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Bozner Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 06.05.1944
Descrizione fisica: 8
Dietrick» von Berne in Geschichte, Kunst und Sage der Alpenvöiker Von Kar! Felfx Wolff (Fortsetzung aus Nr. 104), fifls die Säge eine Zeitlang weiter ge leiht,. 3) La Dietrich den Zwerg -. nicht scheu kann und immer mchr in Nachteil gerät, so gibt ihm Hildebrant Len dritten Ratschlag, nämlich auf die Bewegungen im Grase zu achten; nun erst vermag Dietrich den Zwerg zu fassen, ihm den Gürte! Ewiges Deutschland _ r ge. K« Kennzeichnung Dietrichs und Lau- «* Er webt hatte, mußte Laurin

auch zum rms. Die Zuhörer mußten für Dietrich ™ König der Zwerge werden; denn die begeistert und gegen Laurin eingenom- ^ ?n dieFelsivand geworfen Zcherge veranschaulichen in der Sage im- men werden. ' ^ ^ ]t 1 f() mer die ältere Bevölkerung, die sich in Dies ist dem Dichter nur-halb gelun- das wildeste Hochgebirge zurüchneht, ^. Zwar hat er Laurin und feine roße Schwierigkeiten betreffs der feeCi- zu zerreißen und ihn zu üSerwäl- Die Erzählung beginnt damit, daß Dietrich in den Rosengarten einbricht

: nicht Dietrich beschädigt^ den « der Erzähler damals ganz- auf feiten eins waren. Trotzdem muß die Wirkung Rostngarten, sondern dresp peinliche Tat ‘ LourinL standen. Er war der.einheimische des ersten Dietrich-Laurin-Liedes, dank J^ n Eltern ^'itege ^abgeschw ' Held und Mutzte durch die rohe Gewalt der Volkstümlichkeit beider Namen, lehr ^en? ^er Kampf >m Rosengarten endigt feindlicher Eindringlinge leiden. Diese stark gewesen sein. Müllenhoff erwähnt auch nicht nnt Laurms Toi^ sondern selbstverständliche

Laurin, der da. Mist, die, ähnlich wie die sog. Klingen- Märchen - G «da nk e n ^ wm .dem ' Mals vüm Jnntal. bis in die Po-Ebene berger, noch deutlicher auf den Laurin m ,,rin hinein als Personenname gebräuchlich hinweist — mit den bergen sn dem rosen- Er „ !?; n Ö ««r?,vr?rn ß rnirh' gewesen fein muß, etwa so wie bei uns garten, davon die pauren singen und sa-' . kieEMen w, d der Name Siegfried.' . gen. davon kein Meister schreibt». , ,Ä r sl° B SÄ,,!? -Wie kam nun Dietrich in 'die Laurin

und^ Är ?e»rin^erschlen Dietrich gewiß äls mäck>- Zauberwaffen ausgestatteten Zwergen- Mädckenraub sind zuviel- iene<^ bestimmt tiger Fürst mit. dem Sitz in Berne und könig und dem arglosen Dietrich, der un- L,m«uchnur den ttlttn TeildieiesbU als Freund und Beschützer des Alpen- terlegen wäre, wenn ihn nicht sein ge- ^'denEinsätz m einem zweiten der der vottes/ sp^erer Dichter und zwar treuer Hildebrant mit guten Ratschlägen der Jungfrau ailt Das -mutet wahrscheinlich , ein Cisacktüler (dem. die unterstützt

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Südtiroler Heimat
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Pagina 3 di 8
Data: 15.09.1932
Descrizione fisica: 8
, den das Deutschtum Südtirols durchmachen mußte und der ihm jegliches Recht „Nicht so denken! Aber wenn Sie es hier gar nicht , ertragen können dann geben Sie fort nach Oester reich!' „Vielleicht tue ich es! Sie sind iminer so gut zu mir gewesen, Professor! Ich werde das niemals vergessen' Sie schüttelten einander die Hände, öeü'jCrto ließ Dietrich bei den Obstbuden stehen und ging. Wie anders war es hier als in dein herben, harten Kälern oben! Und doch ein einziges Land! Die Liebe zur schönen Heimat

, die von Eishöhen bis ins fruchtüberguelleude Etschlaud reichte, I durchwärmte ihn. Dietrich schaute hinein in den Farbeubrand: die^ Gasse war überschwenglicher Gartenherbst geworden mit Blumen, und Früchten und Wein. Da lagen Pfirsische. purpun in • das Gold des Terlaner Weins rinnend: Pflaumen häuf . ten sich zu kleinen Bergen, noch bereist überm dunkeln , Violett, andere waren aus durchscheinendem >?omg ge- ! rönnen, groß wie schmale CalviUeäptel: gelbe Birnen. Zommerzitrouen geheißen, barsten, überreif

in ihrem H-astz > Nur die Aepfel waren noch fern, sie kochren an Zangen ! und im Sonnenbrand. Dietrich hatte Hunger, er kau,ie ; sich Feigen, giftgrün und doch schon reis im rötlichen ; Fleische quellend, er kaufte sich von den schwarzen Wein- ; trauben, die am Placheuzelr wie aus Holzleisten wuchsen neben glasroten und sumpigrünen, von Gärten, von -öän gen, von sonnigen Wänden waren sie der Ltadt zugereist. Und da er an einer Mauer lehnte und schauend aß, da wich die Oual, die ihn so lang schon gewürgr

, die, wenn sie sich im Privatleben ereignen würde, mit einem ganz besonderen Rechtsbegriff bezeichnet werden müßte. Gertraud hob den Kopf auf, sie sah Dietrich. Ihm entfiel die Traube, sie wurden beide bleich. Klagegeschrei brach aus, ein Polizist schimpfte mit einer der Berglerinnen, die ihre wenigen Dinge zu Mark gebracht hatte. — „Sie haben sich an die festgesetzten Höchstpreise zu halten!' Aber die Frau konnte ihn nicht verstehen, sie sah nur, daß er ihr den Eierkorb wegnahm. In Dietrich schwoll der Zorn. Er wußte

, daß diese artnen Frauen stundenweit vom Berg herunterkommen, sich ein paar Lire zu gewinnen. — '„Warum nehmen Sie der Frau die Eier fort?' fragte er auf italienisch. Der Polizist sah ihn an, was sollte das bedeuten? Aber er antwortete: „Sie betrügt! Um einen! Saldo hat sie den Höchstpreis überschritten!' Dietrich sagte ihrs, die Frau schwor bei allen Hei ligen, daß sie am vergangenen Freitag genau 'soviel ge fordert und erhalten hatte. „Aber heute ist der Preis niedriger!' donnerte die Obrigkeit und machtp

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Alpenzeitung
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Pagina 10 di 10
Data: 10.12.1926
Descrizione fisica: 10
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Alpenzeitung
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Pagina 11 di 12
Data: 24.12.1926
Descrizione fisica: 12
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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 28.09.1920
Descrizione fisica: 6
im kühlen Bereich einer ur alten. moosbärtigen Fichte. Sie wachte vor ihrem Schatten wie ein trotziger Schild und wehrte der dräuenden Mittags- glut. Der oielftündige Ritt durch den Hochwald, oft nur auf kümmerlichem Iägerfteig oft durchs Dickicht kreuz und quer, hatte Herrn Walther ermüdet. Aber er liebte den Wald und vergaß die Zeit, indes er seinen Stimmen lauschte. Auch hatte ihn. zu seiner innigsten Freude, nebst seinem Knappen Dietrich ein wunderlicher Weggesell begleitet, ein kleines

