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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 17 di 20
Data: 31.12.1937
Descrizione fisica: 20
. Die wahren Täter Der seit dem Jahre I960 im Landesreistbüro als Am Es sener mit einem Monatsgehalte von 200 8 angestellte Emil Dietrich hatte sich in der letzten Zeit durch Anschaffung von Lebensmitteln und Kleidern in größerem Umsänge des Diebstahles verdächtig gemacht. Eine bei ihm vorgenommene Hausdurchsuchung war zunächst erfolglos geblieben. Nachdem sich. .Dietrich äbermals einen sehr teuren Ra dioapparat gekauft hatte, wurde am 22. Oktober eine neuer liche Hausdurchsuchung vorgenommen. Im Bette

der Frau Hermine Dietrich wurden unter dem Keilpolster 3807 8 und 900 Lire gefunden. Sie gab an, daß sie Ende September oder anfangs Oktober von ihrem Mann 6000 bis 7000 8 erhal ten habe. Ihre Tochter Marie Linden thaler gestand, daß der Vater nach Mitteilung ihrer Mutter das Geld im Reise büro gestohlen habe. Anch 'der Schwager Dietrichs, Joses Praxmarer, gestand, daß er mit Dietrich mittels) Nach schlüsseln den Diebstahl verübt habe. Er gab weiters' an, daß er das Geld in zwei von ihm angesertigten

Dachst ützeu so wie in vier Hobeln versenkt hatte. In beiden Dachstützen war je eine herausziehbare Blechikassette eingebaut und mit dem Gelde angesüllt worden. Die Verstecke waren derart! raffi niert angelegt, daß sie trotz der zwei gründlichst durchgesühv- ten Hausdurchsuchungen nicht entdeckt werden konnten. Auch Emil Dietrich legte nunmehr ein Geständnis ab und gab überdies noch an. daß er die gestohlenen Schecks im Werte von 10.151 8 ver brannt habe. Er führte dann die Kriminalbeamten

selbst zu den Verstecken und äs konnten die verschiedensten, Valuten aus den Dachstützen entnommen werden. Bei Dietrich selbst fand man einen Barbetrag von 314 8, in einem großen Hobel waren 29.000 8, in einem kleineren 4170 8 versteckt; zwei ganz kleine Hobel bargen 120 und 400 8. Emil Dietrich befand sich- ständig in schwer bedrängter finanzieller Lage und hatte schon im Frühjahr 1937 den Plan gefaßt, sich durch einen Diebstahl im Landesreisebüro Erleichterung zu verschaffen. Er machte davon dem bei ihm' wohnenden

Schwager Joses Praxmarer Mitteilung, der sofort einverstanden war und sich bereit erklärte, nach Schlüsselabdrucken Nachschlüssel anzusertigen. Dietrich hat nun im Lause -der Zeit von den beiden Kasseschlüsselu und dem Tresorschlüssel, die sich im Besitze Hradeczkys befanden und vom Stecher, den ein anderer Beamter verwahrte, mit Plastelin genaue Abdrücke gemacht und diese Praxmarer übergeben, der die Schlüssel dann ansert'iigte. Nun über siedelte äber Direktor Hradetzky am 1. Juli in das Büro

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 30.12.1937
Descrizione fisica: 6
zu haben. Er leugnet auch nicht, von Emil Dietrich für feine Reife nach München am 11. Oktober vier Fünfmarkstücke und 4 8 mit den Worten erhalten zu haben: „Schau, daß du hinaus kommst und daß du Arbeit kriegst, das übrige ist im Koffer." Erst in München habe er im Koffer noch 180 Reichsmark vor- gefunden. Von dem Diebstahl seines Vaters habe er erst nach Zuerst wird der Haupttäter Emil Dietrich vorgerufen. Vorsitzender: Bekennen Sie sich schuldig, 93.693 8 in bar, 10.150 8 in Schecks und 500

8 vorher einmal in bar ge stohlen zu haben? Der Angeklagte, dessen Verantwortung sicher und gewandt ist, antwortet mit einem lauten „Za!" Aus der Geschichte des Lebenslaufes ist zu entnehmen, daß Dietrich vor und während dem Kriege beim Militär gedient und im Jahre 1916 an der Front eine dreifache schwere Verwundung erlitten hatte. Rach dem Kriege betrieb Dietrich in Stams mit wenig Erfolg eine Landwirtschaft; er führte später eine Ausspeiserei in Innsbruck und trat dann in die Dienste

des Bezirksgerichtes Innsbruck als Amtsdiener, wo er 1924 wegen Veruntreuung von 400.000 Kronen entlassen wer den mußte. Dietrich versuchte sich dann wieder als Landwirt im Stubai, war von 1925 bis 1928 Nachtportier im Hotel „Sonne", wel chen Dienst er aber wegen seiner Invalidität aufgeben mußte. 1930 trat Dietrich in die Dienste des Landesverkehrsamtes, bzw. des Landesreisebüros. Vorsitzender: Wieviel verdienten Sie dort? Angeklagter: Monatlich 200 8, aber ausbezahtt habe ich rrur 170 8 bekommen

, da ich Exekutionsabzüge hatte. Im Jahre 1935 erwarb Dietrich in der Neustädtersiedlung ein Wohnhäuschen, für das er einen monatlichen Amorti sationsdienst von 37 8 zu leisten hatte. Vorsitzender: Für wieviel Personen mußten Sie sorgen? Angeklagter: Eigentlich für alle, die heute hier sitzen (es find im ganzen sieben Angeklagte), und da hat es halt hinten und vorn nicht mehr gereicht. Vorsitzender: Wann kam Ihnen eigentlich der erste Ge danke zu dem Einbruchsdiebstahl? Angeklagter: Es war im Frühjahr 1937, da besprach

ich mit meinem Schwager Praxmarer auf einem Spaziergang nach Kranebitten die Möglichkeit, sich durch einen Einbruch in die Kasse des Landesreisebüros mit einem Schlage aller Sorgen zu entheben. Praxmarer erklärte sich damals einver standen, die Nachschlüssel anzufertigen. Vorsitzender: Wie haben Sie überhaupt die Möglichkeit ge funden, einen Abdruck herzustellen? Dietrich erzählt: An Sonntagen haben immer andere Her ren im Landesreisebüro Dienst gemacht (also nicht Direktor Hradeczky). Diese Herren haben am Sonntag

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 06.01.1938
Descrizione fisica: 16
. Der Dieb war der Amtsdiener Emil Dietrich. Die Kassen schlüssel hatte er sich von seinem Schwager Josef Prar marer nachmachen lassen. Als Dietrich den Einbruch be ging, paßte Prarmarer vor dem Landhause, in dem das Reisebüro untergebracht ist, auf. Das gestohlene Geld wurde im Hause Dietrichs in der Neustädter-Siedlung in vier Hobeln und in zwei Dachstühen „kunstgerecht" ver steckt. 3867 Schilling und 900 Lire verbarg Frau Hermine Dietrich unter ihrem Keilpolster. Anfangs Oktober wurde die Beute

geteilt. Dietrich bekam 41.000 Schilling, Prar- marer 35.000 Schilling. Dis Schecks hatte Dietrich ver brannt. Später beklagte sich Prarmarer bei seinem Neffen, daß ihm Dietrich mindestens 25 Stück 50-Schilling-Noten aus seinem Versteck gestohlen habe. Der Neffe nahm Diet rich 1400 Schilling heimlich wieder weg. Seinem Onkel gab er 1250 Schilling, den Nest behielt er selbst. Am 22. Oktober 1937 wurde neuerdings bei Dietrich eine Haus durchsuchung — die erste war erfolglos gewesen — vor genommen

und das gestohlene Geld aufgefunden. Am Donnerstag, den 30. Dezember, standen die Ein brecher und ihre Nutznießer vor den Schöffen. Vorsitzender zum Angeklagten Dietrich: Sie waren auch beim Bezirksgericht angeftellt. Warum sind Sie entlassen worden? Dietrich: 1924 habe ich 400.000 Kronen unter schlagen. 1930 wurde ich Amtsdiener im Landesreisebüro. Vorsitzender: Mit ihrem Monatsgehalt von 200 Schilling hätten sie doch auskommen können? Dietrich: Ich bekam nur 170 Schilling auf die Hand. Meine große Familie

