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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 16 di 18
Data: 10.04.1914
Descrizione fisica: 18
58 noch geblieben, im Gegenteil durch das lange Warten eher noch gesteigert worden. An sie dachte Emil. Sie war eine gute Wirtschafterin. Ihre Eltern waren jung zusammengekommen und darum jetzt noch in guten Jahren. Sie hatten sich ein ziem liches Vermögen ererbt und erworben. Gretes Vater versah einige Aemter, die ihm immer noch etwas eintrugen, das Gasthaus stand zudem an der Hauptstraße und war gut besucht. So dachte Emil, die Eltern würden ihre Tochter wohl ziehen lassen

sich zum Gehen an. „Nein, so darfst du mir nicht sortgehen," nahm sie das Wort. „Du wirst auch be greifen, daß es für mich nicht leicht ist, mich so wenig vorbereitet in deinen Sinn hinein zu finden." Nach einer geraumen Weile, da sie ernste Gedanken in ihrem Kopfe herum gewälzt, wobei Emil sie nicht störte, trat sie auf ihn zu Und sagte ihm: „In Gottes Namen, ja ich will es tun; aber das muß ich dir schon sagen, ein Liebeswerben Hab' ich mir anders vorgestellt!" Sie war doch viel ernster geworden die Jahre

, zu pflegen. Da sie am Hause Susannas Vorbeigehen mußte, faßte sie, ohne Emil etwas zu sagen, an einem der nächsten Tage den Entschluß, mit Susanna zu sprechen, zu "schauen und zu hören, wes Sinnes diese sei. Sie wußte es geschickt anzustellen; ihr früherer Sinn brach noch einmal durch. Mit der Vor gabe, einen recht herzlichen Glückwunsch von Susanna zu erhoffen, leitete sie das Ge spräch ein. „Du kannst dir denken, Grete," sagte Su sanna einfach, „daß ich Emil, den ich herz lich liebte und als Freund

, wie sehr sie Emil liebe. Sie sagte dies in einer Wendung mrd Betonung, aus der die Jugendfreundin entnehmen mußte, sie liebte ihn mehr, als Susanna fähig gewesen. Diese fühlte sich tief beleidigt, sprach aber kein Wort und entfernte sich, ohne Grete einer Antwort zu würdigen. Nun war diese die Beleidigte und sie beklagte sich bitter bei Emil und der Mutter Susannas. So schlichen die wenigen Tage und Wochen, die bis zur Hochzeit blieben, in gegenseitiger Verstimmung dahin. Nun war es Emil Vorbehalten, den Streit

. Sie hatte Emil gesehen an der Seite der Person, s die sie jüngst so schwer beleidigt, der sie nun s verziehen, die ihr aber die «Mißachtung noch ' nicht vergeben hatte. Er hatte keinen Blick zum Fenster hinauf getan. „Hat er das nicht dürfen? „Hat Grete es von ihm verlangt? Oder hätte es ihm ‘ zu weh getan? Oder nicht mehr weh ge- l tan? Ersetzt die andere mich vollends? - Aber, habe ich ihn nicht aufgegeben? Glaubte ich nicht überwunden zu haben?" So stürmen die Gedanken und Fragen auf sie i ein? Laut

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Alpenland
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Pagina 14 di 14
Data: 25.01.1921
Descrizione fisica: 14
; Säckelwart: Josef Scheid! (wiedergewählt); Zeugwart: Emil P o s s e l t (wieder, gewählt); Dietwart: Bruno Drechsler; Beiräte: Josef Enge ls der, Josef Praxmaör (wiedergewählt), Michael Schreck (wiedergewählt), Andrä Wieser (wiedergewählt). — Die Ver sammlung war gut besucht, nahm einen würdigen Verlauf und wurde um halb 12 Uhr geschlossen. Gericht. Die »DerbrecherkSnige« Strarrtz vor Gericht. (Fortsetzung.) Nachdem der Angeklagte Emil Strauß die »Schilderung seines Werdegangs" beendet hatte, erklärte

er u. a. zu der Mfcheißung des Wachtmeisters Erdmann: Die' Kriminalbeamten seien bei der Behrend eingedrungen, als dort gerade die Geburtstagsfeier im Gange war. Er sei bei der ganzen Begegnung mit den Beamten infolge des Genusses von Rotwein und Kümmel sehr aufgeregt und bestürzt gewesen. Kriminal-Oberwachtmeister Erdmann sei auf ihn zugesprungen. In diesem Moment habe er, ohne recht zu wissen, was er tat, die Hand hochgerissen und geschossen. Der Ver teidiger stellt fest, daß Emil Strauß bei all seinen Straftaten nie

mals eine Körperverletzung begangen habe, noch deshalb verurteilt worden sei. Die Angeklagte Behrend bestreitet jede Schuld. Sie habe stüher bei der Ä. E. G. gearbeitet und etwa 1000 Mark aus ihrcm Verdienst gespart. Den Angeklagten Emil Strauß habe sie einen Monat vor ihrem Geburtstage kennen, gelernt; er habe sich als Emil Vogel, Autotechniker und Makler, vorgestellt und sie habe ihn für einen sehr gebildeten und anständigen Menschen gehalten. Er sei dann zu ihr gezogen. Richtig sei

enffchieden jede Schuld. Angekl. Enders will gleichfalls in gutem Glauben gehandelt haben. Er bestreitet entschieden, als Vermittler bei der Zimmervermietung gesagt zu haben: »Aber anmelden dürfen Sie nicht!" Frau Lehmann werft den Gedanken, daß sie gewußt haben könnte, zwei Verbxecher ausgenommen zu haben, mit gro ßer Entrüstung zurück. Sie habe die beiden Mieter für anständige Leute gehalten. Emil Strauß habe vormittags meistens Bücher gelesen. Es sei ihr nicht gesagt worden: »Aber anm.Iden dürfen

von dort herabzuholen, sei plötzlich die Schießerei loSge- f angen. Emil Strauß habe auf ihn und Erdmann geschossen, nach- em er sich an der Gardine vor -der Kabuse etwas verdächtig ge macht hatte und deshalb von dem Zeugen genau ins Auge gefaßt wurde. Bei der Schießerei habe Emil Strauß nach jedem Benin, ten d?r^ Reihe nach direkt auf den Kops gezielt. Zeuge habe nicht den Eindruck geheckt, daß Emil Strauß betrunken oder angehei tert war. — Emil Strauß behauptet, daß der Zeuge aus tiefem Haß eine Darstellung

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 11.11.1919
Descrizione fisica: 4
Rußlands war unentschuldbar. Sie war von Falschheit gegen Deutschland begleitet und Die Kochkiste. Don Paul Rofenhayn. „Packe rnd aus", sagte Emil und stellte eine umfangreiche Hand tasche auf den Tisch. Emil, der Maler, und ich bewohnen gemeinschaftlich einen jener Kusburpaläste des Westens, deren Mieten für den Einzelnen schlech terdings unaufbringbar sind. Darum haben wir uns entschlossen, die Miete zu zweit schuldig zu bleiben. Ich packte also aus. Zum Vorschein kam: 1. der zweite Band des Berliner

