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Südtiroler Nachrichten
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Pagina 11 di 16
Data: 20.12.1963
Descrizione fisica: 16
„£wm ständigen geistigen £inßuß..” Im Jahre 13 der faschistischen Zeitrech nung (also 1935) besuchte der „Duce” Be nito Mussolini Südtirol, seine „geliebte Pro vinz Bolzano”. Ein Jahr später gab die Prä fektur der Stadt einen umfangreichen Jahres bericht heraus, welcher Beweis für die „um fangreichen Segnungen des Faschismus" für Bozen sein sollte. Es gibt unserer Meinung nach kaum ein besseres Zeugnis für die Aufgeblasenheit, Dummheit und Phraseologie des Faschismus, als die Lektüre

.” hat der damalige faschistische Präfekt der Stadt, Giuseppe Mastromattei, der in Südtirol noch zu „gut” in Erinnerung ist, geschrieben. Bozen soll nach dem Willen des Duce nach „Verwirklichung dieses groß artigen Verbauungsplanes” eine große und blühende Stadt werden, „immer schöner in ihrem nicht tu verleugnenden mittelländischen Aussehen". Mastromattei, der sich heute wie der als Deutschenhasser par excellence hervor tut und diverse Nachrichtenagenturen mit sei nen neofaschistischen Ergüssen füttert, erhebt

Willen zum Aufbau durch den Duce gestellt wurde: Die Einwoh nerzahl von 100.000." Bozen will dieses „be neidenswerte Schicksal" um jeden Preis mit Rom teilen. Warum eigentlich? Die Antwort ist sehr plausibel: Weil „Bozen zu Rom hört und ihre auserlesene Tochter sein will!“ Warum das Joch der Berge dulden, wo doch der Faschismus Berge versetzen kann? Wa rum im unmündigen Jünglingsalter verharren, wo man doch durch die mit Liktoren ge schmückten Triumphpforten den Weg zui Mannbarkeit nehmen

mit Siebenmei lenstiefeln ... In einem Jahrzehnt ver änderte sich nicht nur das Aussehen der Stadt, sondern das gesamte Ge biet am Brenner...” (die Spuren die ses „mächtigen Beitrages der Zivilisa tion in der Provinz Bozen” sind überall noch ersichtlich, nur der Aluminium — Duce von Waidbruck wurde 1961 in tausend Stücke zersprengt... Anm. der Red.) Wir erleben nun mit Staunen und Bewun derung diesen großartigen aufbauenden Geist, den „fieberhaften Tatendrang”, der sogar „der Landesverwaltung lobenswerten

Initia tivgeist einflößte”, den ausschließlich revolu tionären Tatendrang” (der ganz Südtirol ver schandelte. Anm. der Red.) und die Millionen, welche der Duce der Sparkasse „schenkte”, („dank derselben konnten Tausende Süd tiro ler Bauern vor dem Elend bewahrt werden”) Die Bevölkerung Bozens stieg in diesem Jahrzehnt fast auf das Doppelte an, wi’klich ein Beweis für die „kühne” faschistische Be- (oder Ent-)völkerungspolitik. Die Initiativen dazu gab der Duce selbst. „Im Geiste dieses Besuches

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Südtiroler Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 27.07.1968
Descrizione fisica: 8
-italienischen Freundschaft zuliebe dieses letzte Hindernis aus dem Wege zu räu men." In Südtirol spitzte sich die La ge inzwischen immer mehr zu. Der deutsche Generalkonsul in Mailand, Otto Bene, sprach in ei nem Bericht an das deutsche Au ßenministerium von einer „fühl baren Verschärfung" der Situa tion. Benes Beurteilung war für die Italiener allerdings wenig schmeichelhaft. Die Faschisten, so berichtete er, ließen sich zu unbeschreiblichen Roheiten hin- „Mit dem Duce habe ich lange über die Beziehungen

zu Deutsch land gesprochen. In Südtirol wird weiterhin eine Propaganda ge trieben, die wir nicht dulden können; die 212.000 Deutsche er heben ihren Kopf allzusehr, und man redet sogar von der Grenze in Ala oder in Salurn. Ich riet dem Duce, mit dem Führer dar über zu sprechen. Wenn die Deutschen in SUdti rol eine Unvorsichtigkeit bege hen, kann die Achse von einem Augenblick zum anderen aufflie gen. Man wird den Deutschen an deuten müssen, daß es opportun wäre, diese ihre Leute wieder auf zusaugen