, un scheinbares graues Böglein. das ihn unentwegt von Ast zu Ast vorangeflogen war. Es war das Böglein Tandaradei. Herr Walther war vom Roß gestiegen und band es an den Baumstamm fest. Er warf sich ins Gras und hielt das Kinn mit aufgestülpten Armen hoch. So sah er eine Weile ins glühende Mittagsland hinaus. Dann aber rief er: „Diet rich! Wo steckst du. Dietrich!' Es raschelt im Laub, und der Knappe trat hervor, ein junger Mensch mit freundlichen Augen, doch mit Entschlossen heit und wegtrotzigem Ernst

um den schmalen Mund. „Mich'hungert.' sagte Herr Walther: „bring, was du : hast!' Dietrich holte den Schnappsack hervor. Er trug ihn son- ! der Mühe mit zwei Fingern der rechten Hand. „Ein Stück vom Reh ist noch da.' meinte er stockend, ! „und vom Köhler das Roggenbrot, und' — er brach in ein ; breites Gelächter aus — „das Wasser aus Tegernsee.' Nun lachte auch Herr Walther.' i „Du siehst, o Dietrich, es tut nicht gut. Herrn Walthers Iunkherr zu sein. Nun lassen uns auch die Pfäfflein dürsten -k. o Wehl

hat. seien die Aspirationen, die Kämpfe und Opfer der Trentiner gekrönt worden. Der Ministerpräsident Giolitti dankt dem Senator Zippel für seine warm empfundenen patriotischen, Worie. welche auch die Regierung teile, und betrachtet es als die erste Pflicht, den Gedanken jener Bevölkerung zuzuwenden, welche mit diesem Gesetze dem italienischen Staate einver leibt werden und gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß sie „Mir sagte der Pater Kellermeister.' versetzte Dietrich, „es sei kein Tröpfen im Keller

, und so lange der Bozner Wein nicht komme —' „Da könnten wir noch lange wartenl' lächelte Herr Walther. Der Pater Kellermeister meinte, der Kaiser habe sein Wort gegeben am Hoftag zu Nürnberg —“ «Schweig mir von des Kaisers Wort!' Herr Walther lächelte nicht mehr. „Die Pfäfflein können noch lange war ten auf ihren firnen Bozner Wein. Herr Otto.von Balat ist ein schlauer Fuchs und gibt ihn nicht wieder heraus. Du aber. Dietrich, bist ein großes Kind. Es liegt, das magst du mir glauben, noch manch ein kühles

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 13.04.1941
Descrizione fisica: 6
Sonntag, den 13. April .ÄI p e n i e > k u n g- Sette?» am Ostermontag Erzählung von Barbara Klotz. Als die Werksleiiung ihrem Angestell ten Dietrich Humbold mitteilte, er werde als Prokurist in eine neu zu gründende Zweigfirma des Unternehmens versetzt, war es Dietrich im ersten Äugenblick nicht klat. ob er sich freuen oder sich ärgern sollte. Wenn auch die Versetzung un zweifelhaft beruflichen Fortschritt und Anerkennung der bisher geleisteten Ar beit bedeutete, so mußte doch auch berück

sichtigt werden, daß der neuernannte Prokurist in einen kleinen Ort im ehe mals polnischen Gebiet übersiedeln mußte. Das Städtchen sollte erst durch die Fabrik und die ihr angeschlossenen Siedlungen der Arbeiter und Angestellten neuen Auf schwung und Bedeutung erhalten. Da Dietrich Humboldt die Tragweite des ganzen Unternehmens begriff, über wand er leicht die anfängliche Verstim mung, dorthin versetzt worden zu sein, und trat bald seinen neuen Posten in der ihm fremden Umgebung an. Die ersten Wochen

, alles das schien — wenigstens im Augenblick, da die Berufsarbeit mehr und mehr vor drang in das Zentrum seines Daseins — ausgelöscht für Dietrich Humboldt. Nicht ausgelöscht aber war die lebendige Erin nerung an die Sängerin Sylvia Mer tens. Er hatte die junge, sehr begabte Anfängerin der Städtischen Oper bei guten Freunden kennengelernt, und sie hatte auf ihn sogleich einen starken Ein druck gemacht. Er hatte Snlvia auch über seine Gefühle für sie nicht im un klaren gelassen, und es war manches Wort

zwischen ihnen gesprochen worden, das irgendwie bindend gewesen. Beson ders erinnerte sich Dietrich Humboldt an jenen Abend, da Sylvia im Bekannten kreise das Bach'sche Lied gesungen hatte: „Bin ich bei dir / Geh ich durch Leiden / Zum Frieden ein und meiner Ruh...' „Es ist aus dem Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach', hatte Sylvia damals gesagt, und es war etwas in ihren Worten gewesen, so, als habe sie aus eine Entscheidung gewartet. Aber Dietrich batte keine Antwort gegeben, denn er Hatte gerade an diesem Tage

über der Erde hing, alles Hoffnung und neues Leben atmete. Dietrich Humboldt ging in jenen Tagen wie verloren umher. Ursache dieser Ver lorenheit war ein Brief eines seiner Freunde, in dem dieser vorsichtig anfrag te, warum Dietrich noch nicht eine Zeile an Sylvia Mertens geschrieben habe. Sie erkundige sich oft nach ihm... Dieser Brief war sehr jäh in Dietrichs Einsamkeit gefallen. Er erweckte Sehn süchte, die nie ganz erstorben waren, und entsachte Wünsche, die schon einmal gelebt hatten. Des Abends

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Lienzer Zeitung
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Pagina 26 di 28
Data: 23.01.1909
Descrizione fisica: 28
. „Hans Dietrich, Hans Dietrich, bist du aber einer.' Dann wurde ihre Miene aber plötzlich tiefernst. Sie mochte eines Tages gedenken vor nunmehr rund siebenundzwanzig Jahren. Da hatte ein schöner, reifer Mann die Arme weit ausgebreitet nnd nur ein Wort gesagt: „Käthe!' Aber seine Augen hatten geredet. Nicht von Samt und Seide und Equipagenfahren und schönen Reisen — aber von einer großen, großen Liebe. Und sie hatte sich so hingebend in diese starken Arme geschmiegt. Das war ihr Antrag

und ihre Verlobung gewesen. Frau von Fehren legte ihre Hände auf die Schultern ihres Sohnes und blickte ihm tief in die traurigen dunklen Augen, die sie so gern sroh glänzen gesehen hätte. „Hans Dietrich,' sagte sie, und ihre Stimme klang innig und weich. „Deine Anne ist ein kleiner Juwel. Eigentlich viel zu gut uud zu feinfühlig für meinen Rangen von Jungen, der nicht ein mal in dem Augenblick, der über sein ganzes Leben entscheiden soll, die Wichtigkeit seiner Persönlichkeit vergißt. Der Mann der kalten Zahlen

und der nüchternen Berechnung hat um dieses herr liche Mädchen geworben, der Mann, der da glaubte, ihm könne es gar nicht fehlen, er brauche nur die Hand auszustrecken. Wie wär's, Hans Dietrich, wenn du's mal in etwas anderer Weise versuchtest? Nicht gar so verständig, so ein bißchen aus dem vollen Herzen heraus.' Hans Dietrich wurde sehr rot und sehr verlegen. Es war doch immer so eine eigene Sache mit einem Heiratsantrag. Wenn er bedachte, wieviel Kopfzerbrechen ihm gerade dieser Antrag ge macht