Gedanken . . . Vorsitzender: Wo waren Sie von 7 bis 8 Uhr, bis niemand im Büro mehr da war? Dietrich: Ich stellte mich hinter die Glastür und wartete, bis der Direktor ging. Nach dem Diebstahl suchte ich den Abort im ersten Stock auf, und als der Portier jemanden herein ließ, machte ich mich mit einem „Gute Nacht" davon und fuhr heim. Der zweite Angeklagte Josef Prarmarer sowie sein Neffe Erich Dietrich waren vollkommen geständig. Diet richs kranke Frau Hermine durfte sich sitzend verantworten

doch von der diebischen Herkunft des Geldes. Angeklagte (frech): Hätte ich vielleicht meinen Vater anzeigen sollen? Die letzten zwei Angeklagten Paula Dietrich und Rudolf Köll, die ebenfalls Nutzen aus dem Diebstahl ge^ zogen hatten, wollen von der Herkunft des Geldes nichts gewußt haben. Das Schöffengericht kam zu folgendem Urteil: Emil Dietrich drei Jahre, Josef Prarmarer 18 Monate schweren Kerker, Hermine Dietrich sieben Monate Kerker, Marianne Lindenthaler zwei Monate, Erich Dietrich sechs Monate, Paula Dietrich

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 30.12.1937
Descrizione fisica: 6
Emil Dietrich und dessen Schwager Josef Praxmarer, die bekanntlich in der Nacht zum 28. August d. I. den großen Einbruch in die Kasse des Landes reisebüros im Landhaus verübten, sowie mehrere ihrer Hehler und Helfer zu verantworten. Ser Tatbestand. Am Morgen des 28. August 1937 stellte Marius Hra tz eczky, der Direktor des Tiroler Landesreisebüros, fest, daß in der vergangenen Nacht die Wertheimkasse in seiner im Erd geschoß des Landhauses gelegenen Kanzlei durch unbekannte Täter geöffnet

, so fiel der Verdacht vorerst auf ihn selbst und zog notwendigerweise seine vorläufige Verhaftung nach sich. Im Laufe der Vorunter suchung konnten aber die gegen ihn bestehenden Verdachts gründe so weit entkräftet werden, daß es vorerst zur Auf hebung der Untersuchungshaft und am 19. Oktober 1937 zur Einstellung der Voruntersuchung gegen ihn kam. Der seit dem Jahre 1930 im Landesreisebüro als Amtsdiener mit einem Monatsgehalt von 200 8 angestellte Emil Dietrich hatte sich in der letzten Zeit

durch Anschaffung von Lebensmit teln und Kleidern in größerem Umfange des Diebstahls ver dächtig gemacht. Eine bei ihm vorgenommene Hausdurch suchung war zunächst erfolglos geblieben. Nachdem sich Dietrich einen teuren Radioapparat gekauft hatte, wurde am 22. Ok tober eine neuerliche Hausdurchsuchung vorgenommen, bei der im Bette der Frau Hermine Dietrich unter dem K e i l p o l st e r ein Geldbetrag von 3867 8 und 900 Lire vorgefunden wurde. Bei der Einvernahme gab die Frau an, daß sie Ende Septem ber

oder Anfang Oktober 1937 von ihrem Manne 6000 b i s 7000 8 e r h a l t e n habe. Ihre Tochter Maria Linden- t h a l e r gestand ein, daß der Vater nach Mitteilung ihrer Mutter das Geld im Reisebüro gestohlen habe. Auch der Schwager Dietrichs, Josef Praxmarer, gestand zu, daß er und Dietrich mit von ihm nach Abdrücken verfertigten Nach schlüsseln gemeinsam den Diebstahl verübt haben. Er gab an, das Geld in D a ch st ü tz e n, die er eigens zu diesem Zwecke an gefertigt hatte, sowie in vier Hobeln versenkt

zu haben. In beiden Dachstützen war je eine herausziehbare Blechkasse ein gebaut, die mit Geld angefüllt war. Die Verstecke waren so geschicktangel egt, daß sie trotz der zwei aufs gründlichste durchgeführten Hausdurchsuchungen nicht entdeckt werden konnten. Auch Emil Dietrich legte nunmehr ein Geständnis ab und gab an, daß er die gestohlenen Schecks im Werte von 10.151 S verbrannt habe. Der Großteil des gestohlenen Geldes wurde in den angegebenen Verstecken vorgefunden. Emil Dietrich, der sich ständig in schwer

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 06.01.1934
Descrizione fisica: 12
von Dietrich Die Familie Dietrich ist ein altes Lermoofer Ge schlecht, das dort einen Edelsttz, „Dietrich.bürg" ge nannt, besaß. Der Freigewerke zu Roßbach (bei Nas- sereith), I n g e n u i n (Ienewein) Dietrich wurde von Karl VI. am 13. September 1721 in den A d e l st a n d er hoben. Peter von Dietrich erhielt am 11. Juni 1766 den Adel mit dem Prädikate „von Dietrichsberg". Johann von Dietrich wurde am 4. Juni 1809 zum Kommandanten der Gebiete von Lermoos und Ehrwald ernannt und erhielt die Charge

eines Majors. Am 27. Juli 1809 sollte er als Kommandant der 3. Ko lonne (6 Kompagnien) der Tiroler Schützen und einer Abteilung österreichischer Jäger einen Ausfall nach Bayern machen, doch mißlang diese Expedition, da der Feind früher davon Kenntnis erlangt hatte. Vom 29. Mai bis 31. Juli 1809 stand Dietrich mit 123 Mann Lermoosern bei den Ehrwalder Schanzen. Zn dem Manifest des Marschalls Lefebvre vom 1. August 1809 wurde Dietrich zur persönlichen Stellung und Rechtfer tigung nach Innsbruck vorgerufen

, erschien aber nicht. Johann Nepomuk von Dietrich war damals Postmei ster und Salzfaktor in Mieming, sehr patriotisch ge sinnt und beteiligte sich an allen größeren Kämpfen. Er erhielt dafür nach dem Kriege die große goldene Zivil-Verdienft-Medaille und wurde mit seinen Ge schwistern am 14. Sept. 1813 in die bayerische Adels- matrik ausgenommen. Sein Bruder Alois von Diet rich, Färbermeister in Lermoos, betätigte sich auch als Freiheitskämpfer im Jahre 1809 und stand als Kom mandant einer Lermoofer

Kompagnie vom 16. Mai bis 24. Juli 1809 mit 133 Mann bei der Ehrwalder Schanze. Er flüchtete nach Kriegsende (1810) nach Wien; nach Tirol zurückgekehrt, wurde er, da er sich durch Briefe wie auch durch Beziehungen zu österreichischen Emissä ren verdächtig gemacht hatte, vom Landgerichte Weil- heim (in Bayern) aufgegrisfen und nach Ingolstadt ab geschoben. (2. September 1813). Alois von Dietrich starb am 7. Oktober 1816 mit Hinterlassung einer Witwe, Viktoria von Dietrich, geborene Grießer, und zwei

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.09.1932
Descrizione fisica: 8
! Aber — wenn Sie es hier gar nicht ertragen können - dann gehen Sie fort — nach Oester reich!" „Vielleicht tue, ich es! Sie sind immer so gut zu mir gewesen, Professor! Ich werde das niemals vergessen." Sie schüttelten einander die Hände, beit' Orto ließ Dietrich bei de,n Obstbuden stehen und ging. Wie. anders war es hier als in dyn herben, harten Tälern oben! Und doch ein einziges Land! Die Liebe zur schönen Heimat, die von Eishöhen bis ins fruchtüberquellende Etschland reichte, durchwärmte ihn. Dietrich schaute hinein

in den Farbenbrand: die Gasse war überschwenglicher Gartenherbst geworden mit Blumen ! und Früchten und- Wein. Da lagen P'firsische, purpun in I das Gold des Terlaner Weins rinnend; Pflaumen häuf ten sich zu kleinen Bergen, noch bereift überm dunkeln Violett, anders waren aus durchscheinendem Honig ge ronnen, groß wie schmale- Calvilleäpfel; gelbe Birnen, Sommerzitronen geheißen, barsten, überreif in ihrem Sastz Nur die Aepfel waren noch fern, sie kochten an Hängen und im Sonnenbrand. Dietrich hatte Hunger

