3.605 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1926/01_01_1926/DERSU_1926_01_01_8_object_7914591.png
Pagina 8 di 8
Data: 01.01.1926
Descrizione fisica: 8
wie gesagt, kindliche Leute. Aber, Herr Zippel, von Kindern und Narren erfragt man allemal die Wahrheit. Uom Carat»inierikorrimandanten blutig geschlagen und auf die Straße geworfen. Am 12. November 1925 wurden in der Carabinieri- kanzlei in Vilnöß von unbekannten Tätern die Fenster ein geschlagen. Die Ursache dürfte die maßlose Erregung der Be völkerung gewesen sein, in welche dieselbe versetzt wurde durch die fortwährenden Hausdurchsuchungen, das Jnhaftnehmen und in Fesseln legen vieler

Gemeindeangehöriger. Am 13. No vember wurden von Seite des Carabinierikommandanten ein Dutzend Personen wähl- und ziellos verhaftet und gebunden nach Klausen geführt. Unter diesen befand sich auch Josef Profanier, Lamwwirt, welcher sich einige Zeit vorher geäußert haben soll, es wäre am besten, den Carabinieri die Fenster einzuwerfen, dann würden sie von den Schikanen der Haus durchsuchungen und Verhaftungen Abstand nehmen. Als sich die Verhafteten bereits acht Tage beim Bezirksgerichte in Klausen befanden

, sprach zu deren Gunsten beim dortigen Bezirksrichter der Gemeindevorsteher von Vilnöß vor und bat, die Leute zu verhören und die Unschuldigen nachhause gehen zu lassen. Tatsächlich wurden am gleichen Tage alle auf freien Fuß gesetzt. Das brachte nun den Carabinieri kommandanten sehr auf, so daß er glaubte, selbst nochmals Untersuchunqs- und Strafrichter spielen zu müssen. Am ersten Sonntag mittags nach der Enthaftung wurden alle Freige lassenen und noch verschiedene andere neuerlich in die Cara

- binierikaserne beordert und dort wieder verhört. Alle wurden nach dem Verhöre wieder entlassen, um um 3 Uhr nach mittags neuerdings verhört und nachhause geschickt zu werden. Josef Profanier, Lammwirt, wurde um 9 Uhr abends von den Carabinieri wieder geholt, also zum drittenmale an diesem Sonntag. Der Carabinierikommandant befahl den übrigen Carabinieri, das Zimmer zu verlassen. Hernach fragte er den Profanier, ob er die Fenster eingeworfen habe. Als Profanier dies wiederum verneinte, wurde

der Carabinierikommandant ganz rasend, stürzte sich auf ihn und hieb mit beiden Fäusten wie ein wildes Tier ein, bis dem Profanier das Blut aus Nase und Mund rann und er bewußtlos zusammenbrach. Hierauf wurde er auf die Straße geworfen, wo er bewußtlos liegen blieb. Nach einigen Stunden wurde er dann von zwei Carabinieri in die Kaserne zurückgebracht und gegen 2 Uhr früh von vier Carabinieri in seine Wohnung getragen und seiner Frau übergeben. Sein Zustand war derart, daß man gleich nach dem Arzte des Ortes sandte

2
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1924/01_12_1924/DERSU_1924_12_01_3_object_7914455.png
Pagina 3 di 4
Data: 01.12.1924
Descrizione fisica: 4
für eine Lieferung zu bestellen. Der Metz gergehilfe ging in seiner Arbeitskleidung aus der Fleischbank, mit dem bekannten Stahlstreicher umgehängt zum Bahnhof' Dort wurde er nun vom Carabinieri-Maresciallo und von jenem Carabiniere, von dem wir erst jüngst aus Lappach we gen der bekannten Gottesdienststörung zu berichten hatten, angehalten, in den Warteraum gebracht und dort gefesselt. Auf Mosers Frage, was er verbrochen habe, wurde ihm der Stahlstreicher abgenommen — also erschien diesen Sicherheits organen

ins Gefängnis gebracht. Die Einlieferung machte unter den Scharen der Augenzeugen umso größeres Aufsehen, da aus der persönlichen Leitung der Einlieferung eines Gefesselten durch den Carabinieri-Maresciallo von Sand wie von selbst sich die Frage aufdrängte, welche schwere Untat der Verhaftete wohl begangen haben mochte. Vom Gefängniswärter verlangte dann der Maresciallo, daß er den Verhafteten in Einzelhaft setze, so gefährlich war also der Metzgergehilfe, obwohl ihm der Streicher bereits abge nommen

war! Am nächsten Tage, also heute Montag, wurde Moser vom Richter Dr. Franchi zur Verhandlung vorgerufen. Beim Durchlesen der umfangreichen Carabinieri-Anzeige gab der Richter wiederholt offenkundige Zeichen des Erstaunens und setzte sodann den Delinquenten allsogleich frei, da er keinen Anhaltspunkt für irgend eine Beanständung des Verhafteten fand. Er folgte dem Metzgerburschen das Instrument, das den genannten Carabiniere zu einer so hochnotpeinlichen Ver haftung, Fesselung und aufsehenerregenden