Adreßbuches, 2. ein Stück Matratze mit Seegrasfüllung, 3. 14 gebrauchte Hosenträger, 4. die „Daily Mail" vom 16. Dezember. „Nämlich," erläuterte Emil, „dies ist unsere neue Kochkiste." Da mit ging er befriedigt in die Wohnung hinein und streckte sich befrie digt auf die Chaiselongue aus, wobei ich übrigens bemerkte, daß er meine Stiefel anhatte. Er warf einen zärtlichen Blick auf das Adreßbuch, die Matratze, die Hosenträger und die „Daily MM" vom 16. Dezember und be gann in belehrendem Ton

eine Kochkiste geworden. Emil entzündete geschickt den Gasherd und kochte an. Nämlich eine Fleischbrühe. Nach einer halben Stunde setzten wir die bro delnde Suppe frohen Mutes ins Klavier, deckten die „Daily Mail" vom 16. Dezember darauf und schloffen den Deckel. Es mochte vielleicht dreiviertel Stunden her sein, da hatte ich das Gefühl, daß eine Kältewelle durchs Zimmer ging. Ich sah auf Emil: der schlug den Rockkragen m die Höhe und klapperte mit den Zähnen. Um mich ein wenig zu wärmen, blies

ich mir in die Hände. Der Hauch ging in einem weißlichen Strahl durch die Lust, wie an einem klaren, kalten Wintertage. Und dabei waren draußen zwölf Grad Wärme im Schatten: „Merkwürdig!" sagte ich, indem ich Emil von der Seite ansah. Er lächelte. „Du bist kein Physiker," begann er mitleidig. „Denn sonst müßtest du wissen: das kommt, weil das Klavier entzieht. Das ist eben das Prinzip der Kochkiste: sie sammelt jetzt alle Wanne, um sie auf die Bouillon zu konzentrieren. Da drinnen ist jetzt Siedehitze!" Nach zehn

Minuten begannen die Fenster zu frieren. Emil zog meinen Winterpaletot an; er ist immer der Praktisch. Ich begnügte mich damit, im Zimmer auf und ab zu laufen und mir die Arme um die Schultern zu schlagen, wie ich es einmal von einem norwe gischen Rollkutscher gesehen habe- So gingen drei Stunden im Fluge dahin. Dann hielten wir es nicht mehr aus vor Kälte und klappten daher den Klaoierdeckel auf. Das matte Licht, das durch die Fensterscheiben drang, fiel auf die „Daily MM", die seltsam glitzerte

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 14 di 16
Data: 10.06.1911
Descrizione fisica: 16
mit Blumen und betete ein Gebet für ihre arme Seele. Me spät? Aus dem Französischen des Paul Hervieux. (Nachdruck verboten.) Das Schicksal hatte doch Emil nicht vergessen. Das Glück erinnerte sich seiner rechtzeitig und warf ihm eine Erbschaft von zwanzigtausend Franken in den Schoß. Jetzt durfte er sich endlich nach seinem bisher eingedämmten Leichtsinn an größere Aufgaben wagen. Diese Überraschung machte ihn vollends zum Virtuosen der Verschwendung; seine schlummernden Talente zum Lebensgenuß erwachten

nun aus ihrem leisen Schlafe. Er warf das ihm durch eine gütige Laune des Schicksals zugefallene Edelmetall sozusagen zum Fenster hinaus. So verrauschten fünf Monate tollster Freude, beständigen Jubels. Emil war bis zum letzten Franken treu seinem leichten Programm; er gab ihn für eine Nichtigkeit aus, die er aus purer Konsequenz überzahlte. Was sollte er jetzt beginnen? In 'einer Not verkaufte der einzige Held des Genusses allmählich über flüssige und notwendige Gegenstände, die er sich früher angeschafft

. Vor einigen Tagen mußte er seine goldene Uhr verpfänden. Mit zitternden Händen reichte er sie dem gefühllosen Schätzmeister, der sogleich rücksichtslos mit einer Nadel in ihr Inneres fuhr . . . Emil schmerzte diese herzlose Behandlung seines Eigentums . . . er hätte die Uhr küssen mögen zum Abschiede, denn er zweifelte an einem Wiedexsehen. Von dem Erlöse des verpfändeten Juwels lebte er einige Wochen ohne Entbehrungen. Dann trennte er sich wehmütig von seinem Frack, diesem schwarzen Freunde

, der ihm während des ganzen Karnevals so treu und anhänglich gedient hatte. Der Trödler schätzte ihn nicht besonders hoch wegen seines nicht ganz „fleckenlosen Charakters". Emil lebte natürlich dem Müßiggang. Das Vergnügen war seine Arbeit, die Arbeit war ihm ohnedies nie ein Vergnügen ge wesen. Das Nichtstun dünkte ihm der schönste Beruf aus Erden. Den konnte er auch mit Leib und Seele erfüllen. So schritt er an einem heißen Frühlingstage, in einem grauen Anzug, mit einem Überzieher bekleidet, durch den Quaipark

, seinen Gedanken nach- häugeNd. Da eilt ein kleines Kind, ein wandelnder Sonnenstrahl, aus ihn zu und fragt so weich uud bittend: „Ich bitte schön, wie spät ist es?" Mechanisch kuöpfte Emil seinen Rock auf, greift in seine Westen tasche, um dem fragenden Sonnenstrahle Antwort zu sagen. Er erbebt, verspürt eine flammende Röte im Antlitz, stammelt etwas Undeutliches — in seiner Verwirrung stottert er vier Uhr — und in höchster Verlegenheit taumelt er von dannen. Verdutzt schaut ihm das schüchterne Kind

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 15 di 18
Data: 10.04.1914
Descrizione fisica: 18
hatten, frischten sie im Gespräch die ewig schönen Erinnerungen an ihre Liebe auf, und sie dankte ihm viel tausendmal für seine Güte. Denn nie hatte Emil sie während ihrer Kur besucht, er hatte ihr etwas mitgebracht: Vergblumen, eine Erfrischung oder sonst ein kleines Geschenk, so ein Medaillon mit seinem Bild, Vorlagen für feine Handarbeiten, die sie äußerst geschickt zu fertigen verstand, und einmal auch ein goldenes Kettchen. All das müsse er nun wieder zurücknehmen, bis auf das kleine Medaillon mit Emils

hatte in ihrer Krankheits- und Kurzeit auf nmnches verzichten lernen, was andern jun gen Menschen Freude macht, und so war sie auch jetzt mit sich schneller im klaren als Emil, der immer noch nicht begreifen konnte, daß es nicht anders sein sollte. Oft, wenn er an Susannas Hause vorbeiging, den Blick zum Fenster erhoben, von dem er sie eilig verschwinde:: 'sah, trat er als guter Nachbar Heroin und verlangte, mit ihr zu sprechen. Sein Anliegen war freilich immer dasselbe: ob ihr Entschluß nicht zu ändern sei. Sie trat

