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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 8
Data: 08.05.1929
Descrizione fisica: 8
ein. Der .Hotelbeamte nahm die Anmeldung entgegen, machte eine tiefe Verbeugung und sagte dann: „In welchem Stockwerk befehlen.Durchlaucht ein Zim- mer?" — „Im ersten Stock." „Mit Bad, Durchlaucht?" — „Jawohl." Fünf Minuten später wußte man es im ganzen Hotel, daß der neue Gast mit dem schwermütigen Gesichtsaus druck kein anderer als der russische Fürst Dolgoruki sei, voraussichtlich jenem Fürstengeschlechte entstamme, das ein stens über ein Milliardenvermögen verfügt hatte. Als der Fürst sich gegen Mittag

worden war. Kein Wunder, daß sein Auge jetzt so traurig blickte. Am zweiten Tage erschien der Fürst nicht zum Früh stück, aber statt dessen vernahm man gegen zehn Uhr aus einem der Zimmer des ersten Stockwerkes einen kur zen, scharfen Knall. Der Schuß konnte nur aus dem Badezimmer des Fürsten gekommen sein. Man drang ein, man fand den Fürsten noch lebend, er schien auch unverletzt, aber er war völlig verstört. Auf Fragen gab er keine Antwort. Man rief nach einem Arzt, der ihn untersuchte. — Der Schuß

mußte fehlgegangen sein. Man suchte den Fürsten mit Fragen zu bestürmen; er lag mit geschlossenen Augen auf dem Diwan, seine Lippen zitterten vor Erregung. Auf dem Tische lag ein Brief, der an den Leiter des Hotels gerichtet war. Sehr bald ,war es bekannt, daß Fürst Dolgoruki tatsächlich der Besitzer einstiger Mil liarden gewesen war, daß er versucht habe, sich seit Jahren eine Existenz zu schaffen, daß er aber nicht einmal zwan zigtausend Rubel aufbringen könne, um 'wieder eine Exi stenz

zu erhalten. — Run habe er heute sein Leben be enden wollen. Der Hoteldirektor möge sich an den wenigen Brillanten schadlos halten, die er noch habe. Selbstverständlich blieb das schreckliche Schicksal des Fürsten nicht verschwiegen. Während des Mittagessens wurde es untsr den Hotelgästen eifrig besprochen, und der Marquis Salout erklärte sich sofort bsreit', den Fürsten zunächst auf seine Güter nach der Normandie zu nehmen. Dort sollte der Fürst ssine erregten Nerven, beruhigen, im Notfälle

werde« er ihm jene .20.000 Rubel geben. Der Marquis ließ nicht nach. Er begab sich zum Für sten, der immer noch verstört auf dem Diwan ruhte. Mit herzlichen, warmen Worten forderte er ihn aus, sein An erbieten anzunehmen. „Edel fei der Mensch, hilfreich und gut," sagte er, „schlagen Sie mir meine Bitte nicht ab, Fürst Dolgoruki, seien Sir uns ein lieber Gast." — Da drückte der Ange- redete das Gesicht in die Hände und begann zu weingn, wie kaum je sin Mann geweint hatte. „Wenn Sie wüßten, was ich erlitten

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Pagina 5 di 6
Data: 26.07.1927
Descrizione fisica: 6
Richard Manz. Kartenvor- verkauf in der Kunsthandlung C. A. Czichna, Burggraben, wo auch die Dutzendkarten zu bedeutend ermäßigten Preisen für das heimische Publikum erhältlich sind. (Nachdruck verboten.) Der Unheimliche. Original-Roman von Hermann Wagner. Der Blick -es Fürsten fiel jetzt aus ihn, und Leiber Augen trafen einander für eine Weile, die lang genug war, auf daß sich Leibe erkennen konnten, daß sie Gegner auf Tod und Leben seien. Der Fürst lächelte kühl und zuckte wie gelangweilt

mit den Schultern. Das reizte den Staatsanwalt so sehr, daß er sich feig vorgekommen wäre, wemr er diese stumme Herausforderung nicht angenommen hätte. Er nahm sie an. Und indem er sich dem Fürsten vor stellte, fragte er ihn, ob es ihm recht sei, wemr er fiir einige Minuten an seinem Tische Platz nehme. „Natürlich," willigte der Fürst ein, „denn ich sehe, Sie haben mir etwas zu sagen." Der Staatsanwalt nickte. „Das habe ich. Und ich be dauere nur, daß ich vorläufig noch nicht imstande

bin, das, was ich Ihnen unter vier Angen sagen möchte, auch zu beweisen." „Meinen Sie, daß die Stunde noch kommt?" »Ja." „Nun" sagte der Fürst, „ich will Sie in Ihren Hoff nungen nicht wankend machen — aber ich fürchte doch für Ae, daß Sie sich täuschen." „Das glaube ich nicht." „Haben Sie einen so scharfen Blick?" „Den habe ich." „Und was sagt er Ihnen?" »Daß Sie ein Verbrecher sind, Fürst." „Sw Elen sagen: ein Falschspieler?" Der Fürst lachte. „Soll ich Ihnen sagen, als was Sie mir erscheinen?" „Tun Sie sich keinen Zwang

an." ‘ " Me-MM MM--" „Herr. . als ein Kind," vollendete der Fürst, „das sich eine Aufgabe gestellt Hat, Herr Staatsanwalt, die in einem entgegengesetzten Verhältnisse zn feinen schwachen Fähig keiten steht, die es besitzt .. . Oder matzen Sie sich wirklich an, es mit mir aufzunehwen?" „Das tue ich." „Dann können Sie mir leid tun, Mann. So lei.ö, daß ich fast Mitleid mit Ihnen fühle und mich die Lust an- wandelt, Ihnen zu helfen." „Zn Helfen? Mir?" Ja. Dentr wenn ich das nicht tue und Sie Ihrem eige nen Scharfsinn

— meinen Sie?" Ä" „Das ist nicht unmöglich." „Dies Geständnis ist mir sehr wertvoll." „Trotzdem — Sie werden damit nichts Rechtes anzu- sangen wissen." ^Wer weiß!" „Sprechen Sie amtlich mit mir?" „Stein, bis setzt nur privat." „Dann wollen wir doch", meinte der Fürst, „unserer Unterhaltung eine Form geben, die ihren privaten Charakter auch ansörückt . . . Oder Haben Sie etwas dagegen?" „Nein." „Nun — darf ich Sie dann zu einem Glase Wein ein- laden"? „Warum nicht," erwiderte Dr. Leo v. Brake spöttisch, „ich nehme an." Der Fürst winkte

