0 Gewerbliche Versammlung. Die Gewerbe- Vereine von Meran und Mais hielten am Sams tag abends im „Forsterbräu' eine Versammlung ab, um einen Bericht des Herrn Karl Tautz in Angelegenheit der Etschwerke und des Kursaalbaues entgegen zu nehmen. Wir bringen diese Aus führungen in kurzem Auszuge. Herr Tautz er örterte eingangs seiner Rede die gegen die Etsch werke erhobenen Beschwerden nnd Bemängelungen und stellte u. a. fest, daß durch das Eingreifen der Herren Kraft und Schreyögg und später
des Herrn Vizebürgermeisters Gemaßmer manches gebessert wurde, doch ward zu wenig gründlich und energisch vorgegangen, wofür die Schuld beim Verwaltungs rate liege, der Herrn Direktor Hassold nie eine eigene Meinung entgegensetzte. Hassold betrachtete die Verdienstquelle der Etschwerke als unerschöpflich, übersah in seiner unökonomischen Großmannssucht das Erreichbare und hatte die angestrebte Groß zügigkeit nicht genügend vorbereitet. Seine Vor anschläge und besonders die Messungen des Mindest zulaufes
sprechenden Nutzen hat die Unternehmung volles Recht. Unseren Stadtfinanzen ist es unmöglich, auf den Verdienst aus den Etschwerken zu ver zichten. Es muß bei diesem Werke größte Sorg falt und Sachkenntnis eingreifen und überall Re- medur geschaffen werden, wo rationeller, kauf männisch richtiger und ökonomischer gearbeitet werden kann. Dann können wir auch überzeugt sein, daß die Etschwerke weiter für uns eine Wohltat bleiben werden. Das bedauerlichste Moment in der Etsch- werkeangelegcnheit ist neben
zu errichtenden Werkes nicht über allen Zweifel erhaben, was sehr zu be fürchten ist, so kann aus diesem Werk nur allscitigcr Schaden entstehen. Zuerst wohl für die Etschwerke, aber dann auch für die Gemeinden, denn dagegen schützen die Versprechungen billiger Stromlicfcrung nicht, weil ja niemand verantwortlich bleibt. Zum Schluß aber müssen doch alles die Geschäftsleute büßen, wie z. B. ja auch für den Streit in der Kurvorstehung. Deshalb ersuchen dieselben ernstlich und dringend, den Kontrakt
der Etschwerke mit Mais ehestens in rechtlicher, beiderseits koulanter Weise zu regeln und die Oprozentige Lichtpreis- erhvhung nicht zur Ursache eines Krieges zu stempeln, dessen Folgen keiner Seite Befriedigung bringen können. In der bestimmten Erwartung, daß diesem unserem wohlberechtigten Ersuchen allseits Rechnung getragen wird, zeichnet in vorzüglicher Hochachtung sür den Kunst- und Gewerbevcrcin Meran als Ein- berufer der Versammlung der Gewerbetreibenden des Kurortes K. Keitsch.' In seinen weiteren