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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 24
Data: 01.01.1885
Descrizione fisica: 24
sehnend, plan- und ruhelos in der Welt umher und suchen sich. Wo sie sich fänden, vereinigen sie sich wieder. Er hätte seine Hülste auch ge funden; sie aber hätte ihn, den Baumeister Bruno Waldensels, nicht als ihre andere Hälfte anerkennen wollen. Der Kalender wies auf den 21. D-zember 1633. Müde setzt sich Brnno aufs Sopha und stützt den Kopf auf die Hand. Seine große Dogge lagert sich zu seinen Füßen und schaut ihn mit ihren klugen Augen an „Jetzt sind wir wiedermal ganz allein, Nero', unterbricht

Bruno das Schweigen. Nero richtet sich auf und legt den Kopf auf feines Herrn Knie. Dieser streichelt ihn mechanisch mehrmals und versinkt in Nachdenken Ringsum ist es lautlos still, nur ein leises Ticken des Regulators an der Wand klingt melancholisch eintönig zu ihm herüber. Plötzlich wird es laut im Zimmer über ihnen. Kinderjubel ertönt, und es scheint, als wird getanzt da oben — wohl um den Weih nachtsbaum, der heute geplündert werden soll. Nero springt auf und gibt seine Mißbilligung

über diese Störung zu erkennen. „Recht so, Nero', ruft Bruno und steht gleichfalls auf, „mache Lärm, es ist zu still hier, zn - Werde mir lieber Licht und Cigarre anzünden; vielleicht komme ich dann auf andere Gedanken.' Die Lampe brennt. Bruno geht zum Cigarrenschrank. „Wo dlieb denn meine Spitze?' brummt er und fängt an zu suchen: im Schrank, auf dem Sekretär, Tisch. Spind, auf der Kommode -- nirgends ist sie zu sehen. Bruno wird ärgerlich, sehr natürlich. Vielleicht liegt sie in der Kommode? — Er zieht

war! Seitdem ist er ein mürrischer, einsilbiger Junggeselle geworden. Ä betrachtete immer noch das Bild, als an die Thür geklopft- wurde. Hastig hauchte er einen Kuß auf dasselbe und schloß es in die Kommode. »Guten Abend, Onkel Bruno', rief eine helle Kinderstimme, „aber Nkro, renne mich doch nicht um. 'S ist ja gut — ruhig! — Onkel Bruno, Mama läßt Dich bitten — nein, nein, nicht zum Punsch, Du bekommst keinen, ja, so hat sie gesagt; sie will Dich nur in einer sehr dringenden Angelegenheit sprechen

, und ich soll Dich gleich mitbringen — Dich auch, Nero. Nachher könnt Ihr wieder gehen, oder Nero kann auch da bleiben.' — „Was gibt's?' fragte Bruno, als er in seiner Schwester Wohnung eintrat. Nachher davon. Tritt nur erst ein! Die Gäste sind schon da.' „Ich danke. Bitte, sag mir zuvor . . .' „Wohlan, so höre Alles scsort! Frida ist hier.' Ueber Brunos Gesicht zuckte es eigenthümlich. „Wenn Du mir weiter Nichts mitzutheilen hast, Schwester, so leb wohl.' »O doch, höre noch eins! Es ist nicht mehr die übermüthige uod

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 12.06.1889
Descrizione fisica: 10
. ZUM Alldevlttv eines Märtyrers. Meran, 11. Juni. „I7t l^usm clemcntissime et citra sauFuinis ekusionem puoiretur' steht in dein Urtheile des Jnquisitionsgerichtes geschrieben, durch welches dem Philosophen von Nola, Giordano Bruno, die Gnade widerfuhr, ohne Blutvergießen, von dem Qualme eines Scheiterhaufens erstickt, sein vielbewegtes Leben aushauchen zu dürfen. Er starb als Held, den man, obgleich er Gott in sich, um sich, allüberall fühlte und dachte, um der Gottesidee willen zum Schauertode der Flammen

verurtheilte. De Sanctio sagt von den Schriften Bruno's: Beim Lesen derselben fühlst du dich näher bei Gott, du hast es nicht nothwen dig, dich zu fragen, gibt es einen Gott, was ist Gott, denn du fühlst ihn in dir und bei dir, in deinem Gewissen, in der Natur. Bruno, der zu Ende des 16. Jahrhunderts Italien. Frankreich, England, Holland, Deutschland, Oesterreich durch wandelte, war seiner Zeit uni Jahrhunderte voraus geeilt, er ahnte voraus all' das, was Galileo, Kant, Laplace, Herschel, Leverrier

den Gönner Rasaelischer Kunst zum Entschlüsse trieb, Bruno, der in Italien Anhang gewann, unschädlich zu machen, allein es gibt keine Rechtfertigung für die That der Verurtheilung. Bruno's Leib, Bruno's lebendiges Wort konnte man vernichten, nicht aber seinen Geist, seine Gedanken, die heute noch fortbe stehen, bestimmte Formen angenommen und zum Geineingut des gebildeten Europa geworden sind. Was nützte es dem Papste, am 9. Juni ds. Js. die Kirchenthüren in Rom versperrt gehalten, den Va- tican

der freien Denkart an, daß heute die ganze gebildete Welt auf Seiten des Gedankenheros Bruno steht. Der Papst — so schreibt eine italienische Zei tung — habe vor nicht allzulanger Zeit bei der Redigirung des Verdammungsurtheiles der Werke des Roveretaner Philosophen Rosmini auf die Be merkung des vortragenden Prälaten: „daß die ita lienischen Priester nicht mehr lateinisch zu schreiben wissen' bemerkt: „Leider verstehen sie nicht einmal mehr die italienische Sprache.' Wir glauben: das Papstthum versteht

der Dinge sv fruchtbaren Boden finden, daß der Untergang der römischen Dogmatik die nöthwendige Folge ist. Hoffen wir, daß der Umschwung sich durch vom Oberhaupte der Katholiken selbst ausgehende Re formen vollziehe. Dessen aber möge das „alte' Rom versichert sein, daß die Zeiten vorbei sind, in welchen in Europa um einer abweichenden Gottes anschauung halber Märtyrer geschaffen werden konnten. Giordano Bruno hatte Recht, als er bei der Urtheilsverkündigung sagte: „major torsitans cum timore seatentiam

