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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 126 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
: ich habe sie nicht!' kommen war, hätte er kaum sagen können. Nun saß er auf „Dann wirst du diesen Mangel durch eisernen Fleiß aus- einem Holzblock und starrte in die schimmernde Flut, die an zugleichen trachten, Emil! Keine Hirngespinste! Keine Träume! ihm vorüberzog. Und ganz plötzlich kam ihm eine Erinnerung. Du mußt den Weg gehen, den ich d»r vorzeichne, denn deine Er hatte so viele Zeitungen gelesen, auch Bücher, die weit über ganze glänzende Zukunft ist darauf gebaut. Wozu nützen sonst sein Alter waren. Da war oft

die Rede gewesen von Leuten, meine mühsam erworbenen Verbindungen, Meine: einflußreichen welche freiwillig starben, weil ihnen das Leben eine Enttäuschung Bekanntschaften? Und dann die Blamage, Emil! Umsatteln! geboten hatte. Dann wurden sie bedauert, und man verzieh Die Leute würden sagen: Er kann es eben nicht! Und die ihnen alles. Es kam über ihn wie Trotz. Kein klarer, richtiger Mama, die so stolz ist auf dich! Nein, nein! Das geht ein- Gedanke, nur ein undeutliches, irregeleitetes Empfinden

, das fach nicht !' ' .. ^ ? ihn ganz beherrschte und alles andere Verdrängte: Hatten sie Emil schwieg, ein paar Tränen rollten über seine mageren es nicht alle so gewollt, die ihn hineinstießen in eine Laufbahn, Wangen. > ° ^ .. s i für welche er nicht paßte, die ihn in Verhältnisse zwangen, die Der Voter wurde Weicher. ihm eine Last waren? „Glaube mir. Junge,' sagte er> „wir wollen nur dein Als die Schatten sich verlängerten, erhob er sich schwerfällig Bestes, dein Glück! Du sollst

alles haben, was ich mir erst so und ging langsam bis dicht an das Wasser. Eine Sekunde schwer erringen müßte: Ansehen, Macht, Geld, eine große Stel- blieb er noch an der Böschung stehen. Aber kein guter, rettend r lung. Für oich habe ich gearbeitet. Mich gemüht und geplagt. Gedanke kam ihm. Nur diese unendliche Müdigkeit spürte er, Für dich, Emil! Ich habe nicht alles erreicht, was ich mir diese große, ungeheuere Oede. Einen Herzschlag lang stand er einst erträumt. Nun mußt du den Traum verwirklichen! Nicht so, halb

. Strom, trieb eine dunkle Masse mit den Wellen. - „Ich werde mich bemühen, Papa,' klang die müde Stimme « » durch das dämmernde Zimmer, „ich werde!' * „So ist's recht, Kind! Und nun gehe und mache deine Einige Wochen später saßen an dem Bette eines fiebernden Aufgaben! Und heute abend ist Jour! Du mußt noch deinen jungen Menschen ein tiefbesorgter Vater und eine blasse, über Part gut üben. Nur immer von sich reden machen, Emil, nur müdete Frau, in welcher man nur schwer die glänzende, blasiert

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 124 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
n fluk falschem Wege. Novelle von fl. Hottner-Lreke. alter Freund? Ein famoser Kerl, der un, was sagst du. Junge? Was?' Das letzte: „Was?' klang kaum forderte eine direkte Zustimmung förmlich sahen wie eine Frage, es heraus. Und dabei die wasserhellen, scharfen Äugen Dr. Emil Bachers mit einer Art von Hochmut hinüber nach der schwächlichen, kleinen Gestalt, die dort neben dem Klavier lehnte> die Violine in der Hand. Der Angeredete sagte gar nichts, sondern blies nur nach denklich den Rauch

Felix Horn, besaß außer seinen hoch- fliegendenPlänenund leuch tenden Idealen überhaupt gar nichts. Nun waren mehr als zwanzig Jahre darüber hingegangen. Horn war vor kurzem als Spi talsarzt nach Wien zurück gekehrt; er lebte noch immer in bescheidenen Verhält nissen und schien wohl nicht das Zeug zum „Karriere machen' zu haben. Da war er, Dr. Emil Bacher, schon ein anderer Mensch! Die Leute nannten ihn einen Streber, man sprach viel über seine gewagten Prozesse, über seine Heirat mit der schwer

