descrizione fisica: 16
etwas schenken lasse, wurde er ganz aufgeregt und meinte, ich beleidige ihn, wenn ich es nicht nehme. Also, es ging wirklich! nicht anders, ich nahm das herrliche Etui uird revanchierte mit mit einein kostbaren Paravent, den er auch später mit nach Moskau nahm. Ter Fürst war leidend und da zufällig Geheimrat Wagner au.i Leipzig, einer der berühmtesten Aerzte der damaligen Zeit, bei mir wohnte, bat der Fürst mich, den Geheimrat zu sra- gen, ob er ihn konsultieren dürfe. Ter Geheimrat Wagner, ein alter Herr

, hoch in den Siebzigern, antwortete mir: „Bin zwar zu meiner Erholung hier, jedoch will ich eine Ausnahme machen, verlange aber fünfhundert Mark dafür. Für einen armen Menschen würde ich es umsonst tun." Ter Fürst fand die Summe sehr bescheiden und ging sofort zu dem Geheimrat. Ilm ein weiteres Beispiel von der Verschwendung dieses Fürsten zu erzählen, möchte ich folgendes berich ten. Ter Fürst engagierte für einen schönen Sommerabend den kleinen Bahnhofdampfer und die gesamte Kurkapelle

teilnehmen. Wir fuhren nun mit Musik auf der Elbe spazieren. Ter Fürst gab jedem Musiker ein Gkas voll Höllenpunsch und warf in jedes Glos ein Goldstück. Kapellmeistjer Schildbach,, der so schwere Getränke nicht vertrug, schüttete sein Glas in die Elbe. Als er erfuhr, daß er allemal ein Goldstück fortgeworsen hatte, wäre er dem Gelde am liebsten nachgesprungen. Ter fürstliche Sekretär wurde von dem Punsch so berauscht, daß er beim Aussteigen in die Elbe stürzte und wie ein nasser Pudel, sehr ernüchtert

, herausgeholt werden mußte. Diesen Fürsten Tschcrimissinow besuchte ich in Mos kau. Sein Palais war das reine Museum. Kunstschätze aller Art, von unendlich! hohem Werte, waren darin auf gehäuft. Ter Fürst empfing mich, mit bekannter russischer Gastfreundschaft, überbot sich an Aufmerksamkeiten und überhäufte mich mit kostbaren Geschenken, die ich in diesem Falle nicht zurückweisen konnte. Ter Fürst war ein großer Spieler. Das ging so weit, daß er Spieler von St. Pe tersburg kommen ließ und manche Nacht

Hunderttausende an sie verlor. Selbst 'sein Riesenvermögen konnte diese Verluste auf die Dauer nicht ertragen, und ich werde bald zu berichten haben, wie traurig er endete. Der Fürst lebte von seiner Frau geschieden, hatte aber eine Schwester, mit der er zusammen viele, viele Millionen geerbt hatte. Tie Schwester war lungenkrank und ging ihrem Ende entgegen. Ta er ihr einziger Erbe war, verbrauchte er bei ihren Lebzeiten einen beträchtlichen Teil des schwestjer- lichen Vermögens. Und das war das Tragische

15
Giornali e riviste
Der Oberländer
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBELA/1933/31_08_1933/OBELA_1933_08_31_8_object_7921882.png
Pagina 8 di 8
Data: 31.08.1933
Descrizione fisica: 8
zeichenDlock Schulbücher MliandlungGriemannM! Saal. Die Bilder des dritten Aktes blendeten auf, und das Klatschen wiederholte sich abermals, wenn Ria Roma von neuem auf der Leinwand sichtbar wurde. Der Fürst neigte sich zu Ria Roma und flüsterte: „Wie alle die Menschen dort unten Sie lieben, schöne Frau! Wie sie ihre Begeisterung und Verehrung über Sie ausschütten wie kostbare Perlen und wteine. Welches Glück Sie trinken können aus dm glänzenden Augen jener Menschen, die Ihre Kunst in den Bann schlägt