Haushälterin möchte er zur Pflege haben, der Nachbarin sei ihre Hilfe auch nicht länger zuzumuten, umso weniger, da sie ja nichts zur Beloh nung annchme. Seine größte Freude wäre es, zu wissen, so schloß er gewöhnlich seine Ausführung, daß sein Einziger eine treue Gattin gefunden. Emil solle es nicht ma chen, wie er, der erst fast als Vierziger geheiratet hatte. Es war rührend, diese eindringlichen Bitten zu hören, die zudem die Rücksicht trugen, daß nie ein Mädchen name genannt wurde. Emil, dessen Herz

wieder etwas ruhiger geworden war — denn Zeit und Arbeit sind wirksame Heilkräfte für Wunden der Seele — konnte den wieder holten Bitten des Vaters nicht widerstehen. Er ging zur zweiten Brautwerbung. Im nahen Gasthause zur Traube wohnte die etwas ältere Jugendgeuossin Emils, Grete Baur. Sie hatte in früheren Jahren vor Emils erster Wahl einige Hoffnungen auf ihn gesetzt, was Emil genau wußte. Sie war von ebenmäßiger Gestalt und an sprechenden Gesichtszügen. Die Burschen hätten sie stmch gar wohl leiden mögen

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Tiroler Wastl
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Pagina 8 di 8
Data: 14.09.1918
Descrizione fisica: 8
Seite 8 ,-Der MiverAall* i Utr. 970 hervorhebt. In der Titelrolle bot Frau G st ö t t n e r 7>urch ihr treffliches Mienen und Gebär.enspjel eine bis ins kleinste durchgear beitete Leistung. Das Elternpaar war bei Herrn Köck und Frau Dir. Exl in den besten Händen. Hervorgeboben sei noch der Lenz des Herrn Auer. Da auch die kleineren Nöllen aufs beste besetzt aren, fam die Aufführung dieses Stückes zu den besten der heurigen Sommerspß- eü gezählt werden. ItturihdirtKtor Emil Scftemtichs flblcbied

von Elberfeld'Barmen. Mit seltener Einmütigkeit betont die Presse dieser beiden großen Schwesterstädte n schmerzlichen Verlust, welchen das künstlerische Leben dort durch den Weggang des nach Innsbruck berufenen Mu sikdirektors Emil Scheu n i ch s, dieses bedeutenden Klavierspielers, erfolgreichen Pädagogen und — wie es sich bei seinem Abschieds- konzcrte blendend erwies — hervorragenden Orchesterleiters, erleidet. > -„Er ist doch ein Teufelskerl, dieser Emil Schennich!" schreibt der „Tägl. Anzeiger

, ließ der Dirigent diese musikalische Hochtat aus ihrer Partitur erstehen. ' Die ..Barmer Zeitung" schreibt: „Herr Emil Schennich, diesem feinfühlenden Künstler wurde der Abschied wahrlich schwer gemacht. Eine Blumen- und Lorbeeroffesi've umfassendster Art begleitete den Durch-ruch sich immer wiederholender Beifallsbezeugungen. Unge zählte persönliche Ehrungen in Form kostbarer Geschenke und Wid- mungen wurden dem Künstler bei einem von den Spitzen der Elber- selder Gesellschaft ihm 'zu Ehren

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Außferner Zeitung
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Pagina 26 di 28
Data: 04.10.1913
Descrizione fisica: 28
, in dessen Wurzeln sie ihr Grab finden. Dort auf der Straße geht einsam ein Wanderer. Einen Hut besitzt er nicht, und der Wind peitscht ihm die grauen Haare durcheinander. Er singt keine Wanderlieder, sondern schreitet stumm, den Kopf gesenkt, dahin. Manchmal hebt er ihn, um ein Blatt zu verfolgen, welches lange Zeit vor ihm hergeflogen war und jetzt zur Erde geworfen wird. Ein trauriger Zug ist in seinem vom Alter bereits ge furchten Antlitz zu entdecken. Vor ungefähr dreißig Jahren hatte Emil Höhl

dieselbe Gegend durchwandert, damals als junger, munterer Bursche. Mit der Lerche hatte er um die Wette ge sungen, als er von den heimatlichen Bergen noch einen letzten Gruß ins Tal sandte. Er ließ zwar sein Mütterchen zurück, aber er wollte ja nicht lange wegbleiben. Nur ein Jahr, dann wollte er wiederkommen und sein Schusterhandwerk im Heimatsdorfe ausüben. Nun waren 30 Jahre darüber verflossen. Es hatte sich so vieles verändert in dieser Zeit. Emil Höhl kennt die Gegend kaum

, und daß sie ihn zu sprechen wünsche, er war abgereist, kehrte aber auf der Hälfte des Weges wieder um. Er hatte ein gewisses Angst- gefühl, an das Sterbebett der Mutter konnte er nicht treten. Ja, wenn er ihr hätte frei in die Augen schauen können wie damals, als er fortzog, aber so hätte er ihr die Sterbestunde nur noch schwerer gemacht. Emil Höhl haßte die Menschen, welche ihn, den Zucht- Häusler, verstießen, er glaubt nicht mehr an eine Vorsehung, für ihn gibt es keinen Gott und keine,Ewigkeit mehr. Jetzt muß

des Waldes gestanden hat, daß er so oft während der Bittwoche in der Prozession und mit seiner Mutter allein zu dem Kreuze ge gangen war, um da zu beten. Jetzt hatte man es offenbar an den Scheideweg gesetzt. Er schaut noch einmal hinauf. Ja, es ist kein Zweifel, der schmerzhafte Zug im Antlitz des Heilandes war so meisterhaft zum Ausdruck gebracht, daß selbst Künstler zu der einsamen Waldstelle kamen, um das Kreuz zu betrachten. Daran hat es Emil Höhl auch wiedererkannt. Er stützt seinen Kopf

in die mageren Hände und weint, sein kranker Körper zittert, und die welken Blätter werden naß von seinen Tränen. Spät in der Nacht klopft ein Fuhrmann an das Pfarrhaus des nahen Dorfes. Auf die Frage nach seinem Begehr antwortete er, daß er oben am Kreuze einen Mann gefunden habe, welcher sehr krank sein müsse; er habe einen Priester verlangt, und so bringe er ihn jetzt hierher. Emil Höhl kann schon kaum mehr sprechen, als er dem greisen Priester seine Sünden beichtet, und kurz nach dem Empfange