. Im Kontor war am andern Tage rein gar nichts mit Hans Dietrich zu machen. Der Vater schüttelte den Kopf. Dann aber glitt doch ein Schmunzeln über sein Gesicht. Am Ende war sein Bub verliebt. Nun, wenn's einmal so weit war, ihm sollte es recht sein. Eine gute Wahl würde sein Sohn schon treffen, davor bangte ihm nicht. Hans Dietrich ging wie im Traume umher. Immer kam der Verstand wieder dazwischen und wollte ihm eine hübsche wohl gestellte Rede vordiktieren. Aber das Herz lachte über all die schönen

Worte — denn was hat das Herz mit dem Verstände zu tun. Hans Dietrich nur nicht gar so formell. Der Augenblick wird's eingeben. Immer frisch von der Leber weg oder besser vom Herzen herunter. * 5 ^ Heute nachmittag saß Anne Guttenheim im Wohnzimmer am Fenster und nähte. Stich reihte sich an Stich und Gedanke an Gedanke. Angenehm waren diese Gedanken nicht, und hätte der Vater ihr nicht am andern Fenster gegenüber gesessen, sicher wäre manche Träne auf die Arbeit gefallen. Heute aber kounte

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Lienzer Zeitung
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Pagina 15 di 20
Data: 24.07.1914
Descrizione fisica: 20
und auch mein jüngster Bruder Waldi, dein einstiger Schul- und Spielkamerad. Er ist auch längst dahingegangen, der gute Junge, und hatte zu den schönsten Hoffnungen berechtigt.' „Ja,' erwiderte Dietrich, „es werden sich viele nicht mehr finden, die mich einstens umgaben und die an meinem Leben einen Teil hatten. Wer ist eigentlich diese Baroneß Hortense von Christensen, die augenblicklich Gast auf dem Schlosse ist?' sagte Dietrich, das Gespräch in andere Bahnen lenkend. »Ja, so ganz genau

wahre Herzensgüte und Menschenfreundlichkeit. Schade, daß er noch nicht vermählt ist.' Die Pfarrerin trat nun auch herzu und bat die Herren, zum Abendessen zu erscheinen. TM, das Geburtstagskind, ein nied liches, frisches Mädchen von nunmehr achtzehn Jahren, saß neben Dietrich und unterhielt sich mit diesem in ihrer schelmischen, munteren Art. Wahrlich, ein liebliches Kind! dachte Dietrich, und wenn sein Herz nicht noch so tief von Mays Bild erfüllt ge wesen wäre, wer weiß, vielleicht

ihr Wunsch, ihre Sehnsucht. Sie ahnte ja nicht, wie bald dies in Erfüllung ginge. Am anderen Morgen machten sich der Pfarrer und Dietrich auf den Weg nach dem Forsthause, das in der Nähe des Schlosses mitten im Walde lag. Das Wetter hatte sich gebessert. Der Himmel war Aar und die Sonne stahl sich durch die dichten Zweige der Tannen und Föhren. Es war ein wundervoller Weg, der nach dem Forsthause führte. Dietrich Detlefffen atmete mit Wohlbehagen die frische Waldluft ein. Hier mußte das Herz gesunden

voll find.' „Du bist eiu frommer Mann', sagte Dietrich und reichte dem Freunde die Hand. „Du hast recht, die Welt ist der Wunder voll und ivir armseligen Menschen sind meist zu kurzsichtig, um alles zu begreifen und zu erblicken.' „Dies ist ein Kapitel, an welchem der Mensch nie auslernt, und auch wir können uns jetzt nicht weiter darüber aufhalten, denn wir sind am Ziele.' „Richtig!' entgegnete Dietrich und blickte erstaunt um sich. Auf einer kleinen Anhöhe, an einer Waldlichtung, umgeben

Herren näher ans Forsthaus kamen, sprang ihnen ein schöner Jagdhund schweifwedelnd entgegen. „Hast du mich schon erkannt, Diana?' sagte der Pfarrer und streichelte das fchöne Tier, während Dietrich stehen blieb und um sich schaute. Wahrlich, hier möchte er uuch sein Heim auf schlagen. So traut und lieblich erschien ihm die Gegend. „Ah, welch seltene Gäste!' ertönte eine Stimme, und auS der breiten Veranda des Forsthauses trat der Förster, eine kernige, kräftige Gestalt mit dunklem Haar und ergrautem

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 16.01.1911
Descrizione fisica: 8
hält heute Montag um 8^ Uhr abends im gro ßen Saale des Hotel Schgraffer die 42. Jahres vollversammlung ab. s Oesterreichischer Touristenklub. Die Sektio/n-' Bozen des Oe..T.-K. hält heute Montag um 3 Uhr abends im Hotel Zentral eine Jahresversammlung ab. ' - ' '' ' ' i ', A« im GnWchilt. 8 Man soll der Sache immer auf den Grund gehen. Vor dem Zivilsenate des hiesigen KreiSgerichteS fand unter Vorsitz des LandeSgerichts- rates v. Attlmayr eine Verhandlung über die von Rudolf Hans Dietrich

, was für die Berechnung des Ersatzanspruches von großer Wich tigkeit war. Der Klage lag Folgendes zugrunde: Am 22. November ». I. hat Herr Jssef Kamposch im Namen seines Bruders Anton Kamposch — wie sonst bei allen anderen geschäftlichen Angelegenheiten — die aus 8 Personen bestehende Damenkapelle Dietrich, welche schon wiederholt im Waltherhotel konzertierte, für die Zeit vom 7. Dezember v. I. bis 14. Jänner d. I. gegen eine Bezahlung von 40 Kronen täglich Spielhonorar nebst freier Ver pflegung und Wohnung

Art der von seinem Bruder Josef mit der Da men kapelle getroffenen Vereinbarung unterrichtet zu sein — dem Kapellmeister, er möge die Konzerte einstellen. Ohne daß Herr Dietrich mit Herrn Kamposch wegen ZuHaltung des Vertrages sich ins Einvernehmen gesetzt Hätte, überreichte er am 13. Dezember die Klage auf Schadenersatz u. z. an Spielhonorar für die Zeit vom 13. Dezember bis inklusive 14. Jänner 1177.60 Kr. für Verpflegung Wohnung durch 32 Tage sür 7 Personen zu 4 Kr. 896 Kr., zusammen sohin 2073

60 Kr. mit der Begründung, daß er mit der Kapelle bis 14. Jänner keine Verwendung habe. Ungeachtet dessen spielte aber die Kapelle am 13. und 14. Dezember, erhielt das Spielhonorar anstandslos ausbezahlt, sie hatte Verpflegung und Wohnung. Mit der Uebernahme des Hotels durch den neuen Besitzer wurden die- Kaffeelokalitäten wegen Renovierung gesperrt. Ob wohl das weitere Konzertieren ausfiel, verblieb die Kapelle fünf Tage lang im Hotel wohnen. Unter dessen hatte Josef Kamposch den Kapellmeister Dietrich wiederholt

schriftlich -ersucht, zu ihm zu kommen, um über die weitere Verwendung der Ka pelle Rücksprache zu nehmen. Wer nicht kam, war Kapellmeister Dietrich; er fuhr am sechsten Tage samt den übrigen Mitgliedern der Kapelle weg und ließ sich erst am Tage der Gerichtsverhandlung in Bozen blicken. Bei der Verhandlung erklärte Dietrich, er habe vorderhand ein Engagement seiner Kapelle gefunven, er bekomme aber bloß 20 Kronen täglich Honorar, wovon er die Kapelle zu erhalten habe und er müsse