, welches durch sein bisheriges Auftreten schon genügend Beweise dafür gegeben hat, daß es seine Macht keineswegs immer im Sinne der strengen Gesetzesbe stimmungen über die persönliche Freiheit zu gebrauchen weiß? Ja, wir können auch behaupten, daß aus den bisherigen Taten und noch mehr nach den Worten dieses Carabinieri- Maresciallo von Sand eine direkte Abneigung gegen die Bevölkerung seines Bezirkes spricht, wo doch gerade sein Amt eine Summe von Takt und Vorsicht zu dessen gewissenhaften Verwaltung unbedingt nötig

hat. Und deshalb erlauben wir uns zum Schluß die Frage, ob die Vorgesetzten Behörden es nicht doch für besser fänden, die Tätigkeit dieses Mannes auf einen anderen, für ihn besser geeigneten Platz zu verlegen, weil sein Auftreten das Ansehen der Carabinieri nur zu schä digen geeignet ist, was weder im Interesse des Dienstes liegt, noch von guter Wirkung auf die Bevölkerung sein kann, welche achtungsvoll auf die ihren Dienst objektiv verrichtenden Carabinieri blickt, wofür unwiderlegbare Beweise in der Tat

3
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1924/01_07_1924/DERSU_1924_07_01_2_object_7914414.png
Pagina 2 di 4
Data: 01.07.1924
Descrizione fisica: 4
a. d. Thinm Gewaltherrschaft eines Carabintert-Krigadiers. Bozen, 7. Mai 1924. Eine der sinnlosesten Neuerungen in Südtirol nach k Besetzung ist die Einführung zahlreicher neuer Carabinieri Posten. Gemeinden, welche früher nie einen Gendarmerieposte hatten, wo auch wirklich keiner nötig war, haben jetzt 4 bi- 5 Carabinieri. Daß diese Herren wirklich gar kein Betätigungs feld haben, ist begreiflich, denn die Bevölkerung ist so ruh» wie vor dem Kriege. Was soll da die fünffache Anzahl vor Gendarmen

? Nur die Macht zu schaden ist diesen Carabinieri Unteroffizieren in die Hand gegeben. Wenn sich ein solch Hüter des Gesetzes auch in gar keiner Weise mit der Br völkerung verständigen kann, so kann er doch die Behörde: ganz nach Willkür informieren und die Behörde, die vo: unserer Bevölkerung ebensoviel weiß und versteht wie ei: Pfundererbauer von den Sizilianern und Sardiniern, ist tat sächlich vollständig angewiesen auf die Informationen dich Unteroffiziere. So kommt einem Unteroffizier der Carabinier

Bozner Familie: sogar ihre Sommerfrischhäuser haben, seufzt unter dem Druck eines äußerst rohen Brigadiers und niemand wagt es, ihr entgegen zu treten. ^ Unter seiner rohen Gemütsanlage seufzen sogar sei«, untergebenen Carabinieri. Völs hatte früher einen Gendar merieposten und hatte auch wirklich keinen nötig. Von Kastö ruth aus machte früher ein Gendarm seine Pslichtgänge auc nach Völs und das genügte vollständig. Heute sind in W drei bis fünf Carabinieri und ihr Brigadier jagt sie in nu$ losester

gelassen, sondern in eine bequemere Lage gebralt hatte. Welch eine Barbarei! v Man erzählt sich auch, daß ein paar Carabinieri gen an Sonntagen zur Messe gingen, aber der Brigadier gestalt es nicht. Die Geistlichkeit von Völs scheint es nicht wag« zu dürfen, für diese primären Rechte jedes Menschen einz» treten, weil sie sonst wohl auch die böswillige GegnerW dieses rohen Hüters des Gesetzes fürchten müßte. Seine Willkürherrschaft dehnt der Brigadier selbstw stündlich auf die Bevölkerung

4
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1924/15_11_1924/DERSU_1924_11_15_2_object_7914450.png
Pagina 2 di 4
Data: 15.11.1924
Descrizione fisica: 4
bis nach dem Gottesdienste aufzuschieben. Das Sicherheitsorgan ließ aber, trotzdem der Wortwechsel die Störung des Gottesdienstes noch vermehrte, nicht ab und zerrte den Mann solange, daß dieser, namens Paul Reichegger, es vorzog. dem öffentlichen Skandale ein Ende zu bereiten, und dem Carabiniere zu folgen. Draußen wollte der Carabinieri dem Reichegger Fesseln an- legen, was ihm aber, ungeachtet der Schläge und Hiebe ge genüber dem sich unschuldig wissenden Reichegger, schwer gelang, und in Anwesenheit

selbst im Brandfalle eine Ausrückung und Hilfeleistung amtlich verbot, wenn nicht vorher die Anmeldung bei ihm und seine Bewilligung zur Ausrückung eingeholt worden sei. Nun aber sehen wir in dem eben dargesteüten Falle die traurige Folge, um nicht zu sagen, die Früchte einer systematischen Schulung öffentlicher Organe zu kleinlicher Verfolgung und Provokation. Es scheint uns auch ganz unglaublich, oaß die Gemeinde überdies noch verpflichtet sein soll, das Nachtquartier dieser Carabinieri-Patrouille zu bestreiten