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Unterinntaler Bote
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Pagina 14 di 20
Data: 11.10.1913
Descrizione fisica: 20
vor ihm hergeflogen war und jetzt zur Erde geworfen wird. Ein trauriger Zug ist in seinem vom Alter bereits ge furchten Antlitz zu entdecken. Vor ungefähr dreißig Jahren hatte Emil Höhl dieselbe Gegend durchwandert, damals als junger, munterer Bursche. Mit der Lerche hatte er um die Wette ge sungen, als er von den heimatlichen Bergen noch einen letzten Gruß ins Tal sandte. Er ließ zwar sein Mütterchen zurück, aber er wollte ja nicht lange wegbleiben. Nur ein Jahr, dann wollte er wiederkommen

und sein Schusterhandwerk im Heimatsdorfe ausüben. Nun waren 30 Jahre darüber verflossen. Es hatte sich so vieles verändert in dieser Zeit. Emil Höhl kennt die Gegend kaum wieder. Er kann sich nur noch ins Gedächtnis zuriickrufen, daß jener Buchenwald damals ein Gestrüpp von Büschen gewesen war, in denen sie im Sommer die Heidelbeeren geholt hatten. Er lag ziemlich weit vom Dorfe, in welchem sein Elternhaus stand. Das ist auch heute sein Ziel. Also muß er noch eine gute Strecke wandern. Die Straße, welche mitten

nur noch schwerer gemacht. Emil Höhl haßte die Menschen, welche ihn, den Zucht- hänsler, verstießen, er glaubt nicht mehr an eine Vorsehung, für ihn gibt es keinen Gott und keine Ewigkeit mehr. Jetzt muß er in die Heimat zurück, denn er ist alt und schwach und kann nicht mehr arbeiten, niemand will ihn behalten, und , so ist sein Heimatsdorf seine letzte Zufluchtsstätte. Vielleicht näh men sie ihn auch dort nicht auf. Mit einem lauten Fluch erhebt er sich und will aufs Geratewohl einen Weg einschlagen. Da fällt

des Heilandes war so meisterhaft zum Ausdruck gebracht, daß selbst Künstler zu der einsamen Waldstelle kamen, um das Kreuz zu betrachten. Daran hat es Emil Höhl auch wiedererkannt. Er stützt seinen Kopf in die mageren Hände und weint, sein kranker Körper zittert, und die welken Blätter werden naß von seinen Tränen. Spät in der Nacht klopft ein Fuhrmann an das Pfarrhaus des nahen Dorfes. Auf die Frage nach seinem Begehr antwortete er, daß er oben am Kreuze einen Mann gefunden habe, welcher sehr krank

sein müsse; er habe einen Priester verlangt, und so bringe er ihn jetzt hierher. Emil Höhl kann schon kaum mehr sprechen, als er dem greisen Priester seine Sünden beichtet, und kurz nach dem Empfange der heiligen Kommunion schließt er seine Augen für immer. Am Scheidewege ohne Wegweiser hatte er noch den rechten Weg gefunden. Seinem Wunsche nachkonnnend, sagte der Priester nie manden, wer der Fremde war, den man in der Nacht gebracht hatte. Im andern Frühjahr aber hob er mit eigener Hand einige Blumen

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Tiroler Post
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Pagina 18 di 20
Data: 10.10.1913
Descrizione fisica: 20
hebt er ihn, um ein Blatt zu verfolgen, welches lange Zeit vor ihm hergeflogen war und jetzt zur Erde geworfen wird. Ein trauriger Zug ist in seinem vom Alter bereits ge furchten Antlitz zu entdecken. Vor ungefähr dreißig Jahren hatte Emil Höhl dieselbe Gegend durchwandert, damals als junger, munterer Bursche. Mit der Lerche hatte er um die Wette ge sungen, als er von den heimatlichen Bergen noch einen letzten Gruß ins Tal sandte. Er ließ zwar sein Mütterchen zurück, aber er wollte ja nicht lange

wegbleiben. Nur ein Jahr, dann wollte er wiederkommen und sein Schusterhandwerk im Heimatsdorfe ausüben. Nun waren 30 Jahre darüber verflossen. Es hatte sich so vieles verändert in dieser Zeit. Emil Höhl kennt die Gegend kaum wieder. Er kann sich nur noch ins Gedächtnis zurückrufen, daß jener Buchenwald damals ein Gestrüpp von Büschen gewesen war, in denen sie im Sommer die Heidelbeeren geholt hatten. Er lag ziemlich weit vom Dorfe, in welchem sein Elternhaus stand. Das ist auch heute sein Ziel. Also muß

, aber so hätte er ihr die Sterbestunde nur noch schwerer gemacht. Emil Höhl haßte die Menschen, welche ihn, den Zucht häusler, verstießen, er glaubt nicht mehr an eine Vorsehung, für ihn gibt es keinen Gott und keine Ewigkeit mehr. Jetzt muß er in die Heimat zurück, denn er ist alt und schwach und kann nicht mehr arbeiten, niemand will ihn behalten, und so ist sein Heimatsdorf seine letzte Zufluchtsstätte. Vielleicht näh- men sie ihn auch dort nicht auf. Mit einem lauten Fluch erhebt er sich und will aufs

. Ja, es ist kein Zweifel, der schmerzhafte Zug im Antlitz des Heilandes war so meisterhaft zum Ausdruck gebracht, daß selbst Künstler zu der einsamen Waldstelle kamen, um das Kreuz zu betrachten. Daran hat es Emil Höhl auch wiedererkannt. Er stützt seinen Kopf in die mageren Hände und weint, sein kranker Körper zittert, und die welken Blätter werden naß von seinen Tränen. Spät in der Nacht klopft ein Fuhrmann an das Pfarrhaus des nahen Dorfes. Auf die Frage nach seinem Begehr antwortete er, daß er oben am Kreuze

einen Mann gefunden habe, welcher sehr krank sein müsse; er habe einen Priester verlangt, und so bringe er ihn jetzt hierher. Emil Höhl kann schon kaum mehr sprechen, als er dem greisen Priester seine Sünden beichtet, und kurz nach dem Empfange der heiligen Kommunion schließt er feine Augen für immer. Am Scheidewege ohne Wegweiser hatte er noch den rechten Weg gefunden. Seinem Wunsche nachkommend, sagte der Priester nie manden, wer der Fremde war, den man in der Nacht gebracht hatte. Im andern Frühjahr

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 4 di 8
Data: 03.12.1915
Descrizione fisica: 8
!! Verwundet wurde jüngst bei einem gefähr lichen Patrouillengang Zugsführer Emil Ho fer durch einen Revolverschuß am Oberschenkel. Die Verwundung ist ungefährlich. Der Verwun dete liegt gegenwärtig in einem Krankenhaus in Brixeu. Es geht ihm, wie.er selbst schreibt, ziem lich gut. — Näheres über den Patrouillengang bietet das heutige Feuilleton. Von den Dächern der Liebbnrg. Das eine der Zwei Zwiebeldächer hat seine Kupferrüstung dem Staate abgeliefert und trägt jetzt ein verkupfertes Blechdach

man ja selten einen zu sehen, noch seltener zu schießen. Denn sie verkriechen sich namentlich jetzt wie die Maul würfe im Boden. Da nützt nichts, wie fleißig spekulieren und spionieren. Ihrer fünf taten sich zusammen unter der Führung eines Fähnrichs, drei Kaiserjäger und zwei Standschützen, der kecke Emil Hofer und unser mutiger Stadtpolizist Wimmer. Zweimal hatten sie sich schon des Nachts zum Bach hinab geschlichen und richtig die Stellung der italieni schen Feldwache herausgefunden. Nun konnte

jeden. Aber keiner hatte Zeit, solch poetischen Betrachtungen sich hinzugeben. Denn jetzt hieß es äußerst vorsichtig, gewannt und möglichst lautlos den Hang hinaufklettern. Voran als erster natürlich unser kecker Emil. Bald war der feindliche Drahtverhau er reicht. Da er nur niedrig war, konnte die Pa trouille, einer hinter dem andern, leicht hinüber steigen. Weiter ging es nur noch vorsichtiger und lautloser. Da stellt sich den Kletterern aus einmal ein mächtiger Felsblock in den Weg. Der erste klettert hinaus — rutsch

