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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 26.10.1921
Descrizione fisica: 8
, so begriff er doch bald, daß dieser gewissen Seiten des Lebens gegen über blind war. Zuerst waren religiöse Zweifel gekom men, die geistige Qual, die einen jungen Mann ersaßt, wenn er einzusehen beginnt, daß der Glaube, in dem er ausgewachsen, bloß ein erhabeneres Märchen sei. Eduard schien diese Zweifel nicht zu kennen. Er ging in die Kirche, weil dies korrekt, mehr noch, weil die junge Dame, die er heiraten wollte, es liebte, wenn er schöne Kleider anzog und sie in ein herrliches Gebäude voller Musik

, Blumen und Wohlgeruch begleitete^ wo sie ihren, eben falls schön gekleideten Freunden begegnete. Es deuchte Eduard gänzlich unnormal, diese arigenehme Sitte aus- zugeben, weil man nicht glauben konnte, daß Jonas von einem Walfisch verschlungen worden war. Der Kampf war allerdings erst ein todernster gewor den, als Hal seines Bruders Werktagsreligion — die Religion des Profitsystems — angegriffen hatte. Im Anfang verstand Hal nichts von praktischen Dingen, Eduard mußte ihn darüber aufklären

die einen an die Profite, die anderen an die Menschen dachten. Eduard sah mit Unruhe, welche Art Bücher Hal las, und diese Unruhe steigerte sich, als er merkte, welche Ideen Hal von der Universität heimbrachte. Harrigan mutzte sich in den letzten paar Jahren sehr verändert haben; da Eduard dort studierte, hatte keiner an derlei Dinge ge dacht. Keinem war es eingefallen, Spottli edlem auf die Fakultät und die philanthropischen Wohltäter zu dichten. Dann hatte Eduard Warner sen. einen Schlaganfall er litten und Eduard

die Bergleute zugrunde richte, machte sich der Sentimentalität und der Frechheit schuldig. Hals Mitteilung, daß er feine Ferien zwecks Studiums der Industrie als gewöhnlicher Arbeiter verbringen werde, hatte Eduard mit Sorgen erfüllt. Als er die Sache jedoch überdachte, fand er, daß der Gedanke kein so ganz schlechter sei. Vielleicht würde Hal das, was er suchte, nicht finden, vielleicht würde er durch körperliche Arbeit von seinen törichten Ideen genesen. Nun aber war das Experiment gemacht, und Eduard sah

ein, daß es ein furchtbarer Mißerfolg fei. Hal hatte nicht erkannt, daß die Arbeiterklasse auftübrerllä» aefinnt. faul und unfähig ist, mit starker Hand regiert werden muß. Im Gegenteil, er war selbst zu einem Aufrührer geworden! Zu einem Verteidiger der Faulen und Un- fähigen, zu einem Agitator, einem Ausrüttler der Klas senvorurteile, zum Feinde seiner eigenen Freunde und der Kompagnons seines Bruders. Noch nie hatte Hal Eduard derart erregt gesehen; er deuchte fast unnormal. Hal wunderte sich darüber

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 6 di 8
Data: 05.06.1926
Descrizione fisica: 8
Seite 2 Nr. 8 Feier gleich der Stimme seines Herzens und seines Ge wissens Genüge geleistet und Wallys Zukunft ge sichert zu haben. Damit tröstete er sich. So ver strichen langsam die Monate und Eduard und Wally sahen und hörten nichts mehr voneinander... Der greise Gutsbesitzer wunderte sich bald, daß der Heimgekehrte gar keinen Sinn für die Verwal tung seines künftigen Gutes habe, aber er meinte, das komme von dem langen Stadtleben und Eduard werde schon eines Tages Lust bekommen, mit Hand

übernommen hatte, herrschte nun allein in der Oekonomie und Brauerei. Der ältere Bruder half zwar, aber er war nur mit halbem Herzen dabei. Bald boten sich für Eduard vielfache Gelegen heiten zu vorteilhaften Heiraten, aber er bekundete fortgesetzt gegen das Joch der Ehe eine entschiedene Abneigung, die der alte Porregger sich gar nicht recht zu erklären wußte, denn die Geschichte mit Wally hielt er durch die Abfindung ein- für allemal erledigt. „Der Iunge taugt zu nichts, _ zu gar nichts!" polierte

oftmals der Alte, seufzte und schüttelte immer wieder den Kopf. Ins Herz aber traf Eduard das Wort, das der Vater ihm einmal nachrief: „Weichling!" Eduard entgegnete dem Vater nichts, aber das Wort wurmte ihn mächtig. Da, eines Tages wird Eduard zum Militär ein berufen und wenige Monate später brach der Auf stand in Bosnien aus. Eduard befand sich unter der Mannschaft der Okkupationsarmee und bald las man in Wiener Zeitungen von seinen Patrouillen gängen, von manch kühnem Vorpostengefechte

, bei dem sich der junge Oberösterreicher auszeichnete. Auch seine Briefe, die er aus dem Felde heimschrieb, klangen frisch und voller Lebenslust und verrieten in nichts den „Weichling". Nicht ohne Humor fügte er einem Schreiben die Zeile hinzu: „Seit ich von einem Vorpostengefechte die Säbelschmarre im Gesichte habe, weiß ich, zu was ich auf der Welt bin. Vater!" Der alte Gutsbesitzer fing wieder an, zu hoffen, und als die bosnische Expedition beendet und Eduard heimgekehrt war, gab es ein frohes Wie dersehen

helfen, so lang ich kann. Und, will's Gott, werd' ich das dumme Sinnieren nach der Wally ver winden!" Und Eduards und Edmunds Güter und Felder blühten. An einem schönen Iuniabend aber brachte die Post einen eingeschriebenen Brief an Eduard. Und dieser Brief enthielt einen Wechsel von 2000 Gulden auf das Modegeschäft von Fräulein Wally, Maria- hilferstraße 52, und der Wechsel war von nachfol genden Zeilen begleitet: Mein Herr! In der Anlage beehre ich mich, Ihnen die Summe zurückzuerstatten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 09.11.1921
Descrizione fisica: 8
zur Gewohnheit geworden; die Kleider sollten an Frau Zamboni zurückgegeben werden, möge sie lieber mit dem ihr versprochenen Gelde den Kindern Essen kaufen. Die beiden Kisten ließ er im Zug, das Hotel wird den Verlust verschmerzen. Als Hal die Holle betrat, sah er seinen Bruder; der Anblick dieses vornehmen Gesichts, dem Ekel und Lange weile ein menschliches Aussehen verliehen, verscheuchte Hals Kopfweh. Wohl ist dos Leben hart und grausam, doch wartet hier Eduard, der Ungeduldige, ein Trost