Rechtsbegriff bezeichnej I werden müßte. Gertraud hob den Kopf auf, sie sah Dietrich. Ihm entfiel die Traube, sie wurden beide bleich. Klagegeschrei brach aus, ein Polizist schimpfte mit einer der Berglerinnen, die ihre, wenigen Dinge zu Mark gebracht hakte. — „Sie haben sich an die festgesetzten Höchstpreise zu halten!" — Aber die Frau konnte ihn nicht verstehen, sie sah nur, daß er ihr den Eierkorb wegnahm. In Dietrich schwoll der Zorn. Er wußte, ßaß diese armen Frauen stundenweit von: Berg

herunterkoinmen, sich ein paar Lire zu gewinnen. — '„Warum nehmen Sie der Frau die Eier, fort?" fragte er stuf italienisch. Der Polizist sah ihn an, was sollte bas bedeuten? Aber er antwortete: „Sie betrügt! Um einen Soldo hat sie den Höchstpreis überschritten!" Dietrich sagtze ihrs, die Frau schwor bei allen Hei ligen, daß sie am vergangenen Freitag genau 'soviel ge fordert und erhalten hatte. „Aber heute ist der Preis niedriger!" donnerte die Obrigkeit und machte Miene, mit 'dem Eierkorb zu ver schwinden

. Dietrich sagte drohend: „Gehen Sie ihn der Frau zurück!" „Wer sind Sie denn? Was mischen Sie sich denn ein?" „Geben Sie den Korb zurück!" „Sie hergelaufener Frechling!" Dietrich wollte den Korb fassen, aber mit unbegreif licher Geschwindigkeit war dier einem andern in die Hände geglitten. Sie machen gemeinsame Sache, merkte Dietrich, und er schrie wütend: „Es ist unerhört, was Sie dir treiben!" Der Polizist faßte ihn am Arm. — „Sie kommen mit mir!" Dietrich rang sich los, stieß den Mann vor die Brust

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Der Südtiroler
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Pagina 4 di 8
Data: 15.05.1932
Descrizione fisica: 8
im vorigen Sommer hatte er es versucht, aber es war nicht gelungen, das Edelreis war abgedorrt. Nun wagte er es schon im Frühling, vielleicht würde es glücken? Aber plötzlich, wie er so über das Stämmchen geneigt stand, waren seine Augen mit Tränen voll. 22 . Dietrich erzählte Schwanenschneider vom heimatlichen Tal, dort waren die Quälereien noch ärger als in der Stadt, jeder stand ja immerfort unter Aufsicht. Hier konnte man doch immer entrinnen. Schwanenschneider nickte, er kannte das von Sterzjng her

. — „Heute kann ich Sie nicht zu mir bitten! Es ist zu jämmerlich! Aber vielleicht bekommen wir doch ein zweites Zimmer!" Dietrich schlenderte durch die Stadt. Ein hohes schlan kes Mädchen trat aus einem Laden, ging vor ihm her. Er kannte sie, wenn auch vom Sehen nur, sein Blut kreiste/ schneller. Es war Gertraud, die Tochter des verabschiedeten Regierungsrates Hergesell, Sie besuchte die Lehrerinnen bildungsanstalt, die jetzt italienisch war, stand vor dem Abschluß, Jede der entschiedenen schnellenden

die Lippen um die großen gesunden Zähne. Da nun Dietrich ein bißchen schief hinter ihr hergjing und kaum den Mut hatte, 'hinzusehen, da kam der kleine;, breit und athletisch gebaute Karabinieri-Leutnant Rusconi, der gerade mit anderen Offizieren an der Ecke des Walther platzes stand, jäh in Bewegung, schritt, sicherlich nicht zum ersten Male, den Säbelkorb elegant in den linken Arm gelegt, neben Gertraud, grüßte siegessicher, versuchte mit „Grüß Gott, schönes iFräulein!" ein deutsches Gespräch

. Das war ja der große Schmerz dieser Herren, daß die deutschen Mädchen meist unzugänglich blieben; und die Italienerinnen waren in festen Händen. Gertraud bog schroff um die Ecke, der stramme Offi zier wich nicht. Sie verlängerte ihre Schritte, -er mußtp fast laufen, um einen Kopf überragte sle ihn ja. Dietrich, unbekannt mit den Frauen, wußte nicht, wo her ihm der Mut kam — plötzlich ging er aN der Seite Ger trauds. Der Offizier schielte auf ihn — hatte dieser Bursche Rechte? Aufsehen mußte ja unbedingt vermieden

werden! Gertraud sah Dietrich nicht an. Aber sicherlich wußte sie, daß er als ein Beschützer gekommen war. Ohne ein Wort gingen die drei nebeneinander, es war fast ein wenig komisch. Gertraud wohnte in der Rauschertorgasse, die jetzt Via Ruscello heißen mutzte, Dietrich wußte es. Mit einer jähen Wendung trat sie ins Tor, Dietrich stand vor dem Leutnant. „Jnsolenhe!" zischte ihm der Rusconi entgegen. „Unverschämt sind Sie!" Der Leutnant schlug ihm ins Gesicht, wich mehrere Schritte. Dietrich tat einen Satz

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 15.06.1932
Descrizione fisica: 8
Direktor i einschicken, der dann ein Exemplar dem Schulinspektor zukommen ! läßt." Der blutende Berg. 14 Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Indessen hatte sich Dietrich das Gedicht vom König Laurin geholt, dem der große Rosengarten oben, der große ferne Rosengarten zu eigen gewesen war in alter Zeit. Immer wieder blickte der Jüngling mit Sehnsucht hinüber — einmal dort hinauf kommen! Von Prof. Mölgg hatte er gelernt, mittechochdeutßch zu lesen, daß ihm der Atem der Heldenzeit durch die, Seele wehe

, und oft, wenn eine müßige Stunde chn trieb, nahm er einen der Bände aus der reichen Sammlung. Er ging zur Wafsermauer hinauf, honigsüß dufteten die Paulownien, und er fetzte sich auf den Platze den ep liebte: wo Dietrich von Bern den tückischen Zwerg nieder-? ringt. Bern ist Verona, dachte Dietrich. Damals ist sogar Verona noch deutsches Land gewesen. Er starrte lang auf das Bildwerk — plötzlich sah er den kleinen Leutnannt Rusconi, der sich unter des Berners Fäusten wand . . . Dietrich öffnete

das Buch. Es war vor langen zaiten Der recken also vil, Si triben großes streiten, Als ich euch singen wil. Hilprant, der Alte, sprach Dietrich an: Einen Garten weiß ich, da stehen die Rosen roh da blühen tausend Blumen., da leuchtet ein Karfunkel in Herrlichkeit, daß es nimmpr Nacht werden mag. Eine Mauer geht um den Garten, dis haben Zwerge gefügt. Wehe dem Manne, der sich naht,' Laurin, der Zwerge König, waltet dort als Herr, vor seiner Kraft schwindet Manneskraft, denn starker Zauber feit

