Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
nachher muß diese Wasserfläche verschwunden sein, denn die zahlreichen Be schreibungen des Brenner nach 1800 geben ihn nicht an und auch nicht die Kataster mappe von 1856, diese wohl aber an seiner Stelle eine moosige Wiese, Ein dritter, heute ebenfalls verschwundener See lag noch weiter südwärts in der Brennerfurche in der Nähe des Gasthauses Brenner Wolf. Diese „Laken genannt Durnsee auf dem Brenner im Gericht Sterzing ob dem Kuntz im Wald gelegen, stoßt neben daran des Tscheicken Wysmad
und zu der andern Seyten die Gemain”, haben im J, 1478 die Herrn von Freundsberg, damals Inhaber des Gerichtes Sterzing, dem Lienhart Jöchel dortselbst mit Zustimmung des Landesfürsten gegen einen jährlichen Zins von 8 Pfund Berner verliehen (StA. Lib. frag. 6 fol, 212). Der Name Durnsee kommt später nicht mehr für diesen See vor 1 ). Im Urbar der Herrschaft Sterzing von 1592 heißt er einfach „der See auf dem Brenner, der früher den Jöchl und jetzt den Schenk gehört”. Im Steuerkataster des Gerichtes Sterzing, Gemeinde
Brenner von 1630 wird als Zubehör des Kaltenbachhofes, Besitzer Wolf, „der See am Brenner” erwähnt. Jedenfalls ist dieser See nicht identisch mit dem vorerwähnten See oberhalb Lueg, denn letzterer war, wie ausdrücklich erwähnt wird, im Landgericht Matrei oder Steinach, ersterer im Gericht Sterzing in der Nähe des Wolfenwirts hauses südlich der Brennerpost. In der Reisebeschreibung des Beatis von 1517 und im Tiroler Landreim von 1560 wird ja auch ausdrücklich gesagt, daß am Brenner zwei Seen seien
, von denen der eine der Sill und der andere dem Eisack als Aus fluß diene und auch die Karten von Ygl und Burglechner von 1600 geben eindeutig diese zwei Seen mit dieser Entwässerung an. Rösc h ma nn berichtet aber im J. 1736 ausdrücklich, daß er diesen südlichen, vom jungen Eisack durchflossenen See am Brenner, den die älteren Karten verzeichneten, nicht angetroffen habe (s. oben S. 111). Anichs Karte von 1770, welche ja sehr genau ist, gibt diesen nicht mehr an, er war also inzwischen ausgetrocknet
, dann das Wasser darüber ausgangen, im Brenner See ain mechtigen Schatz ge funden und hab er den mit 6 Oxen in zwayen Nechten herausgezogen, das sey ain Eisen Tr neben und darinnen gewest silberen Platen, Golt, Edelgestain, Pecher, Löffel, Sturmhuet, Ketten und vil anderes Zeug” und überdies habe Kaspar Wolf in der Mil (Mühle) auch bei 1400 Gulden gefunden. Ein Zeuge sagt aus: Er sei „mit etlichen Personen über Tuxer Joch in Schmirn gangen, allda hab einer ain Puech herliirgezogen und daraus gelesen