1-20 K „Feuer!" erschallt plötzlich das Kommando. Fünf Gewehrläufe feuern gegen den Gra ben. Nun wird's aber lebendig. Von der Höhe prasselt ein Hagel von Geschossen durch die Aeste. „Feuer einstellen!" kommandiert der Fähn rich. Kurze Pause. Es wird etwas ruhiger. „Sturm!" Die, paar Mann stürmen gegen den Graben. Da setzt mörderisches Feuer ein. Ein weiteres Vordringen wäre Wahnsinn, einen Gefangenen zu machen unter diesen Umständen ausgeschlos sen. Darum rasch zurück, aber nicht ohne Beute. Emil springt

in den Graben. Der eine Wachposten tot, der andere lebt noch. Diesen, einen mordsschweren Koloß, will Emil herauszerren und mitschleppen. Wimmer hilft; auf einmal schlüpft er aus dem harstigen Boden aus, rutscht einige Schritte hinunter. Der halbtote Italiener aus ihn daraus, gerade aus seine Brust. „Emil, hilf!" Blitzschnell ist der Kamerad zur Stelle und reißt am Lasso, den er und sein Freund zum Wei terschleppen geworfen, den Italiener zur Seite. Immer heftiger pfeifen die Kugeln, das Fortschleppen

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Sterne und Blumen
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Pagina 6 di 8
Data: 16.01.1916
Descrizione fisica: 8
am besten. Erzählung nach dem Norwegischen von Hans Günther. (Nachdruck verboten.) S ari und Emil haben die Heimat verlassen, weil sie es hier nicht länger aushielten; warum soll ich nicht das selbe tun?" Franz Brinkmann war mit seiner Geduld zu Ende, und Else Klemm mußte zugeben, daß er es schwer hatte. „Aber er ist nun doch mal dein Vater, Lieber", flüsterte sie. „Selbstisch und grob ist er, das muß ich zugeben. Doch du darfst nicht vergessen, daß er dein Vater ist. Deine Brüder sind fort. Desto mehr

wollen, indem er sie diesem Stück Erde opfert." Franz' Gesicht wurde noch bleicher, als er das Lächeln seiner Brüder sah über das ihm zuge fallene Erbteil. „Das ist der Lohn dafür, daß du zu Hause geblieben bist", sagte Karl höhnisch. „wirklich, eine großartige Be lohnung", fügte Emil hinzu. „Ehe wir schließen," fuhr der Notar fort, „erlaube ich mir die Mitteilung, daß mein verstorbener Klient mir sin versiegeltes Doku ment in Gewahrsam gab, dessen Inhalt ich nicht kenne, und das erst einen Monat nach seinem Tode ge öffnet

werden soll. Dann werde ich das Siegel brechen und die jenigen, die Interesse an der Sache haben, den Inhalt wissen lassen." „Der Himmel weiß, was das bedeuten mag", sagte Karl. „Ich habe keine Ahnung," meinte Emil, „aber es ist mir auch ganz gleichgültig, ich bin mit dem Testament zufrieden." „Das bin ich natürlich auch wir haben ja beide alle Ursache dazu", fügte Karl Hinzu. Und die beiden glücklichen Brüder gingen zu Veit ins Wirts haus. „Na, Veit, haben Sie schon von Franz' Erbteil gehört?" lachte Karl. „Ja", erwiderte

dieser. „Ich bin zwar nicht überrascht, aber es tut mir leid um Franz." „Er hat sich's selbst zu ver danken", meinte Emil. „Er hätte mehr Selbständigkett beweisen sollen — wie wir es getan haben, ja nicht ganz leer ausgegangen." beste, was er mit seineip groß- Aber schließlich ist „Ja," sagte Veit, „da artigen Erbteil machen kann, wäre, es so schnell wie möglich los zu werden. Ich habe jahrelang beobachtet, wie der alte Brinkmann mit diesem wertlosen Stück Erde experimentiert hat. Er hatte ein merkwürdiges Vertrauen dazu. Erst ver

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 28.10.1913
Descrizione fisica: 8
, und viel lieber ihm, als jenem Schuft von Amerikaner, den Gottes Zorn treffen möge." Emil war indessen mit dem Spieler an den Zahltisch des Wir tes getreten, der sich nicht weigerte, dem Fremden die Summe augen blicklich auszuzahlen; hatte sein Kellner doch viel mehr bei ihm gut. Siftly nahm das Gold, besah es flüchtig, schob es in seine Tasche, trat dann wieder zu seinem Stuhl, von dem er die Zarape nahm, und verließ, ohne sich auch nur mit einem Blick umzusehen, das Speise zelt. „Monsieur Emil," sagte

— was mir leid tun sollte." „Ich fürchte ihn nicht," sagte Emil. „Desto schlimmer für Sie," meinte der Franzose. „Derartiges Gesindel ist stets gefährlich, um so mehr, da die Amerikaner hier die Herren sind und uns Fremde sämtlich nur als Eindringlinge betrach ten. Aber ich habe Sie gewarnt, und Sie mögen tun, was Sie nicht lassen können." — 93 — Emil war jetzt zu ihnen getreten. Ein leichtes Rot färbte die bleichen Wangen der Jungfrau, als sie seine Nähe mehr fühlte als sah. Aber gewaltsam bezwang

an; es war das erste-' mal, daß sie die langen, dunkeln Wimpern hob, seit sie den Raum be treten, dann aber sagte sie, leise mit dem Kopfe schüttelnd, aber nichts unfreundlich: „Ich weiß, daß Monsieur Rigault keinem Menschen- borgt, und wenn deshalb einer seiner Leute Speisen ohne Bezahlung abläßt, tut er es nur auf seine eigene Gefahr. Wir haben Ihnen des- halb dankbar zu sein. Diese kleine Summe wird das gerade decken.' Bitte, nehmen Sie!" „Sennorita!" bat Emil in Verwirrung, ohne die Hand nach dem dargebotenen

die von Emil bestellten Speisen für Sennor Ronez und seine Tochter gebracht und schweigend verzehrten beide das ihnen Vorgesetzte Mahl. Doktor Rascher aber -behielt dabei Zeit, die Züge des jungen Mädchens zu beobachten, und mußte sich gestehen, in seinem ganzen Leben noch kein edleres, schöneres Antlitz gesehen zu haben. Dabei konnte die Jungfrau nur höchstens siebzehn Jahre zählen, und wie furchtbar mußte ihr da, wenn sie sich nur im geringsten ihrer Stel lung bewußt war, die Lage