als einer der eifrig sten Verfechter und Freunde des sich langsam abzeichnenden ita lienisch-deutschen „Achsen"-Bünd nisses. Am gleichen Tag empfing der Duce in Rom den neuen deut schen Botschafter in Italien, von Mackensen zu einer längeren Un terredung. Mackensen hatte von Hitler u. a. für seine Mission auch die strikte Anweisung be- reißen. Um je eingreifen zu kön nen, treibe man die Bevölkerung durch Provokationen zu unbeson nenen Handlungen. Der Haupt schuldige sei der faschistische Präfekt von Bozen

, Giuseppe Ma- stromattei, „ein eingefleischter Deutschenhasser". (Heute gibt der gleiche Mastromattei zusam men mit dem „Älto Adige“-Leit artikler Renato Cajoli die Nach richtenagentur „Alpi" heraus. — Anm. der Red.) Ende März—Anfang April 1938 rieten die Gesinnungsgenossen Tolomeis in Bozen, Trient und Rom dem über die Entwicklung in Südtirol beunruhigten Duce zu energischen Schritten. Erneut wurde der Gedanke der Umsied lung (sprich: Aussiedlung) auf- gegriflen. Der italienische Au ßenminister Graf

Ciano, Schwie gersohn Mussolinis, der 1944 von einem deutschen Hinrichtungs kommando erschossen werden sollte, notierte am 3. April in sei nem Tagebuch die folgenschwe ren Sätze, von denen vor allem der letzte einen berüchtigten Bei geschmack bekommen sollte: kommen: „SUdtirol ist und bleibt abgeschrieben, keinerlei Propa ganda zugunsten der SUdtiroler." „Der Duce“ — schreibt Latour — „schien zufriedengestellt. Er (Mussolini) nehme die gleiche Einstellung gegenüber der italie nischen Minderheit

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 02.02.1961
Descrizione fisica: 12
von Waidbruck und deren Aufwiegler protestierten. Aber wie dem immer sei; ich. kann Ihren Protest gegen das autonome Vorgehen der Staatsanwaltschaft von Bozen nicht annehmen. Der italienische Staat garantiert auch auf dem Wege des schnellen Eingreifens der unabhängigen Ge richtsbehörde jedem Bürger die ihm zu stehenden'Rechte. Der Staat muß aber auch darauf bedacht sein, daß die entsprechenden Pflichten der Bürger, auch von Seiten der Rückoptanten, unerbittlich beachtet werden." Duce-Denkmol in Waidbrack

in die Luft gesprengt Der Aluminium-Duce von Waidbruok, das von den Faschisten im November 1938 er richtete Reiterstandbild, wurde in der Naoht auf Montag in die Luft gesprengt. Die Sprengung, erfolgte um 4,15 Uhr früh.- Der Aluminium-Duce von Norden gesehen Die Explosion war so heftig, daß das Denk mal in Tausend Stücke gerissen wurde; die Splitter davon flogen Hunderte von Metern weit in 'der Gegend herum. Durch den dabei entstandenen Luftdruck wurden nicht nur sämtliche Fensterscheiben des gegenüber

liegenden Elektrizitätswerkes der Montecatini Ein zweiter Sprenganschlag in drei Togen Das Haus Tolomeis in Gien schwer beschädigt Genau 72 Stunden waren es her, daß der Aluminium-Duce von Waidbruck in die Luft gesprengt wurde. Die polizeilichen Erhebun gen konzentrierten sich noch fieberhaft • auf jenen Fall, als neuerdings ein Sprenganschlag verübt wurde. Diesmal hatten es die Täter auf das Haus eines alten Deutschen- und Tirolerhassers abgesehen: Ettore Tolomei. Sein Haus, zu dem er seinerzeit

ausgedehnt Es würden auch meh rere Personen fèstgenómmen. Die Vefhöre wurden in. den Caraibinierikasemen vorge nommen oder im Untersuchungsgefängnis von Klausen und Brlxen, Mehrere Dutzend Süd tiroler wurden vernommen und die meisten auch zurückbehalten. Wie man hört, wurden auch in anderen Tei len Südtirols Hausdurchsuchungen gemacht. ♦ Schülerkundgebung in Bö2en Gestern fand in Bozen wieder eine Schü lerkundgebung statt. Etwa 1500 Schul bankdrücker protestierten gegen die Spren-, gung des Duce