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Tiroler Stimmen
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Pagina 2 di 19
Data: 15.02.1890
Descrizione fisica: 19
nach Steindorf, und eine Kundmachung des Landesvertheidigungs-Ministeriums, be- Leib Christi impunamente ißt und trinkt, ißt und trinkt sein eigenes Gericht." Was würde Fräulein Amara sagen, wenn wir ihrem Beispiel folgen und z. B. ihren Liebling Gior- dano Bruno der Kürze halber „Guano Bruno" nen nen wollten? Denn Bruno ist wirklich ihr Liebling. Sie schwärmt für ihn. Von den 25 Seiten ihres römi schen Berichtes sind 10 seiner Verehrung geweiht. Ihre „Geschichtsquellen" sind die Festberichte

Wicht von Bruno ist fürwahr im versiossenen Jahre mehr als genug ge priesen und verhimmelt worden, und die katholikenfeind liche Presse hat sich dabei vielfach ein Sittenzeugniß ausgestellt, das ihrer würdig war. Wundern müssen wir uns aber doch ein wenig, daß die „Deutsch-evan gelischen Blätter, Zeitschrift für den gefammten Be reich des deutschen Protestantismus", die Brunofeier noch bis an das Ende des Jahres verlängerten, während doch die „Kreuzzeitung" und mit ihr viele angesehene deutsche

*) Protestanten gegen diese Feier laute und ent schiedene Verwahrung eingelegt haben. Wahrhaft komisch wirkt es vollends, wenn Fräulein Amara sich zwischen hinein doch zu dem Geständniß gezwungen sieht: „Dort *) Auch der „österreichische Protestant", welcher uns zur Verfügung gestellt wurde, verurtheilt die »Lobhudelei" des eoan gelischen Bundes und anderer Protestanten gegen G. Bruno und seine Verehrer auf das Schonungsloseste. Die Red. d. ,91. T. St." (in Genf) gewahrten die ernsten Protestanten

unter den italienischen Flüchtlingen bald, daß er (Bruno) kein Gesinnungsgenosse von ihnen sei, und er floh gern den düstern Ort", und wenn sie schließlich „scheidend von ihm, den nur Mißverstand zu einem Blutzeugen unseres Herrn stempeln kann oder zu dem Messias des zwan zigsten Jahrhunderts, und der doch sein Stück Geistes arbeit für die moderne Welt vollbracht hat", ein Bruno- Sonett aus Carriere abschreibt. Wozu so viel Lärm für nichts, Fräulein Amara? An den Bericht über, die Bruno-Feier reiht sich ein ebenso

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 15.06.1889
Descrizione fisica: 8
«», viaouferipte sich! zurückgestellt. — Juf ertiouS-Sebllhr für die 4spaMge Petitzeile oder bereu Raum S kr. für eiu-, 7 kr. für zwei» mU> 9 tt. sie dreimalige «wrtickuug. Bei griißeru Iusertioueu eutfprecheuder Rabatt. — Zur veauwvrtuuo eveut «lufrageu wird die letreffeude Freimarke erveteu. M48. Bozen, Samstag, 15. Juni 1889. XXVIIl. Jahrg. Giordano Bruno und die „Mer. Zeitung.' Da hört doch Alles auf, wenn man es wagt, mitten in Tirol dem Publikum einen solchen Artikel zu bieten, wie es die „Meraner

Zeitung' in Nr. 133 unter der.Bezeichnung ».Zum Andenken eines Mär tyrers' thut. Sie nennt Giordano Bruno einen Märtyrer, der um der Gottesidee willen verbrannt wurde. Sie nennt ihn einen Helden; beim Lesen semer Schriften fühle man sich Gott näher, man fühle ihn in sich und in der Natur. Er habe den Gottesbegriff seiner dogmatischen Hülle und Zieraten entäußert, weil er verstand, daß ein dogmatischer Gottesbegriff, wie wir ihn aus dem Oriente überkommen hatten und wie ihn Rom als Grundstein

und schmutzigsten unter den gemeinsten und schmutzigsten Schriftstellern seiner Zeit.' Ist es der »Mer. Ztg.' unbekannt, daß Giordano Bruno ein Pantheist war, der selbst vom Ketzer Calvin aus Genf vertrieben wurde, weil „er mit der Läugnung des persönlichen Gottes ein verwegenes Spiel treibe?' In Helmstädt in Deutschland wurde er als sittenloser Mensch und Gottesläugner von einer lutherischen Be hörde excommunizirt. Selbst den Lutheranern war das, was er lehrte und that, zu arg, obwohl er sonst Luther