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 27.10.1913
Descrizione fisica: 8
vergiftet wurde. — 92 — den Emil zu, griff dann Messer und Gabel auf und schien von nun an für Diter nichts Sinn zu haben, als eben für feine Mahlzeit. Die Violine Mr indessen draußen verstummt und Emil fragte leise den Arzt: „Nun, wie gefällt er ihnen?" „Gar nicht!" erwiderte dieser rasch. „Sie haben vollkommen Recht. Aber sagen Sie mir vor allen Dingen, wer ist jener wunder bare Violinspieler, der sein Instrument auf so meisterhafte Weise behandelt, und welcher unselige Stern

hat den in diese verruchte Spielhölle von San Franziska geführt?" „Ja, ein unseliger Stern," sagte Emil viel ernster, als er ^ch bis jetzt gezeigt, „was würden Sie erst sagen, wenn Sie erführen, daß jene Violine ein Mädchen spielt?" „Ein Mädchen?" rief der Doktor, sich rasch und erstaunt nach ihm umdrehend. „Eine Spanierin," bestätigte Emil, „deren Vater der besten Klaffe seines Landes anzugehören scheint, aber — ein unglücklicher, verlorener Spieler, der sich und sein Kind rettungslos dem Abgrund des Verderbens

entgegenzieht." „Sie machen mich neugierig, sie zu sehen," sagte der Doktor. „So kommen Sie," flüsterte Emil, und wäre Doktor Rascher für den Augenblick nicht so sehr mit dieser neuen Erscheinung be schäftigt gewesen, so hätte ihm die Veränderung, die in seines jungen Freundes Zügen vorging, nicht entgehen können. So aber schaute er nur rasch durch den Einschnitt des Segeltuches, der zur Tür diente, und sah hier Manuela, in Schwarz gekleidet, wie immer das bleiche, schöne Antlitz halb verhüllt, schüchtern

Dank, nein. Die Apparate zu meinen Sammlungen waren glücklicherweise noch an Bord. Nur meine kleine Medizinkiste und einige Wäsche hatte ich an Land und bin glücklich genug gewesen, das zu retten." , . < „ „Es freut mich herzlich, das zu hören," sagte Emil — „jetzt aber, setzte er hinzu, indem er aufstand, „bin ich fertig, und nun werden Sie mir erlauben, Sie zu bedienen. Sie wollen doch essen? — Nur keine Umstände, wenn ich bitten darf; ich hoffe doch, daß wir uns verstehen." Der alte Mann

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 27.10.1913
Descrizione fisica: 8
ein, da er bei uns abonniert ist und vorausbezahlt hat. Wenn Sie also noch ein wenig warten wollen, können Sie ihn nachher nach Gefallen betrachten." „Noch Hab' ich Zeit," sagte der Arzt, „und da ich noch etwas ge nießen muß, kann ich beides gleich vereinigen. Bitte, lieber — Emil, bestellen Sie mir etwas zu essen." Der junge Mann verbeugte sich lächelnd, rückte dem Gast Teller, Messer, Gabel und Glas zurecht und verließ dann das Zelt, um ihm sein Abendbrot zu besorgen. Das Orchester, das von der Tafel nur eben

nicht einmal, daß Emil das Essen vor ihn hingestellt hatte und? hinter seinem Stuhle stehen blieb. Der Kellner schien selber in £>iej schwermütigen Klänge des wunderbaren Instruments ganz verloren.! Andere Gäste hatten das Zelt betreten und Platz an dem Tisch ge-s nommen — er bemerkte sie gar nicht; laut- und regungslos horchten? die beiden der schönen Melodie. „Emil! — Zum Henker auch, Emil!" weckte ihu da eine rauhe- Stimme aus seinen Wachen Träumen — „heda! Hat euch das Gefiedel da draußen so müde gemacht

, daß Ihr im Stehen Euren Mittags-! schlaf haltet? — Was gibt's zu essen heute? Ich habe einen Hungers rvie ein Wolf und noch keinen ordentlichen Dissen über die Lippen! gebracht den langen Tag." Emil schrak empor und schleuderte einen zornfunkelnden Blicke auf den Störer. Dieser bemerkte ihn nicht; er war ganz in den vor! ihm liegenden Speisezettel vertieft, bis er diesen beiseite schob unüs ausrief: „Bringt mir eine Portion Roastbeef und Kartoffeln undi nachher will ich einmal einen Schnitt von dem Grizzlybär

versuchen! — aber ein bißchen rasch, wenn's gefällig ist, denn ich habe nicht über- mäßig Zeit." Auch der Doktor war durch die rauhe Störung wieder zu sich selber gekommen und betrachtete sich den eben gekommenen Mann, der seine Zarape über die Stuhllehne geworfen hatte, den Hut, ohne ihn abzunehmen, weiter nach hinten schob, und dann beide Hände in Erwartung der bestellten Speisen gegen die Tafel stemmte. „Das ist Siftly," flüsterte Emil ihm zu, indem er sich zu ihm niederbeugte. Dann wandte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 10.02.1913
Descrizione fisica: 8
Volks-Aelkuna Montag den 10. Februar Nr. 33 Seite 2 Aus Tirol. Zer Bozner Nörgler. Ein tüchtiger Vertreter ist unbedingt der Abgeordnete von Bozen—Meran, Herr Emil Kraft. Er ist aber nicht nur tüchtig, sondern auch bescheiden. Die Deutschnationalen sind voll des Lo bes über ihren „Kraft". Er versteht den Abgeord- netenberuf wie kein zweiter. Er ist aber nicht so, wie z. B. die Sozialdemokraten. So ein Sozi-Ab- geordneter geht ab und zu in seinen Wahlkreis und erstattet Bericht über die Arbeiten

im Parlament. Ist das notwendig? Da ist „Emil der Kraft"-volle ganz anders. Er ist die Bescheidenheit selbst. Er will nicht in öffentlichen Versammlungen Beifall über seine parlamentarische Tätigkeit einheimsen. Da hat er einen ganz anderen Weg gefunden, um mit den Wählern zu sprechen. Entweder läßt er sich in eine Vereinsversammlung des Deutschen Volksvereines laden und bespricht seine Tätigkeit hinter den vier Mauern, oder er schreibt Leitartikel für die 300 Abonnenten der „Bozner Zeitung". Was brauchen

die Wähler auch zu wissen, was im Parlamente geschieht. Wenn die Steuerschraube wieder mehr angezogen wird, werden die Wähler schon spüren, was im Parlamente gemacht worden ist. Und „Unser Emil" hat doch noch anderes zu tun, als nach Bozen zu fahren, um im Hotel „Zen tral" Audienzen zu erteilen. Er hat noch andere gute Eigenschaften. So z. B. ist er ein großer Freund von Pferden und Rennvereinen und muß sich auch um diese kümmern. In Baden bei Wien existiert auch so ein Rennverein, dessen Mitglied

unser „Grazer Emil" ist. Er muß aber ein tüch tiges Mitglied sein, denn die „Bozner-Zeitung" mel- bet folgendes: Ehrung des Abgeordneten Kraft. Reichsratsab- geordneter Emil Kraft wurde zu Ehrenmitglied des Trabrennvereines zu Baden bei Wien er nannt. Abg. Kraft war ein großer Förderer und Mitarbeiter dieses Vereines. Unser „Kraft" ist nun gar ^Ehrenmitglied. Es ist nur schade, daß das Blatt nicht mitteilt, wie-Kraft den Verein gefördert hat. Vielleicht hat er es auch so gemacht, wie in Bozen und Meran

