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Schlern
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Pagina 10 di 92
Data: 01.05.2004
Descrizione fisica: 92
aufgrund ihres wirtschaftlichen Erfolges erhoben hat. Die Feierlichkeiten im Ort fanden am 19. Juli desselben Jahres mit einem großen Festprogramm statt. Zu Ehren des Kaisers wurde damals ein Kaiser- Denkmal enthüllt, das 1922 von italie nischen Soldaten zerstört wurde. Die Schützen errichteten 1983 in Anwesen heit von Karl von Habsburg, einem Sohn des letzten österreichischen Kai sersohnes Otto, ein neues, das noch heute an jenes Ereignis vom Jahre 1908 erinnert 16 Der Brenner wird Staatsgrenze

- die dunkelsten Stunden der Geschichte D ie Folgen des Ersten Weltkrieges brachten es mit sich, dass Südtirol und somit auch das Wipptal südlich des Brenners von Italien annektiert wurde. Am 10. November 1918 kamen die ers ten italienischen Soldaten unter General Baffi nach Gossensaß und auf den Brenner. Sie besetzten den Markt flecken, den Brennerpass und das DERSCHLERN 8 LO Pflerschtal und nahmen vorerst in Gasthöfen und Hotels Unterkunft. In der Bevölkerung herrschte Ratlosigkeit. Alle Hoffnungen

Schievano, Luigi Lucchese und der Kommissar Giuseppe Fabi, die mit keinem Bezug zur Bevölkerung willkür lich verwalteten. Wie schon erwähnt, legten sie 1928/29 die früheren Gemein den Brenner, Gossensaß und Pflersch zur Gemeinde Brenner zusammen und gaben ihr 1938 ein neues Wappen mit Savoyer Kreuz, Legionärsadler und Grenzstein, das bis 1985 offiziell gültig war. Dann führte ein demokratisch ge wählter Gemeinderat wieder das frühere Bergmannswappen ein. 1986 erhielt die Gemeinde Brenner

. 19 Am Beispiel der Grenzgemeinde Brenner sollte die Durchführbarkeit einer zonenweisen Gesamtumsiedlung getestet werden. Massive Propaganda unterstütze dieses Vorhaben. Vor allem die Bauern spra chen sich gegen eine solche Zonenab-

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Pagina 9 di 92
Data: 01.05.2004
Descrizione fisica: 92
gen, an diesen Wehrhandlungen sollen sich rund 500 Knappen und Schützen beteiligt haben. Zur napoleonischen Zeit zogen österreichische Truppen um 1796 über den Brenner. Beim Durchzug des General Wurmsers erlebte die lokale Be völkerung an der Brennerstraße Angst und Schrecken. 1805 marschierte der französische General Ney mit einer Bri gade über den Brenner, die Gemeinde Gossensaß musste Schutzgeld zahlen, das sie später allerdings wieder zurückbe kam. Die Bewohner flüchteten sich beim

Befrei ungskriege im 19. Jahrhundert zogen ebenfalls öfters größere Abteilungen des österreichischen Heeres über den Bren ner. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg war der Brenner Tummelplatz durchzie hender Truppen, die gesamte Ausrüs tung der Rommelarmee wurde mit der Eisenbahn über den Brenner nach Afri ka gebracht. 10 V erwaltungsmäßig unterstanden die Siedlungen Gossensaß und Pflersch jahrhundertelang dem Landgericht Ster- zing.“ Dieses zerfiel in vier Viertel: Oberland, Niederland, Mareit

und Pfitsch. Die Viertel waren in Anlagen unterteilt und hatten die Funktion von Steuer- und Wirtschaftsgemeinden. Die Verwaltung hatte ein Dorfmeister über. Im Brennerraum südlich des Passes gab es die Anlagen Brenner, Giggelberg, Gossensaß und Pflersch. Diese Eintei lung war noch 1817 gültig und wurde dann durch die Zusammenlegung von Anlagen neu geregelt. Ab 1838 finden wir drei unabhängige Gemeinden: Bren ner mit Giggelberg und Pontigl, Gossen saß und Pflersch, die 1928/29 von den faschistischen

Machthabern zur Ge meinde Brenner mit Sitz in Gossensaß zusammengelegt wurden. 12 Die Gemein den unterstanden der Aufsicht der Be zirkshauptmannschaft Brixen. Je nach Anzahl der Wahlberechtigten gab es bis zu 100 Wählern acht Ausschussmänner, bis zu 300 Wählern zwölf Ausschuss männer. Diese wählten den Dorfmeister (heute Bürgermeister). In Gossensaß wurden diesen noch zwei Räte zur Seite gestellt. Die Gemeinde Gossensaß hatte viele Jahre im Schulhaus oder in gemie teten Räumen eines Privathauses