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Südtiroler Heimat
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Pagina 1 di 8
Data: 01.10.1932
Descrizione fisica: 8
Berg. 21 Ein Roman aus Südtirol. j Von Emil Lucka. ! Am liebsten wäre Dietrich wcitergcgangen. aber sic ! hotten schon eine Rächt durchwandert, sie mußten ruhen, j Rahe beisommen und doch kameradschattlich ferne schliefen < sie lang. 1 Am Morgen fragte Gertraud: ..Wobin gehen wir?' . Mit ihrer Frage übergab sie sich ilnn fürs Leben. : Dietrich antwortete: „Hinauf!' Sie klonnnen ins Fclsengewirr. ibre »iude wurden mlsgerissen, und so enge stand Wand bei Wand, daß ihnen : der Atem vergehen

wollte. Sie stürzten sich in die Wild nis wie in ein verschlingendes Schicksal, ihnen ahnte beiden, daß es kein Entrinnen gab. Für ein paar u.age hatten üe zu esseit. Wein hatten sie von der Kölner .L'üttc mit.- j genommen. _ . ! „Von hier ans geht kein Weg zur oiroler Grenze! • iagte Dietrich im Klimmen. ! „Ich weiß cs!' - Was suchten sie hier oben? Sie hätten es beide nicht > sagen können. Doch es lag wie ein Zivang aus Dietrich. Er mußte den Rosengarten schaueil. ioo der Bogt von Bern i >ntt dem Zwerge gerungen

. - • Gertraud hatte vergessen, was früher gewesen war. sie wußte nichts mehr von den Ettern. von der jüngeren Lchwester, und sie dachte nicht des Kommeirden. Willig ließ sie sich von dem Freunde hineintragen in die fremde Welt. Dietrich suchte den Pfad ül>er die Felsen und ver- 6el in ein sonderbares Träumen dabei: als wäre crjnitd) sein Leben gewandert seit gestern Abend. 'Aus den zedern ■ des Weinlandes war er herauszeschntten wie aus troher Kinderzeit. Weiden biegen sich über den glitzerirden Fluß

geleuchtet hat. das sind jetzt Zacken, um die unzähmbare Vögel schrillen. Nicht Du fr von Blumen Sturm, der den Atem vom Muicke reißt, eine menschenfeindliche Welt . . . Plötzlich wußte Dietrich, daß er in den Tod ging. Sie erreichten den Santnerpaß. neue Berge bauten sich über die tiefen Täler. Sie tasteten an lotrechten Wäiv- den bin. kletterten hinaus zum Garte!, wo einst des Zwergs lönigs Schloß gestanden, es ivar längst in wüste Trümmer zerfallen. Sie lagen an einem grauen Block, tief

unter ihnen erschien die Vajoletthütte. Aber sie wollten nicht mehr zu den Menschen gehen. Und doch war das obere Reich eingcringt von Menschenland! llebcrin Tale funkelten goldene Blitz^cken aus dunklem Gewölk. Donner stantpfte durch die WiDnis, die einst ein Rosengarten gewesen war. Das Gewitter verging in die Ferne. Jetzt zündeten sich Ampeln im Gestein, die rosigen Zacken bräunten. liladunkel erlosch die Welt, schwarze Nacht vögel umsausten die höchsten Klippen. Wie Genraud auf Dietrich sah. mußte sie erbeben

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 07.11.1936
Descrizione fisica: 6
' die Elbe hinunter. Dietrich Mühlenberg, der Funkgehilfe, zupfte seine Krawatte zurecht und be gab sich an Deck. An Steuerbord voraus kam der Süllberg in Sicht. Es war bald Zeit, die Funkstelle zu besetzen. Vor der Kombüse begrüßte ihn eine rundliche Gestalt in Hemdsärmeln. „Heute gibt es Pflaumen und Klöße, Herr Funker', sagte der Koch vertraulich. — „Danke! Ich bin übrigens kein Fun ker, sondern Funkoffizier! antwortete Muhlen- berg von oben herab. — „Und zu mir sagen Sie ruhig Smuttsel' schmunzelte

der andere und legte einen Finger an seine ehemals weiße Mütze. „Der Kapitän und die Offiziere nennen mich schon so seit fünfundzwanzig Iahren.' Der Funkgehilfe würdigte ihn keiner Antwort. Auf der Brücke fand er zwei Leute in dicken Wach mänteln. „Richtige Weihnachtsmännerl' stellte Dietrich respektlos bei sich fest. Er trat grüßend an den nächsten heran. „Gestatten Sie: Mühlenberg, Funkbeamter! Die Funkstelle ist sende- und emp fangsklar.' „Fein, fein! Freut mich! Ich bin Kapitän Hin- richs

. Hinter dem Hafenbecken stieg der Turm der Kathedrale von Antwerpen in den blassen Winterhimmel. Es war ein weite? Weg von den Sibiriadocks zur Stadt. Dietrich mußte lange warten, ehe die Straßenbahn gemütlich heranklingelte. Sie fuhr schon wieder, als sich noch ein mit einem Handkof fer beladener junger Mann auf die Plattform schwang. Gleich darauf gab es mit dem Schaffner einen Streit, dem der Seefahrer mit Mühe ent nahm, daß der Hinzugekommene offenbar kein Kleingeld hatte. Mühlenberg bot in holperigem

Schulfranzösisch seine Hilfe an. Der Fremde über schüttete ihn mit überschwenglichem Dank. Unter dem kühn geschwungenen Bärtchen blitzten weiße Zahnreihen. Dietrich fühlte sich angenehm berührt und nahm beim Verlassen des Wagens am West bahnhof gern die Einladung seines Bekannten an, die Freundschaft durch einen kleinen Umtrunk im „Goldenen Löwen' zu festigen. Bald saßen sie in einer Ecke des gemütlichen Gastzimmers. Pierre Vancourt erzählte, er habe wegen einer Erbschaftsangelegenheit in Brüssel zu tun

. Wie unangenehm ihm der lästige Kleingeld Mangel sei und welchen Dank er seinem jungen Freunde schulde, für die Bereitwilligkeit, ihm aus zuhelfen. Seine große Sorge wäre, ob man ihm nun gegen den Taufendfrankenfchein, den er besä ße, eine Fahrkarte nach Brüssel verkaufen würde. Ob sein junger Freund einen Augenblick auf den Koffer aufpassen wolle, während er sich erkundige? Dietrich, dessen Gesicht durch mehrere Glas Wein sanft gerötet war, sagte zu. Nach kurzer Zeit er schien Vancourt

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 29.09.1920
Descrizione fisica: 8
. Wir haben diese Beschwerden nunmehr dem hiesigen Postamt zur Untersuchung der Ursachen der unliebsainen Un- regelmäßlgkettcn In der Zustellung übergeben. Für den Inhalt ist im Sinne des Preßgesetze» den Be hörden gegenüber verantivortlid) Alb. Ellmciirelch. Herausgeber: Siidtlroler Zeitungsverlag (ß. nt. b. H. — Der von der Vogelweide. 2) Roman von Franz Karl Glnzkey (Nachdruck verboten.) Zweites Kapitel. Zu dieser Stunde machte der Iunkherr Dietrich eine selt- sanie Bekanntschaft. Als er die Rüßlein Alnot und Alruna

und das Packpferd Hugtdeo tränkte und nachdenklich an der Quelle faß. vernahm er hinter sich ein Rascheln und gewahrte, sich uinwendetid, etwas Helles. Schimmerndes, das jählings im Gestrüpp verschwand. Dietrich faßte seine stahlbeschlagene Keule und spraug mit gewaltigem Satze hinter den Busch. Er mtcrde aber nidits gewahr als eine niedrige, rauchge- schwärzte Höhlung im Felsen, die er auf allen vieren hätte durchkriechen müssen, wenn er Lust dazu gehabt hätte. Aber obwohl er ein unerschrockener Jüngling