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Pagina 1 di 4
Data: 13.07.1927
Descrizione fisica: 4
, und wenn «man sich von seinem Gesichte die häßlichen Bartstoppeln wegdachte, dann gewahrte man Züge, die unbedingt intelligent und sympathisch wirkten. Das heißt, man mußte eineu Abstrich tun, und dieser war wesentlich: man mußte sich auch seine Nase weg- | denken, denn diese war von absonderlicher Häßlichkeit und sozusagen ein Unikum unter den Nasen. War sie überhaupt eine Nase? Im Grunde war sie es Mt, sondern nur das Surrogat einer solchen. Die eigent- liche Nase, die Fürst Lenski einstmals besessen hatte, war Am im Kriege

verloren gegangen, ein Granatsplitter Mite sie ihm geraubt, und das, was ihm ein findiger Mrnrg als Nasenersatz aufgesetzt hatte, war nichts an deres als der kleine Finger des Fürsten, den man von seiner linken Hand amputiert und ihm als künstlich neuen ! Nasenrücken wieder eingesetzt Hatte. Wer gerade diese seltsame Nase war es, durch die Fürst Lenski noch an diesem Abend sei« Glück machen sollte. Es marschierte aus ihn zu, es faßte ihn, vielmehr seine künstliche Nase, schon heimlich ins Auge

, und der Fürst sah es nur nicht. Mühsam bewegte er sich am Rande des Trottoirs wei- i tex und ließ feine Wicke verloren in der Menge der Bor- überflutenden untertauchen, ohne eigentlich Einzelheiten wahrzunehmen, da seine Gedanken lediglich mit dem Abendbrot und dem Nachtlager, die ihm fehlten, beschäftigt waren. Da legte jemand von hinten fest die Hand auf seine Schulter. Er fuhr zusammen und sah sich um. Voll freu digen Erschreckens hoffte er, es könnte ein Schutzmann sein, der ihn verhaften

und ihm wenigstens zu einem Nachtlager verhelfen wlirde. Aber er täuschte sich. Er sah sich einem eleganten, glatt rasierten Herrn gegenüber, einem etwa fünfzigjährigen Kavalier in Lackschuhen, i-m Ulster und mit tadellosem Zylinder. Der Fremde hatte so ziemlich seine eigene Grüße. Der lächelte ihn an und winkte ihn beiseite. Mechanisch folgte ihm Fürst Lenski. Folgte ihm bis zu einem Stand von Mietautos, wo der Elegante einem der wartenden Chauffeure ein Zeichen gab. „Ich setze voraus," sagte der Elegante

zu dem Fürsten, „daß Sie Hunger Haben. Mann?" Fürst Lenski nickte. „Nun gut, dann kommen Sie." Der Elegante stieg in einen geschlossenen Wagen und bedeutete dem Fürsten mit einer Geste, an seiner Sette Platz zu nehmen. Der Fürst war viel zu müde und hatte zudem in den letzten zwei Jahren zuviel des Neber- ra scheu den un d Ungewöhnlichen erlebt, als daß er sich hätte wundern können. Stumm tat er. was man von ihm ver langte. Aber auch sein Begleiter sprach zunächst kein Wort. Während der zehn Minuten

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Pagina 3 di 6
Data: 26.07.1927
Descrizione fisica: 6
FLrstpri'mas Ezernoch f. Budapest, 25. ftuli. (Priv.) Der Fürstprimas Johann Czernoch ist heute %6 Uhr früh im 73. Lebensjahre gestorben. Der Fürst lag be reits seit gestern abends 6 Uhr in Agonie. Heute früh um halb 6 Uhr, als der Sekretär des Fürstprimas die Gebete für Sterbende anordnete, ersuchte der Kirchenfürst seine Umgebung, für ihn zu beten. Um Uhr hauchte er seine Seele aus. Die Todesursache ist «ach Ausspruch der Aerzte Herzlähmung. Der verstorbene Kirchensürst war der Sohn einfacher

. Seine Miene Hatte etwas Verzerrtes, winzige Schweiß perlen standen aus seiner Stirn, und seine Hände, wenn sie die Karten teilten oder abhoben, zitterten merklich.' Die fieberhafte Spannung, die ihn zerquälte, war in ihm so groß, daß sie sich auch den umstehenden Zuschauern mitteilte und insbesondere in dem Staatsanwalt ein durch nichts abzuweiserrdes Angstgefühl erzeugte. Um so drasttscher wirkte daher auch der Kontrast, der von dem Partner des jungen Holländer aus ging. Daß dies der Fürst sei

, der sagenhafte Fürst Basil Lenski, das sagte dem Staatsanwalt sofort das Gefühl. Und indem er thn, der geradezu maskenhaft in seiner kalten Ruhe dasaß, nun näher ins Auge faßte, erbebte er unwillkürlich. Er bebte, obwohl er sich mit Heftigkeit dagegen sträubte, fest die Zähne zusammenbeißend und all seinen Willen zusammennehmend, da er sich kaltes Blut und einen klaren Blick bewahren wollte. Jedoch der Eindruck, den er von dem Gesichte des Fürsten empfing, war viel zu stark. Er war so zwingend, daß Dr. Leo

den Schweiß von der Stirn wischte, auch nicht ein einziger Geldschein mehr lag, waren die Banknoten, fast ausnahmslos TausendmarL scheine, vor dem Fürsten zu einem dicken Haufen anfgestapelt. Das Ergebnis des Spieles war also völlig klar: der junge Holländer hatte seinen ganzen Barsbestand an den Russen verloren. Wollte er dennoch die Torheit begehen, noch weiter zu spielen? „Nun?" fragte in diesem Augenblick der Fürst. „Wir wollen noch ein letztes Spiel machen", sagte der junge Holländer zitternd. „lim

das Ganze . . . Ist es Ihnen recht?" „Um alles, was vor mir liegt?" .Ja." „Es sind sechsmaGunderttausend .. „Das tut nichts .. . Nehmen Sie an?" „Ja" sagte der Fürst. Er mischte die Karten, und sein Partner Hob ab. Der junge Holländer bekam eine Karte, der Fürst eine zweite, und Leide blickten sie an. „Noch eine?" fragte der Fürst. Er bekam sie, und auch der Fürst nahm noch eine zweite. „Noch eine?" "Ich habe genug." Sie deckten nur. Der junge Holländer hatte sechzehn, der Fürst aber einundMvanzig