. Ohrfeigen. Der Keller als Arrest. Es ist auch nichts anderes zu erwarten, nachdem der Maresciallo selbst es als größte Heldentat betrachtete, Bürger von Sand auf der Straße oder in Gasthäusern mit Ohrfeigen zu traktieren und zu schlagen. Dieser Fall steht leider nicht vereinzelt da, ja es wurden zu Ende der heurigen Saison sogar zwei Gasthofbesitzer wegen Rechnungsdifferenzen mit ihren Gästen vom Carabinieri-Maresciallo, der sich in ganz ungesetzlicher Weise in diese Angelegenheit einmengte, schwer

in deutscher Sprache abverlangten und auch einge reichten protokollarischen Aussagen nicht etwa in Sand liegen geblieben, sondern zur Kenntnis der Oberbehörde gekommen sind. Der kedrohte Bürgermeister. Kpitzellnm Aber wir wollen wieder zu den Übergriffen der Cara binieri zurückkehren und müssen auch des Falles Erwähnung tun, der eine direkte Bedrohung des Gemeindevorstehers von Reischach durch einen Carabinieri-Maresciallo enthielt, als dieser Erhebungen, die dem SicherheitSorgane obliegen, aus zuführen

. Das war Grund genug, daß der dortige Carabinieri-Maresciallo drei Mitglieder dieses Werkes, zugleich angesehene Bürger der Gemeinde St. Vigil, verhaftete und gefesselt der kgl. Prätur vorführte. Dort wurde der Maresciallo freilich sofort eines Besseren be lehrt und die Verhafteten wurden auf freien Fuß gesetzt. Doch das genügte dem Hüter des Gesetzes nicht, er verhaftete die Drei nochmals und sperrte sie auf eigene Faust durch mehr als 20 Tage in der Carabinierikaserne ein. Das Kind am Totenketl) der Vater

5
Giornali e riviste
Industrie- und Handels-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/IHZ/1923/15_04_1923/IHZ_1923_04_15_5_object_5774670.png
Pagina 5 di 10
Data: 15.04.1923
Descrizione fisica: 10
Industrie- und Ilandelszeitung Seite 5 Hr. 15 — IV. Jahrgang Sfatti' l ’ll*|/W Gasige werbe-Zeitunq pj lieue üorscftrifien über die Sperrstunde, fertige Schließung verfügen und die Bclricbseinstelhing bei der Sicherheitsbehörde der Unlerprtifeklur beantragen. Die Carabinieri und andere Ortrane sind mit der Uoberwachung dieser Vorschriften beauftragt. Der Präfekt der Provinz Trient erließ folgende Be stimmungen hinsichtlich der Beiriebszeit in Gasthäusern. Cafés und ähnlichen Betrieben

werden. Die Sperrstunde muß auf einem Plakat im Lokal er sichtlich angezeigt sein. Dieses Plakat muß vom Bürger- ; meister unterschrieben und in Bozen, Meran, Brixen und Bruhe.ck votn Unterpräfekten, in den übrigen Gemeinden vom Stationskommandanlen der Carabinieri vidiert sein. Für den Ausschank von Getränken über 21 Grad Al kohol, wozu bekanntlich eine eigene Lizenz des Präfekten erforderlich, ist, bleibt das Verbot an Sonn- und Festtagen, sowie Wahltagen aufrecht. An den übrigen Tagen darf der Ausschank

dieser Getränke nur in der Zeit zwischen 8 • Uhr früh und 9 Uhr abends im Sommer und 8 Uhr abends im Winter stattfinden. Ausgenommen von dieser Verfü gung ist die Verabreichung von Tee mit alkoholischen Zu- sätzeh und von Punsch. Wenn in einem Lokale öfters Ex zesse Vorkommen oder in. demselben sich öfters vorbe strafte Personen einfinden. können - die Carabinieri die so- Vorstandswahl der Boziicr Gastwirte - Genossenschaft. Am Dienstag fand eine Generalversammlung der Bozner Gaslwirte-Genossenschafl .statt

6
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1924/08_11_1924/ZDB-3091117-5_1924_11_08_4_object_8503569.png
Pagina 4 di 14
Data: 08.11.1924
Descrizione fisica: 14
in der Kirche. Tie Deutschen haben nur mehr das Recht zu verzweifeln. Wie man -aus Stein haus erfährt, wurde auch der dortige Lehrer Rudolf Kaps plötzlich seines Dienstes enthoben — auch in diesem Fall ein tüchtiger Lehrer, aber Deutscher." •— Das sind nur einige Pro ben. So geht es Tag um Tag. La pp ach. (Was sich ein Carabinieri alles erlauben kann.) Sonntag den 19. Ott. kam während des vormittägigen Gottesdienstes ein Carabinieri mit dem Gewehr auf der Schulter in die Kirche und suchte den Paul

bleiben wolle und nachher zur Verfügung stehe. Ter Carabinieri redete dann so laut, daß er, ttotz des Predigers, in der ganzen Kirche gehört wurde und schließlich zog und zerrte er den Reichegger an den Klei dern und drohte ihn zu verhaften. Die Leute erschraken gewaltig und richteten ihre Blicke und ihre Aufmerksamkeit der Empore zu, wo ern regelrechter Tumult sich zu bilden drohte. Um der allgemeinen Störung in der vollbe setzten Kirche ein Ende zu bereiten, ging Paul Reichegger mit dem Hüter