, wenn „Emil" neben seiner Eigenschaft als Reichsratskandidat auch noch ein guter Reiter ist, vielleicht kann er dann feine davonrennenden Wäh ler noch einholen? Vorderhand ist für uns die Hauptsache, daß der Vertreter von Bozen-Meran — Ehrenmitglied eines Pferde-Trabrennvereines ist. . . Christlichsozialer Antisemitismus. Jüngst hatte der „Tiroler" wieder einmal einen antisemitischen Anfall. Während dieses Anfalles widmete er der Sozialdemokratie sogar einen Leit artikel, in welchem die große

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Pagina 4 di 4
Data: 25.08.1918
Descrizione fisica: 4
Belobungsschreiben. Preis der kompletten Nähahle mit Zwirn, vier verschir- denen Nadeln und Gebranchsanweistmg: 1 Stück <50 K, bei Geld-Voreinsendung portofrei, Nachnahme 50 d mchf. Ins Feld nur gegen Voreinsendung. Zu haben in jedem Geschäft oder beim Fabrikanten Josef Ah, Troppau, 245. Wiederverkärffer gesucht. Näheres beim Näheres bei« Morrzerte »-sar Jeden Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag und Sonn- und Feiertag. ioo 47 (Nachdruck verboten.) Der Doppelgänger des Herrn Emil Schnepfe. Roman von Carl

Schüler. «Ist der Verhaftete denn wirklich der Emil Schnepfe'?" fragte er zweifelnd. „Haben Sie sich nicht geirrt?" «Ausgeschlossen! Diesmal haben wir den echten, wirk lichen Schnepfe gefaßt!" klang es durch den Fernsprecher zurück. «Behalten Sie ihn dort. Ich komme gleich!" Dorival legte den Hörer auf den Apparat. Verzweifelt sank er in seinen Schreibsessel. Auch das noch! Nun hatte der Esel von einem Detektiv den unglücklichen Schnepfe erwischt und wollte ihn" der Polizei ausliefern! Das mußte

, der sich in ausgezeichneter Laune befindet. Nun wollte er die Treppe hinabsteigen, da sah er sich Dorival von Armbrüster gegenüber. E»schrak einen Augenblick zusammen, und auch Dorival mar unwillkürlich einen Schritt zurückgetreten. Der Herr, von tadelloser Haltung, der ihm gegenüber stand, war sein leibhaftiges Ebenbild — Ernil Schnepfe. Emil Schnepfe faßte sich zuerst. Er lüftete den Seiöenhut und fragte höflich: «Gestatten Sie, Herr von Armbrüster?" Er deutete die Treppe hinab. Und Dorival griff ebenfalls

an den Seidenhut und sagte: „Bitte!" Er gab Emil Schnepfe den Weg frei. Er hörte noch, wie der andere ein halblautes „Danke" sagte, dann war, wie eine Spukgestalt. Herr Emil Schnepfe verschwunden — Dorival faßte sich an den Kopf. War denn so etwas möglich? Er hatte ja schon genug Beweise von der geradezu unheimlichen Aehnlichkeit er halten, die zwischen ihm und diesem Schnepfe bestand, aber trotzdem, als er ihm jetzt Auge um Auge gegenüber gestanden hatte, da war er von dieser Aehnlichkeit gerade

zu erschüttert. Freilich, jetzt konnte er alle die Verwechs lungen verstehen, denen er zum Opfer gefallen war. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich ihn. Es war doch ein son derbares Ding, zu wissen, daß in der Welt ein Mensch herumläuft, der einem so ähnlich ist, daß man glaubt, in einen Spiegel zu blicken, wenn man ihm gegenübersteht! Aber das war jetzt gleichgültig. S auptsache war, daß — Dorival lachte laut auf. oh! Einen Emil Schnepfe fängt man so leicht nicht. Und wenn man ihn fängt, dann hat man rhu

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Pagina 18 di 20
Data: 10.10.1913
Descrizione fisica: 20
zu verfolgen, welches lange mt vor ihm hergeflogen war und jetzt zur Erde geworfen wird. Ein trauriger Zug ist in seinem vom Alter bereits ge furchten Antlitz zu entdecken. Vor ungefähr dreißig Jahren hatte Emil Höhl dieselbe Gegend durchwandert, damals als junger, munterer Bursche. Mit der Lerche hatte er um die Wette ge sungen, als er von den heimatlichen Bergen noch einen letzten Gruß ins Tal sandte. Er ließ zwar sein Mütterchen zurück, aber er wollte ja nicht lange wegbleiben. Nur ein Jahr

, dann wollte er wiederkommen und sein Schusterhandwerk im Heimatsdorfe ausüben. Nun waren 30 Jahre darüber verflossen. Es hatte sich so vieles verändert in dieser Zeit. Emil Höhl kennt die Gegend kaum wieder. Er kann sich nur noch ins Gedächtnis zurückrufen, daß jener Buchenwald damals ein Gestrüpp von Büschen gewesen war, in denen sie im Sommer die Heidelbeeren geholt hatten. Er lag ziemlich weit vom Dorfe, in welchem sein Elternhaus stand. Das ist auch heute sein Ziel. Also muß er noch eine gute Strecke wandern

nur noch schwerer gemacht. Emil Höhl haßte die Menschen, welche ihn, den Zucht häusler, verstießen, er glaubt nicht mehr an eine Vorsehung, für ihn gibt es keinen Gott und keine Ewigkeit mehr. Jetzt muß er in die Heimat zurück, denn er ist alt und schwach und kann nicht mehr arbeiten, niemand will ihn behalten, und so ist sein Heimatsdorf seine letzte Zufluchtsstätte. Vielleicht näh men sie ihn auch dort nicht auf. Mit einem lauten Fluch erhebt er sich und will aufs Geratewohl einen Weg einschlagen. Da fällt

des Heilandes war so meisterhaft zum Ausdruck gebracht, daß selbst Künstler zu der einsamen Waldstelle kamen, um das Kreuz zu betrachten. Daran hat es Emil Höhl auch wiedererkannt. Er stützt seinen Kopf in die mageren Hände und weint, sein kranker Körper zittert, und die welken Blätter werden naß von seinen Tränen. wird erzielt durch direkten Bezug von Damen - Kleiderstoffen und sämtlichen Wäsohe-Arfikeln von der Firma ADOLF SOUIHAR, Hand- und mechan. Weib er ei, GleBhubel bei Neustadt a. Mettau