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Pagina 14 di 92
Data: 01.05.2004
Descrizione fisica: 92
Die Zeit des Nobeltourismus von Günther Ennemoser Der Waren- und Postkutschenver kehr 1 über den Bren ner war stets rege. Längs der Brenner straße gab es im Abstand von etwa 20 bis 30 km Rod stätten, in deren Nähe sich auch ein Gasthaus befand. Im Stall standen die Zugpferde, welche die umliegenden Bauern gegen bare Münze stellten. Hier wurden sie bei Bedarf gewechselt. Den Dienst des Um ladens versahen die Rodleute, die Fuhr- knechte leiteten den Transport bis zur nächsten Station und kehrten

dann meistens wieder zu ihrem Standort zurück. DERSCHLERN 12 D ie Frachtwägen glichen riesigen Brückenwägen. Vorne schützte ein Wetterdach den Fuhrmann. Das vom am Wagen hängende große Getreidesieb zeigte die Namensbuchsta ben des Besitzers. Ein Eisenkoffer, der Geld oder Schmuckstücke beinhaltete und von einem Hund bewacht wurde, war unter der Wagenbrücke befestigt. Die Frachtzüge transportierten zumeist Wein, Öl und Südfrüchte über den Brenner. Seide, kostbare Stoffe und bunt bestickte Tücher gehörten

auch zur Wagenladung. In Gossensaß standen zum Beispiel „Beim Wolfen“ (Gasthof Traube) Pferde als Vorspann über den Brenner 2 . Die Wirtsleute behandelten die Fuhrleute sehr freundlich, damit sie nicht irgendwo anders abstiegen. Die Wirtin nahm ih nen am Hauseingang die Peitsche aus der Hand und begleitete sie in die Wirtsstu be, wo sie aus zinnernen Krüglein den guten Rotwein tranken. Auch zum Über nachten war im Haus Gelegenheit. Die Gastzimmer trugen nicht Zahlen, son dern Namen wie ,Rössl‘,,Stern 1 ,,Nagele

kamen Eil- und Stellwagen öfters in Gossensaß vorbei. Die Fahrgä ste im Stellwagen mussten bei steilen Straßenstücken aussteigen, im Eilwagen durften sie bleiben. Öfters verunglück ten Stellwagen in der abschüssigen Kur ve im Zentrum von Gossensaß, die Rei senden wurden dann in einem Gasthof verarztet. Als nun die Eisenbahn den Fuhrver- kehr mit der Zeit ablöste, breitete sich in der Bevölkerung an der Brenner straße Ratlosigkeit aus, denn der Haupt verdienst mit dem Fuhrwesen gehörte

nun der Vergangenheit an. 4 Die Eisenbahn bringt die ersten Gäste D ie erste Lok fuhr am 25. Juli 1867 über den Brenner, ohne größeres Zeremoniell wude die offizielle Eröff nung der Brennereisenbahn am 24. Au gust desselben Jahres vorgenommen. Dies, weil im Kaiserreich Österreich- Ungarn Trauer wegen des tragischen To des von Maximilian von Mexico, eines Bmders von Kaiser Franz Josef I., Staats trauer herrschte. Vorerst beförderte die Bahn nur Güter, dann kam auch der Personenverkehr dazu. 5 Bald kamen täglich

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Pagina 41 di 92
Data: 01.05.2004
Descrizione fisica: 92
scher Tal nach Norden weit über den Brenner bis ins Obernberger- und Navistal, nach Osten vom Pfunderer Tal bis Mühlbach und Rodenegg, nach Süden über Schahs bis ins hintere Flaggental.“*' Es war das einzige Berggericht, welches von seiner geogra phischen Lage her im Zentrum der Graf schaft Tirols lag und sich, ausgehend vom zentralen Brennerpass, nach Süden und nach Norden hin ausdehnte. Der Brennerpass war zu diesem Zeitpunkt keine Grenzlandschaff, sondern ein sehr günstiger Übergang

Gossensaß Anmerkungen 1 Zit.: Conrad, Fischnaler: Georg Rösch von Geroldshausen: Tiroler Landreim und Wunschspruch von allerlei Welt händeln, Werkleuten und Gewerben. Zwei tirolische Gedichte des XVI. Jh., Innsbruck, 1898, S. 54f. 2 Vgl. Hermann, Holzmann: Berge und Bergbauern des oberen Eisacktales, in: Reimmichels Volkskalender für das Jahr 1962 nach der gnadenreichen Geburt unseres lieben Herrn und Hei landes Jesu Christi, Bozen, 1962, S. 149ff.;Vgl. Günther, Ennemoser. Gos sensaß - Brenner

, Auckenthaler: Geschichte der Höfe und Familien des obersten Eisacktals (Brenner, Gossensaß, Pflersch), in: R. v. Klebelsberg (Hrsg.), Schlern-Schriften, 96, Innsbruck, 1953, S. 237f. 16 Vgl. Srbik (wie Anm. 7), S. 220. 17 Vgl.Tasser (wie Anm. 9), S. 12. 18 Vgl. Engelbert, Auckenthaler: Wie alt ist der Gossensasser Bergbau?, in: Der Schiern, Heft 4, Jg. 22, Bozen, 1948, S. 152. 19 Vgl. Otto, Stolz: Der geschichtliche In halt der Rechnungsbücher der Tiroler Landesfürsten von 1288-1350, in: R. v. Klebelsberg

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