durch seine unfreiwillige Komik. Eduard ftagte, wo zum Teufel er denn gewesen sei, und Hal antwortete: „Ich habe die Witroen und Waisen besucht." „O," antwortete Eduard, »und ich kann derweil in diesem Loch sitzen und faulen. Aas trägst du unterm Arm?" Hal sah auf das Bündel. „Das ist ein Andenken an eine der Witwen," sagte er, packte die Kleider aus und hielt sie dem erstaunten Bruder vor die Augen. „Eine denn auch gleich mit dem Polizeiauto kam — gegen Ar beiter entwickelt die Polizei eine Fixigkeit, die bei ande ren

sie mir, sie gehören einer an deren Dame, Frau Zamboni, doch benötigt diese sie nicht mehr." »Was hast du damit zu tun?" „Es scheint, Frau Zamboni werde sich wieder verhei raten." Hal senkte vertraulich die Stimme. „Es ist ganz romantisch, Eduard, wird dich interessieren, als Illustra tion der Gebräuche dieser Ausländer. Sie ist auf der Straße einem Mann begegnet, ein schöner, schöner Mann war er, sagt sie und er hat ihr Geld gegeben. Deshalb ging sie, um sich neue Kleider zu kaufen und will nun diesem Mann

ihre Witwenkleider schenken. Scheinbar ist dies bei ihr zu Haufe so Sitte — ist ein Zeichen, daß sie seiner Werbung Gehör schenkt." Hal betrachtete 'das sich steigernde Erstaunen im Gesicht seines Bruders und bemühte sich, den nötigen Ernst zu wahren. „Wenn dieser Mann nicht ernste Absichten hatte, Edu ard, so drohen ihm ernste Unannehmlichkeiten. Ich kenne Frau Zambonis emotionelle Natur, sie wird ihm überall hin folgen . . ." «Hal, das We-b ist verrückt!" Eduard sah sich ängst lich um, als befürchte

er, die slawische Witwe könne in der Hotelhalle erscheinen und eine Probe ihrer emotio nellen Natur geben. „O nein," entgegnete Hal, „das ist bloß eine ihrer seltsamen nationalen Sitten." Und plötzlich vermochte Hal sich nicht mehr zu beherrschen und lachte, lachte viel lauter, als es die gute Erziehung gestattet. Eduard wurde sehr ärgerlich, die Leute in der Halle starrten neugierig aus die beiden Brüder. „Hör auf, Hol, deine dummen Witze langlveilen mich." Hal sah die Unsicherheit im Gesichte des Bruders

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 5 di 8
Data: 05.06.1926
Descrizione fisica: 8
so -die beiden beschäftigt, Da haben vom Eckfensterplmkt Bier junge, hellblitzende Augen Sich auch was herübergefunkt. . . E n a. Die Glocken vom Wiener Wald. Eine Erzählung aus der guten alten Zeit. Von Ma.r Bayrhammer, München. (Schlusz.) Der Ankauf eines Hutes erforderte mindestens die Summe von 10 Gulden, und Eduard, der von Tag zu Tag die Gelder erwartete, die ihm sonst immer regelmäßig vom Vater zuflossen, befand sich in jenem Augenblicke zufällig nur noch im Be sitze von 5 Gulden, als einzigem

disponiblem Ver mögen. Wie sehr er auch seinen Geldbeutel schüt telte, sein Schatz wollte sich nicht vermehren. Wally verzichtete unter diesen Umständen sofort und mit der größten Liebenswürdigkeit auf ihr Verlangen nach einem Hute. Eduard aber wollte seiner Freundin den Wunsch nicht versagen und machte sich auf, um von einem Bekannten die kleine Summe zu borgen. Unterwegs traf sein Blick zu fällig auf ein Aushängeschild, wie man deren in den Straßen von Wien häufig fand, auf dem in großen Buchstaben

geschrieben stand: „Geschäfts- Verkauf!" Es ergab sich, daß das zu verkaufende Geschäft zufällig ein Mode-Magazin war. Da hingen nun viele Damenhüte in den Schau fenstern, einer immer schöner als der andere. Welcher würde Wally am besten kleiden? Schon wollte Eduard eintreten und kaufen Doch wenn er nun den Geschmack seiner Ge liebten verfehlen würde?! Er war so ungeschickt in solchen Dingen .... Eduard ließ die Klinke der Ladentüre wieder los. die er schon erfaßt hatte, und blieb einen Augaen- blick

ratlos stehen. Plötzlich fuhr der junge Mann, von einem momentanen Gedanken durchzuckt, auf und betrat den Laden. Er fragte die Inhaberin nach dem Preise ihres Geschäftes, das ihm mit 2000 Gulden bezeichnet wurde. Hierauf nannte Eduard seinen Namen, wies sich mittels seiner Papiere aus, sagte der Frau, daß es seine Absicht sei, das Geschäft zu kaufen. Er bol ihr einen Wechsel aus seinen Vater an, p essen Kre dit der bisherigen Besitzerin des Ladens genügte. Der Wechsel wurde angenommen, der Handel

ge schlossen und Wally konnte noch am nämlichen Tage unter mehr als vierzig Hüten den Kppfputz auck- suchen, der ihr am meisten zusagte. „Der Laden gehört ups," sprach Eduard schonend zu ihr, „wir wollen das Geschäft anfangen!" Und Wally, strahlend in Wonne und Entzücken, nahm unverzüglich von ihrem neuen Wirkungs kreise voll Arbeitslust Besitz, nachdem sie ihren Eduard fast tötgeküßt hatte. Am folgenden Tage aber erlitt ihr Glück einen schmerzlichen Stoß: Die Post überbrachte ihr einen eingeschriebenen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 02.11.1921
Descrizione fisica: 8
um 400.000 verzeichnet. Hal stand noch immer aus dem gleichen Fleck, wo ihn der Oberausseher verlassen hatte. Er blickte in des Bru ders erzürntes Gesicht. „Das fft alles, was du dir dabei gedacht hast, Eduard?" „Und der Blödsinn über deinen persönlichen Charakter! Was liegt dir denn daran, wie so ein Kerl, wie Cart- wright, von dir denkt?" „Gar nichts; doch liegt mir viel daran, daß er keine derartige Verleumdung verbreitet. Billy Keating sagt, dies fei ihr gewöhnliches Vorgehen." Eduard entgegnete