!" Ria Roma lachte leise und geschmeichelt. Zwar dachte sie an den Artikel in der „Film rundschau" und an das höhnische Gelächter, das vorhin laut geworden war, aber die Anerkennung des Fürsten machte alle diese Unliebsamkeiten ungeschehen und vergessen. Der Fürst sprach langsam und sehr ruhig, als suche er lange nach jedem Worte. Während er sprach, suchten seine Blicke die Augen Ria Romas, und sie empfand diese Blicke im Dunkeln, das nur von einem rötlichen Lämpchen schwach erhellt wurde, wie leise

streichelnde Liebkosungen. „Ihre weiße Schönheit und Ihre Kunst," fuhr der Fürst fort, „beherrscht die Sinne jenen Leute, und ich empfinde es in schamvoller Ungenügsamkeit als quälenden Schmerz, daß ich nichts anderes bin als ein kleiner Tropfen in der Welle der Be geisterung, die alltäglich und allftündlich um Ihre Füße spielt. Könnte ich doch die Welle sein, die Sie hinwegträgt in das offene Meer meiner Bewunderung — und —" Der Fürst schwieg, als wage er das Wort nicht auszusprecheu

, das ihm auf den Lippen schwebte. „Sie schmeicheln, Hoheit!" murmelte Ria Roma, und ihre Stimme zitterte. „Man kann der Sonne nicht schmeicheln, wenn man ihr Leuchten preist!" entgegnete der Fürst. „Nennen Sie mich nicht Hoheit, schönste Frau. Ich bin kein Fürst, ich bin keine Hoheit; ich möchte Sie Hoheit nennen, wenn nicht die Worte „schönste Frau" einen viel wunderbareren Sinn umschlössen." Und er beugte sich tief auf ihre unbekleidete Hand hinab und küßte sie mit seinen schmalen Lippen, deren Wärme ihr auffiel

. Sie sah auf seinen tiesgesenktsn Kopf hinab. Aus der weißen Seide des Turbans stieg ein süßlich schwerer, fast betäubender Dust zu ihr empor. „Hoheit!" murmelte sie ergriffen. Der Fürst richtete sich wieder aus und sah sie an, er wiederholte seine Worte: „Geben Sie mir nicht einen Titel, dessen ich nicht würdig bin. Ich bedauere es tief, Ihnen meinen Namen nicht nennen zu können, aber ernste Dinge zwingen mich, darüber zu schweigen. Das Wort, das ich einem über alles geliebten Wesen gab. verpflichtet

16
Giornali e riviste
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1913/11_05_1913/TIWAS_1913_05_11_4_object_7948652.png
Pagina 4 di 12
Data: 11.05.1913
Descrizione fisica: 12
Böhmen Kronen Fürst Fürstenberg Max Egon 311.430 Fürsten Schwarzenberg, Adolf, Josef u. Karl 144.700 Fürsten Auersperg 129.717 K. k. Familienfonds 127.124 Bistümer, Orden, Stifte 109.147 Grafen Sternberg 97.102 Fürst Hohenzollern Wilhelm 95.213 Edler v. Danek Binz, und Osk. Esse 91.817 Fürstin Khevenhüller 81.867 Edler v. Schebek Adolf 75.697 Grafen Kolowrat-Krakovsky 76.460 Graf Khuenburg Vinzenz 72.022 Freiherr Dobrzensky Anton 66.575 Fiedler Erich und Franziska 67.203 Freiherr Dräsche

v. Wartenberg R. 61.765 Fürst Paar Karl 58.767 Fürsten Thurn-Taxis 57.530 Ritter v. Daubek Josef und Eduard 55.907 Freiherren Nadherny Ottomar und Erwin 53.452 Grafen Lzernin I. F. und E. 52.442 Prinzen Croy Max und Rosa 52.030 Goldschmidt Ottilie 49.857 Milner Anna 49.060 Pfeiffer & Eo. 48.840 Graf Wratislawsche Erben 46.060 Ritter Goldreich von Bruck Alois 42.240 Graf Harrach Otto 40.122 Ritter Metall v. Freiwald 40.920 Fürst Kolloredo-Mannsfeld Josef 39.616 Freiherr von Ringhoffer 37.730 Prinz Schönburg

-Waldenbnrg Fried. 36.630 Fürst Windischgrätz Adolf 34.567 Graf Palffy v. Erdödy Johann 34.815 Freiherr v. Hildebrandt-Offenhausen Ferd. 33.710 Ritter Weiß v. Treßbach Adolf 31.350 Macenauer Emmerich 31.212 Graf Deym Friedrich 28.545 Ritter Qnit v. Quentin August 27.500 Hermanik Laurenz 27.500 Graf Hartenstein-Schönburg 27.500 Graf Schönborn Karl 27.500 Graf Taaffe Heinrich 27.500 Schwarz Richard und Eugenie 27.500 Graf Waldstein Ernst Karl 27.500 Baron de Vanx Karl Bonaventura 27.500 Mähren Dreher Anton