über alles pries, ihn den Größten der Großen nennt, den ^Erlöser der Wenden neuen Herkules. Der Papst ist ihm:«der Tyrannen-Vikar der Hölle, eine blutdür stige Bestie; der Hölleuhund mit drei Köpfen ü. s. w. Er preist Luther, daß er die Adeligen auffordert, die Hunde und wilden Bestien der Bauern zu vernichten; er nennt das deutsche Volk das S ch w e i n d e r S ch w e i n e. So grob Giordano Bruno gegen das Volk war, so speichelläckerisch war er gegen die Großen. Die blut dürstige Königin Elisabeth

aber später eingestehen, daß er.den „Arianismus (!) ver theidigt' habe (e5. Berti, vooum. Xl. 28, XIII. 45). In seinen Schriften bezeugt Bruno selbst, daß er ein Heuchler gewesen, und sucht sich in seiner Charakter schwäche und Kurzsichtigkeit durch die Behauptung zu entschuldigen, er sei „zur Heuchelei gezwungen' worden (Oxere 6i 6. Bruno, eä. ^sßner, 1830. II. 314). Ferner ist bekannt, daß G. Bruno, nachdem er jahre lang sein heuchlerisches Lügenhandwerk im Orden fort zutreiben verstanden, schließlich

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 4
Data: 08.06.1889
Descrizione fisica: 4
» mit poübezu»: Ganzjährig 1* % - »*. Halbjährig « st. - kr. vierteljährig ü st. - fv «Sonnement- nimmt Me Merer»s-Nuchh«ndr«ng t« An«s-r«ck- Museumsstraße Nr. v, entgegen.-- ZettnngSbestellungen «nd Zuschriften erMttt «an stch srankirt; unverstrgelte Retlamationen wegen nicht erhaltener Nummer* 5lnd nortoft^. ^ Manuskripte «erden nicht zurückgestellt AHift Jahrgang XXIX. Wedardus Samstag 8. Juni 1889 Giordano Bruno. In diesen Tagen feiert das ungläubige Rom, das heißt jener Theil der römischen Bevölkerung

, und zwar aus Bruno'S eigenem Geständniß, z. B. (ok. Berti, Docum. int. a. G. Bruno, XI. 28), daß er schon vor seinem 18 Lebensjahre das Grunddogma der christ lichen Religion von der allerheiligst n Dreifaltigkeit in Zweifel zog und sich dennoch in seiner Charakterlosigkeit zum Priester weihen ließ. Ebenso wiffen wir nicht nur, daß er ein gewiffes Talent für Poesie besaß, sondern auch, daß dasselbe sich schon frühzeitig in der Richtung einer „selbst für rohe Naturen unge nießbaren" cynischen Komik verirrte

. Sein „Candelajo“ und der berüchtigte „8paccio“ liefern dafür den sprechendsten Beweis. Daß er als Priester fortfuhr, nicht etwa „gegen Aristoteles", sondern gegen fundamentale Dogmen des Christenthums aufzu treten, bezeugen alle seine Biographien einstimmig. In einem daraufhin angestellten Verhör suchte er sich anfangs durch Lügen zu retten, mußte aber später eingestehen, daß er „den Arianis mus (!) vertheidigt" habe (ok. Berti, Oeoum. XI. 28, XIII. 45). In seinen Schriften bezeugt Bruno

selbst, daß er ein Heuchler gewesen, und sucht sich in seiner Charakterschwäche und Kurzsichtigkeit durch die Behauptung zu entschuldigen, er sei „zur Heuchelei gezwungen" worden (Opere di G. Bruno, ed Wagner, 1830. II. 314). Ferner ist bekannt, daß G. Bruno, nachdem er jahrelang sein heuchlerisches Lügenhandwerk im Orden fortzu treiben verstanden, schließlich doch zum zweitenmal eingekerkert, zum zweitenmal entsprang, und nunmehr als Apostat ein vaga- bundirendes Leben begann, wie kaum jemals ein „Dichter

die Schweiz, noch Frankreich, noch England, noch Deutschland verstanden damals die Verdienste jenes Mannes zu würdigen, der nachträglich eine so hohe Bedeutung erlangen sollte. In Venedig soll Bruno eine Zeitlang den Wunsch geäußert haben, stch mit der katholischen Kirche „wieder auszusöhnen". Ins Herz eines Unbrrechrnnbaren schaut die Geschichte nicht. That sache ist, daß sein Gastfreund Macenigo ihn daselbst bei der In quisition „wegen zahlreicher Häresien" verklagte. Zur Rede ge stellt, läugnet

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 14
Data: 01.09.1885
Descrizione fisica: 14
für meine schwachen Verdienstemein Herrl ich danke Ihnen.' - i - . Langsam setzte sich der Zuo> in Bewegung. Als man sich der Charitü näherte, zwangen einige flehende Worte, welche die Frau an die Träger richtete, diese, still zu halten. Bruno, fragte nach ihrem Wunsche und erfuhr, Laß sie nicht in ein Krankenhaus gebracht sein wollte, sie bat,' man solle sie in ihre eigene Wohnung tragen,, die sie mit zitternden Lippen nannte. Bruno wies die Träger trotz ihres Murrens an, die Bahre weiterzuschaffen

, - In einem der grö ßeren Häuser der Pyilippstraße, welche mit dem sogenannten ' „Cömmunicationsweg' die Verbin dung zwischen der Louisen- und Friedrichstraße bildet, ging es vier enge und mit jedem Absatz steiler werdende Treppen hinauf. Die Träger keuchten unter ihrer Last, und murmelten Worte zwischen den Lippen, die weder für die Gerettete, noch für Bruno schmeichelhaft klangen. Aber das kümmerte ihn wenig. Er gab in ruhigem, besonnenem Ton seine Befehle und traf die nöthigen Anordnungen. Als die Frau

in dem ärmlich ausgestatteten, nach dem Hofe gelegenen Zimmer, das sie als ihre Wohnung bezeichnet hatte, auf einem dürftigen Bett niedergelegt war, schloß sie die Augen wieder, als ob eine dumpfe Betäubung sich ihrer bemächtige. Während nun Bruno noch um sie beschäftigt war und mit einem Tuche die feuchte Stirn der Frau zu reiben begann, sägte'einer von den Trägern, ob sie- hier noch lange warten sollten, bis man sie ab- lohne^ v Bruno mußte sich einen Augenblick be sinnen, ehe er antworten konnte