. Ich bin eben zufällig demokratischer in meinem Geschmack . . ." „Um Himmels willen!" rief Eduard gereizt. „Ihr feüd alle gleich, ihr Reformer: ihr redet und redet und redet!" „Ich will dir den Grund' davon sagen, Eduard. Ein Mann wie du vermag seine Augen, doch nicht seine Ohren zu verschließen." „Kannst du mich nicht ein wenig in Ruhe lasten — wenigstens so lange, bis wir nicht mehr an diesem Orte sind? Mir ist zumute, als säße ich auf dem Gipfel eines Vulkans, der jeden Augenblick von neuem ausbrechen

kann." Hal lachte. „Gut, Ich habe ohnehin recht wenig Freude über deinen Besuch bewiesen; will nun etwas geselliger sein. Jetzt habe ich in Pedro zu tun, wir können zu sammen hinfahren. Nur eines noch . , „Was denn?" „Die Gesellschaft schuldet mir Geld " „Was für Geld?" „Was ich verdient habe." Nun war an Eduard die Reihe, zu lachen. „Reicht es für ein Bad und zum Rasiertwerden?" Cr nahm feine Brieftasche heraus und hielt dem Bru der einige Banknoten hin. Hal, der ihn beobachtete, merkte plötzlich

, daß in feinem Geist eine Veränderung stattgefunden hatte. Er hatte nicht bloß das Klassenbe wußtsein des Arbeiters, sondern auch dessen Haltung dem Geld« gegenüber angenommen. Er war ehrlich besorgt um die paar Dollars, die ihm die Gesellschaft schuldete. Diese Dollars hatte er durch herz- und gliederschmerzende Arbeit verdient, hatte für sie Kohlen aufgeladen. Von dieser Summe lebte die ganze Familie Rasserty eine Woche lang. Und da stand nun Eduard vor ihm, die Brieftasche voller Banknoten, hielt

sie ihm hin, ohne sie auch nur zu zählen, als ob Geld auf Bäumen wüchse oder die Kohle beim Klang einer Geige und einer Flöte aus der Erde getanzt käme und in den Ofen spränge. Natürlich ahnte Eduard nichts von dem, was in dem Bruder vorging; hielt noch immer die Banknote hin. „Kaufe dir anständige Kleider," sagte er, „deine demokra tischen Gefühle fordern doch hoffentlich nicht, daß du schmutzig bist?" „Nein," entgegnete Hal; dann: „Wie kommen wir fort?" „Mein Automobil steht bereit." „Du hattest also alles bereit?" Eduard jedoch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 27.10.1921
Descrizione fisica: 8
wird er dem allen Peter niemals gestatten, dich zu beschimpfen, — und es kann gar leicht geschehen, daß er mitten im Streit tot hinfällt. Willst du außer den Sorgen um deine Arbeiter freunde auch das noch auf dem Gewissen haben?" Hal starrte stumm vor sich hin. Gab es denn im Leben eines jeden einzelnen etwas, das den Arm lähmt, ihn im Kampfe um soziale Gerechtigkeit jählings schwächt? Als er wieder sprach, kamen die Worte ganz leise: „Eduard, ich denke an einen jungen Irländer, der hier ln der Grube arbeitet

. Auch er hat einen Vater, der bei der Explosion im Schacht war, einen alten Mann mit einer Frau und noch sieben Kindern. Er ist ein guter Mann, der Junge ist ein guter Junge. Laß dir erzählen, was Peter Harrigan ihnen angetan hat." „Was immer es auch fein mag," meinte Eduard, «es ist kein Unglück. Du kannst ihnen helfen, sie werden nicht verhungern." „Ich weiß, doch sind noch so viele andere, allen kann ich nicht helfen. Und dann, begreife doch Eduard, es han delt sich hier nicht um Wohltätigkeit, handelt

sich um Ge rechtigkeit. Sicherlich liebt dieser Junge, Tim Rafferty, feinen Vater genau so sehr, wie ich den meinen , liebe; und es gwr hier noch andere ulte Männer, deren Söhne sie lieben . . ." „O Hal, um Christi willen!" brach Eduard aus. Er schien keine Worte mehr finden zu können. „Willst du dich denn mit allem Leid der Welt beladen?" Er schnellte auf, packte Hal am Arm; „Junge, du mußt fort von hier!" Auch Hal erhob sich schweigend, er schien zu schwanken, Weiter u. Arbeiterin«!« »ob Breze«;, heraus! Freitag

die sofortige Einberufung der Generalver sammlung. sein Bruder zog ihn in die Richtung der Tür. „Me'n Automobil ist hier, in einer Stunde geht ein Zug . . Hal erkannte, daß er feine Entschlossenheit beweisen müsse. „Nein, Eduard. Ich kann noch nicht fort." „Ich sage dir, du mußt mitkommen!" „Ich kann nicht, ich muß diesen Leuten gegenüber mein Wort halten." „Großer Gott, was können dir diese Leute^ sein, im Vergleich zu deinem eigenen Vater?" „Ich kcmn's btr nicht erklären, Eduard. Seit einer halben Stunde