) !tt wechselnden Tönen die immer gleichen Worten sang: „Kyrie eleijon! Kyrie eletsoni' Und plötzliä) gewahrte Dietrich einen schmutzigen, derb knochigen Arm. der wie ein dürrer Ast aus dem weiten Aermel eines Mönchshabits hervorragte und ihm ein klei nes hölzernes Kreuz entgegenhielt. Hierauf erfdilen,. ihn un ablässig mit verglasten Augen anstarrend, das tiefeingefallene Antlitz eines Greises, der, fidi nunmehr der Höhle völlig ent windend. seinen lallenden Gesang mit einer Anrede unter brach. die offenbar

Dietrich, den dieser Willkommsgruß nicht sonderlich erbaute, betrachtete den Alten in höchster Der- munderung. Er vermochte nicht zu begreifen, weshalb der Eremit, denn ein solcher war es wohl, sich nicht aus seiner kriechenden Lage erhob, obgleich er seiner finsteren Höhle längst entronnen war. Stets das Kreuz mit der einen Hand erhoben haltend, bemühte sich der Alte, wie ein lahmer Köter auf drei Beinen zu springen, wobei er Dietrich unaufhörlich anstarrte. „Ihr seid wohl schwer erkrankt, ehrwürdiger

sich mit dem Kreuze auf ihn stürzen und ihn schlagen. Aber er schien sofort sich seiner sonderbaren Buße wieder zu entsinnen, denn er sprang aufs neue auf allen dreien im Moose zwischen den Stämmen umher, schimpfend und laut wehklagend. Das arglose Gemüt des Knappen Dietrich war diesem traurigen Anblick auf die Dauer nidit gewachsen. Er nahm die Rüßlein an den Zäumen und führte sie von der Quelle fort. Er sehnte sich in die Nähe seines Herrn, wo Reinheit war und Klarheit, wie ihn druckte. Er fand Herrn Walther

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 14.04.1923
Descrizione fisica: 8
besonderer Kleinheit, denn er vermag durch die Poren eines Filters, die für die uns bekannten Wakterien zu eng sind, Pferid und beweint schon des Helden Tod, als Sigenot erscheint und mit dhm kämpft. Auch HildebraiÄ» erliegt «und wird in den Hahlen Bevg geworfen. Er findet aber dort Mettichs Schwert, tötet den Niesen und be freit seinen Herrn. So ist auch dieses Aben teuer schließlich glücklich ausgegangen. Wenn auch Dietrich in allen Epen als der unbezwingliche Held erscheint — man denke

nur an das Nibelungenlied, in dem er schließlich allein und ohne Waffen die letzten der Nibelungen, Hagen und Gunther, gefan gen nimmt. — so wird er doch immer auch als de? Zögernde geschildert, der nur schwer Mn Kämpfen zu bringen ist und deswegen auch häufm Schaden leidet. Nur wenn er in höchste Wut gerät, ist er unwiderstehlich, «imepflammen zucken dann aus seinem Munde und sein Schwert zerhaut die stärk sten Eisenringe. Auch im Eckenlied will Dietrich an- lanys Mr nicht mit dem jungen Riesen Ecke kämpfen

, der ausgelösten ist. um sich M Dietrich die Sporn zu verdienen. Und das kommt so: Auf Ioch.gr imm sitzen drei Königinnen. Die schönst- soll sich Ecke, der, nach der Meinung einiger, dem Eggen tal den Namen gegeben hat. durch einen siegreichen Kampf mit dem weltberühmten Bernev verdienen. Er zieht aus. herrlich gerüstet. Voll Kampfesmut eilt er in gro ßen Sprüngen die Etsch himmkr bis Bern. Die Schilderung dieser Ausfahrt Eckes ge hört zu den schönsten Stellen ves Liedes: durchzuschlüpfen? die Bakteriologen

goniorte, mit klänge er im daz galt Der don in daz gobirge gie schellende dort und hie: waz wildes er erschrahte ietwoderthalp hin in den walt! der vogel stim?ne mänicoalt wart do er si so erwahte. >der schilt den er zem arme trnoc wolt klingens nie geswigen, vogele unde tiere genuoc diu habten zuo den stigen und schonten sin viel swinde oart: sus im von wilden tieren vil nach gekapfet wart. Als er in Bern erfährt, daß Dietrich ins Gebirge geritten ist, läuft er wieder zurück und kommt in einem Taige

bis Trient. Auf der Suche nach Dietrich trifft er einen ster benden Ritter, ider im Kampfe mit Dietrich znm Tode verrvunidet worden ist und Ecke warnt. Der Berner will nichts wissen von cinsm Kampfe mit dem Riesen, der über die Bäume ragt. Vergeblich reizt der junge Tollkopf den Recken durch Anpreisen seiner kostbaren Rüstung, der Haupbeute des ger manischen Kampfes, ja durch den Borwurf der Feigheit. Endlich wird es Dietrich doch zu arg und er beginnt zu kämpfen. Zuletzt unterliegt Ecke. Der die Goten

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 8
Data: 17.09.1874
Descrizione fisica: 8
, daß es keinen küh neren Helden gebe, als Dietrich von Bern, und keinen weiseren, als den alten Hildebrand. Dies verdrießt Eggen, er will versuchen, dem Dietrich den Ruhm der Kraft undTapferkeit abzugewinnen, ihn zu über winden oder sein Leben zu lassen. DieS erfuhren drei schöne Königinnen, die in der Nähe saßen (Nr. 17 — der Ort ist hier wieder nicht genannt) und die höchste von ihnen, Frau Seburk, die zu Jochgrim Krone trug (19). wird von solcher Begierde, Die trich zu sehen, erfaßt, daß sie Eggen auf das hef

tigste zu seinem Unternehmen antreibt, ihn herrlich dazu ausrüstet und ihm eine von ihnen dreien zur Gemahlin verspricht, wenn er ihnen Dietrich lebend bringe. Egge zieht au« (36). erreicht in zwei Tagen Bern (39 und 41) und hört hier von Hildebrand, daß Dietrich nach Tirol in den Wald gegangen sei (48). Da wandert Egge — reiten wollte er nicht — die Etsch hinauf nach Trient (50 und 51). wo er erfährt, daß Dietrich im NonSberg sei (51). Am andern Tage begibt er sich dorthin (52), findet hier Dietrich

(72) und sagt ihm, daß er von drei Königinnen auSgesandt sei, nm ihn nach Jochgrim zu ihnen zu bringen (95). Natürlich lehnt Dietrich diese eigenthümliche Einladung so wie Egge'S Auf- reizungen und Spottreden ab. entschließt sich aber endlich, mit diesem zu kämpfen (101); er überwindet Hggen und gibt ihm noch die Wahl frei, entweder als Gefangener mit dem Sieger zu den Königinnen Nach Jochgrim zu gehen (135, IZ6, 138) oder zu sterben. Da Egge sich nicht ergeben will, tödtet ihn Äietrich, nimmt