. seinen Leib, viele schon hat er zum Tode gebracht, i Gutes Geschmeide liegt gehäuft in seiner Burg und mancher ! edle Stein. Da Dietrich und die Genossen solche Märe vernahmen, hoben sie ihre Augen zu Laurins Rosengarten auf, starkes Lüsten faßte sie, das Abenteuer zu bestehen. — „So du uns wohl willst, führ' uns ins Zwergenland!" — Sie saßen auf, alle Sechj< und Hilprant der Alte führte sie. in die dunklen Bergschluchten, bis zur hohen Brücke des Tores. Da wußten sie nicht, wie sie das Schloß gewännen

mir! Was wird man sagen! Du Zauberteuselein! • Da stand der alte Hilprant bei Dietrich und hieß chn, daß ! er Laurin die Finger ckbschlüge mitsamt dein Ring. Diet- I rich vermochte es alsbald, dem Zwerge wich völlig die ! Kraft, und Dietrich entrang ihm auch den Gürtel. Aber ! Laurin hielt die tückische Hehlkappe fest, er zoA sie sich über ! den Kops und war nicht 'mehr zu schauen, so schlug er i Dietrich manche blutige Wunde. Kämpfend haute der Berner ? in den Stein, wohl eine Elle tief. Er warf das Schwert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 25.10.1938
Descrizione fisica: 8
fordert Ablösung der alten Politiker- Generation durch junge, unverbrauchte Kräfte, die den Aufbau der zweiten Republik mit Erfolg durchführen könn ten. Von der Sokolgemeinde wird eine Bereinigung der Judenfrage verlangt. Außerdem sollen die neuen Grenzen des Staates streng nach CV -VlH SelbsEest"n- mungsreckts gezogen werden f reffe als Dienst am Volk fo. Der Reichspressechef der NSDAP., Reichsleiter Dr. Dietrich, stattet Wien heute einen ersten offiziellen Besuch ab, um mit der Presse rn der Ostmark

engere Fühlung zu nehmen. Dem Besuch des Reichspressechess kommt naturge mäß besondere Bedeutung zu. Dle innere Gestaltung und Form der Presse im nationalsozialistischen Deutschland iit aufs engste mit dem Wirken des Reichspressechess verknüpft. Es ist kennzeichnend für die Entwicklung, daß Dr. Dietrich, der die nationalsozialistische Presse als Reichspressechef der NSDAP, zum Aufstieg geleitete, später auch das Amt des Pressechefs der Reichsregierung übernahm. In seiner Hand sind also die höchsten

pressepolitischen Aemter, die der Partei und des Staates, vereinigt. Die breite Oeffentlichkeit des deutschen Volkes kennt Dr. Dietrich aus seinem umfangreichen journalistischen Schaffen, das als besonderes Kennzeichen die politische Ak tualität im besten Sinn des Wortes trägt. In seinem Buch „Mit Hitler in die Macht" gestaltet Reichspressechef Dr. Dietrich den Kampf des Nationalsozialismus um die Macht in Deutschland, ein Werk, das zu einem eindrucks vollen Bild der Persönlichkeit Adolf Hitlers geworden

ist. Die mit unerbittlicher Schärfe und einem klaren Blick für die Notwendigkeiten des Augenblickes geführten Aus einandersetzungen des Reichspressechess mit der internatio nalen Lügenhetze gegen das Dritte Reich haben die einmü tige Zustimmung des gesamten deutschen Volkes gesun. den. Das war zuletzt am Reichsparteitag 1938. Schon früher hatte Dr. Dietrich in einer Broschüre „Weltpresie ohne MaUe" die internationalen Schwindelmethoden der inter nationalen vügeapresse erbarmungslos bloßgestellt. Die an Hand eines reichen

Verdienst des Reichspressechefs Dr. Dietrich, die wechselseitigen Beziehungen zwischen Politik und Volk im Spiegel der Zeitung fest Umrissen und damit der deut schen Presse ihre Aufgabe zugewiesen zu haben. Politik ist im neuen Deutschland nicht mehr die Kunst des Möglichen, so sagt Dr. Dietrich, sondern sie ist für den Nationalsozialls. mus gerade umgekehrt die Kunst, das unmöglich Erschei nende möglich zu machen. Das sind klare Ausführungen, d'e Dr. Dietrich am 20. Februar 1934 im Rahmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 18 di 24
Data: 18.02.1939
Descrizione fisica: 24
"^ bei denen Weckerle so ziemlich immer die Lacher ans seine .Seite zu bringen verstand. Eines seiner beliebtesten „Opfer" war ebenfalls ein Banater Schwabe, der Groß grundbesitzer Dietrich, der deshalb schon lange auf eine glänzende Revanche sann. Dietrich hielt die ersehnte Ge legenheit für gekommen, als der Ministerpräsident von einer Dienstreise aus Wien nach Budapest znrückkehrte. Es war bekannt, daß Weckerle mit einem bestimmten Zgg fuhr und als Reisegepäck bloß eine aste Handtasche

mit seinem Waschzeug und einigen Taschentüchern mit sich führte, weil er persönlich sehr bedürfnislos war. Dietrich verschaffte sich eine ganz gleiche Handtasche und fuhr dem Zuge Weckerses entgegen, um auf ?iner Zwi schenstation sn das Abteil des Ministerpräsidenten ein zusteigen. Die beiden Freunde begrüßten sich herzlich und plauderten miteinander, bis der Zug in der Nähe von Steinbruch, der letzten Station vor Budapest, kam. Da sagte Dietrich plötzlich mit gespielter Besoranis: „Exzellenz, ich muß

Ihnen beichten, daß ich eine Hand tasche voll geschmuggelten Tabak bei mir habe." „Ei, der Tausend", erwiderte Weckerle unangenehm berührt. Aber Dietrich hatte bereits seine Handtasche ge öffnet und Zeigte ihm, daß sie mit feinstem Zigaretten tabak angefüllt war. „Als höchster Beamter des Landes muß ich Sie selbstverständlich bei der Ankunft in Buda pest bei der Zollkontrolle anzeigen", sagte Weckerle. „Tun Sie mir daher den Gefallen und steigen Sie schon in Steiybruch aus," „Fällt

mir nicht einmal im Schlafe ein", entgeg- nete Dietrich. „Wenn Sie mich anzeigen müssen, tun Sie rubjg, was Ihre Pflicht befiehlt. Ich steige erst in Buda pest aus." „Wie Sie wollen", antwortete Weckerle kühl. Beide schwiegen, bis der Zug in Budapest einrollte. Dietrich ging ruhig neben dem Ministerpräsidenten einher zum Ausgang, vor dem einige Zollbeamte sianden. Zu ihnen sagte Weckerle: „Dieser Herr hier hat in seiner Hand tasche geschmuggelten Tabak." „Das muß ein Irrtum sein", lächelte Dietrich und öffnete

die Handtasche, die er trug. Der Inhalt bestand aus Waschzeug und einigen Taschentüchern, und Weckerle erkannte daran, daß es seine eigene Handtasche war. die Dietrich bei der Ankunft axglfftig vertauscht hatte. Aber damit war die Sache noch nicht ans, denn Dietrich sagte rasch zu den Finanzwächtern: „Untersuchen Sie lieber die Handtasche dieses Herrn, der mich bloß anzeigte, um selbll mit dem geschmuggelten Tabak durchzurutschen." Selbstverständlich fanden setzt die Zöllner den Tabak in ! und Helgoland

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 28.10.1937
Descrizione fisica: 16
gehabt hätte. Jetzt ist aber seine Unschuld erwiesen. Er befindet sich bereits wieder im Dienst. Den Einbruch hat der Diener des Reisebüros Emil Dietrich mit Hilfe seines Schwagers Josef Prar- maver begangen. Prarmarer ist von Beruf Binder, aber auch im Mechaniker-, Tischler-, Schlosser-, Maurer- und Zimmermannsgewerbe gut bewandert. Dietrich hatte sich Abdrücke von den Kanzlei- und Kassenschlüsseln besorgt und Prarmarer hatte sie ihm nachgemacht. Dreimal wur den die Schlüssel ausprobiert. Erst

das drittemal — es war am 20. August — sperrten sie auf. Dietrich nahm damals 500 Schilling aus der Kasse. Dieses Geld mußte dann Direktor Hradetzky ersetzen. Den Einbruch machte Dietrich am 27. August abends. Prarmarer paßte vor dem Landhaus auf. Seine Beute, etwa 18 Kilo schwer, tat Dietrich in einen Rucksack und schaffte sie mit dem Fahrrad heim. Das Geld wurde so geschickt versteckt, daß es die Polizei bei der ersten Hausdurchsuchung am Tag nach dem Einbruch nicht finden konnte. Prarmarer und Dietrich

hatten zwei Dachsparren ausgehöhlt, darin zwei Blechwannen eingebaut, das Geld hineingesteckt und das Dachgebälk wieder so kunstvoll zusammengefügt, daß nie mand etwas merkte. Kleinere Beträge wurden in einen Vinderhobel, in einer Rauhbank und in zwei Tischler hobeln untergebracht. In den letzten Tagen machten sich Dietrich und seine Familie durch größere Ausgaben ver dächtig, so daß ihnen die Polizei nochmals das Haus durchsuchte. Die Familie Dietrich und Josef Prarmarer wurden zuvor verhaftet