der öffentlichen Ord nung a'us der Kirche und dort erwartete hhn ein zweiter Carabinieri. Nach einigem Hin- und Herreden, wobei aber die Carabinieri durchaus nicht beleidigt wurden, wurde Reichegger mit dem Gewehrkolben und mit der Schließkette bedroht und mit der Kette auch tatsächlich ge schlagen. Schließlich suchten die hier statio nierten Finanziert zu vermitteln, worauf dann Reichegger endlich freigelassen wurde. Sein Verbrechen bestand darin, daß er als Feuer wehrkommandant eine bereits Mündlich

7
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/22_05_1921/ZDB-3059538-1_1921_05_22_6_object_8084983.png
Pagina 6 di 8
Data: 22.05.1921
Descrizione fisica: 8
war bezaubernd. Unwillkürlich fiel mir Goethes Beschreibung seiner Brenner-Reise ein: „Zu lieblich für Worte;" wie sollte ich es versuchen, das zu schildern, was der Feder eines Goethe nicht möglich war? — Aber selbst von der lieblichsten Aussicht konnten wir uns nicht ganz gefangen nehmen lasten, da wir in unangenehmer Erwartung einer Durchsuchung nach Geld und Papieren seitens Carabinieri und Zollinspektoren waren. Aus unserem Hangen und Ban gen wurden wir durch das Erscheinen zweier großer Cara binieri

geristen, mit grimmigen, schwarzen Schnurrbärten, und mit mächtigen aufgekrämpelten Hüten. Ein Blick auf meinen Erlaubnisschein von General Roffi genügte ihnen und sie zogen sich ebenso feierlich zurück, als sie gekommen waren. Sascha wollte wisten, warum die Carabinieri Italiens sich außerdem, warum sie dazu verdammt seien, aus immerdar du „incroyablen" Hüte aus der napoleonischeu Zeit zu tra gen, die alle übrigen Länder langst in ihre Museen und Thea tergarderoben verwiesen hätten. Zum Glück braucht

. Jetzt hatten wir, ohne weitere Belästigung, die Station NUW — LMs, WL LM.M SM steigen; aber die an den Ausgängen aufpostierten Carabinieri verwehrten uns den Durchgang. Ich erklärte, daß unsere Fahrkarten nur bis „Brenner" liefen, und daß wir deshalb hier heraus müßten; aber umsonst! Wir müßten erst die Zoll inspektoren abwarten. „Wenn sie aber nicht kommen, bis der Zug weitergeht?" ' „Sie werden kommen. Parzienza!" Endlich tauchten sie auf; erst zwei, dan wieder zwei. Nach einem kurzen Blick auf unsere Rucksäcke begnügten

sie sich, ein paar Kreidezeichen daraus zu machen, ohne sie zu öffnen. Die zweiten Zwei besahen nur die Kreidezeichen. Es war günstig für uns, daß sie einander auf den Fersen folgten; denn die Kreidestriche waren so schwach, daß sie nur für einige Minuten sichtbar blieben^ Wieder wollten wir jetzt ausstei gen. — Nein, das ist verboten!" wandten die Carabinieri ein. „Was aber, wenn uns nun der Zug bis zur nächsten Station nimmt?" — „Da können wir nicht Helsen. Das Aus steigen hier ist verboten

." „Aber was soll mit unseren Fahrrädern werden? sie sind doch nur bis hieher aufgegeben?" „Das macht nichts. Niemand kann hier aussteigen." Ich überwand diese Schwierigkeit, indem ich einfach auf der andern Seite des Zuges" ausstieg, es Sascha überlassend, den Carabinieri auf gut Spanisch Vorstellungen zu machen. Sascha behauptete nämlich. Spanisch sei dasselbe wie Italie nisch und italienische Carabinieri müssen ihr Spanisch ver stehen. In dem Güterwagen, wo unsere Räder waren, befand sich ein italienischer Zollinspektor

8
Giornali e riviste
Industrie- und Handels-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/IHZ/1920/26_12_1920/IHZ_1920_12_26_3_object_5773796.png
Pagina 3 di 14
Data: 26.12.1920
Descrizione fisica: 14
herrschte, dass der Hauptmarkt am 1. Dezember sei. An diesem'Tage wurden jedoch sämt liche auswärtigen Verkäufer durch die Carabinieri aufgefordert, die Stände zu räumen. Auch der Viehhandel soll verboten worden sein. Im übrigen wäre es sehr zu begrüssen, wenn aus der Kollegenschaft in der Sache unseres Marktwesens einige An regungen usw. in der „Industrie- und Handelszeitung“ ver öffentlicht würden, denn, wie ich schon eingangs erwähnte, liegt eine gründlichere Aufklärung über die Bedeutung der Märkte