Liechtenstein 113.105 Graf Seilern-Aspang Franz Karl 68.335 Prinzessin Löwenstein-Wertheim Pauline 64.210 Fürst Colalto et San Salvator Emanuel 57.760 Graf Waldstein-Wartenberg Joses 62.617 Graf Wrbna-Questenburg Rudolf 57.145 Markgraf Pallavicini Alexander 52.586 Graf Mitrofski Wladimir 48.400 Gräfin Attems Anna 53.680 Freiherr Baratto-Dragorw Richard 47.792 K. k. Familienfonds 45.952 Graf Wagnis 41.480 Fürst Lobkowitz Rudolf 36.547 Freiherr Wazda v. Kunerwald Alfred 36.394 Graf Podstatzky-Liechtenstein

17
Giornali e riviste
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1886/29_08_1886/TIRSO_1886_08_29_1_object_7910565.png
Pagina 1 di 8
Data: 29.08.1886
Descrizione fisica: 8
Hinterlist. Seit dem vorigen Samstage ist die Weltgeschichte wieder um eine Ueberraschuug reicher. Fürst Alexander von Bulgarien, der deutsche Prinz und Siegeshcld wurde durch russische Hinterlist und Berrath eini ger Bulgaren gestürzt, gefangen und außer Landes gebracht. Was uns in dieser neue sten friedlichen Revolution am meisten inte- ressirt, war zunächst die Form, in der sie sich vollzog. Fürst Alexander war doch seit dein letzten Kriege mit Serbieii so recht eigent lich der Held der Bulgaren

Zars sein wolle. In beiläufig drei Wochen, mit 18. Sept. wird es erst ein Jahr seit dein bekannten Staatsstreich, der die Vereinigung von Ost- rumelien mit Bulgarien zunl Zwecke hatte, und als die Veranstalter des Staatsstrei ches vor dem Fürsten Alexander erschienen waren, um ihm mit dieser neuesten lleber- raschung ein Präsent zu machen, hatte Fürst Alexander nichts dagegen einzuwenden, wohl aber hatte Rußland dagegen sehr viel zu sagen, denn von da an war es in Peters burg beschlossen

Eirclilarnote vom 2. Februar d. I., in welcher Fürst Alexander für je fünf Jahre zum-General- Gouverneur von Ostrninelien bestellt wurde. Damit war nun den Russen der Faden in Bulgarien ciitschlüpft, Fürst Alexander ließ immer mehr erkennen, daß er ein eigenes, vollkommen selbstständiges Bulgarien, und keine russische Kniltenwirthschast in seinem Lande wolle. ' '' Run aber wollte Rußland diese Frage in anderer Weise lösen, denn Mitte Mai d. I. wurde eine Versammlung von Ver schworenen entdeckt

, welche in Burgas tut Hause des russischen Capitäns Nabokvff sich versammelt hatten. Fürst Alexander sollte gefangen genommen, außer Landes gebracht, nöthigcnsalls auch ermordet iind sodann die russische Hilfe angernfen werden. Von russischer Seite suchte man damals die Ge schichte als ein erfundenes Märchen hinzu stellen, und siehe da, am 21. August geschah, was man am 17. Mai entdeckt und hin terher abzuleugneu verflicht hatte. Diesmal gelang der Schurkenstreich und was dabei uns Deutsch-Oesterreicher

zu nächst am meisten interessirt, das ist die Haltiing der Tschechen Zeitnngen in Böhmen it. s. w. zu der ganzen Geschichte, indem die Tschechen zu diesem elenden Verräthcr- streich jubiliren und Halleluja singen, nicht sowohl allein deshalb, weil das Opfer russischer Tücke ein deutscher Fürst ge wesen, sondern auch, weil die Tschechen sich stets darüber freuen, wenn Rußland bei irgend einem Handel gewinnt, und sei der selbe noch so schmutzig, und sollte auch Oesterreich Nachtheil davon

