(ECK Weingartner haglrcher Sommerfrische. Auch in der Stadt selbst er blickt man außer einigen harmlosen Torbögen und ei nem Graben- und. Mauerrest an der Südwestseite wenig mehr von der Befestigung durch Bruno und Johannes Sax. Auch sonst hat in Bruneck Feuer und Wasser und neuere Bautätigkeit vieles geändert und besonders von außen gesehen, zeigt sich uns fast nur mehr ein modernes Städtchen mit modernen Bauten. Aber ganz fehlt das Altertum auch m Bruneck nicht. Die Hauptgcrsse
Sehenswürdigkeiten von Bruneck gehören auch zwei alte Bildstöcklein an der Reichs- und an der Taufererstraße, ein großes Fresko an einer Mühle (in der Nähe des Widums), das zu den in Tirol ziemlich seltenen Ueberresten der ersten Renaissance gehört, und endlich etwas ganz besonde res: die von Ulrich Springenklee 1526 gemalte Kneip- skube des Brunecker Adels (v. Ziegelauersche Apo theke). In dieser Kneipe kamen nämlich diie vorneh- men Herren von Bruneck und Umgebung, sei es, daß sie Gutsbesitzer
geheiratet hatte, führt den stolzen Spruch: „Glück hat Neid". Anderen Zechern wieder kommt in bedenklicher Weise der Kneiphumor aus. „Amor est Verbum passivum" meint Christof Söll — stcherliich auf Erfahrung ge stützt — und Weikhart zu Leuenstein schreibt: „Ein Schwarz Kue gibt wyse Milch". Von vielen hochbe rühmten Adelsgeschlechtern Tirols ertappt man hier die Ahnherren auf frischer Tat, wie diie Herren von Söll, Rost, Jöchl, Welsperg, Wolkenstein, Künigl, Mörl, Hahnberg usw. Bruneck ist auch heute
und Abwechslung, daß es ohne Zweifel zu den ersten Landschaftsbildern Südtirols gehört. Es ist kein Wunder, daß sich hier so zahlreicher Adel, anfiedelte, und fast selbstverständlich kommt es einem vor, daß diesem Boden sogar man cher Künstler entsproß. Der größte und kraftvollste Meister der alten Tiroler Gotik, Michael Pacher, war ein Bürger von Bruneck. Von der Familie Pacher kennen wir außerdem noch die Maler Friedlich und Hans, wahrscheinlich Michaels Brüder, und Hansens gleichnamigen Sohn, der 1514—1528
als Goldschmied erwähnt wird. Auch der anmutigste Meister der neu en Tiroler Gotik, Bachlechner, stammt aus Bruneck. Ein Brunecker war ferner der Klassizist Jakob Philipp Sanier, der die frühere Pfarrkirche, die Kirche und die Altäre von Antholz, den Hochaltar zu St. Johann in Ahrn und die edel und klassisch maßvoll geformten Grabdenkmäler des Fürstbischofs I. von Spaur zu Brixen und des Freiherrn Josef von Sperges zu Innsbruck baute. Sanier hätte ein Canova werden können, sagte ein alter Fachmann