?" „Ihnen helfen, menschenwürdige Bedingungen zu er langen." „Guter Gott!" stöhnte Eduard. „In Peter Harrigans Gruben? Weißt du denn nicht, daß er sie alle hinaus werfen wird, alle, jeden einzelnen, die ganze Stadtbevöl- kerung, wenn es nottut?" „Vielleicht," erwiderte Hal. „Wenn sich aber die Leute in den anderen Gruben anschließen, die große Gewerk, schaft uns 'beisteht . . " „Du träumst, Hal, redest wie ein Kind. Ich habe mit dem Oberaufscher gesprochen, er hat alles telegraphisch an den alten Peter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 04.11.1921
Descrizione fisica: 8
Mitteilung zu machen.'; -natürlich brach der Streit von neuem aus. Eduard.deu tete Hal an, daß Pedro, landschaftlich genommen, .höchst- eintönig auf ihn wirke, und Hal schlug vor, ihn mit sei nen Freunden bekannt zu machen. Wenn Eduard bloß den guten Willen habe, so könne er viel von diesen Leu ten lernen, könne der Sitzung des Komitees beiwohnen — acht Männer und eine Frau sehen, die eine Helden tat gewagt, einem Verbrechen zum Opfer gefallen wa ren. Und Eduard dürft nicht meinen, daß sie langweilig

die Einstellung des Betriebes der Lokalbahn Innsbruck—Hall (die Stubaitalbahn wird hievon nicht betroffen) zur unabwendbaren Tatsache ge worden, trotzdem sich die Personalvertretung, vom be- sten Willen beseelt, ehrlich bemühte, einen ernstlichen Konflikt zu vermeiden. Burke, deren Beschreibung als „Jungfrau von Orleans der Kohlengruben" Eduard in der Nachmittagsausgabe der „Western City Gazette" wird lesen können. Doch ließ sich Eduards Stimmung nicht heben, er sah im Geiste das Bild seines Bruders

in der Abendzeitung mit der irischen Johanna. Hal begab sich mit Jerry Minetti in ein Gasthaus, das Eduard als „Spelunke" bezeichnete; dieser verfügte sich in einsamer Größe in den Speisesaal des American Hotel. Doch blieb er nicht lange einsam, ein junger, scharfgestchtiger Mann setzte sich neben ihn und begann ein Gespräch. Er sei Reisender in Kurzwaren, worin reise Eduard? Eduard antwortete frostig, daß er nichts dergleichen tue, der junge Mann jedoch ließ sich nicht ein- schüchtern — scheinbar

hatte sein Beruf die Empfindlich keit in ihm ertötet. Vielleicht interessiere Eduard sich für Kohlengruben? Hatte er die hiesigen Gruben besucht? Er versteifte sich so hartnäckig auf seine Fragen, kam immer wieder auf das Thema zurück, daß es Eduard schließlich klar ward, um -was es sich hier handle — ein Spitzel beehrte ihn mit seiner Aufmerksamkeit. Selt samerweise reizte diese Tatsache Eduard weit mehr gegen Peter Ha-rrigans Regime, als es seines Bruders ganze Beredsamkeit vermocht hatte. * Bald

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 26.10.1921
Descrizione fisica: 8
Kohle". Von Lpton Sinclair. Hak eilte von dannen, lief die Straße entlang hinauf zu des Oberauffchers Haus, das, auf einer kleinen An- höhe stehend, das Revier beherrschte. Er klingelte an der Haustür; diese ward geöffnet: in der Halle stand sein Bruder. Eduard Warner zählte acht Jahre mehr als Hal; er war der vollkommene Typ des jungen amerikanischen Geschäftsmannes. Seine Gestatt war gerade, athletisch, die Züge regelmäßig und stark, seine Stimme, sein Art, sein ganzes Wesen verriet ruhige

, wie weit willst du denn noch gehen?" Hal starrte seinen Bruder einige Augenblicks schwei gend an; trotz aller Erregung mußte er lachen. „Ich kann mir denken, wie dir all dies Vorkommen muß. Eduard. Es ist eine länge Geschichte, ich weiß nicht recht, wo anfangen." „Das glaube ich gerne," sagte Eduard trocken. Hal lachte abermals. „Soweit wenigstens stimmen wir überein. Ich hatte gehofft, wir würden nachher» wenn wieder Ruhe ist, alles besprechen können. Wenn ich dir die Verhältnisse hier erkläre

. . ." Eduard unterbrach ihn: „Hal, wirklich, dies Argument hat hier keinen Sinn. Die Verhältnisse in Peter Har- rigans Kohlengruben gehen mich nichts an." Das Lächeln wich von Hals Gesicht. „Wäre "es dir lieber gewesen, ich hätte die Verhältnisse in den Warner- Gruben studiert?" Hai versuchte, seine GeveizthÄt zu be- kämpsen; doch gab es keinen Weg, auf dem die beiden sich finden konnten. „Wir haben oft genug über diese Dinge gestritten, Eduard, und immer hast -du den Sieg davongetragen — konntest

mir sagen, ich sei noch ein Kind, hytte kein Recht, deine Behauptungen anzuzwei- feld. Run aber bin ich kein Kind mehr, wir müssen ein ander auf einer neuen Basis entgegerckommen." Hals Ton, mehr noch als seine Worte, verfehlten nicht ihre Wirkung auf Eduard. Dieser überlegte einen Augenblick, dann sagte er: „9hm, worin besteht kerne neue Balls?" Rechte vergewaltigt worden, so daß die sozial^ de>M'okratisch-freiheit!liche Mehrheit daraus die Konsequenzen zu ziehen gezwungen war: Unsere Genossen

eines Streiks, ' habe keine Zeit, dir etwas zu erklären." „Und an Vater denkst du nicht bei dem ganzen Wahn sinn?" «Ich denke an Vater, auch an dich, Eduard; jetzt aber ist nicht der Moment . . ." „Wenn es je der Moment ist, so ist er es jetzt." Hal stöhnte bei sich. „Gut, setze dich, ich will versuchen, dir zu erklären, wie ich hineingezogen wurde." Er berichtete von den Verhältnissen, die er in dieser Festung der Allgemeinen, Bcheizungs-Gesellschaft gefun den hatte. Wie immer, wenn er davon sprach, ließ