. Unter dem Keilpolster der Frau Dietrich fand man 3800 Schilling und zwei Geldschleifen mit dem Aufdruck „Tiroler Hauptbank" und „Oesterrei- chische Nationalbank". Frau Dietrich legte ein Teilge ständnis ab. Dadurch wurde es der Polizei möglich, das Versteck ausfindig zu machen. Verdächtige Holzgeschäfte. Die Polizeikorrespondenz meldet: Die Kriminal- polizei verhaftete den mehrmals vorbestraften, unbefugten, 53jährigen Holzhändler Nikolaus Greinhofer, zuständig nach Schlaiten in Osttirol. Greinhofer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 26.10.1938
Descrizione fisica: 8
Außenminister von seiner Europareise zurück dnb. Bagdad. 25. Oktober. Der irakische Außenmini ster kehrte am Dienstag vormittags von einer zweimonati gen Europareise zurück. Zu seinem Empfang waren auf dem Flugplatz das gesamte Kabinett, das Diplomatische Korps und viele Freunde des Ministers erschienen. Reichspreffechef Dr. Dietrich in Wien Der Reichsleiter sprach über die Grundlagen des nationalsozialistischen Weltbildes Pari-, 26. Oktober. Auch in der französischen Presse findet die Rede des engllschen

und Frankreichs mit Mißrr^uen. In der Rede von Lord Halifax könne :nan, w e das Blatt abschließend betont, den guten Willen der Pllitik Chamberlains erkennen, und man erwarte, daß Meier zu konkreten Handlungen der eng richen Außenpolit'k in Europa und in der Welt führen möge. dnb Wien, 25. Oktober. Am Dienstag vormittags traf der Reichspresfechef Dr. Dietrich mit seiner Begleitung in Wien ein. Gauleiter Globoenik, der Reichswalter des NS-Lehrerbundes, Gauleiter Wachtler, die Gaupresseamtsleiter, die Haupt

schriftleiter der ostmärkischen Presse und eine Reihe wei terer Vertreter von Staat und Partei bereiteten dem Reichspressechef einen herzlichen Empfang. In den Mittagsstunden empfing Dr. Dietrich die in Wien versammelten führenden Journalisten aus allen Gauen der Ostmark und entwickelte vor ihnen den politi schen Aufgabenkreis der deutschen Presse, wobei er auch -Gelegenheit nahm, in anerkennenden Worten von dem in der Ostmarkpresie binnen kürzester Frist vollzogenen gei stigen Anschluß an das Reich

zu sprechen. Im Mittelpunkt des Besuches des Neichspressechefs stand am Nachmittag eine Kundgebung im festlich ge schmückten großen Konzerthaussaal, bei der Dr. Dietrich im Rahmen einer Veranstaltung des NSILB vor dem Forum deutscher Geistigkeit der Ostmark über die Grund lagen des nationalsozialistischen Weltbildes sprach. Dr. Dietrich schnitt in dieser Rede, die sich mit der Persönlich keit in der nationalsoüalistischen Gemeinschaftsidee befaßte, ein geistiges Zentralproblem

der nationalsozialistischen Weltanschauung an, das zugleich das brennendste geistes, wissenschaftliche Problem unserer Zeit ist. Reichsleiter Tr. Dietrich ging dann zum Kernproblem seiner Ausführungen, die Persönlichkeit in der national sozialistischen Gemeinschaftsidee über, das er bekanntlich schon mehrfach vor Vertretern des deutschen Geistesl-ebens behandelt hat, und das er nun auch in der deutschen Ost mark in scharf geprägten Erkenntnissen und in vertiefter Durcharbeitung darlegte. Dr. Dietrich hob hervor, daß die Größe

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Der Südtiroler
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Pagina 4 di 8
Data: 15.06.1932
Descrizione fisica: 8
. Der Kassian sitzt. Am Donnerstag ist die Verhandlung — wir kommen bald Heim. Sie können uns ja nix Nachweisen!" Der Mitterrutzner fand sich dazu, — „Ah? Bist du's> Dietrich? Haben sie dich auch eingsteckt?" „Noch nicht!" — Dietrich hätte gerne gelachh, aber er vermochte es nicht, er gab dem Mitterrutzner Ben Tabaks' den er mitgebracht hatte), für sich und die anderen. Dem Mitterrptzner kam die Sache nicht zu nahe,. — „Ich hör), daß der Hirschenwirt gestern ist aufgehängt wor? den." Der Tschad starrte

ihn au, und der Mitterrutzner ev- klärte: „West er nämlich hat aufg'schrieben, daß es heut> Gnocchi del Tirols bei ihm gibt ttnib hat gemeint Tiroler Knödest der dumme Kerl! Man kann doch nit wissen,, was hinter so Knödel 'für gefährliche Sachen stecken! Hält er nit schreiben können Gnocchi del Trento?" Sie lachten alle drei,, und der Mitterrutzner legte den? Tscholl nahe,, Wem holen zu lassen. Das wurde geduldet) und die Justizsoldaten bekamen ihr Test davon. Aber Dietrich konnte nicht den Vater im Gefängnis sitzen lassen

für seine Tat! Und die Jmma gar! „Nicht rührst dich! Ich übertauchs schon" Dietrich bat Professor Mölgg, die Sache mit der Schule in Ordnung zu bringen Wozu noch weiter latei nisch lernen,, wenn iastes zusammenbrach! — „Vielleicht, komme ich gar nicht mehr zurück!" „Was? Die zwei Monate wiW du nicht mehr aus- halten? Dann bist ,du doch fertig!" Es gab Wichtigeres! Für ihn saß der Vater im Gei° fängnis! Und Dietrich erzählte^ wie er das Bijld von, EggenLienz, das vom Podesta weggenommen worden

war, zurückgestohlen hatte. Mölgg mußte lächeln i— „Deswegen werden sie ihm ! nicht viel tun! Die Fahne fist das gefähblichere!" I „Soljl ich nicht zum Gerichte hingehen?" „Nein! Unbedingt nicht! Du machst dich auch noch vev- i dächtig. Fahr nach «Hause und schau nach dem Rechten! j Aber 'ich bitte dich, komm wieder!" „Ich hoffe schon! Aber ich weiß gar nichts." Als Dietrich durchs Eisacktail hinauf fuhr, sah er, daß schon wieder neue Häuser än der Bahnstrecke gebaut wurden. Ein Bauer,, der in Meran

bei einem Begräbnis gewesen war ünd heimkan^, erzählte ihm,, baß die Leute,, die an der Strecke wohnten,- bis zum Brenner hinauf enteignet würden^ Italiener wurden stn die Häuser gesetzt. Dietrich wies fragend aus die pluinpen steinernen Kasten. — „Sind das Beamtenhäuser?" „Jetzt schon! Aber wirklich sinds Kasernen!" Der Mann zeigte auf Mauern, an denen gebaut wurde. — „Hier ist das Haus von meiner Schwester ge standen. Das haben sie ihr weggenommen- ällle Sachen haben sie ihr auf die Straße geschmissen

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 01.10.1932
Descrizione fisica: 8
der Diözese Trient weist 171 Seelsorgegemeinden mit einer Einwohnerzahl von 170.325 nach der amtlichen italienischen Volkszählung pon 1921 aus. Davon sind 144.238 Deutsche, 21.731 Italiener und 4351 Ladiner. Von dieser Gesamtbevölkerung umfassen die schulpflichtigen Kinder 20.359, von denen 17.820 = 87,5% Der blutende Berg. 21 Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Am liebsten wäre Dietrich weitergegangen, aber sie hatten schon eine Nacht durchwandert, sie mußten ruhen. Nahe beisammen

und doch kameradschaftlich ferne schliefen sie lang. Am Morgen ftagte Gertraud: „Wohin gehen wir?" Mit ihrer Frage übergab sie sich ihm fürs Leben. Dietrich antwortete: „Hinaus!" Sie klommen ins Felsengewirr, ihre Hände wurden aufgerissen, und so enge stand Wand bei Wand, daß ihnen der Atem vergehen wollte. Sie stürzten sich in die Wilds- nis wie in ein verschlingendes Schicksal, ihnen ahnte beiden, daß es kein Entrinnen gab. Für ein paar Tage hattest sie zu essen, Wein hatten sie von der Kölner Hüfte mit.- genommen

