, es sind einfache, aber zweckmäßig gebaute Holz-Hütten, welche je vier Schlafstätten beinhalten. Ich habe herrlich geschlafen. Derzeit sind drei österreichische' Dörfer, tn denen auch 35 Vrünner, also tschechische Falken, untergebracht find, be wohnt. Das Dorf A ohne sonstigen Namen, das Dorf B oder Affrltschdorf genannt, woselbst auch die Tiroler Gruppe sieben Hütten bewohnt, und das Dort C oder Süddorf be nannt. Das vierte Dorf, in dem im Vorjahre reichsdeutsche Falken waren, ist unbewohnt. Jedes Dorf
hat seinen Bür germeister, und es hat täglich ein anderes Dorf die in der Lagerordnung vorgesehene Arbeitsbereitschast zu stellen. Die von der Arbeitsbereitschaft zu verrichtenden Arbeiten bestehen im Kartoffelschälen, Marmelade streichen, Brot austeilen, Esten holen, Geschirr Herrichten und Teller ab- waschen, also durchwegs leichte, den Kindern viel Spaß machende Verrichtungen: schwere Arbeiten dürfen nicht zu geteilt werden, dazu sind die Erwachsenen da. Die täglich gestellte Nachtwache wird gleichfalls
Kilogramm Marmelade oder sechs Kilo gramm Fett zum Ausstreichen Verwendung finden. 90 Kilo gramm Kohl für ein Mittagesten, hiezu fünf bis sechs Kilo gramm Fett für Gemüse, 150 Kilogramm Kartoffeln. Das sind einige Ziffern über den täglichen Verbrauch in der Küche bei einem Verpflegsstand von insgesamt 328 Kindern. Im Lager herrscht strengste Ordnung und Reinlichkeit, in jedem Dorf Orientierungstasel, Wegweiser und -eine große Anschlagtafel, wo der Tagesablauf angeschlagen wird. Um 6 Uhr früh Wecken
, 6 bis 7 Uhr Turnen, Waschen. Zähneputzen (beim See), 7 Uhr zurück ins Lager, Anziehen und die Hütte in Ordnung bringen, um 7 Uhr 45 Flaggen gruß. 8 Uhr Frühstück, 8 bis 10 Uhr Dorfbeschäftigungen. 10 bls 12 Uhr Kasperltheater, 13 Uhr Mittagesten, 13 bis 15 Uhr Ruhezeit, 15 bis 17 Uhr Bad. 17 bis 18 Uhr Hand ballspiele, 18 bis 19 Uhr Abendessen. 19 bis 20 Uhr Dorf besprechungen, Singen, Vorlesen und kleine Lagerfeuer in den Dörfern, 20 Uhr 48 Flaggengruß (Einziehen der Lager fahne), 21 Uhr Lagerruhe
, 21 Uhr 30 Hüttenruhe, wo alles sich schlafen gelegt haben muß. Dies die Einteilung eines Tages. Eine eigene Lagerkapellc sorgt des weiteren für ge nügende Unterhaltung. Auch ein eigener Postdienst ist in vorbildlicher Weise organisiert; in jedem Dorf ein Post kasten, über -den Post-Ein- und Auslaut wird genau Buch geführt, eine eigene Radioanlage, und nicht zuletzt maß auch der vorbildliche Sanitätsdienst erwähnt werden. Das Spital, eine geräumige, eigene Hütte, faßt sechs Betten, ein junger