18
Giornali e riviste
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1907/11_08_1907/ZDB-3077611-9_1907_08_11_11_object_8420705.png
Pagina 11 di 16
Data: 11.08.1907
Descrizione fisica: 16
Sie entblödete sich nicht, sogar zu drohen, daß sie der Mwe Huberts alles mitteilen werde, wenn man ihr nicht siebentausend Francs zur Abreise und um ihre Schulden zu zahlen senden würde. Der Fürst warf den Brief ver ächtlich fort. Daß er die verlangte Summe zahlen würde, schon um die unglückliche Witwe nicht noch tieferen Ein blick in den Charakter des Toten gewinnen zu lassen, ver stand sich von selbst, aber die Frechheit, mit der diese Person ihre Schande noch hervorhob, die empörte

nach dem Abschied auf dem Bahnhof, konnte es mir nicht erklären — nun weiß ich alles. Nicht wahr? Sie glauben an mich!" Sie konnte nicht weiter. Der Fürst nahm die feine, schmale Hand und hielt sie fest, fest in seiner markigen Hand, so fest, daß es Lisbeth fast schmerzte und sagte dann: „Ich habe niemals ernstlich an der Reinheit und Wahrheit Ihres ganzen Wesens gezweifelt. Der Schein war gegen Sie, aber die Wahrheit siegte. Und jetzt kein Wort mehr — Sie waren sehr krank und Sie müssen alles tun

, um sich zu erholen!" Sie nickte selig, winkte Erika zu sich und sagte: „Ich bin so glücklich, so glückselig, Prinzessin." „Pst! erstens heiße ich Erika und zweitens werde ich jetzt sagen, wie Sie — damals als Sie mich pflegten — so oft zu mir sagten: Ruhe, sich nicht aufregen!" Lisbeth schloß die Augen. Sie war zu matt und fühlte diese Schwäche. Sie sah so schön aus, daß der Fürst seine Augen nicht losreißen konnte von so viel Lieb reiz und Anmut. Doch die Krankenschwester winkte ängstlich — und — so erhob

sich der Fürst gehorsam und trat mit Erika in den Nebensalon. Dort waren die anderen bereits zum Frühstück ver sammelt, und die Eintretenden wurden mit Fragen bestürmt. Das Schwerste blieb ja noch, Lisbeth auf die Au- wesenheit Erichs vorzubereiten und vor allem, ihr den Tod des Vaters beizubringen, wie und wodurch seine Freisprechung erfolgt war. Von diesem Tage an ging es rasch vorwärts. Die kräftige Natur Lisbeths erholte sich in der schönen Luft schneller, als man gedacht; die Jugend gab ihr die Kräfte

erfreuen und beglücken. Man sprach bereits von der bevorstehenden Hochzeit — alle, alle sollten und wollten sie anwesend sein. Der Fürst schien auch wieder ganz gesund und Lisbeth betrachtete ihn als zu ihnen gehörig. Ihr Glück war jetzt ebenso groß als jahrelang ihr Leiden gewesen war. Da es mittlerweile zum Herbst ging, hatte der Fürst vorgeschlagen, daß Erich erst noch im Süden bleibe. „Ihr betrachtet die Villa in Mentone als euer südliches Heim und Winterquartier," fügte der Fürst hinzu

19
Giornali e riviste
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1909/19_09_1909/TIWAS_1909_09_19_9_object_7945892.png
Pagina 9 di 16
Data: 19.09.1909
Descrizione fisica: 16
der Natur entnommen, das wird es selbst Euch lehren. Seit Ihr bereit ihn würdig zu empfangen? Alle: Ja! Ja! — Wir sind bereit! — Führ uns zu ihm !— Wir harren seiner !— Heil dem Welterlöser! — Heil! A p 0 stata: Wohlan so rüstet Euch !— Ein Stoß in dies Horn und er ist da! (stoßt in sein Hüfthvrn). Alle: Heil dem Welterlöser! — Heil dem Nor- nengünstling! — Auf, ihn würdig zu empfangen! 9. Borgang, Fürst (erscheint in diesem Augenblick mit der Oberpriesterin und deren Gefolge, Beowulf, Hagen, Wolfram