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Pagina 2 di 4
Data: 13.07.1927
Descrizione fisica: 4
. Zürich, 12. Juli. Berlin 123.30; Holland 208.15; Newyork 5193'»: London 2522.75; Paris 20.3450: Mailand 28.2250; Prag 15.40: Budapest 90.55; Bukarest 3.24; Belgrad 9.1350; Sofia 3.75; Wa: schau 58.-W-; Wien 73.10; Brüssel 72.25; Kopenhagen 138.85; Stoff Holm 139.10; Oslo 134.40; Madrid 89*15; Buenos Aires 221.*’ Japan 245 t /8. „Ja," sagte der Fürst. „So — und nun trinken Sie auch!" Der Elegante goß Wein in die zwei Lereitgestellten Gläser und stieß mit dem Fürsten an. Es war Süd wein schwerster

Sorte. Er stärkte den Ftirsten noch weit mehr, als es das Essen schon getan hatte. Ihm war, als rönnen plötzlich frische Lebensenergien durch seine Adern. „Was ick sagen wollte," begann dann der Gastgeber nach einer Weile, wobei er den Ftirsten scharf ansah, „näm lich — es handelt sich um Ihre Nase." Dieser Satz, mit vollkommener Sicherheit gesprochen, klang trotzdem fast abvuot. Der Fürst blickte ans. Um seine Nase sollte es sich han deln? Er wurde rot und hüstelte verlegen. „Um meine Nase

?" „Ja... Darf ich fragen, wie Sie zu dieser Nase gekom men sind?" „Durch eine Granate," antwortete der Fürst gehorsam, „im Kriege." „Es ist also eine neue Nase?" - ,,Die man Ihnen eingesetzt hat, nachdem Sie Ihre eigentliche verloren hatten?" „Wie hat man das gemacht?" Der Fürst hob die linke Hand, so daß es sichtbar wurde, daß daran der kleine Finger fehlte. Und nach einigem Jägern gab er die Erklärung dazu. Cr sprach noch schüch tern und offenbar sehr befangen. Um sich Mut zu machen, nahm

zu und ging, ohne das verlassene Thema noch einmal zu berühren, sogleich auf ein neues über. Er sprach wie ein Mensch, der seinen Plan Hat, der genau weiß, was er will, und der nicht fürchtet, das Ziel, das er sich gesteckt hat. nicht zu erreichen. „Darf ich fragen, wie Sie heißen?" sagte er nach einer Weile. „Lenski," antwortete der Fürst. „Sie^sind Russe?" ^Jhr Stand?" „Ich war — Fürst." „So," sagte der Gastgeber und blickte zum erstenmal ans eine Art auf, die eine gewisse, wenn auch nicht große

Ueberraschung ausdrückte. „Ja. Aber ich habe alles verloren. Vermögen, Titel, meine Frau und selbst meine Kinder." „Durch den Umsturz — wie?" Fürst Lenski nickte. „Ihre Frau ist tot?" „Man hat sie mir erschlagen. In Moskau auf offener Straße bei einer Razzia." „Und Ihre Kinder?" „Ich weiß nicht, wo sie sind — aber ick hoffe, daß sie tot sind...." „Das ist recht traurig»" „Es ist bitter," sagte der Fürst. „Und Sie? Sie sind geflohen?" „Ja. Es gelang mir, durch Sibirien nach China zu ent kommen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 16 di 18
Data: 04.08.1901
Descrizione fisica: 18
der Unglücklichen. Ein guter Meister kann doch ein „böser Geselle" sein. Allerlei. Iu unseren Dildern. Altreichskanzler Kürst Koöenloye f. In der Nacht vom 5. zum 6. Juli verschied im Alter von 82 Jahren 3 Monaten plötzlich und unerwartet in Ragaz (Schweiz), wo er zur Kur weilte, der ehemalige Reichskanzler Fürst Hohen lohe-Schillingsfürst. Nicht lange war es ihm gegönnt, die wohlverdiente Ruhe zu genießen, nachdem der greise Staatsmann bis ins höchste Alter hinein dem Vaterlande gedient. Chlodwig Karl Viktor

, Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, Prinz zu Ratibor und Corvei, geboren am 31. März 1819 zu Rotenburg an der Fulda als Sohn des Fürsten Franz Joseph und der Fürstin Konstanze (geborenen Hohenlohe-Langenburg), studirte m Heidel berg, Göttingen und Bonn die Rechts- und Staatswissenschaften, wurde 1841 Auskultator beim Gericht in Ehrenbreitstein, dann Referendar bei der Negierung in Potsdam und verließ diese Lauf bahn 1845, um die ihm zugefallene Standesherrschaft Schillings fürst im bayer. Reg.- Bez

wurde am 29. Oktober 1894 Fürst Hohenlohe Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident. In dieser höchsten verantwortlichen Stellung hat er durch seine maßvolle und versöhnliche Haltung sowohl nach außen und innen nicht unwesentliche Erfolge errungen. Seit seinem Rücktritt am 17. Oktober vorigen Jahres lebte der Fürst in stiller Zurückgezogenheit auf seinen verschiedenen Besitzungen. Mit ihm ist ein Staatsmann von weitem Blick und ein Edelmann im vollsten Sinne des Wortes dahingeschieden

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Pagina 2 di 4
Data: 23.07.1927
Descrizione fisica: 4
Me ein Mensch:, der nicht imstande ist, mit Absicht eine Blume zu knicken. Indem er seine Worte mit ein dringlichen Gesten belebte, kam er erneut ins Reden. Aber es schien, als rede er diesmal mit Vorsatz ver worren, gleichsam um einen Tatbestand, den er klar machen wollte, aus einer gewissen Scham heraus dennoch mit Dunkelheit zu verbrämen. „ Ob der Fürst ihn Senn nicht verstehe? Die Angelegenhert sei doch heikel. Gewiß, er sei Gelehrter, und als solcher würbe er sich aus fernen sentimentalen Gründen

ein Mittel, das seinen Besitzer geradezu zum heimlichen Diktator über Unzählbare machen müsse. Es brauche nur einen Herrn der energisch, unerschrocken, klug und überlegen genug sei, sich seiner richtig zu bedienen. Und da —" da haben Sie an mich gedacht", vollendete der Fürst. „Ja." „Und warum gerade an mich?" „Ich Lin nicht abergläubisch," versetzte der Alte mit ver änderter Stimme, „aber ich glaube fest an gewisse geheime Kräfte, die von einem Menschen zum anderen laufen und wirken, selbst über große