. „Von hier aus geht kein Weg zur Tiroler Grenze!" sagte Dietrich im Klimmen. „Ich weiß es!" Was suchten sie hier oben? Sie hätten es beide nicht sagen können. Doch es lag wie ein Zwang auf Diettich: Er mußte den Rosengarten schauen, wo der Vogt von Bern mit dem Zwerge gerungen . . . Gerttaud hatte vergessen, was früher gewesen war, sie wußte nichts mehr von den Eltern, von der jüngeren Schwester, und sie dachte nicht des Kommenden. Willig ließ sie sich von dem Freunde hineinttagen in die fremde Welt. Dietrich

und Leben fort. Wendung, Umwendung, Kampf — und vielleicht Un terliegen. Wilder, gefährlicher wird das Leben. Seltenes Bodengrün zwischen abrollenden Steinen, zerborsten, rissig- scharf die roten Porphyrwände, das felserne Reich, und was von unten her wie blühende Rosen geleuchtet hat, das sind jetzt Zacken, um die unzähmbare Vögel schrillen. Nicht Dust von Blumen — Sturm, der den Atem vom Munde reißt, eine menschenfeindliche Wett . . . Plötzlich wußte Dietrich, daß er in den Tod ging. Sie erreichten

, die einst ein Rosengarten gewesen war. Das Gewitter verging in die Ferne. Jetzt zündeten sich. Ampeln im Gestein, die rosigen Zacken bräunten, liladunkel erlosch die Welt, schwarze Nacht vögel umsausten die höchsten Klippen. Wie Gertraud auf Dietriche sah, mußte sie erbeben. Seine Augen waren menschensremd Widerglanz von Ferne und Fels. Dietrich- lag mit offenen Augen, wurde berührt von den Sternen, war mitten hineingesetzt ins Geheimnis der Höhe. Er hatte die Freundin vergessen, war herausgerissen

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Der Südtiroler
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Pagina 6 di 89
Data: 01.08.1937
Descrizione fisica: 89
fortgeschafft werden konnte. Tolo- mei, der als geistiger Arheber der Tat anzusehen ist, hatte in seinem „Archivio dell’Alto Adige“ über das Denkmal geschrieben: „Die Lateiner haben sich in die Berge geflüchtet, man sieht Laurin, den Zwerg, den feigen König der Welschen vom deutschen Recken auf die Erde hingestreckt. Dietrich von Bern, gewaltig in seiner eisernen Rüstung, wehrt den Dolchstoß des Italieners ab. Am Horizont färbt sich der Rosengarten. Im Tal der Etsch herrscht das harte Geschlecht

Datums nicht dulden und es ist traurig genug, daß fast drei Lustren nach unserem Siege verflossen sind, ohne daß man die Notwendigkeit erkannt hätte, sie zu entfernen. Dietrich von Bern, schließt Tolomei, so sagen die Wissenschaftler des Alldeutschtums, trägt uns bis zu den lieblichen Gestaden des Gardasees und zu den Hügeln von Verona. Aber der alldeutsche Vormarsch ist zusammen gebrochen. Zusammengebrochen in Verona, zusammen gebrochen am Gardasee, zusammengebrochen in Trient, wo sich das Denkmal

. Da erschien plötzlich Laurin und begehrte heftig auf. Er war freilich nur etliche Spannen hoch, hatte aber einen Zaubergürtel um, der ihm Zwölf-Männer- Kraft verlieh. Da aber die Recken vor dem Zwerg nicht weichen wollten, kam es zum Kampf. Allein man ver söhnte sich bald wieder und Laurin lud seine Gegner zu einem Mahle ein. Als die Gäste trunken waren, fesselte der Zwergkönig voll Tücke die bewußtlosen Recken und sperrte sie in den tiefsten Grund des verzauberten Berges. Dietrich jedoch schmolz

mit seinem Feueratem die Ketten und befreite sich und seine Genossen. Nun begann neuer dings ein erbitterter Kampf mit den Zwergen, denen fünf Riesen zu Hilfe eilten. Similde gab den Leiden Ringe, die dem Zauber der Zwerge entgegenwirken sollten. End lich wurde Laurin von Dietrich überwältigt, indem dieser den Stärkegürtel zerriß. Darauf schleppten die Recken den der voiner kaurinsbrunnen aus? gefangenen Rofengartenkönig nach Bern, damit er ihnen als Gaukler zum Kurzweil diene. So besagt die Mär, deren Schauplatz

Worten versichert, das Denk mal werde wiederhergestellt und anderweitig ausgestellt. Einige Jahre ließ man es im Museumsgarten, um es dann völlig aus dem Stadtkreise verschwinden zu lassen. And nun liegen die Stücke in einem alten, verschollenen Graben von Rovereto . . . Sie tammslage Dietrich von Bern — das klingt wie Osterglocken Von Türmen einer längst versunknen Stadt. Verwehte weiße Flocken stürmen nieder. Schwertschläge dröhnen, Nachtigallen locken. Verwehte Lieder Wahrlich: alt und matt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 23.10.1937
Descrizione fisica: 12
Kriminal polizei unter LeitunA des Pol.-Ob-erkommissärs Dr. Ataier weiterhin andere Spuren verfolgt unid eine Reihe von Per sonen unauffällig beobachtet. Zu diesen zählte -auch der Diener des La mb e-srei sebüros Emil Dietrich in Hötti-ng, Neustädter«Siedluug 4l. Bereits am Tage nach dem- Kasseneinb-ruch hat die Polizei in seinem Siedlungshaus« -eine gründliche Durchsü-chung vorgenommen, doch konnte «damals noch nichts Belastendes zutage -gefördert werden. Inzwischen konnte llstgestellt

werden, daß Dietri-ch i-n der fraglichen Nacht sich -durch kurze Ze-it -im «Landhaus aufgie- halten hat, do-ch konnte er dafür eine einleuchtende Be gründung Vorbringen, die ursprünglich nicht widerlegt werden konnte. Da «der Verd-acht gegen- ihn weiterhin ge geben war, w u r d-e so lv ohl er, als a-ukch seine F-a- mi kie gä-nz l'i ch unauffällig! vo-n der Kri minalpolizei überwacht. Dietrich ist -seit siebeu- Jahren beim« Landesreifebüro «bed-ienstet, hatte ein beschei denes- «Gehalt und, ivie man bald

das Tiro ler La-ndesreis-ebüro seinen Geldverkehr ad. Nunmehr wurden alle Verhafteten einem scharfen Verhör und gleichzeitig das Haus einer nochmaligen- ganz gründlichen Untersuchunig unterzogen. Fpau Dietrich grsffht Die Verhafteten leugneten zuerst und nur die Frau Dietrichs beguemte sich nach längerem- Verhör- zu- einem Teilgeständnis«. Auf Grund der nunmehr gewonnenen An haltspunkte gelang es der Polizei, nunmehr das äußerst raffiniert angelegte Versteck des- Geldes ausfindig zu ma chen

, hat ihm nicht beh-agt und so- kam er wieder zurück und zog zu seinem ««Schwager. Mit Praxmarer -hat Dietrich den Ein. -bruch von langer Hand vorbereitet. In Prarmarers Kops 'dürfte auch -die Idee der Anlegung, des äußerst r af fin ierten Verstecks! entstanden sein. Sie höhlten n-ämli-ch zwfti Dachsparren, ungefähr zwei Meter lang aus- -und bauten darin zwei Blechwa-nnen ein. Das Ganze wu-rd-e wieder kunstvoll Zu-- sammengefügt und in das Dachgebälk eingebaut, so daß auch bei- genauester Durchsuchung äußerlich

rein gar nichts bemerkt werden konnte. Ans diesem Grunde verlies -auch die erste Hausdurchsuchün-g ergebnislos. Weitere kleinere Beträge wurden in einen zwei Meter langen Bind-erhobel, in- eine Rauhbank, und i-n zwei gewöhnliche Tis-ch-lerhobel ebenfalls außerordentlich kunstvoll „eingebaut". I-n die sen Verstecken hat die Kriminalpolizei nunmehr fast «die ganze «Beute, Noten, Hartgeld, fremde Valuten, Reise schecks- u-sw., gefunden. Wi«e sie re« Diebstahl v-drübten Den Einbruch hat Dietrich verübt