', von dem man nicht satt wird ' Bruno schnitt die weiteren Redensarten ab indem er den beiden Männern je ein Geldstück gab, dessen Werth ihnen offenbar unerwartet kam. Sie gingen mit einigen entschuldigenden Worten hinunter. ' . ^ Als Bruno allein war, lächelte er leise vor sich hin. Es fuhr ihm durch den Sinn, was Fritz Schilling Wohl gesagt hätte, wenn er ge sehen, wie die beiden letzten Thaler aus seiner

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Tiroler Stimmen
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Pagina 2 di 4
Data: 24.06.1889
Descrizione fisica: 4
ein Schreckensregiment ohne gleichen inaugurirt haben. Ausland. Italien. Aus Rom, 21. Juni, wird auswärtigen Blättern gemeldet: Statt der Form eines Rundschreibens an die Mächte über die Giordano Bruno-Jeier ist vom hl. Vater die Form einer Enzyklika Urbi et Orbi über diesen Gegenstand ge- wählt worden. Der Papst ist seit etwa acht Tagen mit der Ausarbeitung derselben beschäftigt. Soeben legt er die letzte Feile an. Er behandelt die Feier nicht nur vom katholischen, sondern besonders vom allgemein christlichen

auch öffentlich zur Anzeige. Pusterthal, 21. Juni. (Das „Bötl") tischt in jüngster Zeit mit Vorliebe aus der Wiener Küche auf, also was Feines — für liberale Mägen nämlich, uns Pustrern aber ist das lauter Brei. Wurde früher die Beraubung des Papstes als völker rechtlich hingestellt, so in der letzten Nummer die Satansfeier in Rom verherrlicht. Natürlich, das waschechte liberale Winkelblatt mußte den großen Judenzeitungen offiziell nachhumpeln. Wer war Giordano Bruno? Ich wette tausend gegen eins, Herr

Redakteur G. Mahl wußte bis zur Stunde rein nichts, mag in Mayr oder Brockhaus sogar den Namen überschlagen haben, weil er bisher nicht Trumpf war. Doch jetzt wird's licht im Redaktionsbureaux: „Bruno war einer der größten Philosophen aller Zeiten", was besonders der Dichter Göthe anerkannt habe (wo? zitiren!), „er war kein Gotttsleugner; sein Ver brechen bestand darin, seiner Zeit vorausgeeilt zu sein" und des wegen Verbrennung durch die Inquisition. So die Wiener Fabrik G.; aus der eigenen Retorte

ist der „Spiritus schon längst zum Teufel". Der richtige Bruno aber war dreimal abtrünniger Mönch, Häretiker, Sodomit, bei Lutheranern und Kalvinisten gleich verhaßt, der als „großer Denker" Plato und Aristoteles Esel und Narren, Christus einen Zentauren schimpfte. Sehen Sie gefälligst im Konversationslexikon nach, was diese Namen heißen! Nicht die Inquisition, sondern das damals geltende Staat-recht hat Bruno verbrannt, grad so wie das heutige Recht den Mörder Pokorny aus Bruneck gehenkt hat. Melken Herr

Redakteur sich das und eS fällt Ihnen nicht mehr auf dann. daß Bruno „blos seiner Meinung wegen" verbrannt morden sei; Bruno und Pokorny hatten doch auch Thaten. Diesem wäl- schen Hallunken ein Monument errichten, ist nun dem „Bötl" ganz recht, eS sei „nicht soviel Beranlaffung sich aufzuhalten, sollte man meinen", dagegen fein sind eben „klerikale Schmerzen . Wirklich sehr gut. Wenn der Ex-Bürgermeister mit der Wasserleitung fertig wird, dürfen wir erwarten, Herr Mahl werde dann auch dem Reischacher

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 20.06.1889
Descrizione fisica: 8
Schmerzen'. Darm wird es den katholischen Blättern sehr verübelt, daß sie in dem Giordano Bruno-Spektakel, durch den in den letzten Pfingsttagen die ewige Stadt geschändet wurde, einen grpßen sakrilegischen Frevel erblicken. Es wird ihnen „Wuth und Geifer' vorgeworfen, weil sie den Muth hatten, mit kräftigen Worten gegen dieses neueste Attentat der Freimaurer und ihrer Knechte gegen Gott und seine Kirche zu protestieren. Der ganze Artikel ist voll von Unwahrheiten und dummdreist^.:' Verdrehungen

wegen, unter dem der „P. B.' seine Leser hat, und das durch derartige Schwefeleien kläglich in die ^rre ge führt wird. ^ Der „P. B,' sagt gleich Eingangs von seinem Helden und Schützling Giordano Bruno: „Bruno ist einer der größten Denker aller Zeiten, einSchtiftsteller von hervorragendem Rang und wenn er auch kein guter Christ und kein orthodoxer Katholik war. so kann man ihn doch nicht als Antichrrsten und Gottesleugner bezeichnen außer man wollte der Wahr- W Gewalt anthun. Trotzdem, ließ