Stein (Hohln- stein? Höllenstein? 208. 213), wo einer seiner Dienstmannen Walrich wohnt (226). in dessen Ab wesenheit der junge Eggenot (210, 213) den Ort hütet, welcher, von Vasolt aufgestachelt, Dietrichen anrennt, aber von diesem erschlagen wird (22 l). Auf der Weiterfahrt nach Jochgrim bringt Vasolt wieder in böser Meinung Dietrichen noch zur schönen Burg seiner Mutter, der starken Frau Birkhild (230 ff.), welche den Helden Dietrich, als Mörder ihre« SohneS Egge, mit Baumstämmen anfällt; ebensg

macht pS dtzreq herbeieilende, gleich starke Tochter Uodelgart und Held Dietrich, um sein Leben vor diese« gewaltige» Weibern zu erretten, ist ge nöthigt, di« Mutter Birkhild »« tödten (233), wäh rend er die Tochter Uodelgart bei den Haare« fängt (239, 245). — Hier bricht leider die Er zählung dieser ältesten Handschrift ab, ehe noch von Dietrich» Ankpnftz in^ Jochgrim die Rede gewesen. Wie aber quch. der Schluß, de« Liehe« il^ dieses Gestalt gewesen sein mag. ' der! Schauplatz seines Geschichte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 10
Data: 13.01.1923
Descrizione fisica: 10
auf, Holle seinen Helm und das Schwert Nagelring aus der Hülle und legte die Waffen hinter sich, damit »r sie bei der Hand habe. Die unten angeritten kamen, waren der junge Dietrich von Bern und Hildebrand. fein treuer Waffenmeister. Der junge Recke hatte nicht überlegt, ob er das Abenteuer be stehen solle, sondern war gleich in Helm und Brünne gesprungen, um keinen Augenblick zu verlieren. Nun hielten sie nach scharfen Ritten am Fuße des Berges, auf dessen .Höhe sie schon von ferne die Riesen lagern

und brachte das Schwert. Darüber waren die beiden gar fro- 1 her Laune, dankten dem Wichtlein und zogen fürbaß. ! Noch eine Anhöhe galt es zu überwinden, dann mußten sie dem Riesen gosicnüberfte- hen. Dietrich zuckte das Schwert Nagelring und stürmte voran, Hildebrand folgte ihm ! aus dem Fuße. Als iHrimm die beiden er- ^ blickte, griks er hinter sich nach seinem Schwerte. Da er es nicht fand, brüllte er vor Wut lau! auf und schrie: „Wer anders kann es mir gestohlen ha'en. als Alberich der Zwerac.ikönig

?' Gleichzeitig riß er ^ber schon einen Baum aus dem Dach feiner Hütte und ging auf Dietrick los. Hilde auf den al ten Waffenmeister. Ein fürchterlicher Kampf entbrannte. Hilde umschlang ihren Gegner mit eiserner Gewalt, so daß er lieb nicht rüh ren konnte. Allgemach ging ihm der Atem aus und er sah sein Ende kommen. Da schrie er laut nach seinem Herrn um Hilfe. Als Dietrich dies hörte, schwang er das wunderbare Schwert mil ganzer Leibeskraft auf Grimm, der mit seinem Baum vergeblich den Helm Dietrichs

bearbeitet hatte. Die blitzende Schnei de suhr tief ins Fleisch des Riesen. Er brach zu sammen und Dietrich schlug ihm flugs den Kops herab. Da lag nun der wilde Grimm, sein Blut floß stromweife in die Grube und mischte sich mit dem Weine. Hildebrand schwebte indessen in höchster Not. Aber nun stürmle Dietrich an und hieb mit einem Streich die Riesin mitten entzwei. Die beiden Teile sanken auseinander. Aber sieh' da? Während sich Dietrich und Hildebrand in die Arme sielen, sprangen die Hälften auseinan

- dei zu und schrecklicher als vorher drang die Riesin aus die Helden ein. Zum zweiten Male spaltete sie Dietrich, zum zweiten Male wuchs sie zusammen. Da rief Hildebrand: ..So wirf die eine Hälfte in die Grube, indes ich aus die andere trete.' Da schwang Dietrich zum dritten Male den Nagelring und hieb das Weib von oben bis unten auseinander. Dann packte er rasch die eine Hälfte und schleuderte sie in die Weinpsütze. Als der schwarze Klumpen hineinfiel, spritze der Wein und das Blul hoch

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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 02.06.1933
Descrizione fisica: 8
besichtigt.' - - Marlene Dietrich in Wien. — Eine Stunde bel der Künstlerin; — Die Zuwanderung nach Wien. — Tschechen stehen an erster Stelle. — Die Wirt- schaflskrlse und die freiwilligen Retler. —? 16.000 Interventionen im Jahr. Wien, Ansang Juni Die Kino- und Theaterliebhaber, sowie die durch nichts abzuschreckenden jugendlichen Au togrammjäger sind seit Sonntag , nachmittags nur von dem einzigen Gedanken beseelt, wie kann man Marlene Dietrich sehen, die seit Sonntag in Wien weilt. Zu Hunderten stehen

der Kontrastwirkung in ihrer Erscheinung war be wundernswert. Das zart geschnittene nervöse Gesicht ganz weist, die Farbe des verwendeten Lippenstiftes war tief rot, übereinstimmend mit dem Lack der Fingernägel. Das leicht gelockte braune Haar leicht ins Blond übereghend, die Unwahrscheinlich langen Augenwimpern hinge gen tiesschlvarz. Nachdem sich die Mehrzahl Ver Kollegen vom Dtaunen erholt hat, bestürmen unzählige Fra gen die Künstlerin. Marlene. Dietrich antwor tet sehr zurückhaltend und sehr leise. Zuerst

„ES liegt etwas in der Lust' auftrat und dann- Ün dem Stück „Zwei Kravatten'. In diesem Stück wurde sie von dem bekannten Regisseur Stern berg gesehen, der in Europa weilte, um eine ge eignete Person für die Inszenierung des „Blau en Engels' zu finden. Marlene Dietrich ent sprach seinen künstlerischen Wünschen und so wurde dieser Film ihr erster großer Erfolg. Von diesem Moment ab wurde der Name „Marlene Dietrich zum Begriff, die Künstlerin ein Holly wood-Star. > , Nachdem man genügend' über die Vergan

genheit erfahren hatte, hält man ein wenig bei der Gegenwart. Ueber den Zweck des Hierseins besragt, erklärte Marlene, daß sie ganz pribat in Wien weile, von wo sie nach der Ribierä weiterreist, um sich einmal ein wenig zu erho len. Frau Dietrich mit dein ehemaligen Namen heißt sie eigentlich Frau Dr; Steiber, findet Wien gänzlich unverändert. Der Aufenthalt gilt dem Besuche alter Bekannter, einiger Thea ter und Einkäufen. - . Marlene Dietrich ist für weitere fünf Jahre nach Amerika verpflichtet

begnügen, falls sie nicht der englischen Sprache mächtig sind: Was sie nach Beendigung dieser beiden Filme unter nehmen wird, ist ihr heute noch nicht bekannt. Vor allein hätte sie Lust zum Theaterspielen, das ihr augenblicklich durch , den Kontrakt ver boten ist.- , ,„ - - - , Schließlich erfährt man noch, daß Marlene Dietrich aus Berlin stammt, ihr Gatte hinge gen ist Altösterreicher. Ein besonders neugieri ger Kollege fragt noch rasch nach dem Befinden des Töchterleins. Jetzt ist sie 8 Jahre alt