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Südtiroler Ruf
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Pagina 1 di 4
Data: 15.12.1965
Descrizione fisica: 4
? — überdauert hat. Für die Auflösung des „Ente" haben sich nicht nur die Südtiroler ausgespro chen, sondern auch die maßgeben den Vertreter anderer Parteien, un ter ihnen der Democristiani. Dagegen dürfte der „Duce" weiter hin in Bozen gen Norden reiten. Denn eine weitere Forderung dei SVP-Abgeordneten, das Verlangen nach der Entfernung der steinernen Zeugen des Faschismus in Südtirol, dürfte in absehbarer Zeit kaum Er folg haben. Die Abgeordneten haben die Regierung gefragt, ob sie nicht der Meinung sei

, daß über zwanzig Jahre nach dem Sturz des Faschis mus diese Symbole beseitigt werden sollten. Die Regierung hat sich (ob wohl Moro privat vermutlich der Ansicht der Stüdtiroler ist) bisher nicht geäußert — schließlich sind im nächsten Jahr Wahlen angesetzt. Daher wird den Bozenern das — erst nach dem Krieg fertiggestellte — Mussolini-Relief am Finanzamt vorerst erhalten bleiben. Es zeigt den „Duce" hoch zu Roß, Richtung Brenner reitend, daneben prangt der Wahlspruch der Faschisten: „Cre dere, obbedire

Die Südtiroler haben das mit Recht stets als Beleidigung empfunden und in der Tatsache, daß dieses Denkmal nach dem Sturz des Faschismus nidit sofort demoliert wurde, Beziehungen zur Behandlung des Pariser Vertrags durch Rom gesehen. Schließlich wur den die geistigen Grundlagen jenei Politik, die der Faschismu; konse quent durchführte, lange vor Musso lini gelegt, von einem Ettore Tolo- Fortsetzung auf Seite 2 DEN ARM ZUM FASCHISTISCHEN GRUSS ERHOBEN, DAS GESICHT GEGEN NORDEN — SO REITET DER „DUCE

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Volksbote
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Pagina 4 di 16
Data: 09.02.1961
Descrizione fisica: 16
wurde. Am Vortage des Sprenganschlages auf den Aluminium- Duce, am Sonntag, den 29. Jänner, fand, in einem Gasthof in Waidbruck vormittags ein Vortrag über Obstbau statt. Zu. dem Vortrage waren rund 20 Personen erschienen. Während des Vortrages steckte éin Carabiniere die Nase zur Tür herein und verschwand dann wieder. Als am nächsten Morgen der „Bock“ — so wird der Aluminium-Duce in Waidbruck genannt — in die Luft flog, wurden mehrere . Personen, die den Vortrag über Obstbau am Vortage -besucht

von ihnen, Luis Schrott, im Zusammenhang mit einem mißglückten Sprenganschlag auf den Alu minium-Duce nicht weniger als achtund einhalb Monate unschuldig in Untersuchungshaft gesessen hatte. Schließlich möchten wir noch folgende Einzelheit aus dem Verhör eines der beiden Brüder Schrott berichten: Der Untersuchungs richter von Bozen ärgerte sich, weil Hans Schrott nicht das Protokoll unterschreiben wollte. Schrott sagte, daß er in der Zeitung gelesen hatte, man sei nicht zum Unter schreiben verpflichtet

.“ Ministerpräsident On. Fanfanl hat dieser Tage dem Minister für Öffentliche Arbeiten On. Zaeeagninl Weisung erteilt, das Standbild wieder herzustellen. Sollte es dazu kommen, dann wird der „Duce“ nicht nur im Geiste, sondern auch noch ln der Aluminiumform frtthllohe Urstände ln. Südtirol feiern. Sowjet-Spionagegiuppe gelaßt London, 7. Februar. Einer der sensationell sten Spionagefälle Großbritanniens, in den die Sowjetunion verwickelt ist, wurde am Dienstag — dem ersten Tag eines Prozesses gegen fünf Verhaftete