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 8 di 12
Data: 22.05.1926
Descrizione fisica: 12
Aufmerksamkeit wurde als bald von diesem süßen Anblick in Anspruch ge nommen, dem er sich umso ungestörter hingeben konnte, als das schöne Märchen, ganz in die Arbeit vertieft, sich gar nicht um die Außenwelt zu be kümmern schien. Mit immer wachsendem Entzücken bewunderte Eduard das reizende, fein geschnittene Gesicht, die vollen, zierlich geglätteten dunkelblon den Haare und die weichen Formen der schönen Ge stalt. Diese Ausschau nach der liebenswürdigen Nachbarin wiederholte sich Tag für Tag, wenn Eduard

Eduard Zeichensprache unerwidert und, wie es schien, auch unverstanden. Indessen ließ er sich nicht entmuti gen, zog vielmehr unter der Hand Erkundigungen ein und erfuhr, daß sein braunäugiges Gegenüber Wally heiße, siebzehn Jahre alt, sehr sitten- und tugendreich sei und sich durch den Ertrag ihrer Hände Arbeit ihr bescheidenes Brot ehrsam ver diene. Diese vortrefflichen Nachrichten verstärkten Edu ard natürlich in der Fortsetzung seiner pantomi mischen Huldigungen und, gerührt

treu, machten sich gegenseitig glücklich und Zenos- sen in vollen Zügen ihre Jugend — den schönen Frühling des Lebens und den Wiener Wald. Allein nach Ablauf dieser Zeit und nachdem Eduard sein letztes Examen bestanden hatte, farü) er durchaus keinen Vorwand mehr, um in Wien zu bleiben. Eduards alternder Vater drängte zudem, daß der Erstgeborene nach Hause komme, um spä ter einmal das Gut zu übernehmen; drnn die Söhne der Gutsbesitzer in Oesterreich studierten da mals nur, um im Kreise

der Gesellschaft für „voll" zu gelten. Auch wußte der Sohn, daß der alte Porregger nie und nimmer einer Heirat mit dew Studentenliebchen zustimmen würde. Es mußte also mit Wally gebrochen werden. Aber Eduard verbarg dem armen süßen Mädel die herannahende Notwendigkeit der Trennung, weil dieses Scheiben ihm selbst höchst schmerzlich war. Hatte doch das junge Mädchen ihm eine wahre und ernste Zuneigung eingeflößt. Vielleicht wäre ihm die Trennung minder schwer geworden, wenn er ein Mittel gewußt hätte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 14.03.1922
Descrizione fisica: 8
bekanntlich in der Adolf Pichler-Hütte eingeb rochen und daraus Wertgegenstände und Lebensmittel im Be trag von über 150.000 K gestohlen. Nach Beendigung der. Plünderungen versuchten die Einbrecher noch an vier Stellen Brandlegung, wodurch ebenfalls einiger Sach schaden verursacht wurde. Einige Zeit nachher wurden die Täler Eduard und Alois Kapferer, zwei in Hötting wohnhafte Vettern, auf eine Anzeige eines Händlers hin. dem die Kapferer geraubte Wäsche zum Kaufe anboten. verhaftet. Die beiden

hatten sich gestern vor dem Schwur gericht wegen Brandstiftung und Diebstahl zu verantwor ten. Eduard K., 1888 geboren, ist Witwer, Alois 1886 ge boren, verheiratet, Vater von sechs Kindern. Beide sind mehrfach vorbestrafte Eduard K., augenscheinlich der Ver wegenere, der einen bestimmenden Einfluß aus Alois auszuüben schien, kam nach seiner Verhaftnng eines Augenleidens wegen in die Klinik, aus der er entfloh, nachdem er zwei anderen Kranken Kleider, Schuhe und Wäsche im Werte von 16.000 K gestohlen

hatte; er wän derte sofort ins Sellrain, wo er bei dem Bauern I. Gru be r einen Einbruch verübte. Es fielen ihm dabei Gegen stände im Werte von über 16.000 K in die Hände. Gleich darauf wurde er wieder erwischt. Beide Angeklagte waren geständig, den Einbruch verübt zu haben. Die Brandstif tung bestritt jedoch Ed. K., wogegen sein Komplize er klärte, Eduard habe den Brand tatsächlich gelegt. Ueber die Ausräubung der Hütte erzählte E. K., sie seien Beerensuchen gegangen und dabei zufällig zur Hütte gekommen

, er aber habe sich bemüht, die Brände zu löschen. Sein Detter Alois behauptete, er fei nur mitgegangen, weil Eduard gedroht habe, ihn niederzuschießen. Aus lauter Angst habe er alles getan, was Eduard wollte. (Eduard warf allerdings ein: Drohungen habe es nicht gebraucht, Alois habe noch lieber eingebrochen als er selbst!) Alois sagte weiter aqs, er habe seinem Freund ab geraten, die Hütte anzuzünden, .denn «das gehört sich nicht". Eduard blieb aber dabei: „ich zund' die Hütten an!" Das Zeugenverhör ergab

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 10
Data: 16.02.1927
Descrizione fisica: 10
die traurige Nachricht von dem Ableben des Herrn Eduard Schledifleßner Mitglied der Kammer für Arbeiter und Angestellte Der desangskSub „T^pographla“ gibt die traurige Nachricht von dem Ableben seines verdienst vollen Obmannes, Herrn welcher am 14. Februar 1927 nach kurzem, schwerem beiden 4m Alter von 51 Jahren verschieden ist. Die Trauerfeierlichkeit findet am Donnerstag, 17. Februar, um 2 Uhr nachmittags vor dem städtischen Leichenhause statt, von wo die Ueberführung zur Einäscherung nach München

-erfolgt. @&®rmasehinemnelster d@r Enns&rucker BuchcSruckerei Der Klub verliert in dem Verstorbenen ein eifriges Mitglied .und werden die Sänger ihrem langjährigen Ob mann ein treues Gedenken bewahren. Friede seiner Aschel Innsbruck, am 1-6. Februar 1927. Mit tiefer Trauer geben wir Nachricht vom Ableben des Herrn Eduard Sdilechtleitner Aufskhtsrai der I. Tiroler Arbeiterbäckerei welcher am Montag den M. Februar um halb 10 Uhr abends nach kurzem, schwerem Leiden aus dem Leben geschieden

ist. Wir werden ihm als treuen Mitarbeiter stets ein ehrendes Gedenken bewahren, Die Trauerfeierlichkeit findet am Donnerstag den 17. Februar um 2 Uhr nachmittags vor dem städtischen lietehenhaiise statt, von wo die Ueberführung zur Einäscherung nach München erfolgt. Der Vorstand und Aufsichtsrat der I. Tiroler ArbelterbSckerei Die Sektion SaggesfSchiachthof der SosieSdemokretisckem Partei hat einen schwe ren Verlost erlitten. Ihr Obmannstellvertreter, Genosse Eduard SchlecMleltner Obermaschinenmeister der Innsbrucker