Entfernungen hinweg... Die Empfindung einer solchen geheim wirkenden Kraft hatte ich, als ich Ihren Namen in der Zeitung las, Fürst. Das ist der Grund, weshalb ich zu Ihnen gekommen bin, um Ihnen meine Dienste anzubteten . . ." „Ihre Dienste?" „Sie meinen damit, daß Sie mir Ihr Schrmnbin an bieten ?" „Wollen sie damit sagen, baß Sie mir den Vorschlag machen, es Ihnen abzukanfen?" Doktor Andreas Schrumb schüttelte den Kops. „Sie täuschen sich, Fürst. Ich verfolge keine eigennützigen Ziele. Schrmnbin

ist unverkäufliche" „Sie sind also ein Idealist?" fragte der Fürst. „Ja", bestätigte der Alte und lächlte kindlich. „Und was Sie erstreben, ist dieses: durch die un erschrockene Person eines Zweiten, den Sie lenken, aus der Mrborgenheit heraus ungeheuerliche Wirkungen auf Ihre Mitwelt auAzuüben?" „Ja", sagte der Alte schnell, sicherlich erfreut darüber daß er so gut verstanden wurde. „Und jene zweite Person," fuhr der Fürst fort, „deren Sie sich bedienen wollen — die soll ich sein?" „Lehnen Sie das ab?" fragte

war « Hunderterlei Gewalttaten und Verbrechen. Und das &■ würde bei diesen bisher Unverwundbaren, die entsk! fliehen Mieden, der Wahnsinn sein . . . „Ihr Vorschlag lockt mich", erklärte der Fürst M einer Pause des Zögerns. Der Alte wackelte aufgeregt mit dem Munde, rieb fl die Hände und fragte: „Nehmen Sie ihn an?" „Jedenfalls", versetzte der Fürst gelassen, „möchte i mit Schrnmbin einen Versuch machen — einen Vech bei Menschen." „Für den Erfolg", flüsterte der Alte heiser, „km ich mich verbürgen — ganz

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Pagina 2 di 4
Data: 21.07.1927
Descrizione fisica: 4
mit seinem zahnlosen Munde zu wackeln begann, „mein Name ist Schrumb, Doktor Andreas Schrumb. Chemiker, bitte." „Wollen sie sich nicht setzen?" fragte der Fürst höflich. Er zeigte auf einen weiten Klubsessel, der in einer Entfernung von etwa drei Meter vor ihm stand. Der Alte folgte aus seine bescheidene Art dieser kühlfreundlichen einladenden Geste. Den Hund- zwang er, sich zu seinen Füßen niederznlassen. Der Köter gehorchte erst wieder nach mehreren derben Schlägen und heulte wie angstvoll auf, was den Alten

veranlaßte, ihn einige Male gütigend zu streicheln. „Sie gehen ohne Ihren Hund wohl niemals aus?" fragte der Fürst. „Es ist nicht mein Hund", versetzte der Alte. „Nicht Ihr Hund?" „Nein — das heißt, es ist wohl mein Hund —> aber ich habe ihn erst gestern gekauft, weil ich ihn heute brauche." „Weil Sie ihn heute brauchen?" „Ja, und zwar, wenn Sie gestatten, bei Ihnen Herr Fürst." „Bei mir?" „Das heißt," wiederholte der Alte und lächelte kindlich, „wie gesagt, nur dann, wenn Ihnen daran liegen

vorstellen sollte, etwas abschreckend Häßliches verlieh. Bon dieser Aeutzerlichkeit abgesehen, die zudem weit mehr frappierte als abschreckte, gefiel ihm der Fürst recht gut, was er rein, gefühlsmäßig feststellte, ohne es sich gegenständlich im mindesten erklären zu können. Letzten Endes dachte er darüber auch gar nicht nach. Auch er gehörte zu den Ndenschon, die sich bei ihren Sympathien und Antipathien blind von ihrem Instinkt leiten lassen. ,^Ach verdanke Ihren Namen der Zeitung", stieß der Alte

endlich hervor, so heftig und so laut, daß dieser Satz in seiner Plötzlichkeit fast wie unmotiviert wirkte. „So", sagte der Fürst. „Ja, der Zeitung. Ich las, daß sie ein Russe sind, und zwar ein geflüchteter, der — die Absicht Hat, sich — wie soll ich sagen? — zu rächen." „Zu rächen? — an wem?" „An Rußland." „Wofür?" „Dasü* daß man — nun ja, daß man Sie vertrieben Fürst." Wiederum lächelte der Alte auf seine kindliche Art. Es war, wenn man ihn so sah, in der Tat recht schwer

, ihn nicht für schwachsinnig zu halten. Ob ihn auch der Fürst in dem Verdachte des Schwach sinnes hatte? Nun, man sah ihm seine Gedaken nicht an. Der Ansdruck seiner Miene war in ihrer Gelassenheit völlig dunkel. Immerhin, er betrachtete den Alten nicht ohne eine gewisse, ferne Sympathie. „Wäre das so unnwglich?" fragte der Alte ebenso hartnäckig wie naiv. „Nein," antwortete der Fürst, „nicht unmöglich." „Es wäre wirklich erklärlich", ries der Alte aus, „und auch logisch," , schiff „Ludwig XIV.“ zu heben, dessen Wrack

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 22.11.1950
Descrizione fisica: 6
. Grundent- lasf ung, däs is, wann der Robot und der Zehnt abg'schafft wird. Grundentlastung is Freiheit, a frei‘s Bauernguat! Verstehst?" „Geh weiter, du! Da kriagt epper der Fürst koan'n Zehnt mehr und koane Robotleut*? Hababa! Möchst mir nit ausdeutschen, wia nachher der Fürst leben soll?" „Der? Der Fürst? Hörst, Hoadenstoaner, wia kannst denn so was Dumra's reden? Der Liachtenstoan is doh tausendmal reicher wia alle Semmeringer z'samm. Der kann ohne Zehnt noh ganz guat leben