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Südtiroler Heimat
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Pagina 2 di 8
Data: 15.08.1932
Descrizione fisica: 8
darstttlt. Die Formen, in welchen sich die Staaten ausdrücken, wechseln- die Notwendigkeit bleibt aber. Es ist der Staat, der die Bürger zu Bürgettugend erzieht, sie ihrer Mission bewußt macht, sie zur Einigung anhält, ihre Interessen in der Justiz harmonisch ausgleicht, die Eroberungen des Denkens in die Wissenschaften, in die Künste, ins Recht, ins menschliche Gemeinschaftsgefühl „Der Daher ist nicht gesund!' meinte Dietrich. Der ^ Antoniacomi schwieg. Einers Tages würde chn aus dem ' Gebüsch

eine Kugel weffchr. Aber dann bedachte et., ^atz I er nicht unter Italienern lebte, und daß sich die Deutschen ! alles gefallen ließen. j „Die Inschrift muß fort!' — Sie lautete: Hiev liegt j das unschuldige Mädlein Walburg Tscholl Gwerchertoch». I ter. — „Wie hat denn Ihre Schwestex geheißen? Wal- l bürg? Das ist doch gar kein Name.' Dietrich antwortete nicht. „Vielleicht Marietta? Oder Paolina? Oder Teresina?' | Dietrich ging hinter dem Vater ins Haus, und der ! Kommissär konnte sich den^ Stein

noch einmal gründlich j besehen. Er fand, daß diese Leüte viel Geld haben müßten; ; Ob man ihnen die Steuern nicht erhöhen könnte? i Der Grabstein wurde in dey Holzschupfen getragen, ; da lag er beim Gerümpeh Am späten Nachlnittag stieg Dietrich hinaus, ohye Ar- ^ beit und ohne Ziel! ! Er stieg hinauf, zur Felsenschlucht, durch die der Glet scherbach stürzte. In wilden Sprüngen bauschte die Gischt auf, Güsse quirlten, verschäumten ineinander, glasgrüne Säulen brachen in tausend Glitzerscherben, die verrollten

und sich überschlugen bis hinab in unsichtbare Tiefen. Auf einem Baumgipfel stand die Sonne, breitete eine ! Glorie übers Branden. ! Plötzlich schauderte Dietrich mit versagendem Atem ! - Gertraud! Hatte er sie denn vergessen gehabt all die ! Zeit? Er wußte jäh, daß sie an seiner Seite ging, immer j war sie ihm nahe. ^ Um die Schneesäule des Wasserfalles sprühten bunte ! Garben übers Gras, über die funkenglitzernden Tannen, j Jetzt traf die Sonne mitten hinein: nur noch filbcrne j Blendung, wolkig schwebender

Wassersonnenstaub. Und über i den schwarzen glatten Felsen ein Glimmern. In einem ^ einzigen Farbenkreis leuchtenden Lust und Staub und die Tannen. Dietrich war zumut, als wäre ein mues Elei- ment geboren worden aus Sonnenlicht und niedepstür- zendem Gischt und Flimmersprühen — vielleicht mußt auch du einmal wandern als ein lebendiger Tropßm im großen Kreis. Es zuckte durch die Seele des Jünglings, durch seinen Leib. Ahnung dämmerte, daß das Leid des Menschen einstnken in die Natur, in Baum und Pflanze

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Südtiroler Heimat
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Pagina 3 di 8
Data: 15.06.1932
Descrizione fisica: 8
nichtz länger hier! Wenn oben der Schnee schmilzt, gehen wiy über die Berge.' ^ „Das ist sicher am besten. Wissen Sie schon, was Sie drüben machen werden?' Ich habe Hoffnung, in Hall als Gemeindesekretär- unterzukommen. Viel fft »es ja mchtz aber besser als ein gesperrt und gepfändet. Meine Frau hat sich mit der Näherei die Augen schon garH ruiniert.' „Herr Schwanenschneider^,' sagte Dietrich in schwerem Ernstz „lassen Sie mich mit Ihnen gehen!' „Was? Sie? Ihr Vater fft doch ein reicher Bauer

, mit einer Frau» die das Gehen ganz verlernt hat und mit einem Bubeitz schwer bepackt über die Berge zu schleichen. Wenn sie einen sehey, schießen sie!' Dietrich faßte seine Hand. — „Kommen Sie ins Ahrn- tal! Ich führe Sie! Ich weiß die Schmugglersteige.' Fest hielt ihn Schwanenschneider. — „Wenn der Schnee oben geschmolzen fftz komme ich! Aber jetzt gehen wir auseinander! Sie rechts» ich links!' 26. Der Kurat Chrffttan Schoderböck schrieb an Diet richs daß sein Vater ins Bozner Gefängnis gebracht wort

- den war zusammen mit dem Lotterhofer, dem alten Mitt^ rutzner und den beiden Knechten. Dietrich sollte doch nach Ihnen sehen! Die Jmma war leider im Brunecker Ge fängnis krank geworden und läge jetzt im Spital. Der Valentin hatte seine vierzehn Tage wegen der Sache mit der Lehrerin wirklich äbfitzen müssen. Eigentlich wußte Dietrich immer noch nicht recht, was sich zu Hause begeben hatte. Bei der Prätur wurde er schroff abgewiesen,, aber, Professor del'Orto erwirtte ihm durch einen befreundeten Beamten

ein Gespräch mit dem Vater. Dietrich wollte den Vater bereden» daß sie alle dem. Rechtsanwalt Forer chre Sache übergäben. Der Tschoy setzte wenig Hoffnung darauf. Er zeigte- Dietrich das Schriftstück der Präfektur. — „Jetzt darfst nimmer Tscholl heißen! Bist ein Italiener und heißt Ciolli.' Dietrich 'wurde bleich« — „Das wird nimmer sein!' „Niendersch nicht!' bekräftigte der Bauer, „Was ist denn 'gewesen daheim?' Dietrich erfuhr von der Fahne auf dem Dach und von dem Bilitz das bei ihnen gefunden worden

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Dolomiten
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Pagina 7 di 12
Data: 03.06.1931
Descrizione fisica: 12
- Mondlicht. Bald langsamer, bald schneller, bald höher, bald nieder flog der Ballon da her. 10 Minuten vor 9 Uhr abds. ist er über das Kaindl-Joch hinübergeflogen und unse WM»»——WHWMÜHILIMPllEMWW Das Schiff war in Lübeck vor Anker ge gangen. und die Zollbeamten kamen an Bord. Ebenso auch die Hafenpolizei. Dietrich von Kranzem zeigte die Pässe vor für sich und Loni, und nachdem sie revi diert waren, wollte er mit seiner Braut das Schiff verlassen. „Sie müssen vorläufig noch an Bord bleiben', sagte

der Beamte. „Das Schiff kommt von Rußland. Sie müssen warten, bis der Arzt an Bord kommt und die Unter suchung vornimmt.' Dieser Bescheid war Dietrich von Kran- zem durchaus nicht angenehm. Aber was half es: er mußte sich füaen. Loni hatte ein- aewilligt, mit ihm nach Hamburg zu fahren und darauf verzichtet, die alte Hanne zu besuchen. Er hatte sie vor die Wahl gestellt, entweder sofort mit ihm zu kommen öder sich von ihm zu trennen: und das ging nicht, denn wenn er ihr nicht half, gab es für den Vater

keine Rettung. Der Kapitän hatte Komtesse Loni c>n- geboten, sie zu der alten Hanne zu bringen; aber davon wollte das junge Mädchen vlötzlich nichts wissen, sondern erklärte, es lei mir eine Laune von ihr gewesen, daß sie den Wunsch geäußert hatte.'. Es war bereits eine Stunde vergangen und noch immer war der Arzt nicht an Bord erschienen. Dietrich von Kranzem wartete mit Loni in der Kajüte, bis ihm die Sache doch zu bunt wurde. Er stieg an Deck und suchte den Kapitän; doch der schien gar

nicht auf dem Schiff zu sein. Rur der Steuermann lehnte an der Reling neben der Laufplanke, die zum Kai hinübergelegt war. „Wie lange müssen wir noch warten, bis wir das Schiff verlassen können?' fragte Dietrich von Kranzein unwillig. Der Steuermann zuckte mit den Schul tern. „Wird wohl nicht mehr lanae dauern', cntgegnete er. „Der Kapitän selbst ist schon unterwegs und siebt nach, woran es liegt.' „Darauf kann ich nicht warten', entgeg- nete Lonis Begleiter. „Ich will heute noch nach Hamburg reisen