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 2 di 4
Data: 21.01.1933
Descrizione fisica: 4
nimmer, er stürmt den Torweg hinunter, voran der schwarze Dietrich, ihm nach die Söldner, alle schwer gewaffnet. „Auf das Tor!" Da schreit der Severin von der Mauerlucke: „Sie zielen auf ihn — ein Speer . . ." Dietrich brüllt auf. „Tutilo! Weg da!" Draußen steht Starkhand, frei in der Son ne. Ein Speer liegt zu seinen Füßen, ir P gend einer, dem zu viel geredet ward, hat ihn geworfen. Es war ein zögernder Wurf gewesen. Er war nicht durch und durch ge drungen, der matte Speer, da lag er. Der Severin

ruft: „Sie ziehen ab! Der Landgraf will herein." Das Tor gebt auf. Mit brennenden Augen sieht Dietrich den Landgrafen an. „Warum hast du mir das getan?" Starkhands Antlitz überfliegt ein Lä cheln. „Das habe ich dir getan, mein wilder Dietrich, auf daß du nicht wirklich zum Ver räter wirst und dein Schwert entehrst." Er schwankt. Seine Lippen werden blau. Er legt die Linke auf des Freundes Schulter. Sie gehen den Torweg hinauf. Blutstropfen fallen nieder, kreisrund. Dann sitzt Starkband

in seinem hohen Eichenstuhl und Dietrich wirft sein Schwert auf den Boden, daß der gleißende Stahl wie eine Schlange am dunklen Estrich hinschwellt. „Fahr zum Teufel, ich will kein Schwert mehr in der Faust schwingen! Alles ist ver- Jn den Turnrat wurden gewählt: Obmann Dr. Viktor Schumacher, Obmannstellvertre- ter Hauptschullehrer Wendelin Rief, die Turner Alois Arnold, Mar Bruch, Karl Farbmacher, Robert Ebenbichler, Robert Ereußing, Iosef Hofler, Lorenz Kirchebner, Rudolf Pichler, Franz Wälder, Wilhelm

verfaßt worden waren. So manches Herz der Anwesenden wurde loren — Name und Ehre, und es gibt kei ne Ritter mehr." Starkhand winkt matt: „Gib mir dein Schwert!" Dietrich gehorcht und Starkhand lehnt das Verstoßene an seine Knie. — * * * Im Hof der Fuchsburg hält ein schnaubender Gaul. „Wido!" Oben schlägt ein Fenster. „Du bists, Ulrich." Zwei Minuten später weiß er es. „Wir müssen zum Kaiser, Wido. Er ist heute morgens von Worms abgeritten, auf der Straße nach Köln. Bei der Burg Staufeneck

auszustellen. Ich kenne ihn. er soll mit dem Schrecken davon kommen!" Der Landgraf liegt im Sterben. Vor ihm die Seinen, darunter Dietrich, in ohn mächtiger. schmerzender Wut. „Ich vererbe die Landgrafschaft Tann berg mit allen Rechten dem Ritter Dietrich von Kuenring. Ich bitte den Kaiser als dadurch zu tiefst getroffen und m<mdi* liche Träne rollte dabei über ein «Sr* Antlitz. Jetzt nun sprach der VurÄ^ die Weihnachtsrede, in welcher er festgedanken säuberlich zerpflückte unb !■ wies auf die Schönheit

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.04.1932
Descrizione fisica: 8
Aufforderung mit, daß sie fortan den ! Balilla, den italienischen Kinderhort besuchen sollten, sie wür den dort gut betreur sein. Dietrich, der damals vierzehn Jahre alt war, hatte alles dies zusammen mit Schreyögg und seiner Familie erlebt. Als der Buchhändler aus dem Gefängnis kam, tief beleidigt in seiner j patrizischen Ehrbarkeit, empfahl er Dietrich, sich ein anderes j Quartier zu suchen. — „Es tut mir leid um dich, aber hier gibt ! es keine Ruhe mehr. Ich sehe es kommen, sie jagen mich arlsj

! dem Land." Dietrich ging die grüne Talfer entlang; lilafarbene Honig- ! duftende Blüten vom Paulowniabaum sanken ihm wie schillernde ; Schmetterlinge ins Haar. Er setzte sich auf eine Bank, heute wur den ihm Dinge offenbart, die er oft gesehen und doch in Wahr heit noch nicht geschaut hatte. Aus fernen Thälern stiegen biö Schatten bergan, alle grünen Berge sanken in Ehrfurcht nie der vor der steinernen Majestät des Schlerns und des Rosen gartens. Dietrich wendete den Kopf: Rotsteinern war Dietrich

herbei, goß Wasser, bis ein kleiner Teich um jedes Stämmchen stand, dann gab er jedem einen Stab als Stütze, schlang Bast herum, nicht zu locker, aber auch nicht zu fest. Eine gute Weile hatte Dietrich hinübergeblickt zu dem gealterten Mann, dem viel Trauriges be gegnet war. Jetzt hob er wieder den Kopf auf: Täler und Kämme dunkelten, über ihnen aber brannte es unirdisch, immer verzückter schien der Rosengarten her, den einst der Zwergkönig bestellt Hatte, Land über Menschenland. Sehnsucht brach

in der Seele oes Jünglings aus, Sehnsucht nach den Geheimnissen der Ferne, der Höhe. Immer gewaltiger wurden die Feuer gefacht, und zuletzt war es, als hätte sich die lang versinkende Sonne selbst in die Flammen gestürzt. Alle Tiefen waren schwarz verwelkt, Schatten züngelten nach oben, dort aber leuchtete es milder und heiliger, bis auch die höchsten Gipfel bläulich der Nacht übergeben waren. In einer nie gekannten Erregung kehrte sich Dietrich dem Helden zu, dessen Namen er trug. Er wußte zum erstenmal

, daß auch die heiligen Höhen geraubt waren, der Rosengarten dort oben sollte nichts sein als eine kahle lange Bergkette — Catenaccio. An diesem Abend weinte Dietrich zum erstenmal um sein geschändetes Land. 19. Schreyögg pflegte jeden Abend im Stadtkaffee zu sitzen und deutsche Zeitungen zu lesen (wenn sie nicht gerade beschlagnahmt waren), redete auch gern mit Freunden und Bekannten. Aber ! seit er im Gefängnis gewesen wag, wußte er sich belauert, jeden j Augenblick sah er um sich — schielte nicht jemand her

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 15.09.1932
Descrizione fisica: 8
Mussolini die Garantie zu geben, Katz er sich jeder Rücksichtnahme auf das Südtiroler Deutsch tum enthalten zu Annen glaubt und den Unßerorganen freie Hand zur Knebelung Südtirols läßt. Es ist der Mühe wert, das Verfahren der Fahndung nach diesen deutschen Privat unterricht der Oefsentlichkeit mitzuteilen. In erster Linie wenden sich die italienischen Organe an die Kinder- Von diesen erfährt Der blutende Berg. Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Dietrich hörte das Geschrei im Haus. Nicht mehr

würde das Korn golden über die Tenne springen, Samen, einge senkt von den Vätern, eingesammglt von den Söhnen. Die Kette der Zeiten riß. Am Waldrand war Jauchzen und Singen, die klei nen Buben sprangen im /Kreis, plattelten, tanzend schlu gen sie sich mit der 'Handfläche ,auf die bloßem Sohlen. Einer kniete inmitten, sie Wellten ihm den Hut über den Kopf, drehten sich um ihn, traten ihm in den Hintern mit lautem Jubel. Dietrich ging ins Haus hinein, der Obexer hatte« den Hof, der Staat bekam sein Geld