, der! Und ... zu was ‘en Zehnt für oan'n, der selber nix arbeit't? Woher hat er denn ‘s Recht, daß er besser leben kann als unseroans?“ „Aha! Waht von derer Seiten der Wind? Bist ah scho* auf dä picksüaßen Leimspindeln ganga, an denen die ganz Dummen picka- bleiben? Däs soand ja dä neuchen Sacha, vor dä uns der Herr Pfarrer z* Schottwian g'warnt hat. Alles nur dazua, daß d* Faulenzer denen Fleißigen alles wegnehma toan!“ „Fragt sih nur, wer der richtige Faulenzer is? Oder g‘hört epper der Fürst zu denen, dä oan'n Handgriff

macha tan?“ „Der Fürst? Wia kannst denn so was von oan‘m Fürsten verlanga? A Fürst is doh nit zum Roboten da, sondern zum Reglern! Und däs is gar a schwäre Arbeit, wia ma* hört, weil s* ‘n Kopf anstrenga tuat. Und der Fürst hat noh seine Schlösser, Waldungen und Felder, dä was er guat derhalten muaß. Moanst, däs is koan* Arbeit nit?" „Ha, Arbeit! Dazua hat er ja seine Beam ten, Verwalter, Förster und Tagwerkerl Däs muaßt bedenka! Der Fürst laßt dä andern arbeiten, daß er in Saus und Braus leben

Besitz herfallen und sih auf unsere Kosten anfressen möchf! Recht praktisch so was! Aber draus wird nix, mein Liaber, so lang* i am Semmering Großbauer bin!“ Dem Heidensteiner schoß eine gute Idee durch den Kopf. „Der Zehnt, woaßt, Polleros, der Zehnt, der kunnt von mir aus scho* ab* g'schafft werden. Er Is für uns Bauern halt doh a harte Nuß. Denn zu was soll so a Fürst, der eh gnua* hat, ah noh däs einhoamsen, was unseroaner als armer Teufel mit vieler Müah derrackert hat? Was sagst dazua

?" Polleros schüttelte den Kopf. „Den Zehnt gib i gern! Is ah recht und billi* so, weil ah der Fürst nix zum Verschenka hat!“ „Na, ja! Wann‘s aber am End* doh so sein sollt*, daß d* Bauern auf iahnerm Grund frei hausen kunnten, so wird ma doh nit ab weisen, was däs Gesetz zuasichem tuat? Müaßt* ma* ja aufs Hirn g‘fallen sein, wann ma* sih dagegen spreizen tat!"

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Unterinntaler Bote
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Pagina 3 di 8
Data: 02.11.1894
Descrizione fisica: 8
diese Anschauungen gewiß auch nicht und es ist staunenswerth, wenn man mitunter auch unter den Mitgliedern christlicher Parteien Anhänger derselben findet." Aus Ungarn wird berichtet: Cardinal Fürst primas Vaszary hat in einer am 14. Oktober statt gehabten besonderen Audienz dem Kaiser die Adresse des ungarischen Episkopats überreicht, in welcher die Bischöfe den Monarchen bitten, den kirchenpolitischen Vorlagen die Sanction zu verweigern. Die Adresse schildert in eindringlichen Worten die Gefahren

eines deutschen Reichkanzlers und preußischen Ministerpräsidenten berufen, während dem Unterstaatssecretär für Elsaß-Lothringen, Herrn v. Köller, die Stelle des preußischen Ministers des Innern übertragen wurde. Fürst Chlodwig Hohen lohe ist ein Bruder des Cardinals Hohenlohe und des Obersthofmeisters unseres Kaisers, Prinzen Con- stantin Hohenlohe und steht im 75. Lebensjahre; wie die Linie Hohenlohe - Schillingsfürst überhaupt, ist Fürst Chlodwig Katholik. Von 1866 bis 1870 bayerischer Ministerpräsident

, gerirte sich der Fürst leider ganz als liberaler Staatskirchler und ging so weit, nach der Berufung des vaticanischen Concils durch ein Rundschreiben vom 9. April 1869 die europäischen Cabinete zu einem gemeinsamen Auf treten gegen Papst und Concil aufzufordern. Nach dem er zum Rücktritte genöthigt worden und die Gründung des Deutschen Reiches erfolgt war, wurde er in den Reichstag gewählt, übernahm 1874 nach Arnim's Entlassung den deutschen Botschafterposten in Paris und wurde 1885 als Nachfolger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 05.08.1930
Descrizione fisica: 8
sechs Uhr wurde; bereits Extrablätter ausgerufen. Storch hatte sich den genauen Vorgang des freche; Diebstahls, der den Beigeschmack einer gewissen Komik nich entbehrte, berichten lassen. Auch Poppenstädts Aufregung hatte sich im Laufe der wenigen Stunden etwas gemäßigt „Der Verlust des Edelsteins schmerzt mich weniger; abe bedenken Sie, daß er für die Prinzessin L.. meine Braut, ab Hochzeitsgeschenk bestimmt war... die — die Blamage mein Herr!" ächzte der korpulente Fürst. „Und zum anderer möchte

, dieser unscheinbare, schüchterne Kerlchen, sollte ihm den „Golkon" wieder herbeischaffen? Fürst Poppenstädt be saß — wie er sich im stillen gestand — nicht das geringste Vertrauen zu Storch und war ärgerlich auf den Kriminal- Polizeidirektor, der ihm den Kommistär geschickt hatte. „Leider werde ich es nicht verhindern können, daß die Prinzessin L. von dem Diamantendiebstahl Kenntnis er halt," meinte Storch traurig mit seiner tiefen Baßstimme. „Ich hörte bereits vorhin auf der Straße davon sprechen. Uebrigens

glaube ich Er erhob sich schnell und öffnete das Fenster. „Extrablatt! Die neueste Sensation! Der Mebstahl des berühmten „Golkon-Diamanten"! Fürst Poppenstädt —" erscholl von der Straße die Stimme des Ausrufers. Storch schloß das Fenster wieder. „Ich gebe zu, etwas voreilig gehandelt zu haben," sagte der Fürst zerknirscht. „Läßt sich der Diebstahl nicht wider rufen?" „Wohl schwerlich. Ich bin überzeugt, daß ihn der Mäht schon in alle Himmelsrichtungen trägt, und da dürfte es zwecklos sein!" Der Fürst

mußte es wohl einsehen. „Haben Sie Hoffnung, den „Golkon" wiederzuerlan gen?" Der Kommistär hob die schmalen Schultern. „Ich kann es noch nicht sagen, Durchlaucht. Zunächst bitte ich Sie, mir das Kästchen zu zeigen, in dem der „Gol- kon" lag." Der Fürst nahm es aus dem Schreibtisch. Wohl zehn Minuten lang prüfte es Storch eingehend mit seiner Lupe. Endlich stellte er es beiseite und fragte: „Ist Eurer Durchlaucht vielleicht etwas Besonderes an dem Dieb ausgefallen, etwa ein Merkmal?" „Ich wüßte