zu Ende. Sein Stolz, seine Gewalthätigkeiten und sein ärgerlicher Lebenswandel nöthigten ihn, sich nach Deutschland zu flüchten. Doch die ° Universitätspro fessoren von Marburg, wo er sich einige Zeit -aufhielt,^verab schiedeten ihn durch einstimmigen Beschluß ob sräuas <zausas (d. h. wegen schwerer Vergehens wie daÄ lateinische UniversitätD- dekrst !?om 31. Juli 1586 lautet. Uach Wittmberg verschlaget, welches damals als der Mittelpunkt des'Protestantismus galt, ver blieb Giordano Bruno zwei Jahre

qm 17.'Februar 1600 an ihm vollzogen. Er starb ohue Reue mit finsterer Miene, das ihm dargereichte Crucifix von sich weisend. Und diesem Menschen, der seinerzeit vön Calvinem, Luthe ranern und Auglikaueru, kurz fast überall, wo er nur hinkam, .davongejagt wurde , wegen seiner verderblichen Grundsätze und seines ^sittlichen Lebenswandels — diesem'ersteht .ein Anwalt im „Pusterthal.e.r Boten.' ' , « Nach-dem^,P. A.' ist Giordanv Bruno „einer der größ te« Denöer. allev Zeiten' und „keineswegs ein Anti christ

und GottesläuKNer.' Wir wollen sehen! Jeden Baum erkennt man ja. an seinen Früchten; und so werden uns die Früchte auf schriftstellerischem Gebiete, die Bruno getragen, belehren, was wir von dem'„größWDenkerMer Seiten', deck „Märtyrer des freien Gedankens' zu-hätten' habe^?.- Seme Ko mödie vom eanäslsjo, feine Abhandlungen 6sZIi «roiol-kAori tmd Labala M oaVallo sind, gelinde gesagt, w'ah re'Sih mutz hau fen von Zoten. ,Z wird von einer liberalen römischen Zeitung eine „Schweinerei' genannt. Der liberale ita

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 29.08.1885
Descrizione fisica: 12
, sind vom Uebel. Also Du mußt Dich ganz auf Freundschaftsbesuche beschränken?' - ^ — „Leider — „Oder auch zum Glück; ich rathe Dir ^ so selten wie möglich zu ihr zu gehen, wenn Dw daran liegt, über Jahr und Tag mit ihr vor den Traualtar zu treten—' «Lieber Fritz, bist Du toll!' siel Bruno geheim gehalten werden soll, ich finde beim ^besten Willen keinen —' „Zunächst sind wir beide noch sehr jung,' sagte Bruno seufzend. ^ ^ „Jung gefreit hat Niemand gereut,' warf Fritz unerschütterlich

ein, „aber .weiter Ä „Helenens Vater wünscht, ..daß sie ^einen Juristen hcirathet^ ^ ^ - „Diesen Wunsch solltet Ihr eben deßhalb sobald als möglich in das Reich der unerfüll baren verbannen, durch Warten wird er nur genährt —' ' ^ „Und dann', fuhr Bruno etwas gedehnt fort, „sind meine Einnahmen denn doch derartig gering —' - ' ^ - „Das also ist des Pudels Kern', lachte Fritz, „ein Grund, der sich hören läßt. Rund heraus: wie viel Patienten haben Dir ihr lei dendes Ich anvertraut?' . ^ „Fünf', sagte Bruno kleinlaut

— ' ' .-k. nk Dir daS Sl^ unwillig em. . - ! „Keiuegswegs', fiel Bruno ein, „es sind „Möglich', erwiderte der Andere Phlegma-! ausschließlich Handwerker, arme Leute, die keinen tisch, „und nun setze mir doch einmal die Gründe lArzt bezahlen können —' auseinander, warum Eure Verlobung eigentlich' „Und Deine Hausklingel des Nachts mit um Grundsätzen blühen wl H iwxöäiwölltum äinms Also » bekan^ ^ neunzehnten Jahrhundert bekann. Prosaische Geldmangel hat dies? . lobung in's Leben gerufen. Uns sichten für die Zukunft

? S' nÄ ... Kurst Du heirathen können. „Das weiß die phytische 9^- . »Also eine Verlobung aufs eme Fahtt in's Blaue. Das I kannte einmal einen jungen bis zur Zeit seines unbesoldelea » heimlich verlobte und dem -^ er mitten im chamen saß, ring mit dem gütigen AnheimM«-^', gefalligst anderweitig darüber Aerntste fiel ails purer Herzlosigkeit durch und hatte M ^ ^ -Äamage zu gleicher Zeit.'. . ^z F „Deine Beispiele sind toMG warf Bruno ungeduldig ein-. „Leider', seufzte der Mere.

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 01.08.1887
Descrizione fisica: 4
wie in fieberhafter Erregung. Mit ängstlichen, besorgten Blicken betrachtete sie Lili, während der SanitätSrath nachdenklich und tief- sinnend vor sich hin sah. Dann trat er plötzlich zu seiner Tochter heran und flüsterte derselben etwas ins Ohr. Ein Heller Schein überfluthete das Antlitz Lilis. Sie nickte dem Vater verständnisvoll, freudig zu und umschlang dann liebkosend sanft den weißen Hals der Freundin. „Dora, liebes, einziges Dorchen", flüsterte sie, „war das nicht Bruno — Dein Bruno?" Dora schrak zusammen

, als erwecke man sie aus einem Traum. Wie geistesabwesend starrte sie Lili an und ant wortete nicht. „So sprich doch nur ein einziges Wort, meine Liebe", bat Jene von Neuem, „es muss Dein Bruno gewesen sein — der Herr dort unten auf der Bühne — im schwarzen Rock — der Dichter dieses reizenden Stückes!" Eine Fluth von Thränen brach als Antwort aus den großen dunkeln Augen DoraS hervor — weinend ganz die Hälfte des Monddurchmeffers in den Schatten zu stehen. (Raubanfall.) Am Freitag vormittags

