2082 Einen prüfenden Blick, dem man es ansieht, daß er von Jugend an geübt ist, Soldaten zu mustern, wirst der General auf die Carabinieri- Ordonnanzen und auf die Wachen. Die echt kriegerische Haltung des schleswig-holstein'schen Veteranen ent¬ lockt dem Musternden auf einen Augenblick ein zufriedenes Lächeln; er sagt in ge¬ brochenem Deutsch dem Soldaten ein paar freundliche Worte, die aber keinen sonder¬ lichen Eindruck
, noch nicht hier? — Ich liebe das Warten nicht. — Man hat ihnen doch meine Botschaft richtig überbracht?" Ein schadenfrohes Grinsen gleitet über die Gesichter der römischen Carabinieri, und Einer derselben antwortet, die Hand an den breiten Hut legend: „Zu Befehl, Excellenz. Die Botschaft ward von mir zwar genau bestellt, die Herren aber ant¬ worteten, zur Zeit der Siesta seien sie nicht gewöhnt auszugehen, morgen sei auch noch ein Tag, und da wäre
fort, den ihnen wenig zusagenden Auftrag auszu- führen; unmuthig über die Zögerung ging der General wieder in sein Zimmer zurück, um dort, bei seiner rastlosen Thätigkeit, die Zeit des Wartens durch irgend eine nütz¬ liche Beschäftigung auszufüllen. Höhnisch lächelten die Carabinieri einander zu, und im Geheimen machte einer der Kerle hinter dem Rücken des abgehenden Generals eine spottende Bewegung mit dem Finger an der Nase