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Volksbote
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Pagina 1 di 12
Data: 28.01.1961
Descrizione fisica: 12
, aber welche .dennoch ein Zentrum bildete für die Zusammenarbeit zwischen den' Völkern und für eine Verständigung der Kulturen auf euro päischer Ebene. Es ist die Industriemetropole Italiens, die zweitgrößte Industriestadt auf dem euro päischen Festlande. Hier wird gearbeitet und nicht gefeiert und müßige Reden gehalten. Man erinnere sich ferner an' die Worte des Duce, die er dahier gehalten hat, als er diese Stadt als „Milano fascistissima“ bezeichnet .hatte,' der er sein Hauptaugenmerk und seine größte

- und Entnatio- naHsierunigsalbsichten; es werde die Sprache unid die Sitten achten und die erforderliche Verwialtungsauitonomie gewähren“. Verspre chungen sind Schaum! Wir brauchen hier nicht einzugehen auf die Zeit des Faschismus, Wir wissen, daß man unser Volkstum nicht nur drosseln, sondern direkt erdrosseln wollte. Dabei hat sich her- ausgestelit, daß der Duce gar nicht, wenig stens ursprünglich der schlechteste Mann ge wesen wäre, nein, daß es fast ein Waisen- knäblein war, das man zur Schau stellte

, die wahrscheinlich keinen Einfluß auf die Delegationen für Mailand haben werden. Nun erlauben wir uns aber zu fragen, mit- wem haben es eigentlich die österreichischen Delegierten zu tun? Wahr haftig; Mussolini war ein Nationalist, daran zweifelt kein Mensch. Aber die Leute, die in Mailand aufmarschieren werden, sind es noch mehr. Es sind die Männer der Regierung Fanfani und der DC-Linie. Es sind die Schat ten nicht nur des Duce, sondern des Herrn Degasperi. Der Schatten des Duce hat wenig Wirkung mehr

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Südtiroler Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 07.08.1965
Descrizione fisica: 8
zwischen jungen Neofaschisten und Kommunisten kam, auch im Versammlungssaale selbst gerie ten sich die Jünger des Duce in die Haare. Stürmischer MSI-Kongrcss Als der Führer der radikal-re- volutionistischen Gruppe, Almi- rante, den Parteidelegierten be kanntgab, daß er sich mit dem Parteisekretär Arturo Michelini (von den Radikalen als „Furcht samer" verschrien) auf eine ge meinsame Liste geeinigt habe, verweigerte ihm die Mehrzahl sei ner Anhänger die Gefolgschaft. Unter den Rufen „Gekaufter", „Badoglianer

", „Verräter" und anderen „schmeichelhaften” Be merkungen erhoben sich die „ra- gazzi" Almirantes, wie er „seine" Jugend zu nennen pflegt, von ihren Sitzen und warfen ihrem bishe rigen „Führer" zum Zeichen ih rer Verachtung Münzen zu 50 und zu 100 Lire vor die Füße. Nachdem sie ihrem Zorn auf solch drastische Weise Ausdruck gege ben hatten, begannen sie aus Lei beskräften „Duce, Duce!" zu rufen und die faschistische Hymne zu singen. Damit hatten sie ihre Schuldigkeit getan. „Er ist im Kerker!“ Inzwischen

war Mitternacht ge worden und die abtrünnigen „ra- gazzi" verließen unter drohenden Protestrufen den Saal. Vom Saal ging’s ins Freie: Bewaffnet mit Messern und Totschlägern hielt man — wie schon am Vortag — Ausschau nach kommunistischen „Provokateuren". An ihnen woll Einigkeit wieder hergestellt... („Espresso") te man die durch die Charakter losigkeit ihres bisherigen „Duce" Almirante aufgewühlte Seelen qual abreagieren. Man hielt Aus schau nach dem Feind, um an ihm seinen Mut zu kühlen: das einzige

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Dolomiten
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Pagina 7 di 12
Data: 04.10.1960
Descrizione fisica: 12
, ihm war das Gespräch unangenehm, und er wünschte, auch den Duce in eine ähnliche Lage zu bringen: „Sie sind mit Recht auf das, was Sie erreicht haben, stolz, .Duce. Es ist ihnen gelungen, in Ihrem Staat alle Ita liener zu vereinigen.“ „Noch nicht alle! Nicht alle noch! Wir ha ben noch Außenstände an den Grenzen.“ „Aber fast alle. Ich bin Ihnen, bevor ich an die Macht gelangte, soweit es nur ging, entgegengekommen, ich habe auf SUdtirol verzichtet und die Brennergrenze als die Nordgrenze Italiens anerkannt