.) Der Postdeftau- dant Zalewski hat, wie man der „N. Fr. Pr." aus New-Aork berichtet, vor dem Bundesrichter die Er klärung abgegeben, dass er freiwillig nach Oesterreich zurückkehren wolle, um hier vor Gericht gestellt zu werden. In Folge dessen wird nach dem Eintreffen barg sie ihr Haupt an der treuen Freundin Brust ua flüsterte schluchzend: „Ja — er war es — BrunoBruno!" „Dachte ich mir's doch", murmelte der Rath w seinen Bart und strich sich mit der Hand einige Male über die Augen. „Es gibt

ist. Ich muss ihn kennen lernen — D«ae Bruno." Endlich wehrte Dora ab. „Nenne ihn nicht so", sagte sie hastig und ra> athmend. „Er ist mir ein Fremder geworden, unje Wege haben sich getrennt — sprich mir nicht oey von ihm. (Fortsetzung folgt.)

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 27.06.1887
Descrizione fisica: 4
anzuerkennen, welche Ihren persönlichen Tugenden gebührt wegen des wichtigen Einflusses, „Das arme, arme Mädchen," murmelte er leise, aber doch so laut, dass der Beamte es zu hören ver mochte. — fort — aus diesem Hause," rief dann Dora plötzlich, „wir wellen gehen — gehen —" Und hierauf eilte sie so schnell hinweg, dass der Schutzmann ihr kaum zu folgen vermochte. XII. „Endlich, endlich, Bruno, sehe ich Dich einmal wieder! Seit mehreren Wochen schon habe ich Deine Gesellschaft ganz entbehrt, und wer weiß

, ob ich Dich in meinem Leben überhaupt noch einmal erblickt hätte, wenn ich Dich nicht endlich heute in Deinem Bau auf gesucht haben würde!" Mit diesen Worten begrüßte Alfred Sterneck den Jugendfreund, als er dessen elegant möblierte Zimmer betrat. Aber er erschrak, und sein heitere- Gesicht legte sich in ernste Falten, als er bemerkte, dass Bruno Herting sich während der Zeit, da er ihn nicht gesehen, auffallend verändert hatte. Wo war die Lebenslust und Lebensfreude, welche ehemals auf dem hübschen Antlitz Herting

. „Wie, Bruno," setzte Alfred in verändertem Tone seine Rede fort, „Du findest nicht einmal ein Wort zu meiner Begrüßung?" „Verzeihe mir, Alfred," entgegnete Herting mit umflorter, matter Stimme. „Du siehst einen Menschen vor Dir, dem alle Lebenslust entschwunden, der binnen wenigen Wochen zu einem melancholischen Träumer, einem Pessimisten geworden ist. Ach, Freund, wieviel Lug uud Trug gibt es doch in der Welt!" „Mein Gott, was ist denn nur geschehen?" rief Sterneck bestürzt. „Wodurch bist Du so völlig

um- gewandelt? Du, der mir so oft Vorwürfe wegen meine- melancholischen Temperaments gemacht, Du, der San guiniker pur exeeüeucö — ein Pessimist?" Er ergriff besorgt des Genossen Hand und ließ sich nach einer stummen Aufforderung Bruno- an dessen Seite nieder. „Willst Du nicht Vertrauen zu mir haben, Freund?" fragte er bewegt, „und mir offenbaren, wa- Dich be drückt, wa- Deine Seele verfinstert?" auf der Tagesordnung. Eine lebhafte Debatte entwickelte sich über die Frage ob vor Einführung der Konsumsteuer

die Vorschrift über die Sperr- und Polizeistunde seit der bezüglichen kreisamtlichen Kund machung vom Oktober 1855 an vielen Orten in Vergessenheit gekommen ist, und dass in Betreff der Aufrechthaltung der mit dieser Vorschrift bezweckten Ordnung von Seite der Gemeinden ungleich vor- Bruno schwieg einen Augenblick, dann rief er plötzlich in leidenschaftlichem Schmerz: „Vermagst Du Dir die Gefühle einer Menschenbruff auszumalen, deren schönste Hoffnungen vernichtet, deren heiligste Empfindungen tödtlich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 11.08.1887
Descrizione fisica: 4
gegen die tschechischen Forderungen Front. Eo schreibt die „Salzburger Chronik": Um der Ge rechtigkeit willen muss man alle Anmaßungen der einen oder andern Nationalität energisch zurück weisen. Wenn der Unterrichtsminister die Auf- Mt ungleichen Waffen. Original-Roman von JvliuS Keller. 171. Fortsetzung.) (Nachdruck untersagt.) Tags darauf war Bruno wieder in das Haus des Rathes gekommen, um noch einmal mit ihm in aller Ruhe zu sprechen ; das Beisammensein der beiden Herren hatte ein Band der höchsten gegenseitigen