, Lothar und anderen Edlen, Dienern und Sklaven): Seht, Germanen, Euer Fürst ist da! — Hengist: Und der Deine nicht mehr weit. Heil dem Nornengünstling ! Volk: Heil dem Volksbefreier! Heil! Heil! Heil! (Man hört aus der Ferne Hornstöße.) Ap oft ata: Hört! Er naht schon! Eilt ihm rasch entgegen! Volk (Apostata folgend ohne den Fürsten zu beachten): Heil dem Volkserlöser! Heil dem Tag des Jubels und der Freude! Heil! Heil! Heil! 10. Borgang. Fürst (betroffen der jubelnden Menge nachstar- reud): Welch

küirden. Getreu der Pflicht, die Würde meines priesterlichen Amtes aufrechtzuerhalten, mußt ich schwei gen, denn mein Gebot hält' kaum Gehör gefunden. Fürst: Und Ihr, Genossen meiner Macht und meines Ruhmes, die ich durch keinen Schlaftruf je erbleichen sah, — Ihr seid erblaßt und stumm gewor den? Selbst Du (zu Hagen), der unerschrockenste und gefürchtetste von allen — hat nicht auch Teure trotzige Stirn sich verfärbt? Hagen (finster und halb abgekehrt): Ich wüßte nichts weshalb? — Was hält

' ich zu verlieren? — Kann sein, daß der, der kommt, sich glücklich schätzte, meine Dienste zu gewinnen. Fürst (in jähem Schreck): Wie? — Hagen? Wie? — Tu wolltest mich in meiner Not verlassen? Mir untreu werden? Hagen?! —

20
Giornali e riviste
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1914/26_06_1914/OBEWO_1914_06_26_1_object_8037023.png
Pagina 1 di 18
Data: 26.06.1914
Descrizione fisica: 18
. — Zuschriften ohne jp ^ Unterschrift «erd«» nicht angenommen, Handschriften nicht zu rückgestell!. y M 26. Imst, Freitao, den 26. Juni 1914 27. Jahrgang Fürst Wilhelm von Albanien befindet sich in der denkbar gefährlichsten Situation. Von den Mächten an die Spitze des von denselben geschaffenen neuen Fürstentums aus dem Balkan berufen, aber ohne jede praktisch zu verwertende Unterstützung gelaffen, ist er nun schon seit Wochen vollständig schutzlos einem Schicksale preisgegeben, welches im Handumdrehen

selbst sein und seiner Familie Leben als Opfer fordern kann. Man hat dem Fürsten Vorwürfe gemacht, sich in das albanische Abenteuer eingelassen zu haben. Es mag sein, daß es nicht viele Menschen geben wird, welche sich einer derartigen Gefahr aussetzen, wie Fürst Wilhelm, der aus seinem bisherigen preußischen Soldatentum eben etwas mehr Schneid in sein neues Leben herüber genommen hat, als es gerade Jedermanns Sache ist. Mit den gegen ihn er hobenen Vorwürfen tut man ihm jedoch blutig unrecht, denn nicht er, sondern ganz

Europa ist schuld daran, daß sich die Dinge in Albanien so entwickeln konnten, wie sie nun sind. Europa hat in langwieriger, schwieriger Arbeit den neuen Staat dort unten aufgerichtet und wenn Fürst Wilhelm jetzt von Gefahren rings umdroht ist, so befindet sich im gleichen Maße auch das Werk Europas in Gefahr. Der albanische Gesandte in Wien, Sureya Bey Vlora, trifft vollständig das Richtige, wenn er in einem „Die Schmach Europas" überschriebenen und in der „Albanischen Korre spondenz" erschienenen

Fürsten und die von Europa beschlossene Ordnung beginnen zu lassen. So ist es dazu gekommen, daß allrs, was Europa in Albanien geschaffen hat, in die größte Gefahr geraten ist. Die europäischen Groß mächte haben nunmehr die Pflicht, ihr eigenes, mühsam aufgebautes Werk vor Vernichtung zu schützen. Sie dürfen nicht zugeben, daß der Fürst dem sie Albanien gegeben haben und der auf seinem dornigen Posten mit bewunderungswürdigem Mute ausharrt, ein Opfer jener dunkler Gewalten wird, die die Väter

des gegenwärtigen Aufstandes sind. Europa hat vor der Weltgeschichte die Pflicht, aus seiner Passivität herauszutreten und dem Fürsten militärische Hilfe zu gewähren. Wenn in Durazzo angesichts der Kriegsschiffe Europas eine Katastrophe eintreten würde, die europäische Truppen hätten verhindern können, so wäre das nicht nur eine unheilbare Wunde für das Ansehen der europäischen Großmächte, sondern auch eine unauslöschliche Schmach für Europa. Auch Fürst Wilhelm selbst soll sich mit der Forderung

21