Angelegenheiten zu mischen. Aber Sie erlauben eine Gegenfrage: Wollen Sie' nlchfrjwleder in den .Völkerbund zUrück- kehren?“ „Ich kehre nur unter der Bedin gung der, vollsten Gleichberechtigung zu rück. Die Zeit der Bevormundung als eines Staates zweiter Ordnung ist für mich' vorbei. Man wird das wohl oder übel bald zur Kenntnis nehmen müssen.“ • Am nächsten Tage marschierten ln Ve nedig vierzigtausend Schwarzhemden auf. Die Italiener waren außer sich vor Begei sterung. Der Duce wiegte sich mit zurück

geworfenem Kopf leicht in den Hüften; Hit ler beobachtete ihn bewundernd und be neidend zugleich von der Seite: Wahrhaftig, wenn er vielleicht auch nicht einem Cäsar glich, dann doch einem guten Heldendarstel ler, der einen Cäsar gab, Hitler in Zivil fühlte, wie wenig Eindruck er auf die jubelnden Italiener machte. Duce! Ducei schrien sie, und der Duce rollte ein wenig die Augen. Der Sohn des Schmiedes von Imbla konnte nicht verber gen, wie wohl ihm solches Rufen tat, und er warf seinem Gast einen Blick

zu, ob dieser auch bemerke, was ein Duce und was der Faschismus sei. Wie locker und gelöst marschierten die Schwarzhemden vorbei, wie warfen sie beim Passo Romano leicht die Füße hoch und dachten gar nicht daran, daß dieser Schritt den deutschen Paradeschritt nachahmte. Und die Abteilungen italienischer Mädchen! Wie fließend sie marschierten, wie anmutig sie vorübertänzelten, ob er wollte oder nicht, Hitler mußte zugeben, daß der deutsche BDM mit seinen schweren Mädchen dagegen nicht hätte aufkommen können. Man mußte

bei den Deutschen mehr auf Anmut sehen, man mußte sie durch Turnen und Sport leichter und gelenkiger machen, das war eine For derung, die er an den Reichsjugendführer stellen wollte. Dank an den Duce Um 22.25 Uhr rief der Prinz von Hessen aus Rom Berlin an: „Ich komme eben aus dem Palazzo Venezia. Der Duce nahm die Sache sehr freundlich auf. Er läßt Sie herz lich grüßen. Man habe es ihm schon aus Österreich mitgeteilt. Er habe gesagt, diese Abstimmung sei ein Bluff, sie sei unmöglich, man könne

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Südtiroler Ruf
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Pagina 3 di 6
Data: 01.04.1966
Descrizione fisica: 6
aufbaut: Pacta servanda sunt" — Die Geschichte des Südtirolpro- | blems von St« Germain bis Paris (7) Ein Bericht von Walter Raming und Hans Jablonka Himmler organisiert die Austreibung der Siidtiroler fl Als Hitler im März 1938 seine Divisionen marschieren ließ, handelte er von Mussolini für die Zusicherung der Brennergrenze die Nicht ig einmischung ein. „Duce, das werde ich Ihnen nie vergessen!" hatte p Hitler dem Diktator in Rom mit dem ihm eigenen Pathos gedankt. Und fe nun sollte, nicht zuletzt

war das der Sinn des Staatsbesuches des „Füh- p rers" beim „Duce", das Südtirolproblem ein für allemal aus der Welf geschafft werden. i; ... und die Südtiroler werden ausgewiesen Wohl forderten die deutschen Machthaber zunächst noch eine Kultur autonomie für die Südtiroler, aber dann schien auch den Männern in der Berliner Reichskanzlei die von Mussolini ventilierte radikale Lösung die sinnvollste. Jene Lösung, die Colocci und Tolomei schon 1914 als die in ihren Augen beste verfochten hatten: die Vertreibung

perfekt, denn der „Duce" kalkulierte k- sehr richtig, daß Hitler sein junges Militärbündnis mit Rom durch nach trägliche Einwendungen gegen diese „Berliner Vereinbarung“ kaum gefährden würde. k; Dieses Berliner Abkommen — das, nebenbei bemerkt, auch nach der -i ; damaligen verbogenen Rechtslage nie rechtsgültig zustande kam, da es ;sich lediglich um das Protokoll'einer Vorbesprechung handelteI — sieht ’ vor, daß sich alle Südtiroler bis zum 31. Dezember 1939 zu entscheiden

