Donnerstag, den 2. September 1982 * Volksbote Seite 7 AUS DER SÜDTIROLER HEIMAT Elektroenergie ist wieder teurer Jeden zweiten Monat, wenn den Süd- tirolem die Stromrechnung ins Haus ge schickt wird, zeigt sich erneut, daß es offensichtlich zumindest zwei große Gruppen von Bürgern gibt; jene, die weniger, und jene, die mehr für die ver brauchte elektrische Energie ausgeben müssen. Die einen sind an das Netz der Etschwerke der Städte Bozen und Me ran angeschlossen
, die anderen sind ge zwungenermaßen „Kunden“ des ENEL. Alle zwei Monate werden die Strom preise erhöht, so auch wieder am I. September; cs gelten für die Abnehmer der Etschwerke jene Tarife, die das ENEL schon seit dem 1. Juli angewandt hat. Die Etschwerke erhöhen ihre Preise nämlich immer zwei Monate nach dem ENEL. Darüber hinaus kommen die Abnehmer der Etschwerke in den Ge nuß von verschieden abgestuften Preis nachlässen, die zwischen fünf und 20 Prozent liegen. Bedürftige Familien, die von den inzwischen aufgelösten
Ge meindefürsorgestellen betreut werden, brauchen gar nur die Hälfte des eigent lichen Strompreises zu zahlen. Trotz dem haben die Etschwerke, so deren Direktor Dr. Karl Ferrari, im letzten fahr einen Gewinn von rund vier bis fünf Milliarden Lire erwirtschaftet. Ein kurzer Vergleich macht die Preis unterschiede besonders deutlich. Schon bei den Grundgebühren* berechnen die beiden großen Stromlieferanten unter schiedlich viel. Während das ENEL ab heute monatlich 610 (bis 1,5 kW), 1990 (1,5 kW), 6975 (3 bis 4,5 kW) und 9300
Lire (3 bis 6 kW, für Neuanschlüsse nach dem Juli 1974 gibt es den 4,5-kW- Tarif nicht mehr) an Grundgebühren für Privathaushalte berechnet, sind die Etschwerke mit 480 Lire (bis 1,5 kW) 1950 Lire (1,5 kW) und einer Grundge bühr von je 1520 Lire pro kW für höhe re Leistungen (bei 4,5 kW sind es also 6840 Lire) weniger teuer. Die Grundgebühren für Zweitwoh nungen sind bei ENEL und Etschwerken gleich hoch, nur daß auch hier die je weiligen Erhöhungen bei den Etschwer ken jeweils zwei Monate später
. Wie uns Romano Armondini vom Rcchnungszentrum der Etschwerke er klärte, gilt, auch bei den Tarifen für den Verbrauch der Grundsatz, daß die Er höhungen mit einer zweimonatigen Ver zögerung in Kraft treten. Die Etschwer- kc wollten damit Klagen der Abnehmer über Ungenauigkeiten bei der Verrech nung vermeiden. Auf den Preis pro Kilo wattstunde gewähren die Etschwerkc dann aber noch einen Nachlaß von 20 Prozent, so daß ab heute folgende Preise gelten: je 23,84 Lire für einen Verbrauch bis zu 75 kWh; je 29,12