es nicht." „Fehlte ihm nicht an der rechten Hand der Mittel- finger?" Der Fürst machte ein überraschtes Gesicht. ..Ah ich entsinne mich jetzt! Cs fehlte ihm wirklich der Mittelfinger der rechten Hand! Ich sah es zufällig, als, er mir das Kästchen reichte. Woher wissen Sie?" „Es war mir nicht schwer, das festzustellen. Sehen Sie hier die Abdrücke an dem Etui, die deutlich erkennbar sind — der Abdruck des Mittelfingers fehlt, der des kleinen Fin-' gers ist sehr unvollständig — und hier auf dem Deckel der Abdruck

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Pagina 4 di 8
Data: 12.07.1930
Descrizione fisica: 8
und das Schiedsgericht bestehen. „Der Fürst von Bosnien". a. b. London, Ende Juni. Es ist merkwürdig, daß der Durchschnittsbürger des Reiches, über dem die Sonne nicht untergeht, ein schlech ter Geograph ist. Man sollte meinen, daß der Engländer mehr als jeder andere Staatsangehörige in der Erdkunde Bescheid wüßte. Daß dies nicht der Fall ist, ist notorisch. Vielleicht ist das Geschichtchen von dem Mißmut erfun den, den ein ehemaliger britischer Außenminister, Lord Palmerston, offenbarte

, der vor drei Wochen einen Pro fessor und einen Kriminalbeamten erschoß, trat monate lang unter dem Titel „Erbprinz von Lorraine (Lothrin gen)" auf. ohne auf Widerspruch zu stoßen. Er gab sich als Sohn des regierenden Fürsten von Lothringen aus. und es scheint, daß niemand ihm vorhielt, daß es ein Fürstentum Lothringen nicht gibt. Nach dem Erbprinzen von Lothringen haben nun ge stern ein neuer europäischer Fürst und seine Gemahlin in London auf ein paar Stunden Ehren genossen, wie sie allerhöchsten

Herrschaften zukommen: Ihre königlichen Hoheiten der Fürst und die Fürstin von Bos nien und der Herzegowina. Die Leidtragenden sind diesmal noch dazu Persönlichkeiten, die ernst genom men werden wollen: der Vorstand und die Mitglieder der liberalen Vereinigung von Croydon bei London, die trotz ihrer Beschäftigung mit Politik nicht wissen, daß Bosnien kein Fürstentum ist. Die Vereinigung veran staltete vorgestern ein Gartenfest, und den schon vor einigen Tagen versandten Einladungskarten folgte am Vorabend

des Festes noch die nachträgliche Mitteilung: „Der Vorstand der liberalen Vereinigung von Croydon be ehrt sich, bekanntzugeben. das; Ihre königlichen Hoheiten der Fürst und dle Fürstin Heinrich von Bosnien und der Herzego wina. die bei Freunden in der Nähe von Croydon zu Besuch weilen, die Absicht geäußert haben, zu dem angesagten Garten fest zu erscheinen. P. S.: Das fürstliche Paar wird an der Auffahrt des Fest komitees teilnehmen und im zweiten Automobil sitzen." Einen regierenden Fürsten

und seine Gemahlin sieht man in Croydon nicht alle Tage. Die Liberalen der freundlichen Vorstadt folgten dem Ruf des Komitees in Massen. Ihre Neugier wurde belohnt. Im zweiten Auto saß ein leutselig dreinblickender Herr in goldstrotzender Operettenuniform, einen glitzernden Orden auf der lin ken Brust. Ihm zur Seite eine holdselig lächelnde junge Dame in duftiger Sommertoilette Modell Paris 1930. Der Fürst und die Fürstin. Aus den Sitzen gegen über eine Hofdame und ein Adjutant. Die Liberalen lüfteten höflich

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Tiroler Wastl
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Pagina 8 di 16
Data: 26.09.1909
Descrizione fisica: 16
mit selbstbewußter, hoheitsvoller Miene als einen milden Ausfluß Deiner Huld und Gnade. — Vor allen Dingen aber — zügle Deine Furcht, daß nicht ein Schein davon nach außen dringt. Befolgst Du meinen Rat, dann wird das Volk, wofern^es nicht zu zügeln ist, doch ehrfurchtsvoll Dir eine Gasse öffnen und Deinen stolzen Abzug nicht zu hindern wagen. Fürst: Hab' tausend Dank, allweise Frau, für Teilte Lieb' und Treue. Bleib' ich durch der Götter Huld und Gnade, was ich bin, soll fürderhin nichts ohne Deinen weisen Rat

. Ohne den Fürsten und seine Gefolge zu beachten, stürzen Men schen jeglichen Alters von rechts auf die Bühne. Einige belegen den Weg mit Tierfellen und Decken, andere bilden mit hocherhobenen grünen Zweigen ein Laub dach darüber her, und wieder andere, besonders Kin der, streuen Blumen und Blätter auf.) Volk: Heil dem Welterlöser! Heil dem Fürst der Fürsten! Heil dem Tag des Jubels und der Freude! Heil! Heil! Heil! Nornengünftling (angetan mit einem bis an die Knöchel reichenden, weißen Wollkleide ohne jedlvede

Verzierung. Das lange Haupthaar fällt ihm in einer weichen Fülle üppiger dunkler Locken über die Schultern herab und ein nicht gar langer, weicher Bart läßt den edlen Zug um Stirn, Mund, Augen nur umso schärfer hervortreten. Der Ankömling ist bar häuptig, hat Sandalen an den nackten Füßen und einen grünen Zweig in der Hand. Sobald er sich dem Fürsten nähert verstummt die Menge ): Ter Friede sei mit Dir und uns und allen Menschen! Fürst (mit verhaltener, vor Erregung bebender Stimme

, in welche er einen harten, hochfahreuden Ton zu legen sucht): Du hast eine sonderbare Art den Frieden in mein Land zu tragen. N o r n e n g ü n st l i n g: In „meien" Land! ? — Nornengünftling: In „mein" Land!? — Teilt? Fürst (durch den ruhigen, friedlichen Ton des Nornengünstling etwas sicherer): Da Du's nicht wuß test, lvie es scheint, sei diese Frage, womit Du mein ererbtes, gutes Recht beziveifelst, gltädig Dir verziehen.