ohne eine Verfügung oder Verständigung seitens der politischen Behörde bei den Carabinieri keine Unterstützung finden, die sie bei der Konfiskation der Waren unbedingt haben müssen. Nach dem Lesen in der Zeitung allein können die Vorsteher unmöglich Vorgehen. Die Versprechungen des Herrn Regierungsvertreters in der erwähnten Genossenschaftsversammlung sind bis heute leere Worte gebljeben. Ja es geschieht das Gegenteil von dem, was uns so huldvollst versprochen wurde. Die Kommissariate wett eifern förmlich

war nicht ein einziger Hausierer im Besitze einer sol chen. Es hat sich aber dafür eine andere neue Erscheinung gezeigt. Ein Hausierer besass ein regelrechtes Patent, er hatte aber fünf oder sechs Burschen mit, die als seine Gehilfen in verteilten Rollen flott mithausierten. Solche Zustände grenzen an das Unerhörte und stimmen sehr schlecht zu den Versprechungen, dass man von Seiten der pol. Behörde dem Hausierhandel scharf zu Leibe gehen wolle. Carabinieri scheinen im Gegensatz zur \ seinerzeitigen österreichischen

9
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1924/15_07_1924/DERSU_1924_07_15_3_object_7914419.png
Pagina 3 di 4
Data: 15.07.1924
Descrizione fisica: 4
Rahmen der Minderhcitenpolitik auch offen die Ver antwortung für diese Politik übernimmt — erlassen wird. Melsche Schweinereien. Der gleiche Reisende kam Anfangs Juni 1924 nach ?. e töce§ Gadertale wo er seit Jahren schon im Gasthaus Bwgerle übernachtet. Im Amtslokale der Post traf er stets Men Carabinieri an. Er fragte die Frau Wirtin: „Ist das 2 ü d t i r o l der Liebhaber vom Postfräulein?" und erfuhr dabei folgendes: „Vergangenes Jahr war das Postfräulein Gegenstand der Verehrung des dortigen

Carabinieri-Brigadiers. Als dieser aber dabei nicht erreichte, was er vom Fräulein wollte, be gannen ganz unglaubliche Sekaturen, sowohl gegen die Wirts leute als auch gegen den Bruder des Postfräuleins, den dortigen Nagelewirt, dem das Gasthaus durch volle drei Monate gesperrt wurde. In das Festlokal beim „Zingerle" wurde ein Carabinieri beordert, der den ganzen Tag durch viele Monate hindurch die Amtshandlungen des Postfräuleins wegen politischer Unverläßlichkeit zu überwachen hat. Außerdem sitztder

Carabinieri stundenlang in der Küche und niemand hat den Mut, ihn hinauszuschaffen, umsomehr, als der Wirt ein zuständiger Oesterreicher ist. Den Berichten solcher Carabinieri wird von der Behörde nur allzuwillig geglaubt und jede Ge legenheit, der deutschen Bevölkerung zu schaden, wird auch von dieser mit Vergnügen wahrgenommen. In der gleichen Woche einige Tage später mußte der Reisende wieder im Gasthaus übernachten. Er traf im Spei sezimmer zwei Carabinieribrigadiere, den von Abtei und St. Martin

10
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1928/25_11_1928/ALABO_1928_11_25_3_object_8270082.png
Pagina 3 di 16
Data: 25.11.1928
Descrizione fisica: 16
, sie wäre von Frau Maria Hopfgartner angegriffen worden. Noch am gleichen Tage um die Mittagszeit erschienen zwei Carabinieri, ein Finanzier!, der wel sche Lehrer vom nahen Lappach und unser Gemeinde sekretär im Hause der Familie Hopfgartner und nah men die vielbeschäftigte Mutter mit, die dazu noch ein halbjähriges Kind zu versorgen hat. Da zufällig weder der Vater, noch sonst jemand zu Hause war, blieb der Mutter nichts anderes übrig, als das kleine Kind zum Verhör im Gemeindegasthaus mitzunehmen

. Dort angelangt, wurde sie auf die inständige Bitte au f Freigabe von den Sicherheitsorganen und Begleitern auf die gemeinste Art verspottet und ausgelacht, nicht aber freigelassen. Am Nachmittag ging es mit der armen Frau zum weiteren Verhör der' Carabinieri- Station Sand i. Täufers zu. Dabei spielte sich eine Szene ab, von der man wirklich lernen muß, die Wel schen zu hassen. Die Carabinieri ließen sich nämlich mit Fuhrwerk herausführen und die arme Mutter mit ihrem frierenden Kinde auf dem Arm mußte

hin ten nach gehen. Mit Recht empörte sich bei der An kunft in Täufers dessen Bevölkerung, ja, es gab dort einen ziemlichen Auflauf. Ueber Nacht mußte die ver zagte Frau in der Carabinieri-Station bleiben, wo bei ihr am Abend sogar das Kind weggenommen wurde. Auch während der Nacht durfte die schlaflose Mutter nicht hin zu ihrem naheliegenden Kinde und konnte nur dessen Weinen zuhören. Nicht nur jede Mutter, sondern jeder vernünftig denkende Mensch wird sich von einem solchen Mutterleid eine Vorstel