Innsbruck, gibt die traurige Nachricht, daß sein Ausschußmitglied, Herr Eduard Scfilechfleitner am Montag den 14. Februar verschieden ist. Die Arbeitersänger Tirols verlieren an ihm einen eifrigen, pflichtgetreuen Sangesgenossen. Möge seine Tätigkeit uns ein leuchtendes Vorbild sein. Frieds seiner Asche I Dr. ml Gebhard Hinter Ciaudiastrafte S ie« ordiniert 9—11 Uhr und 3—5 Uhr Nachtglocke Defreggerstraße 10, 1. Stock Große Kaskengarderohe für Herren und Damen Hofgasse Nr, 4, 2. Stock. 152 Franz Heimen

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 12 di 12
Data: 22.01.1926
Descrizione fisica: 12
der andern nicht gekürzt. Die bewährten alten Kräfte der Vereinsbühne haben, wie es sich zeigte, in den jungen einen recht tüchtigen Nachwuchs erhalten. Das Stück wird noch am Freitag den 22., Sonntag den 24. und ob des großen Andranges auch noch am Montag den 25. ds. gegeben. P r i e st e r j u b i l ä e n. Heuer werden u. a. folgende auch in Osttirol bekannte hochw. Her ren der Diözese Brixen ihre Jubiläen feiern: Das 5(Hihrige: Dr. Eduard Stemberger, Dekan in Sand in Täufers, Ehrendomherr, ein Bruder

Fühlung nahme herbeizuführen, besorrders aber die Ren tabilität und Zweckmäßigkeit eines zweiten Elektrowerkes in St. Zakob zu besprechen. Herr Ing. Eduard Leitner beleuchtete die Angelegenheit vom technischen Standpunkt aus und der Obmann der Lichtgenossenschast St. Zakob, Herr Oberlehrer 5>ans Ladstädter, nahm des öfteren Gelegenheit, über die Stel lung der Lichtgenossenschast der verhetzten Sach lage gegenüber zu sprechen und irrige Meinun gen und Herumredereien zu widerlegen. Da mit scheinen

aus dem früheren Streichquintett sich gebildet hat. JascHings-Kalenöer. 1. Feber: Touristen-Kränzchen. 2. Feber: Nationalschützenkomp. Lienz. 6. Feber: Deutscher Turnverein. 14. Feber: Lienzer Sängerbund. 16. Feber: Lienzer Sportklub. Bolzschützen-Gesellschaft, Lienz. ---■ — ...] Bestgewinner vom Gesellfchafts» fchietzen am 7. Jänner 1925. Haupt: Schiller Eduard. Weiß Andrä, Zakober Hans, Schiller Friedrich, Devich Za kob, Abraham Anton, Schöpfer Franz, Lamp Zohann. S ch l eck: Zakober .Hans, Abraham Anton

, Devich Zakob, Schiller Friedrich. Schöpfer Franz, Lamp Zohann. Weiß Andrä, Schiller Eduard. 9er Serie: Devich Zakob. Schiller Frie drich, Zakober Hans, Schöpfer Franz, Weiß Andrä. 3 e r S e r i e: Devich Zakob, Zakober Hans, Schiller Friedrich, Schöpfer Franz, Schiller Eduard, Weiß Andrä, Abraham Anton. Z u x b e st: Weiß Andrä. 3 u n g s ch ü tz e n: Schiller Eduard. Kapselschützen * Gesellschaft Lienz. Bestgewinner vom Schiehen am 16. Jän. 192«. Haupt: 1. Angermann Anton. 2 . Putz Albert, 3. Hofer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 18.02.1927
Descrizione fisica: 8
von tzduard Schlechtleitner. Gestern nahm eine gewaltige Schar leidtragender Ge nost innen und Genosten Abschied von den» zu früh hinge gangenen Genossen Eduard Schlechtleitner, Um 2 Uhr nachmittags sammelten sich vor dem städt. Leichen- hause um die Bahre Eduard Schlechtleitners ferne engeren Berufskollegen, der Gesangsklub„Typographia", Genossinnen und Genossen, zu einer Trauerseier. Nach einem Trauerchor der „Typogvaphia" hielt Gen. Ernst Müller am Sarge des toten Freundes einen tiefempfundenen Nachruf

: Werte Leidtragende und Trauergäste! Wir stchen heute an der Bahre eines Mannes, der in der Vollkraft seines Schaffens und ans dem Kreise seiner Lieben gerissen worden ist. Wohl gab die Art der Krank heit unseres dahingeschiedenen Freundes Eduard Schlecht leitner wenig Hoffnung aus einen guten Ausgang. Ties er schüttert stehen wir an der Bahre und können nicht fasten, daß der Mann, der vor wenigen Wochen mit uns am Be ratungstische gesessen ist. für immer von uns scheiden soll. Unser dahingegangener