«und die Sparkassa auch. Den Gwercherleuten blieb ein Bettel. Der Obexer besaß jetzt soviel Grund wie kein Bauer talauf und talab, den ererbten Himmelpeichhdf hatte, er, und nebenan den Gwer- cherhof und den Lotterhof höher, droben. Wenig Zeit war ihnen gelassen, der Wagen stand schwer getürmt vor, dem Haus. Allein sollten sie bleiben, ! die in der Erde lunteg, Fremde würden kommen, nichts wissen von allem, was gewesen war — Mord! ! Da fühlte Dietrich: Mord zeugt Mord. Er trat noch einmal ins Haus. Dunkle

, trug in seinen Armen wie ein Kind den marmornen Stein. Sie wollten chm helfen, der Dietrich, der Eisenstecken, der alte Mitterrutz- ner, abex mit seiner Kraft hob er den Stein, legte ihn oben auf Hausrat und Kisterl. Da brach der Wagen krachend zusammen. Es war ein Röcheln und ein Pfeifen. Sie trugen Vitus hinein, und er starb nach zwei Tagen im Haus, das dem Obexer gehörte. ' 37. Sie gingen nicht über den Brenner. Der Kaufmann Heimhilcher gab der Bäuerin und der alten Tschollin eine Stube

, in einer Kammer beim Hirschenwirt schliefen Dietrich und der Valentin. Sie warteten auf die Jmma, Ende August sollte sie aus den: Kerker kommen. Dietrich saß in seiner Kammer. Er konnte nicht denken, er wußte nicht, was sein sollte. Jetzt lag alles auf ihm allein. Pater Christian besuchte ihn. Wollte er nicht doch all Professor del'Orto schreiben, ihn bitten, daß er ihm zur Reifeprüfung helfe, damit dann der Weg frei wäre für seine Zukunft? Aber Dietrich schüttelte den Kopf. Er konnte sich, gar

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 12 di 16
Data: 30.12.1937
Descrizione fisica: 16
zu haben. Er leugnet auch nicht, von Emil Dietrich für feine Reife nach München am 11. Oktober vier Fünfmarkstücke und 4 8 mit den Worten erhalten zu haben: „Schau, daß du hinaus kommst und daß du Arbeit kriegst, das übrige ist im Koffer." Erst in München habe er im Koffer noch 180 Reichsmark vor gefunden. Von dem Diebstahl seines Vaters habe er erst nach Ae Ber! Zuerst wird der Haupttäter Emil Dietrich vorgerufen. Vorsitzender: Bekennen Sie sich schuldig, 93.693 8 in bar, 10.150 8 in Schecks

und 500 8 vorher einmal in bar ge stohlen zu haben? Der Angeklagte, dessen Verantwortung sicher und gewandt ist, antwortet mit einem lauten „Ja!" Aus der Geschichte des Lebenslaufes ist zu entnehmen, daß Dietrich vor und während dem Kriege beim Militär gedient und im Jahre 1916 an der Front eine dreifache schwere Verwundung erlitten hatte. Nach dem Kriege betrieb Dietrich in Stams mit wenig Erfolg eine Landwirtschaft; er führte später eine Ausspeiserei in Innsbruck und trat dann in die Dienste

des Bezirksgerichtes Innsbruck als Amtsdiener, wo er 1924 wegen Veruntreuung von 400.000 Kronen entlassen wer den mußte. Dietrich versuchte sich dann wieder als Landwirt im Stubai, war von 1925 bis 1928 Nachtportier im Hotel „Sonne", wel chen Dienst er aber wegen seiner Invalidität aufgeben mußte. 1930 trat Dietrich in die Dienste des Landesverkehrsamtes, bzw. des Landesreisebüros. Vorsitzender: Wieviel verdienten Sie dort? Angeklagter: Monatlich 200 8, aber ausbezahlt habe ich nur 170 8 bekommen

, da ich Exekutionsabzüge hatte. Im Jahre 1935 erwarb Dietrich in der Neustädtersiedlung ein Wohnhäuschen, für das er einen monatlichen Amorti sationsdienst von 37 8 zu leisten hatte. Vorsitzender: Für wieviel Personen muhten Sie sorgen? Angeklagter: Eigentlich für alle, die heute hier sitzen (es sind im ganzen sieben Angeklagte), und da hat es halt hinten und vorn nicht mehr gereicht. Vorsitzender: Wann kam Ihnen eigentlich der erste Ge danke zu dem Einbruchsdiebstahl? Angeklagter: Es war im Frühjahr 1937, da besprach

ich mit meinem Schwager Praxmarer auf einem Spaziergang nach Kranebitten die Möglichkeit, sich durch einen Einbruch in die Kasse des Landesreisebüros mit einem Schlage aller Sorgen zu entheben. Praxmarer erklärte sich damals einver standen, die Nachschlüssel anzufertigen. Vorsitzender: Wie haben Sie überhaupt die Möglichkeit ge funden, einen Abdruck herzustellen? Dietrich erzählt: An Sonntagen haben immer andere Her ren im Landesreisebüro Dienst gemacht (also nicht Direktor Hradeczky). Diese Herren haben am Sonntag

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Der Südtiroler
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Pagina 2 di 8
Data: 15.06.1932
Descrizione fisica: 8
. Die Sonne war versunken, sie brachte den Felsen ihre leuchtende Stunde. Aus dem blauen Himmel wuchsen sie wie Rosenstauden im Max. Da ging Gertraud vorüber, sie ging neben der Frau,, die Dietrich nicht kannte, Tief neigte er sich über sein Buch, Gertraud hatte ihn nicht gesehen. Plötzlich war ihm das alte Märchen nah und vertraut, Die Königin sprach: O du mein lieber Bruder, bring mich doch fort von dem unreinen Zwergenvolke, das nicht an Gott und sein Walten glaubt! Dietlaub entgegnete

immer mehr. Wie da die Helden kämpfend standen, Rücken an Rücken gelehnt, und viel arge Not leiden mußten, da sprach Dietrich klagend: O hätte ich dem Worte Laurins nimmer mein Ohr geboten! Daß ich, ihn doch erschlagen hätte auf der Blumenwiese und ihm nicht gefolgt wäre in sein schattiges Reich! Wie Quellen aus dem Steine fließen, so floß aus, Dietrich und den Seiinigen Blut. Aber Zorneslohe ent sprang feurig seinem Mund, vor seinem Schwerte sanken die Zwerge, dichter als Gvashahne unter Sense

sinken- Zweitausend Zwerge schlug Dietrich tot, und die noch rüstig waren, die hüpften von Tischen und Bänken und wandten sich und flohen in ihre nebligen Klüfte. Da war kein Zwerglein mehr nahe, und die Helden gingen, den König zu ^greifen- 'Aber Dietlaub bat sehr, daß sie sich Laurins -erbarmten, wenn er die Schwester heil ans Licht gäbe. Sie »riefen und gewährten ihm Sicherheit, seines Lebens, träte die Königin 'ungekränkt hervor, Laurin wußte, daß sie nicht -trogen wie er. Er kam und brachte

die Lichter der -Stadt. Ein Mann g«ng vorüber, sah ihn an. Nach einer Weile kam er zurück, streifte nah an Dietrich, blieb stehen.. Es war Schwanenschneider. — „Darf ich mich ein bißchen zu Ihnen setzen? Aber es äst nicht ganz ungefährlich für » Sie! Ich wepde beobachtet. Wahrscheinlich machen Sie sich verdächtig, wenn Sie -mit mir reden." Dietrich war aufgestanden, hielt Schwanenschneider an beiden Händen fest, bat;, daß er bei ihm bliebe. — „Wenn! Sie verdächtig sind, will -ich es auch sein! Mein Vater

und »in Tirol, und die schreiben mir manchmal, meistens Familiensachen, aber immerhin, so eine Korrespondenz ist verdächtig. Natürlich werden meine Briefe geöffnet, alle Behörden kriegen sie zu lesen, nur ich nicht." Dietrich schwieg. Schwanenschneider nahm ihm das Buch aus der Hand. — „Aha! Sie informieren sich, wie es damals gewesen ist mit dem Zwergenvolk und seinem Duce?" Dietrich sah mit reifem Ernst dem Freunde in die Augen. — „Was soll denn hier werden. Herr Schwanew schneider

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