11
Giornali e riviste
Der Südtiroler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DERSU/1924/03_03_1924/DERSU_1924_03_03_3_object_7914383.png
Pagina 3 di 4
Data: 03.03.1924
Descrizione fisica: 4
nichts übrig, als den Walther platz auf Umwegen zu umgehen, um zu ihrem Ziele zu kommen. Als es hell geworden und der Platz wieder frei war, fand man das Waltherdenkmal grün-weiß-rot beschmiert und auch an manchen Häusern der Umrahmung ähnliche Farben- klexe: Eine Rotte junger Burschen. Faschisten, hatten den Platz abgesperrt, um ungestört „nationale Arbeit" verrichten zu können (wieso gerade diesmal die Carabinieri-Pärchen nicht patroullierten, die sonst Tag und Nacht am Walther platz promenieren, blieb

, sonst würde das auf ihre Kosten von amtswegen veranlaßt werden. „Ja. aber", sagten die Zitierten, „da soll die hohe Regierung doch lieber dafür Sorge tragen, daß solche Schweinereien nicht Vorkommen" — doch prompt folgte die Ausrede auf die „Unverantwortlichen" — „und die Carabinieri, wozu sind denn die dann eigentlich da?" — das zu untersuchen sei nicht ihre Sache (sie dürfen nur kräftig Steuern zahlen). „Ich ermahne Sie nochmals, sorgen Sie dafür, daß quella porckeria verschwindet". Ein paar Nächte später hielt

vor dem Waltherdenkmale ein harmloser deutscher Nachtschwärmer inne, „ein ganzer Hascher", wie man hierzulande zu sagen pflegt. Er schwärmte nicht lange im Gedanken an den deuschen Minnesänger, da fühlte er sich plötzlich von rauhen Händen gefaßt und mit Rippenstößen davongezerrt. Richtung Polizeiwachstube. Warum, was. wieso, konnte auch er nicht erfahren, denn die Carabinieri verstehen nur welsch, er nur deutsch. Im Verhör mit einem Dolmetsch klärte sich die Sache dann auf: er habe versuchen

zugewiesen werden. Die Aldeiner haben keine Lust, ihre Kinder in die einklassige wälsche Schule zu schicken, weil sie dort nichts lernen und es gibt in Italien auch kein Gesetz, womit man sie dazu zwin gen könnte. Aber noi siamo ! vincitori sogt der Cav. Bolio. Unterpräfekt von Bozen, mit Vorliebe. Carabinieri ai» Folterknechte. In einem Orte des Pustertals wurde ein blutjunger Bauernbursche unter dem Verdachte. 2.000 Lire gestohlen zu haben, von den Carabinieri verhaftet. Diese wollten absolut

12
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1929/03_05_1929/NEUEZ_1929_05_03_3_object_8161910.png
Pagina 3 di 8
Data: 03.05.1929
Descrizione fisica: 8
schwer ver- wnnöeteu. Der Milizsoldat Mes na blieb unverletzt, und er fuhr Mt mit seinem Rad nach Sand im Tauferertal, um die dortigen Carabinieri zu Holen. Mittlerweile hatten öle Schüsse auch einige Bewohner von Steinhaus l,erbeigelockt, die die Verwundeten sofort in ein nahes Asthaus brachten. Gleich von Anfang zeigte es sich, daß der Zustand der Verletzten sehr ernst war und daß jede Hoffnung auf Rettung aufgegeben werden mutzte. Tatsächlich verschied der Lehrer Ceschini auch ,Äon

nach einer Stunde, ohne daß er das Bewutztsein zuvor wiedererlangt hätte. Auch der Carabinieribrigadier Palla starb nach einigen Stunden. Weniger bedenklich hingegen erschien der Zustand des verletzten Carabinieri soldaten, so daß man ihn in das Krankenhaus nach Bri- xen brachte, wo er jedoch am Dienstag abends ebenfalls den Verletzungen erlegen ist. Die Beisetzung der Opfer. Die Leichen des Carabinieri-Brigadiers Palla und des Lehrers C e s ch in i wurden am Mittwoch in Stein- ba ns eingesegnet

sich mit aller -Schleunigkeit, die der schwerwiegende Fall erforderte, an die Nachforschungen, deren Leitung in den Händen des Vizequästors Gue-lli und -des Carabinieri- kapitäns De F i n i s -lag, die sich noch in der Sonntags - nacht aus den Schauplatz der blutigen Tat begeben Hatten. Wie das Komumque der Stesani Agentur mitte ilt, wurde ein gewisser Hofer Georg verhaftet, gegen den schw e r- wiegende Berdachtsgründe v-orliegen. M/wrlMWMU Die Innsbrucker Hofkirche als Fümatelier. Abt Schnler von Willen als Mitwirkender

, ihren Sohn und ihre Schwägerin zu ver giften. Als die Carabinieri ins Haus kamen, um die des Giftmordes verdächtige Frau zu verhaften, flüch tete sie und sprang aus dem Fenster ihrer Wohnung in die Tiefe. Mit einer Rippenverletzung wurde die Frau ins Spital überführt. Nähere Umstände über das Ver brechen sind noch nicht bekannt geworden. Sfstter?ifi&* Hess 3&s&en&fti*fo*$tt»e*ci«t für 3S39& 3$ovarI&crgBt üroma und Billigkeit von c OETKER VANILLIN-ZUCKERjstUNERREICHT Grotzfeuer in gudikarien. Siebzehn