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Südtiroler Ruf
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Pagina 3 di 4
Data: 15.03.1966
Descrizione fisica: 4
jj als Nachkommen von Barbaren, die in italienisches Land herabge- gj stiegen sind." _ || Dieses Programm brüllte der „Duce“ im Jänner 1926 in das Mikro- j| phon des Rednerpultes in der römischen Kammer, und die Abgeordneten 8 zollten ihm frenetischen Applaus. B Die praktische Durchführung dieses Planes folgte den Grundzügen, B die Ettore Tolomei, nun prominentestes Mitglied der faschistischen Par- B tei in Bozen in seinem alten Plan aufgestellt hatte: Neben der Unter- B drückung alles Deutschen wurde

und starren zu den hellerleuchteten Fenstern des großen Saales empor. Man schreibt den Abend des 7. Mai 1938. Hinter den hohen Fenstern tafeln die beiden Männer, die in diesen schicksalshaften Tagen die Macht in Mitteleuropa in den Händen halten: Adolf Hitler und Benito Mussolini feiern die Ver brüderung ihrer Länder, die Geburt der „Achse". Der „Führer" hat sich erhoben, um auf die Tischrede des „Duce" zu erwidern. „Belehrt durch die Erfahrung zweier Jahrtausende“, sagt er, „wollen wir beide

, die wir nun unmittelbare Nachbarn geworden sind, jene natürliche Grenze anerkennen, die die Vorsehung und die Ge schichte unseren beiden Völkern ersichtlich gezogen haben..." Der persönliche Dolmetsch des „Duce" übersetzt halblaut, und Musso lini kann seinen Triumph kaum verbergen. Noch vier Jahre vorher, als Österreichs Kanzler Dollfuß unter den Kugeln der nationalsozialistischen Mörder im Wiener Bundeskanzleramt hilflos verblutet war, hatte Musso lini Truppen an den Brenner geworfen. Er war entschlossen

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Dolomiten
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Pagina 21 di 24
Data: 01.10.1966
Descrizione fisica: 24
geschrieben hätte — es würde ihn hinreichend als das aus- weisen, was er ist: ein Rqmancler aus der Riege der literarischen Rek- ken, der Tolstoi und Hamsun, die schreibend Welten und Wirklich keiten erschaffen haben. Fritz F r ö h 1 i n g Wird „Duce"-Mosaik in Rom renoviert! Die Frage, wie man die nationale Vergangenheit zu bewältigen hat, bewegt nicht nur die deutschen Ge müter. In Italien hat man ebenfalls oft Probleme durch die Hinterlas senschaften Mussolinis. So sind noch heute in der großzügig

angelegten Auffahrt zu den Olympiastadien bei Rom blockweise die monotonen Worte: „Duce, Duce, Duce, Duce“ — sorgfältig in Mosaik gearbeitet — zu lesen. Bislang ignorierte man ein fach die Schrift, die aber plötzlich zum Problem geworden ist. Einige „Duce"-Mosaike zerfielen und nun stand plötzlich die einigen Leuten sehr peinliche Frage zur Debatte: wie ist der Schaden zu beheben? Sollen die Schriftzeichen „DUCE" etwa fein säuberlich erneuert — oder soll die ganze Schriftreihe von Amt: wegen getilgt

werden? In Bozen Ile' man die provozierenden faschis' sehen Denkmäler mit großem K stenau/toand erneuern. Gespannt warten die Römer auj einen Bcsc/ilujj ihrer Stadtverwal tung; doch dort läßt man sich nicht drängen und schiebt das peinliche „Duce, Duce, Duce“ auf die ganz lange Bank. Vielleicht in der Hoff nung darauf, daß der „Zahn der Zeit" das Mosaik völlig „aufknab bern“ tvird. Dr. Wackerneil, Dr. Fuseli, Dekan Glatz, Abt Treuinfels, Dr. v. Grab mayr, Dr. Perathoner, Baron Mal fatti, Dr. Conci, Dr. Tornasi

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