reichen Toch ter des großen Fabrikanten und über all den Luxus und die überfeinerte Le bensführung in seinem Hause< ^Immerhin! Er schwamm doch oben! Und der Bub', sein ein ziger, der sollte noch höher hinauf dereinst, der sollte erst alle die ehrgeizigen Pläne des Vaters zur Reife bringen! ^ „Emil!' Bachers scharfe Stimme klang hell durch den Salon. . Der blasse Knabe schrak zu sammen, kam langsam her bei, machte vor dem Freunde des Hauses eine sehr linki sche Verbeugung und sah nun mit seinen großen

alles spie lend, aber wirklich spielend lerne; die Mama rauschte herzu und küßte Emil flüch tig auf die Stirn. Und so, umgeben von all den ge putzten, lächelnden Perso nen, ging er nach dem an deren Zimmer, mit vorn übergeneigtem Körper, die langen Arme lässig nieder- hängend, auf dem unschö nen, eckigen Gesicht ein gleichgiltiges, einstudienes Lächeln.. „Treibhauspflanze!' mur melte Dr. Horn vor sich hin. — „Armer Kerl!' Einige Zeit später n ar im Bacherschen Hause Fa milienrat. Das Ehepaar sah

entrüstet und zugleich erstaunt darein, der Hos- meister war zerknirsazt, Emil selbst . glich einem schwerer Schuld Angeklag ten. Es hatte sich etwas sehr seltsames gezeigt. Das „hoch- talentierte' Kind, welches stets so sehr bewundert worden war, welches jetzt schon für eine „glänzende Karriere' erzogen wurde, dieses Kind hatte trotz aller Nachhilfe einen elenden Ausweis heimgebracht. Das Ende der Beratung war, daß der jetzige Lehrer entlassen wurde. - „Die Schuld liegt bloß an ihm,' sagte Dr. Bacher

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 343 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
„Der Geldbriefträger.' ^ Eine Stunde später hatte Emich Luch erstanden: einen „Ach so. Na, dann nehmen Sie den Postauftrag nur Jagdanzug aus Gebirgsloden, einen Drilling, zwei Paar lang- uii^der mit. Ich bin augenblicklich nicht momentan.' schäftige Stiefel, einen Jagdstuhl, ein Fernrohr, fünfhundert „Darum handelt es sich nicht, Herr Luch ich habe eine Kugel- und tausend Schrotpatronen. Postanweisung über tausend Mark.' Eine weitere Stunde später verabschiedete er sich von dem Emil Luch

.' „Ehrensache, mein Herr. Wenn ich über jeden Hasen, den „Ich bttte Sie, das ist zu viel —' die Herren Jäger bei mir schießen, reden wollte — oh, oh!' — „Ziehen Sie ab. Mann, und halten Sie mich nicht auf. Das Treiben war im Gange. Emil..Luch schoß wie ein Ich habe keine Zeit. Hier find übrigens noch zwanzig Mark Wahnsinniger. für die Briefträgersterbekasse. Adieu. Und wenn Sie mal in Ob sich ein Hase sehen ließ oder nicht — er schoß, schoß Verlegenheit sein sollten, wenden Sie sich .'vertrauensvoll

— sie soll mal rauf- trotz der unsinnigen Schmerzen in der Schulter, k mmen. Sie s o l l! Verstehen Sie?' Aber schließlich hat alles ein Ende — auch so ein Treiben. Die verwitwete Frau Kreissekretärin trat an, mit dem Sehr gehoben schritt Emil Luch dem Sammelplatz zu, von wo B esicht einer in Zucker gelegten Pfeffergurke. aus zunächst die Strecke besichtigt und dann zum Frühstück „Sie haben gebeten Herr Luch—' gegangen werden sollte. „Nein, schöne Frau, ich habe ersucht. Bitten tue ich nur, Oberförster

, Sie haben lauter „Schon gut. Hier sind hundert Mark. Machen Sie sich Dubletten geschossen die Hasen sind jetzt noch paarweise >ezahlt — und für den Rest besorgen Sie Streichhölzer.' an den Läufen zusammengebunden.' »Für z—zweiundfünfzig Mark St—Streichhölzer?' / Als Emil Luch Fräulein Hella Manthey fragte, ob man „Ganz recht. Die Dmger sind ja jetzt erheblich verteuert, sich besser mit einer Schrot- oder Kugelpatrone erschieße — er und ich möchte nicht wieder in Verlegenheit kommen. Und habe von beiden Sorten

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