Freund Eduard Schlechtleitner hat ein Leben voll Mühe und Arbeit hinter sich. Er fft im Jahre 1876 geboren und hat, wie fein Vater, den Buch- dvuckerberuf erlernt. Kollege Eduard Schlechtleitner war nicht nur Mitglied seiner Berufsorganisation, er war auch hervorragender Funktionär. Seit 20 Jahren ungefähr war er Gauaus- schußmitglied und hatte an allen Beratungen regen Anteil genommen. Er war aber auch bei seinen engeren Fach kollegen. den Maschinenmeistern, stets eifrig tätig und durch vrele Jahre

bis h-eute Vorsitzender des Klubs der Maschinen meister. Mit besonderer Liebe hing er am Gesangsklub „Typographia", dem er durch lange Jahre bis zu seinem Tode als Obmann Vorstand. Wir haben es ganz besonders seiner Initiative zu verdanken, wenn 'der Gesangsklub „Typo- graphia" im geselligen Leben der Buchdrucker eine Haupt rolle spielt. Aber nicht nur in feiner Berussgonostenschast. auch in der Partei, beim Republikanischen Schutzbund und bei ver schiedenen Zwelgorganifationen hat unser Freund Eduard

an seiner Familie mit ganzem Herzen hing. Und nun, lieber Freund Eduard Schlechtleitner, heißt es Abschied nehmen. Wir danken Dir für alle Mühe, für alle Arbeit, für alle Aufopferung, die Du Deinen Kollegen und Genossen gebracht hast. Wir können D'r als äußeres Zei chen des Dankes nichts spenden als drese Blumen, die wir an Deinem Sarge niederlegen. Ich bin beauftragt, Dir zu danken vom Zentralausschuß des Reichsvereines, vom Gau, von den Maschineimnefftern. von der „Typographia" und von der gesamten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 16.11.1921
Descrizione fisica: 8
, wie andere Arbeiter, zur Stär kung des Betriebskapitals aulegen kann. Land wirtschaftliche Geräte und Maschinen, welche dem Kleinbauer zu kostspielig sind, um sie selbst zu 741 „König Kohle". Von Upton Sinclair. Eduard machte eine hoffnungslose Gebärde »Gott weiß, daß i ch nicht weiß, wie dir zu helfen." Sie begaben sich ins Hotel zurück. Unterwegs suchte Eduard nach harmlosen Gesprächsthemen und erzählte dem Bruder, daß er ihm einen Anzug gekauft habe; Hal brauche sich nicht zu bedanken, fügte er grimmig hinzu

eines alten Negers, der gesagt, er schlage sich gerne die Zehe an, weil es so angenehm sei, wenn der Schmerz Nachlasse. Sie machten sich aus die Suche nach einem Restaurant und nun stieß Eduard die letzte Unannehmlichkeit zu. Hal sah einen alten Bergmann daherkommen und blieb mit dem Rus „Mike" stehen. Er schien gänzlich zu vergessen, daß er ein Herr sei und auch der alte Bergmann vergaß es. Nachdem er Hal einen Augenblick verblüfft angestarrt, stürzte er aus ihn los und drückte ihn wie ein Bär

er, „willst du nicht mitkommen?" »Freilich," entgegnet« Mike. „Ich habe mich in der letz ten Zeit nicht übevgessen." Hal stellte »Herrn Eduard Warner" vor, der „Guten Tag!" sagte und vorsichtig die schwielige Tatze des alten Slowaken nahm, den gereizten Ausdruck jedoch sticht aus seinem Gesicht zu dannen vermochte. Seine Gevukd war gründlich erschöpft. Er hatte auf ein anständiges Restau- den genau untersucht und jedesmal als grundlos abge- .wiesen. Zu 2. Die Anordnungen über die Retraite wur

, wenn dieser schmatzende alte Kerl gegenübersitzt. Sie betraten ein Nachtrestaurant. Hal bestellte für sich und Mike Käsebrot und Milch, Eduard sah dabei und wunderte sich, wie sein Bruder so etwas zu essen vermag. Inzwischen tauschten die beiden Freunde Erlebnisse und der alte Junge schlug sich aufs Knie und schrie laut vor Entzücken über Hals Heldentaten. „O, du Junge!" rief er: dann zu Eduard gewandt: „Er ist doch ein feiner Kerl, wie?" Und er schlug Eduard auf die Schulter. „Bei Ju das! Meine Gehilfen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 27.10.1921
Descrizione fisica: 8
Nr. 33 (ab Innsbruck 7.00, an Brenner 9.06), Nr. 35 (ab Innsbruck 13.04, an Brenner 15.15), Nr. 37 (ab Innsbruck 19.07, an Brenner 21.10), Nr. 39 (ab Innsbruck 23.40, an Brenner 2.08). Nr. 30 62) „König Kohle". Bon Aplon Sinclair. Hal hatte sich nach einer Stadt begeben,- die Eduards Geschäftsfreunden gehörte, hatte sich in deren Angelegen heiten gemischt, die Arbeiter aufgehetzt, den Besitz ge fährdet. Eduard zweifelte keinen Augenblick daran, daß nicht, nur die Gruben und die Gebäude des Nord-Tals

für die Allgemeine Beheizungs-Gesell- schaft die Kohle aus, nehmeickvon der Allgemeinen Be heizungs-Gesellschaft Lohn an . . . „Jetzt nehmen sie keinen mehr," warf Hal ein. „Meinetwegen, das ist ihre Sache," entgegnete Eduard. »Dann ober sollen sie streiken, weil sie es wollen — nicht weil sie von auswärtigen Agitatoren aufgehetzt werden. Jedenfalls sollen die Agitatoren nicht ein Mitglied der Familie Warner zu den ihren zählen dürfen." Der ältere Bruder malte die Rückkehr des alten Peter Harrtgan

noch nicht eingesendet. Wir sind gezwungen, die Zu- sendung einzustellen, wenn nicht in den nächsten Tagen die ^Bezugsgebühr mittelst Postanweisung eingesendet oder der Weiterbezug durch Postkarte bekanntgegeben wird. Bei dieser Gelegenheit können auch die November- gebühren mitgesandt werden. „Sind wir nicht genügend stark, um uns Peter Harri gan widersetzen zu können?" „Wir müssen uns genug anderen Leuten widerfetzen. Brauchen uns wirklich keine neuen Feinde zu machen." Eduard sprach nicht bloß als älterer Bruder