13
Giornali e riviste
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1920/31_12_1920/ZDB-3059538-1_1920_12_31_3_object_8082924.png
Pagina 3 di 21
Data: 31.12.1920
Descrizione fisica: 21
Losung dev Cavabinievifvage in Sndtivol. Bozen, 80. Dezember. Eine der einschneidensten Veränderungen., die uns die Be setzung brachte, war das Verschwinden unserer alten Gen darmerie und das Erscheinen der Carabinieri. Wenn damals der Unterschied in die Augen springend war, ist er heute nicht weniger vermindert. Nach wie vor denken wir m:t einem ge wissen Stolz an die Zeit zurück, in welcher ein kleines Häuflein tüchtiger Gendarm«: die Sicherheit am Lande in geradezu mustergültiger Weise aufrecht

Sprache behindert das klag- lose Funktionieren des Dienstes- Woher soll über auch ein Carabinieri, der aus Turin, Neapel oder Sizilien stammt, die deutsche Sprache in dem Umfang beherrschen, um mit unserer Landbevölkerung verkehren zu können? Früher achtete man in dem einzelnen Gendarmen, der ganz allein seinen Dienst tat, die Macht des Staates; die Carabinieri hingegen müssen durch ihre schwerbewaffnete Masse wirken. Dies entspricht wohl dem reichsitalienischen Volkscharakter. Die Volksdisziplin

im alten Oesterreich, die in uns noch fest verankert ist, bewirkt die Respektierung der Gesetze — eine Voraussetzung, die in Italien fehlt,,um das Earabttnerigesetz, ar:f dem Italien aufgebaut ist, einer Re organisation zu unterziehen. An , diesem ausschlaggebenden Momente scheiterten auch die Bemühungen der Vertreter des Deutschen Verbandes beim Carabinieri-Höchstkommaüdo in Verhandlungen zwischen Kemalisten «nd Armeniern. K o n st a n t i n o P e l. 30. Dezember- (Havas.) Die Ver handlungen

ein geteilten Carabinieri die deutsche Sprache in Kursen zu Florenz zu lehren: doch was nützt eine notdürftig erlernte deutsche Sprache beispielsweise im Pasjeiertale, wo ein Dialekt gesprochen wird, der besonders erlernt werden muß. Vor vielen Monaten war man bestrebt, alte österreichisch^ Gendarmen einzustellen, was sich aber insoferne nicht bs währte, als sich unsere alter: Diener den italienischen Verl hältnisien nicht anpassen konnten, sie fühlten sich isoliert uni vor allem — es sei gesagt

— den Carabinieri weitaus ü'boü legen. Dieser Zustand war daher unhaltbar. Die Vertreter des Deutschen Verbandes warfen mm eine andere Idee auf, die auch mit Erzellenz Salata besprochen lrurde. Sie stellten das Verlangen, aus ehemaligen Gew barmen ein Detektivkorvs zusammenzustellen. Die Prüfung dieses Vorschlages wurde ihnen auch in Aussicht gestellt. Es wird aber immerhin noch einige Zeit vergehen, ehe eine Er ledigung erfolgen dürfte. Gegen eine Einstellung der ehemaligen Gendarmerieoffi ziere

14
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1925/11_11_1925/TIGBO_1925_11_11_1_object_7747051.png
Pagina 1 di 4
Data: 11.11.1925
Descrizione fisica: 4
. Die Verhaftungen sind überaus zahlreich. Die Blätter erzählen, der angebliche Attentäter Zaniboni habe vor zwei Monaten, als er sich in Buia (Friaul) aufhielt, einen anonymen Brief er halten, worin es hieß: Die Faschisten seien zur Kenntnis gekommen, daß er einen Anschlag gegen das Leben Mussolinis plane. Er möge sich vor einem solchen Beginnen wohl hüten. Zaniboni übergab den Brief den Carabinieri mit dem Er suchen, die Absender des Briefes ausfindig zu machen. Natürlich ohne Erfolg. Diese Episode

Weinschänke zu einer Unterhaltung bei Gesang und Klavierspiel. Dies scheint nun irgendeinem um den Bestand des Kö nigreiches besonders Besorgten verdächtig vorge kommen zu sein, worauf er allsogleich Carabinieri und Faschistenmiliz verständigte. Abends schlichen sich gegen 60 Carabinieri und Faschisten mit Offi zieren an das Haus, in der die gefährliche Zu sammenkunft stattfand, besetzten alle Eingänge und gingen dann mit entsicherten Revolvern jns Haus hinein, um das Verschwörernest zu suchen

. Die strategisch vorbereitete Ueberraschung gelang denn auch. Die in ihren Gesängen und Klaviervorträgen unterbrochene Gesellschaft war wirklich vollkom men überrascht — überrascht nämlich darüber, daß allen Anwesenden mit vorgehaltenen Revolvern und einem so zahlreichen Aufgebot der Mannschaft die Verhaftung angekündigt wurde. Im ganzen Hause wurde eine genaue Untersuchung vorgenom men, bei der die Carabinieri sogar soweit gingen, das Klavier, aus dem gerade noch gespielt worden war, zu untersuchen