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 12.09.1914
Descrizione fisica: 8
Mitteilung haben die Japaner am 2. Sept. begonnen, Truppen in Tsingtau zu landen. Sonstige Meldungen. Türlt Bülow über Oetterreicfc Ungarn. 6 In einem Interview, welches Fürst Bülow dem Schriftsteller Björnsons gewährte, machte der erstge nannte folgende interessante. Oesterreich betreffende Be merkungen : Fürst Bülow sagte, der Krieg wirke wie ein reinigendes Gewitter und er strafe insbesondere die Erzählungen der Engländer und Franzosen von dem zermürbten Habsburgerreiche Lügen. Fürst Bülow sagte

, Bismarck habe mit seinem Worte, daß, wenn Kaiser Franz Joseph zu Pferde stiege, ihm alle seine Völker ohne Unterschied der Nation folgen würden, Recht behalten. Alle Völker der alten Donaumonarchie, die nach dem bekannten Worte erfunden werden müßte, wenn sie nicht existierte, haben ein gleich hohes Interesse am Fortbestände des Habsburgerreiches an den Tag gelegt. Auf die Haltung Italiens im jetzigen Kriege überlenkend, drückte Fürst Bülow die Meinung aus, daß Italien den schwersten Fehler

in der Geschichte begehen würde, wenn es sich durch englische, französische und russische Eiuflüsterungen verleiten ließe, seine Welt stellung und Zukunft kleinlichen Augenblickserfolgen, hohlen Phrasen und lügenhaften Versprechungen zu opfern. Fürst Bülow schloß: Wir werden kämpfen, bis wir einen Frieden erlangen, würdig der Opfer, die unser Volk mit heiligem Ernste bringt.

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 23.09.1899
Descrizione fisica: 10
in Uafleirr. Zu heil'gem Danke hat uns Go!t verpflichtet, Der einen Retter unserm Volk gesandt; D'rum ward ein Denkmal herrlich aufgerichtet Von Fürst und Volk, wo Hofers Wiege stand. Während wir dies schreiben ertönt, in der alten Landeshauptstadt Meran und im ganzen Thale der Passer Heller Festesjubel. Der Kaiser kam. Er kam, um das Gedächtniß jenes Mannes zu ehren, den wir als den Heldm unseres Landes besingen, den Mann, der vor nunmehr bald einem Jahrhun dert das Panier des Glaubens und der Liebe

und Treue zu Fürst und Vaterland gegen den Feind ge tragen, der mit einer kleinen Zahl todesmuthiger Streiter die sieggewohnten Schaaren des ersten Na poleon in den Staub warf und damit die über allen Landen deutscher Zunge herrschende fränkische Herr schaft zuerst brach. Die Ehrung, die unser erhabener Monarch durch sein Erscheinen den Manen des Helden von der Passer angedeihen läßt, sie gilt dem ganzen Lande Tirol. Verehrt er doch in jenem, all die rechten Söhne unseres Landes, deren Charakter: Muth

, Gottvertrauen und eiserne Treue zu Kaiser und Reich, in der Person des Sandwirthes verkörpert war. Darum auch die Freude und der Jubel über den Besuch des Kaisers, der überall dort seinen Wiederhall findet, wo rechte Tiroler wohnen. * Zu den Festlichkeiten sind in Passeier erschienen: Gefolgedes Kaisers: Die Generaladjutanten General der Kavallerie Graf Paar und FZM. von Bolfras Ahnenburg; Flügeladjutant Fürst Dietrich stein ; Leibarzt Dr. Josef Kerzl. Gefolge der Erzherzoge Franz Ferdi nand, Ferdinand Karl

und Eugen: Oberst hofmeister FML. Gras Nostitz; Kammervorsteher Oberst a. D. Frhr. v. Bodmann; Komthur des deutschen Ritterordens Frhr. v. Henninger und Landeskomthur Rudolf Frhr. v. Torth. Ministerpräsident Franz Graf Thun; Landesvertheidigungsminister Zeno Graf Welsers- heimb; Handelsminister Joses Frhr. Dipauli; Anton Graf Wolkenstein, k. u. k. a. o. und b. Botschafter in Paris; Franz Josef Fürst Auersperg, Oberst-Erbland- Marschall (Wien); Eminenz Joh. Bapt. Freiherr Ceschi a Santa Croce Fürst

); Franz v.Zallinger-Stillen- dorf (Bozen); Nikolaus Noms (Castello di Fien). Ferner waren noch folgende Herrschaften gemeldet: Alfred Fürst von Camposranko sammt Gemahlin; Dr. Johann Gras von Meran, Herrenhausmitglied; Präsident des österreichischen Schützenbundes (Stainz) Otto Graf Sarnthein, Ministerial-Vizesekretär (Wien); Paul Freiherr v. Biegeleben (Bozen); Dr. Anton Haßlwanter, Herrenhausmitglied (Wien); Dr. Friedr. Ritter v. Graf (Bruneck); Dr. Johann Rapp (Kal ter»); Adolf Rhomberg

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 12
Data: 02.06.1889
Descrizione fisica: 12
. Fürst Josef Maria Sulkowski, der als unheilbar irrsinnig seit dem Jahre 1885 in der Heilanstalt zu Oberdöbling bei Wien sich befand, war durch seine frühere Geliebte Louise Beczeghi mit Hilfe des bestochenen Wärter- Personales aus der Anstalt entführt und nach Zürich gebracht worden, dort wurde der Fürst je doch wieder aufgegriffen, und neuerlich in Ge wahrsam gebracht, womit die abenreuerreiche Fa- milien-Chronik des polnisch-schlesischen Fürsten hauses Sulkowski um ein neues Kapitel bereichert

sein Schwert gegen die Oesterreicher zog. Als der Kaiser geschlagen war, wurde Fürst Johann als Gefangener in die Feste Olmütz gebracht, lieber sein Ende schwebt wieder das geheimnißvolle Dunkel, das so viele Epochen seines abenteuerreichen Daseins verhüllt. Wo und wann er vom Tode ereilt wurde, ist mit Bestimmtheit niemals festge stellt worden. Nach seinem Tode ererbte der erst- geborne Sohn, Ludwig, das verschuldete Her- zogthnm Bielitz, während der jüngere Prinz, Maximilian, sich mit der Hoffnung

aus dem We sten, bildeten seine stete Begleitung. Die arme, vernachlässigte Kreolin erlag aber bald ihren viel fachen Leiden. Sie starb an Schwindsucht oder, wie ein vielverbreitetes Gerücht wissen wollte, an Gift. Ihr Tod sollte nicht der einzige bleiben, den Fürst Maximilian ans sein Gewissen lud. Eines Tages seiner Geliebten überdrüssig geworden, jagte er „Baron Gustav" mit der Hetzpeitsche aus dem Hanse. Die Betrogene schoß aus Scham und Ver- zweiflung über ihr Los sich eine Kugel durch den Kopf

