kann, dann werden auch noch die letzten 10 Prozent noch gerettet werden. Dr. -^er. Kloster gezogen hatte. Rur ihren Eltern zuliebe hatte sie ihm, der so stürmisch um sie warb, die Hand zum hei- Ilgen Bunde gereicht; dann aber war sie ihm die freund- lichste, liebevollste Gattin geworden. Und auch feine starke Jugendliebe zu ihr war nicht erkaltet. Nichts gab es an ihr, das ihn nicht anzog, und gerade ihr sanftes, taubenhaftes Wesen machte sie ihm liebwert. Doch, was ihn an ihr entzückte, das war ihm an Bruno, ihrem Eben- bilde
, widerlich. Und doch, vielleicht hatte Mathilde recht, vielleicht war es besser, dem 'Erstgeborenen keine Gewalt anzutun, ihn nicht in einen Stand hineinzuzwängen, gegen den sich sein ganzes Wesen sttäubte. Warum sollte Bruno nicht in ein Kloster treten? Viele Söhne adeliger Häuser taten es und es schlug ihrem Stamme nicht zum Schaden aus. Und Graf Hugo ging im Geiste alle seine Bekannten durch, die sich dem geistlichen Stande geweiht hatten. Große Herren waren sie alle geworden, der eine Bischof
, der andere Abt -eines reichen Stiftes. Und Bruno, der Sohn des Grafen non Dachsburg, dessen Ge- schlecht mit Kaisern und Königen blutsverwandt mar, konnte wohl auf noch Höheres Anspruch machen. Gewiß, Graf Hugo war fest entschlossen, nicht zu ruhen, ehe nicht sein Aeltester Erzbischof und Ehurfürst war. Als man den Saum des Waldes erreicht hatte und froher Hörnerschall den Beginn der Jagd verkündete, befahl Graf Hugo den Jägern, des Waidwerks au pflegen, er werde später zu ihnen stoßen. Dann wanote
er sich gebieterisch an Bruno: ,Du reitest mit mir!" Mit stummem Erstaunen sah Bruno auf seinen Vater, doch gehorchte er schweigend wie immer. Daß Graf Hugo beim Beginne des Iagdtagewerkes sich von seinen Jägern trennte, das hatte er noch nie gesehen, das konnte er schier -nicht begreifen. Und doch, so 'war Hugo von Dachsburg geartet: Wenn er etwas wollte, dann tat er es gleich, tat es mit stürmischer Eile und konnte Aufschub nicht ertragen. Und heute mußte er wissen, was es mit Benno sei und wie der Knabe denke
. Cr hatte noch nie Aug in Aug mit ihm geredet: Heute sollte es geschehen. * Wortlos ritten sie dahin, der Graf voran, der Sohn folgte. So durchquerten sie eine Waldzunge, die stch ins Wiesenland hineindehnte, und kamen bald wieder ins Freie. Als sie den Waldessaum erreicht hatten, sprang der Graf aus dem Sattel und Bruno tat wie er. Dann banden sie die Pferde an, Hugo streckte sich auf den Rasen und lud mit stummer Bewegung den Knaben an seine Seite. „Hier ruht sich's schön, Vater", murmelte Bruno