, die aber den gesetzlichen Bedingun gen in keiner Weise entspricht. So weit die Zuschrift Berücksichtigung verdient, ist das ja oben bereits ge schehen. Herr Heinzle schreibt auch, daß er »verschiedene «Es geht;' durch Sparsamkeit." „Sparsamkeit? Ich sehe'nicht, daß Peter Harrigan etwas vergeudet." Hal wartete auf eine Antwort. Da keine kam, fuhr er fort: »Bestechen wir den Wagekon trolleur. kaufen wir die Arbeiterführer?" Eduard wurde ein wenig rot. »Wozu ekelhaft fein, Hal? Du weißt, daß.ich keine schmutzige Arbeit

tue." „Ich will nicht ekslhaft fein, Eduard; aber du mußt selbst 'wissen, -daß gar mancher Geschäftsmann sagt, er tue keine schmutzige Arbeit, weil andere sie für ihn ver richten. Die Politik zum Beispiel! Haben auch wir eine Maschinerie? Besetzen auch wir die lokalen Aemter mit unseren Beamten und Aufsehern?" Eduard schwieg. Hal beharrte. „Ich will diese Dinge wissen! Will nicht mehr blind sein!" „Gut, Hal — du sollst alles erfahren, aber um Gottes willen, nicht jetzt. Wenn du als Mann behandelt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 31.10.1921
Descrizione fisica: 8
zum Büro, auf dessen Stufen Polizisten standen. Der Weg ge staltete sich zu einem Triumphzug. Harte Stimmen riefen ihm ermutigende Worte zu, Männer stießen und pufften einander, um zu ihm zu gelangen, seine Hand zu drücken, ihm auf die Schulter zu klopfen. Sie schüttelten auch Eduards Hand, klopften ihm auf die Schulter, weil er zu Hal gehörte, fein Vertrauen genießen zu schien. Als Hal später daran dachte, mußte er lachen; es war wahrlich ein Abenteuer für Eduard. Der jüngere Mann stieg die Stufen

empor, wandte sich an die Polizei. „Ich will Herrn Cartwright sprechen." „Er ist im Haus," erwiderte der eine barsch, und Hal betrat — immer von Eduard gefolgt — das Privatbüro des Oberaussehers. Hal hatte als Arbeiter ein gewisses Klassenbewußtsein erworben; es fiel ihm auf, daß Cartwright Eduard höf lich begrüßte, ihn, Eduards Bruder, jedoch nicht zu sehen schien. „Herr Cartwright," sagte er, „ich komme als Abgesandter der Grubenarbeiter." Diese Mitteilung schien dem Obevauffeher herzlich wenig

er, „Sie sind der Diener eines der größten Komödianten der Welt, und Sie sind dazu außerordentlich befähigt." Cartwright ward flammend rot, wich einen Schritt zu rück. „Hal," warf Eduard hastig ein, „derlei Gerede hat keinen Sinn." „Die ganze Welt ist fein Publikum/' fuhr Hal unbe irrt weiter. „Cr spielt die unglaublichste Posse — dabei tragen er und feine Schauspieler solch ernste Gesichter zur Schau." „Herr Cartwright," sagte Eduard würdevoll, „ich hoffe, Sie wissen, daß ich mein Möglichstes getan

habe, um meinen Bruder zurückzuhalten." „Natürlich, Herr Warner, und ich meinerseits habe auf Ihren Bruder die größte Rücksicht genommen." „Schon wieder!" rief Hal. „Dieser Schauspieler ist ein Genie!" „Hal, wenn du geschäftlich mit Herrn Cartwright. . „Seine Rücksicht hat sich darin geäußert, -daß e? wich nachts von feinen Flintenmannem überfallen, aus der Hütte schleppen, mir fast den Arm brechen ließ! Dies ist wirklich komisch!" Cartwright versuchte zu reden, doch wandte-er sich nicht an Hal, sondern an Eduard

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 02.11.1921
Descrizione fisica: 8
fleißiger „Volksblatt"-Mitarbeiter ist.) Doch muß von Zeit zu Zeit kurz' Notiz genommen werden von den Früchten klerikaler Erziehungstätigkeit in den unterschiedlichen überfrommen Duckmäuser- Vereinen. Derlei Exzesse von der Art des oben ge wandte sich an Eduards Rücken. „Ich sehe nicht ein, was bei dieser Unterredung herausschauen soll." Auch Eduard war. dieser Ansicht, er drehte sich um. »Wirklich, Hal ..." »Eduard, dieser Mann beschuldigt mich, das Gesetz übertreten zu haben. . Hast

du bis jetzt in unserer Fami lie verbrecherische Anlagen bemerkt?" Eduard wandte sich abermals zum Fenster und versank von neuem in die Betrachtung der Konservenbüchsen und Aschenheusen. Das ganze deuchte ihm ein gewöhnlicher, Lummer Streit; doch -hatte, er Hals Stimmung erkannt und wußte, daß dieser nicht aufhören würde, solange jemand töricht genug war, ihm Antwort zu geben. „Sie sagten, Herr Cartwright, ich hätte mich wider das Gesetz vergangen, Las das Hatten von Reden auf der Straße verbietet. Darf ich wissen

Monatsversammlung im Bad Sonnenbsrg. Dludenz. Arbeiter-Radfahrer. Samstag, 5. d., in der „Krone" Monatsversammlung. Bludenz. Naturfreunde. Freitag, 4. d., abends halb 8 Uhr Monatsversammlung im Cafe Rathaus. Sie haben wohl auch aus Rücksicht für Tommie Burke seine Schwester den Canon hinuntergeschickt?" Cartwright ballte die Fäuste. „Jetzt ist's aber genug!" Wieder hatte er zu Eduards Rücken gesprochen, und Eduard wandte sich um und sagte: „Das begreife ich, Herr Cartwright." Dann zu Hal: „Du hast tatsächlich

genug gesprochen." „Hoffentlich," meinte Hal, „habe ich genug gesagt, um f dir klar zu machen, daß die Heuchelei des amerikanischen Gesetzes in den Kohlengruben eine törichte Posse ist, ein Insult und eine Demütigung für jeden, der die Institu tionen des Landes ehrt." „Sie, Herr Warner," bemerkte der Oberaufseher zu Eduard, „haben Erfahrung in der Leitung der Kohlen» gruben. Sie wissen, was es heißt, mit unwissenden Aus- ländern zu tun zu haben, die kein Verständnis für ame rikanische Gesetze

>der zufallenden Tür war der einzige Abschiedsgruß des Oberaufsehers. Eduard ließ feinen Zorn an dem Bruder aus. „Was zum Teufel fällt dir ein, vor mir eine solche Szene zu machen? So würdelos! So gänzlich unnötig! Mit einem so tief unter dir stehenden Menschen zu streiten!"

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