. Der Fürst hatte nur ein Lächeln für ihr Ende und gab der Unglücklichen eine Nachfolgerin in der Fleischerstochter Flora Schokalik ans Gleiwitz. Flora, eine auffallend schöne Brünette soll so roh und ungebildet gewesen sein, daß sie kaum richtig deutsch sprechen konnte, aber sie war klug, schlau und en ergisch. Ihr zur Seite ftaub ihr Schwager, der Schachtmeister Franke, ein früher zweimal wegen Diebstahls abgestrafter Abenteurer, der bald der intimste Freund und Rathgeber des Fürsten wurde

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 10
Data: 15.12.1935
Descrizione fisica: 10
in Altenmarkt in Niederösterreich, wird noch in dieser Woche vor dem Schwur gericht in Korneuburg neuerlich aufgerollt werden, obwohl sich der Haupttäter Alois Fürst durch Selbstmord in der Haft der irdischen Gerechtigkeit entzogen hat. Am 25. Juli brach in dem vom Alois Fürst gepachteten Anwesen in AUenmarkt ein Feuer aus, durch das der Dach stuhl der unbenützten Viehstallungen eingeäschert wurde und 1500 Kilogramm Stroh verbrannten. Bei den Ausräumungs arbeiten fand man auf dem Stallboden zwei Kindes lei

ch e n: die des fünfjährigen Töchterchens Therese und ihrer gleichaltrigen Freundin Marie Föderier. Schon während der Löscharbeiten tauchte der Verdacht auf, daß der Brand von den Abbrändlern Alois und Marie Fürst gelegt worden war. Fürst war schon einmal abgebrannt, soll im Jahre 1929 mehrere Brände gelegt haben und führte bezeichnenderweise den Spitznamen „Anzünder". Außerdem wußte man, daß er zwei Tage vor der Feuersbrunst seine Ernte auf 2000 8 versichert hatte. Ein furchtbares Geständnis. In: Laufe der Erhebungen

ergab sich schließlich die furcht bare Gewißheit, daß Fürst die beiden Kinder erwürgt und sie auf den Boden getragen hatte, damit er nicht in den Verdacht der Brandstiftung komme. Fürst gab eine geradezu erschA- ternde Darstellung des Verbrechens und erzählte mit allen Einzelheiten, wie er mit seinen Fäusten gleichzeitig beide Kinder am Hals ge packt und so lange zugedrückt hatte, bis die Zuckungen der beiden Kinderkörper erstarben. Während er den Mord eingestand, bezichtigte er seine Frau

der B r a n d st i f t u n g. Sie wurde verhaftet, legte ein Ge ständnis ab, zog es aber bald wieder zurück und setzte diese Taktik noch mehrmals fort. Die Mutter sieht bei dem Mord zu. Fürst erhängte sich am 27. August in seiner Zelle. Die Staatsanwaltschaft erhebt nun gegen Marie Fürst die Anklage wegen entfernter Mitschuld an den Morden ihres Gatten — die sie mit angesehen haben soll — und wegen Brandstiftung. Bei der Gendarmerie gab sie ursprünglich an, daß sie aus Angst vor ihrem Mann dessen Befehl, den Kuhstall anzuzün

den, befolgt habe. Das Urteil. Marie Fürst, die vollauf geständig war, wurde zu zehn Jahren schweren Kerkers verurteilt und nahm die Strafe weinend an. $imkE+Mt!0+$&inß Siadttheater Innsbruck. Zwei billige Wochen vor Weihnachten! Samstag, 8 bis 11 Uhr: Erstaufführung. Großer Ballett- und Pan- tomimenabend. Ideen und Einrichtung von Andrei Ierschik. Ausge führt werden drei größere Ballette, und zwar „A la Goya", eine spa nische Tanzsuite. „Razzia", zwei Szenen aus der Pariser Unterwelt. „Idyll

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Unterinntaler Bote
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Pagina 9 di 12
Data: 03.07.1909
Descrizione fisica: 12
. Der! .Kommissionsantrag wurde angenommen und schließlich schritt das Haus zur Wahl in die Delegationen. — Auch der deutsche Reichstag in Berlin hatte heute eine wichtige Sitzung. Die Erbanfallsteuer-Vorlage der Regierung wurde mit 194 gegen 186 Stimmen abgelehnt. Der Reichskanzler Fürst von Bülow ! und sein liberaler Anhang im Block hat damit eine eklatante Niederlage erlitten. Es frägt sich nun, ob der Reichstag aufgelöst wird, ob Fürst Bülow zurücktritt oder ob man sich mit der aus oen protestantischen

Konservativen und dem Zentrum bestehenden Mehrheit des Reichstages abftnden wird. Fürst Bülow ist sogleich zum Kaiser nach Kiel gereist, um dem selben über die Sachlage Vortrag zu halten. 26. In Nt. Die tschechischen Agrarier und die Slovenen brachten gestern nicht weniger als 57 Dringlichkeitßanträge im Ab geordnetenhause ein und künden so eine neue Obstruktion an. Man glaubt aber nicht, daß es dazu kommt. Man wird, da das Haus erst am 30. ds. wieder eine Sitzung abhält, die Sache beizulegen suchen

die Leitung der Diözesangeschäfte wieder aufnehmen konnte. — Der päpstliche Nuntius in Wien, Fürst Granito di Belmonte, soll in nächster Zeit als Kardinal an die römische Kurie oder auf einem italienischen Bischofs sitz berufen werden. Bezüglich seines Nachfolgers als Nun tius in Wien weiß man noch nichts Bestimmtes. 29. Juni. Das Luftschiff Zeppelin I., das bekanntlich vom deutschen Reiche angekauft worden ist, hat heute kurz nach Mitternacht von Friedrichshafeu aus seine Fahrt nach Metz, wo es sta

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