Achtung, ja Zuneigung um sie geschlossen. Bon dieser Stunde an verkehrte Heuing regelmäßig im Hause des Sanitäts raths und ward von diesem stets außerordentlich freundlich Empfangen, Wie hoch der Verkehr mit dem über Alles Seliebten Manne Dora beglückte und wie beseligt Bruno sich fühlte, erlässt man uns wol, zu schildern. Bereits am dritten Tage seine- Verkehrs im Wal- bener'schen Hauses erschien Bruno in Begleitung seiner Taute und seines Onkels. Langsam und zaghaft, aber mit feierlichen Mienen, Arm

vorzusetzen. Oder hätten Sie andere Wünsche? — Vielleicht —" „So schweige doch!" raunte Rosalinde ihrem rede» lustigen Gatten zu, „meinst Du, dass ein Kalbsbraten die junge Dame lockt oder mit uns versöhnt? — Sit: werden kommen, Fräulein Dora, nicht wahr? — Auch der liebe, kleine Bruno — verzeihen Sie mir, aber ich nenne ihn immer noch den kleinen Bruno — auch dev wird dort sein — also nicht wahr —?" „Gut, ich nehme ihre freundliche Einladung an,^ entschied sich Dora schnell, während Schweigert

vor sich hinbrummte: „Der Bruno wirkt besser als der Kalbsbraten!" Unter den immer wiederholten Versicherungen ihrer Reue und nunmehrigen Verehrung verabschiedete sich Rosalinde bald darauf von Dora, und am Mittags de§ des nächsten Tages erschien Letztere in Begleitung Brunos im Hause Frau Schweigerts. Man kann sich wol vorstellen, welche Empfind düngen die Seele Doras durchflutheten, als sie die: Räume betrat, in welchen sie fo viele trübe Stunden,, ja, die schwersten, bittersten ihres Daseins verlebt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 07.10.1889
Descrizione fisica: 4
mit einigen Bauern die Vortheile besprach, welche der Landwirt schaft aus den steigenden Viehpreisen erwachsen wür den. „Nun Herr Amtmann haben Sie gesehen, welch eine rege Betheiligung an dem heutigen Sühne- Gebet stattgefunden hat? Da kann man doch nicht mehr zweifeln, dass die Giordano Bruno-Feier in unserer lieben Berggend eine tiefgehende Entrüstung hervorbrachte. Hier unsere Leute besitzen noch den rechten Sinn und bezeugen ihren Abscheu vor den Schändlichkeiten, die in Rom verübt worden

sind", mit diesen nachdrücklichen Worten war der Herr Pfarrer zum Amtmann herzugetreten, der an seiner goldenen Brille hin- und herrückte, ohne mit ihr zu- rcchtzukommen. „Jawol, Herr Pfarrer, die brave Gemeinde folgt dem Ruf ihres lieben Pfarrherrn ohne lang zu forschen yua ex causa" erwiederte der Amtmann. „Wirklich ein ungemein zahlreicher Be such zur Giordano Bruno-Sühne." »Ja, gern sind wir kommen", sagte der ange sehene Hofbauer. ,,S' ist keiner dahint blieben heut, gar keiner. Und fleißig hab'n wir bet für denselbigen

Bruno. Wenn s'anderswo grad so z'sammg'halten haben, wie wir heut in ... . nachher werd er doch schon bald droben sein in Himmel, die arme Seel." Das volle Gesicht des guten Pfarrers färbte sich dunkelroth und mit Heftigkeit unterbrach er die Rede des Hofbauern: „Was habt Ihr? Für den Bruno habt Ihr gebetet? Für den Ketzer, für den Ab trünnigen? Ja Hofbauer, Ihr seid keiner von die Hellen, aber da habt Ihr Euer Meisterstück gemacht ganz allein. Betet wirklich für den Ketzer!!" „Wol, wol, fleißig

hab'n wir bet, allisam", sagte der Bergschuster bedächtig, „a solcher Ketzer, der wirds wol am nöihigern brauchen können. S' iS gar nimmer z'fruh, dass er nauf kimmt. Er wartet schon hübsch a Zeit! herunt im Fegfeuer." „O, Jesses! der auch noch", jammerte der Pfar rer mit gefalteten Händen. „Jetzt is g'fehlt, der Bergschuster is einer von die G'scheitern und betet auch für den verfluchten Bruno, habt's denn nix g'lesen von dem heutigen Sühne-Gebet?" „Dös wissen wir Alles, Hochwmden HerrPfarrer

", meinte nun der alte Leitenhof-Austragsbauer. „Den Bruno haben's in Rom mit Feia verbrannt, und drum is heunt dös Sühn-Gebet für das Brunoseia." Sei nur Du still, Du alter Wackler", brauste der Pfarrer auf, „Ihr seid's ja Alle mitnander — ich will nicht sagen, was sich da Jeder denken muss. So was Verkehrtes! Wie steht Ihr jetzt da vor dem Herrn Amtmann?" Eine Pause war eingetreten. Endlich fragte der Bergschuster kleinlaut: „Für was hätten wir denn nachher beten sollen, wenn dös nöt 's Richtige

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 12.07.1889
Descrizione fisica: 4
mich so diel darum!" Die Fürstin schnippte dabei höchst undurchlauchtig wit den Fingern in die Luft und fuhr dann fort: „Von der ganzen Verwandtschaft goutierte er nur den Bruno, deffen Schulden er mehrmals bezahlt hat, Natürlich nie ohne eine fürchterliche Strafpredigt, die der Taugenichts zu einem Ohre hinein- und zum ander» wieder hinausgehen ließ. Das gieng so ein paar Jahre, dann stellte der Alte eines Tages — Bruno Sjatte es gerade wieder zu einer hübschen runden Schul densumme gebracht