. Und der ist ja, wie ich Ihnen schon sagte, nicht hier.' Dietrich von Kranzem setzte eine hoch mütige Miene auf. „Dann ist die Sache ja ganz einfach', entgegnete er. „Wenn der Kapitän nicht hier ist, kann ich ihn ja auch nicht ujn Er laubnis fragen. Sollte er zurückkommen. sagen Sie ihm einfach, ich wäre schon fort- gegangen.' „Solange der Kapitän nicht hier ist, ver läßt niemand das Schiff', erwiderte der Steuermann bestimmt. „Wer will mich daran hindern?' brauste Kranzem auf. „Ich', antwortete der Steuermann ruhig und richtete

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Bozner Tagblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 26.04.1944
Descrizione fisica: 6
. Uebrigens gin in der Küchel um kein Haar besser fällt mir gerade in den Sinn, lassen Sie auch -sie tut-mir alles zu Fleiß. Man das Zigarrenrauchen. Mit einer fängt bleibe daher bei der männlichen Bedie- man an, zuletzt kominen die Schachteln nung.' Dietrich von Berne in Geschichte, Kunst und Sage der Alpenvölker Von Karl Felix Wolff Da schallt? in den Lüsten wie Schwerler- • klang ■ i- - ••• und klirrt wie mit Roß und mit Wagen, da tönts aus dem steinernen Grund wie Gesang, , ^ wie Lied aus vergangenen

Tagen. - , . Augustz Stöber I. Dietrieh^vad das Völlcvoq^rirol Als Lieblingsheld des deutschen Bottes, zu mal des ' bayerischen Stammes, ' ist Dietrich von Berne mehr als ein' Jahrtausend lang besungen worden. So frei auch die Sage'da bei gewaltet här. Immer noch erkennt man in den Hauptzügen Ihrer 'Gestaltungen gewisse geschichtllche Ereignisse wieder, die den gro ßen Gotenkönig Theuderich betressen. Da muß vor allem die „Nabenschlacht'' genannt wer den, die sich 'auf die lange Belagerung

, die wir als Dietrich von Berne der Heldensage kennen. Dazu kam endlich die Berbindung mit der Berglanüschaft. die dem Räter Heiinai mar und in der alle seine Vorstellungen wurzel ten. während dielelbe Landschaft der Einbil dungskraft des Germanen neue und sruchl- bare Anregungen bot. In Erkenntnis dieser Tatsache schrieb schon Ignaz v. Zingerle: «Nicht, nur unsere deutschen Heldenlieder spie le» häufig in Tirol, sondern selbst Mitteilun gen der. norwegischen Wilkinasaga... weisen öfters auf unser Bergland

. So sehr diese letzte' Bearbeitung auch das Hösisch-Ritiertiche in den Vorder grund stellt, sie hat es doch nicht vermocht, den uralpenländischen. rätischen Sagenhinter grund zu entbehren^ oder auch nur völlig zu verdunkeln. In „Dietrichs erster Ausfahrt'', einer wahr scheinlich aus der zweiten Hälfte des 15. Jahr hunderts stammenden Handschrift, die sich in Wien beiindel, wird geschildert, wie die Kö nigin Airginal unter Angriffen des Niel«» Orgeis zu leiden hat, bis Dietrich und feine ’löiilfiuge ihr zu Hilfe

verbunden: zu. nächst,' Indem sie das Alpenland als Schau- platz wählten, dann, indem sie rätische Sagen- begriffe in die germanischen Heldenlieder ein- flochten, endlich, indem sie das heldische Wesen des großen Gotenkönigs mit der eigenlümli- chen Schwermut und Milde einer alleren, jeß- hasten und sinnigen Bevölkerung vermischten. So entstand jener Dietrich von Berne, der gar nicht mehr der Bölkerwanderungszeit, sondern schon dem Deutschtum angehört. Treffend schreibt Hermann Schneider

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Bozner Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 13.05.1944
Descrizione fisica: 8
werden könnte. Aber schon drei Monate später erhob sich die Kriegs furie, und die nachfolgenden Ereignisse bestätigten jede Einzelheit der Borschau in dem Geisterzimmer. Dietrich von Berne */n Geschichte, Kunst und Sage der Alpenvölker Von Karl Felix Wolff «enden, aber schließlich doch in 'Wirklich reit - umgesetzten Pläne ihren trefflichen Niederschlag und geben damit ein lücken loses Bild des technifch-wirtschaftlichen Aufftseas eines Volkes/..das durch ein dringliche Anschaulichkeit jeden Besucher zwingend

er gering- schätzig: „Das ist ja Katzett' (die Mund art der Oberfassaner). 1905 kam ich nach Eampitello und ließ rnir den Text, der verschiedene Schreibfehler enthielt, rich- tigstellen. Aber erst viele Jahre später, nämlich 1933, als ich mich eingehend mit den mittechochdeutfchen Dichtungen be- fchäftigt hatte, wurde mir plötzlich (!ar, daß hier eine Form der Sage von Diet- richs Enirückung durch Lanrin ovrliegen dürfte. Natürlich sind alle Dietrich-Sagen ursprünglich von den Deutschen ausge- 'gangen

an den wcnoumrauschten Hängen der Alpen. Denn die neue deutsche Volk heit mit ihrer lautverschobenen Sprache ist nicht von Norden, sondern von Ober- deuischland, d. h. von den Atpenländern ausgegangen (von Orten, wo Laurin und Dietrich zwischen Steinhalden und Felsen wohnen). Und in Dietrich, dem Berner, mit d,em der Räter erst kämpft, mit dem er sich aber dann so aufrichtig versöhnt und so eng vereinigt, daß ihr Fühlen ein gemeinsames wird und über den Tod des Einzelnen hinausvelcht, — in Dietrich schuf

sich das junge deutsch« Volk für sein innerstes Wesen Slusdruck und Sehnbild. . »Zum Schluß' — schreibt Friedrich d. der Leyen — „führen alle Sagen von Dietrich von Bern doch wieder zu ihm selbst und zu der Seele unserer Volke? zurück.' ' 1 1 , - — - ' , . Das Orgelspiel - Der berühmte Wiener Komponist. Hellmeo- berger war einst eigens nach Leipzig gereist, um den großen Straube In der Thomaskirch: Orgel spielen zu hären. Hellmesberger Halle sich sticht angemeldct; der Zufall n>olIte es. daß an. Straubes

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