15
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1921/27_04_1921/TIRVO_1921_04_27_2_object_7622588.png
Pagina 2 di 8
Data: 27.04.1921
Descrizione fisica: 8
und selbe schließen, wobei ihn die tödliche Kugel traf. Das Trachtenfest war damit gestört und der Zug löste sich aus. Nach dieser ersten Probe ließen jedoch die Faszisten von ihren Gewalttätigkeiten nicht ab. Sa räumten sie unter anderem das Cafe Kuffeth und terrorisierten die Stadt, bis sie von Carabinieri — man wußte wirklich nicht, ob es sich um ein Ehrengeleite oder um einen regel rechten Abschnb handle, eher schien einem das erster'e — zum Bahnhof gebracht wurden, wo sie in einen Zug einstiegen

, aus welchem sie dann noch Revolverschüsse gegen das herumstehende Volk abgaben. Im ganzen gab es einige vierzig mehr oder weniger schwer Verletzte. Es ist wirk lich ein Wunder, daß nicht ein viel größeres Un glück geschehen ist. Die bodenständige Bevölkerung Südtirols, welche unwillkürlich das Gefühl und den augen scheinlichen Eindruck hatte, daß weder das aus- gebotene Militär, noch die Carabinieri — den Bozner Wachleuten war nahegelegt worden, nicht in Uniform zu erscheinen — sich der Pflicht für die Aufrechterhaltung

auszuhalten. Ein Redner hat anläßlich der Pro testkundgebung, welche Montag nachmittags am Vtehmarktplatze in Bozen stattsand, ganz richtig gesagt, daß man auch aus Bozen noch die Fas zisten mit nassen Felzen hätte davonjagen kön nen. Derselbe Redner erzählte, daß ein 73jähri- ger Greis unter den Augen der Carabinieri miß handelt worden sei und erhob gegen den ersten Staatsanwalt in Bozen Dr. Gilli, die ungeheure Anklage, daß Individuen, welche Sprengmittel mit sich trugen, dem Staatsanwalt übergeben

schließlich an das „hochzivilisierte deutsche Volk" die eindringliche Mahnung, die Ruhe zu bewah ren und sicherte eine strenge Untersuchung und gerechte Ahndung der vorgekommenen Verbre chen zu. Es war dies die erste Kundmachung eines italienischen Regierungssunktionärs, welche nur in deutscher Sprache erschien und auch im deutschen Bozen gedruckt war. Na türlich gab diese Kundgebung des Generalkom missärs der Bevölkerung allenthalben zu sehr bis sigen Bemerkungen Anlaß. Des Abends hatten Carabinieri

17
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1928/20_01_1928/ZDB-3091117-5_1928_01_20_2_object_8505758.png
Pagina 2 di 16
Data: 20.01.1928
Descrizione fisica: 16
, innerlich den beißenden Scherz macht: so hoch liegt der D . . . in Ita lien! Aber ist damit viel gewonnen? Wenn auf der andern Seite sogar das Herz?2esu-Lied als irridentistischer Gesang bezeichnet wird? Wenn in einer Berggemeinde, wo die Glocken weihe stattfinden soll, die Carabinieri erschei nen, die Glocken besichtigen und daraufhin das Fest verbieten, weil auf diesen Glocken in deutschen Worten der Vers zu lesen ist: „Hilf uns all in diesem Jammertal!"? Klein scheinen diese Dinge, aber daneben gibt

es große und schwere. Da sind im Herbst 1925 in einem Wirtshaus bei Bozen 30 junge Leute beisammen gewesen. Die Zusammenkunft wurde bekannt. Die Carabinieri zogen mit einer Armee auf und alle wurden verhaftet. Dreizehn Monate hat man die Leute im Kerker behalten. In Verona wurden sie dann samt und sonders frei gesprochen. Namenloses Leid hat während der Haftzeit die Familien erfaßt. Einer dieser Leute war ein Familien vater. Seine Frau hatte in der Zwischenzeit die ganze Last der Erhaltung der Familie

zu tragen: da sie ein Kind erwartete, fiel es ihr schwer genug. Als das Ereignis endlich kommen sollte, wollte es das Unglück, daß eins der Kleinen Kinder plötzlich krank wurde und starb, in den Tagen der Niederkunft der Mutter. Der Vater, ohne jeden Grund im Gefängnis, bittet, doch am Begräbnis des Kin des teilnehmen zu dürfen. Er bekommt den Bescheid, man wolle ihm die Gnade gewähren, jedoch müsse er im Leichenzug zwischen zwei Carabinieri (!) gehen. Der Vater zog es vor, unter diesen Umständen lieber

. Ja, als beispielsweise in Jnnichen mehrere Familien sich zusammentaten, um ihre noch nicht schulpflichtigen Kinder beaufsichtigen zu lassen, trieben die Carabinieri die Kinder auseinander und mißhandelten die beaufsich tigende Frau und führten sie mrhaftet nach Welsberg. Erbarmungslos wird selbst der Kantpf geführt gegen den häuslichen Unterricht, gegen den Privatunterricht. Die Geschichte des Kampfes gegen diesen häuslichen Unterricht ist etwas Einzigartiges in der Geschichte un seres Jahrhunderts und der Mut

18