— seine Bedingungen: „Entweder" ~~~ sagte er, „hängst Du die bunte Jacke an den Nagel, kommst zu mir hieher und bewirtschaftest die Güter; m diesem Falle adoptiere ich Dich und setze Dich zu -innem Universalerben ein; oder Du bleibst ein windiger Husarenlieutenant, und dann erhältst Du von mir keinen blutigen Heller mehr. Also wähle!" Da machte Bruno ihm seine Reverenz „Adieu, Onkel", sagte er, „ich bleibe Soldat!" Damit verließ er das Schloss — wie ich meinte, für immer, denn ich kannte den eisernen Sion

der Beiden. Leid genug hat es mir gethan, und Vernunft habe ich auch gepredigt, brieflich und mündlich — natürlich umsonst. Ich hätte meine Worte sparen können. Bruno stand allein auf der Welt, und er hieng an dem alten Sonderling wie der selbe an ihm; troydeffen dachte er nicht im entferntesten daran, nachzugeben, und der Griesgram in Pommern oben hätte wahrscheinlich sein Geld schließlich dem Staate oder milden Stiftungen vermacht, wenn nicht zu rechter Zeit noch die Liebe aus dem Bruno

, ein solches Vermögen auf zugeben." Äch schüttelte den Kopf dazu. Wie ich den ; Bruno kannte, machte der um des Geldes willen nicht pater peccavi, Er war immer ein mauvais sujet, aber doch trotz seines Leichtsinns eine echt vornehme Natur, die für Geld nicht käuflich ist. Wenn es anders gewesen wäre, hätte er ja nur die Prinzessin Amalie zu heiraten brauchen. Die Dame hatte eine heftige Leidenschaft für ihn gefasst, und sie würde ihren Willen auf jeden Fall durchgesetzt haben, wäre er nur zu be wegen

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 30.04.1890
Descrizione fisica: 8
wird. — Der Frühling ist in die Thalsohle wohl schon eingezogen, die letzten Tage haben aber wieder Schnee gebracht, welcher nahe daran war, selbst die Niederungen abermals in's Winter kleid zu hüllen. Die Feuchtigkeit war für die Felder zwar sehr erwünscht, da aber die Höhen ringsum mit ziemlich viel Schnee bedeckt sind, so ist Frost zu be fürchten. Rom, 25. April. (Frevel gegen eine Statue. — Ausstellung von Reliquien.) Als dem un sittlichen Ketzer Giordanö Bruno in Rom das infame Monument errichtet wurde

Bruno, nach Rom zur Ver zierung der Statue geschickt wurde. Nola muß eine allerliebste Gemeindevertretung haben; denn, wie man sieht, kümmert sie sich nicht nur um die Angelegenheiten ihres eigenen Ortes, sondern hat auch Zeit und Mittel, um für das Bruno-Monument zu sorgen. Stücke dieses zerrissenen Kranzes wurden weggetragen d.h. gestohlen. In einer andern Nacht wurde ein Bronzestern von einem andern Kranze weggetragen, der am Fuße der Statue war. Wer sich diese Frevel zu begehen erlaubte, konnte

wollte. Allein die Anhänger Bruno's wollen für dies alles den Ma gistrat von Rom verantwortlich machen, weil er, als ihm vom Bruno-Comit6 die Statue übergeben wurde, versprach, eine eiserne Gittereinfassung zu machen, wa bisher noch nicht geschehen ist. Somit scheint man sO vom Ansänge an so etwas befürchtet zu haben, w« die bei der Aufstellung des Bruno -Monuments ^ theiligteu wohl wußten, daß daS Volk von dieserSta nichts wissen wollte, und deßungeachtet der Welt Glauben beibringen wollten, es geschehe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 06.07.1887
Descrizione fisica: 4
Uhr geht der >2ug. Wir müssen uns trennen." ftJch werde Dich zum Bahnhof begleiten, Alfred. Du warst mein einziger, mein bester Freund, niemals auch nur ein Miston unser Verhältnis ge- trübt, und das unendliche Leid, welches so plötzlich uns Beide im innersten Herzen getroffen, vermag uns nur Avch fester aneinander zu ketten. Ich will beim letzten Augenblick Deines Scheidens gegenwärtig sein. Sterneck ergriff herzlich seine Hand. . danke Dir, Bruno. Ja, begleite mich. Wer

, während Bruno vor demselben stand und die Hand des Freundes in der seinen hielt. In den Zügen Beider lag jener ernste, wehmüthige Ausdruck, welcher ein Männerantlitz so wunderbar ver schönt, der Ausdruck eines tiefen, ergreifenden Schmerzes, der zu stolz, zu männlich ist, um Thränen zu dulden. Aber feucht schimmerte es in Beider Augen, und ver- rieth deutlich, wie nahe ihnen dieser Abschied gieng. Sie sprachen nichts mehr miteinander — und als der kurze Pfiff der Lokomotive ertönte, da zog Bruno seine Hand

, durch wegs Zöglingen der Anstalt, erhielt einer ein Zeugnis der Reife mit Anszeichnung, 10 wurden "für reif erklärt, drei auf zwei Monate, zwei auf ein Jahr reprobiert. Unter den letzteren waren 19 Zöglinge» von welchen sieben für „reif mit Au szeichnung", 11 Hierauf warf er sich laut aufseufzend in die Kissen zurück. Mit vollster Geschwindigkeit jagte der Train dahiu. -i- » Tief bewegt hatte Bruno den Bahnhof verlassen. Mit gesenktem Haupt, ganz in Gedanken versunken und von seinen durcheinander

ihm nichts anderes übrig, als in der ziemlich lauen Nachtluft planlos auf den Straßen um herzuwandern und sich dabei ganz seinen Gedanken zu überlassen. Dass diese bald, nachdem sie sich einige Zeit noch mit seinem Freunde beschäftigt hatten, sich ausschließlich wieder Dora zuwendeten, ist wol er klärlich. Wenn Bruno auch gefürchtet hatte, dass eine Ver- urtheilung des armen Mädchens erfolgen würde, so

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