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Pagina 4 di 4
Data: 19.07.1918
Descrizione fisica: 4
und festen Speisen eine appetit liche schöne Farbe, ohne im geringsten schädlich zn sein. — 1 Flasche K 1«— IM: LüTaizy JiBypiTIlM (Nachdruck verboten.) 1 -Der Doppelgänger des Herrn Emil Schnepfe". Roman von Carl Schüler. „Guten Tag, Herr Emil Schnepfe!" Die Stimme war bärbeißig. Ihr gemütlicher Ton klang nicht ganz echt. Das runde, rote Gesicht, das zn der wohl beleibten Gestalt gehörte, hatte in den Augen und um die Munölinie unter dem schwarzen Schnurrbart etwas höchst Energisches. Die Harrd

." Die harte Hand schlug den Rock zurück. „Siehste die Marke? Kriminalpolizei. Sie sind verhaftet, Emil Schnepfe. Was war das ttbriaens für ein Name, unter dem Sie sich soeben scherzeshalber vorgestern haben?" „Ich bin öer Freiherr Dorival von Armbrüster." „Sehr jnt! 'n schöner Name, Schnepfchen. Aber Ge schäft is Geschäft: Wollen Sie nun freunölichft den kleinen Spaziergang nach dem Polizeipräsidium gutwillig mit mir machen oder soll ick Ihnen mit eisernen Arm bändern verzieren?" „Mann, Sie irren

und brauchte nicht mehr zu befürchten, in der Obhut des Kri- minaWutzmanns Meyer II Bekannten zu begegnen. In fünf Minuten würde die dumme Verwechslung ja aufge klärt sein. Sein Humor regte sich. Glatt verhaftet! „Gu ten Tag, Herr Emil Schnepfe!" Ulkige Sache! Was wahr wohl dieser Herr Emil Schnepfe? Raubmörder? Hm, mit Raubmördern macht man keine Witze. Taschendieb? Ja, wahrscheinlich Taschendieb! Er lachte leise vor sich hin — „Hier wird nicht gelacht, Emil Schnepfe!" befahl der Kriminalwachtmeister

in scharfem Ton. Dorival zuckte die Achseln — aber nur innerlich, im Ge fühl, denn als früherer Offizier wußte er ganz genau, daß diese Meyers II und diese Kriminalwachtmeister ganz ge hörige Vorräte an Grobheit besitzen mutzten — und dankte feinem Schöpfer, daß er nicht in Wirklichkeit der Herr- Emil Schnepfe war. Das schien mit allerlei Peinlichkei ten verbunden zu sein. Er lachte also nicht mehr, zuckte auch nicht wirklich mit den Achseln, sondern bat Nur sehr höflich um möglichst schleunige Erledigung

wir hier Einladungskarten für Sie von den Behörden in Brüssel, Biarritz, Paris, Luzern, Nizza und einigen anderen umliegenden Ortschaften. Dja, Schnevf- chen, wer sich amüsieren wlll, mutz schließlich auch mal die Remnuna bezahlen, 's ist 'ne happige Rechnung!" „Die Rechnungen des Herrn Emil Schnepfe interessieren mich nicht," erklärte Dorival. Ich bin der Freiherr Dori- val von Armbrüster..." Ach nee'" ".... von Armbrüster. IK erkläre Ihnen, daß es sich hier um einen argen polizeilichen Mißgriff handelt, und ersuche

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Pagina 4 di 4
Data: 28.08.1918
Descrizione fisica: 4
.) 50 Der Doppelgänger des Herrn Emil Schnepfe. Roman von Carl Schüler. Es war gegen fünf Uhr. Dorival wartete aus den Bc such des Herrn Emil Schnepfe. Das Warten machte ih ein wenig nervös, obwohl er sich Mühe gab, seine ge wohnte Ruhe zu bewahren. Er fühlte, daß er in seiner Doppelgänger einen gefährlichen Gegner vor sich habe würde. Das Unangenehme an öer Sache war, daß er nick wußte, wie er diesen Mann anfassen mußte. Er rauchte eine Zigarette nach öer anderen — schenkt sich einen Kognak ein. . Nun war es fünf

Uhr. Aber Herr Schnepfe ließ auf sich warten. Als ein Viertelstunde über die festgesetzte Zeit verstrichen rvm begannen Dorival Zweifel aufzusteigen, ob Emil Schneps überhaupt kommen werde — jr3uttt Teufel!" dachte er, „wenn öer Mensch nun wir! M 82* ön Polizei gefaßt worden ist? Man wird ihr das Attentat auf Lavwein Vorhalten und - na, das kan ja nett werden!" . Ä öu £ Fünfundzwanzig Minuten über di lestaesetzte Zeit war verstrichen. Nun hielt er es nick mehr aus. Er wollte fort, auf die Straße

, irgenöwohir G^de wollte er Galdtno klingeln, damit er ihm Hu brachte, da trat aus der Türe, die von seiner Arbeitszimmer in sein Wohnzimmer führte, Herr Emi «cynepfe. Unwillkürlich prallte er einen Schritt zurück. „Zum Donnerwetter!" rief er seinem Besucher entgeger "wie kommen Sie in meine Wohnung?" Emil Schnepfe lächelte verbindlich. „Guten Abend, Herr von Armbrüfter," sagte er. „Jc En u §L öct Ahnen angesagt, und ich wa pünktlich zur stelle. Ich war nebenan, und Sie erwar etbuwtch

hier. Ich würde es lebhaft bedauern, wenn Si ?bworöen sein sollten. Darf ich mich setzen? „Fr wartete die Erlaubnis Dorivals nicht ab, sonderi ließ stch behaglich in einen der Klubsessel fallen. Dorival griff nach einer Zigarrenkiste und bot sie seinem Gast an. „Rauchen Sie? Bitte, bedienen Sie sich." Emil Schnepfe lächelte und zog seine Zigarrentasche hervor. ) "Verzeihen Sie, Herr von Armbrüfter, wenn ich meine eigene Marke vorziehe," sagte er und setzte, wie zur Ent schuldigung hinzu: „Es soll in öer Ablehnung

durchaus kein Mitztranen gegen Sie liegen. Sie werden ja nicht nur Opiumfabrikate besitzen. Ich bin aber nun einmal an meine Sorte gewöhnt." „Opiumfabrikate?" staunte Dorival. „Was wollen Sie damit sagen?" Emil Schnepfe blinzelte vielsagend den Hausherrn an. „Wenn Sie es wünschen — gar nichts." Er steckte sich mit Hilfe des Taschenfeuerzeuges seine Zigarre an und Vlies einige vortreffliche Ringe in die Luft. „Sie wohnen hier sehr angenehm, Herr von Arm- brüster. Das habe ich schon gestern abend

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