den Bayern sechs Kanonen weggenommen haben. Brands Vater Josef, längst gestorben, hatte in der Innsbrucker Hofburg bas Amt eines H o f - S ä n f t e n - T r ä g e r s, betrieb nebenbei auch eine Tröd- lerei, die nach dem Tode des Vaters die Mutter Maria Brand, geborene Oder, fortführte. Da das kleine -Geschäft Mutter und Sohn nicht ernährte, wanderte Brand nach Wien aus, schloß sich dort 1812 der „Tiroler Kompagnie" an, zog mit dieser bis Verona (24, Ok tober 1813), kehrte
Demonstrationen von der Innsbrucker Bevölkerung empfangen, wobei sich Brand besonders vorlaut betätigte. Er sollte des halb in den Arrest gesetzt Werden. Kaufmann Magistratsrat Karl Car- n e I l i, Hauptmann der freiwilligen Innsbrucker Bürgerwache, hatte ihn und seinen verstorbenen Vater arg beschimpft, dem Brand selbst 60 S t o ck- str eiche angedroht, jedoch, als er eben zum Vollzug dieser Strafe abge führt werden sollte, brachten einige Umstehende Hilfe. Brand riß sich los und sagte dem Bürgerhauptmann
gehörig die Meinung, wobei er diese Anrede wohl mit Handgreiflichkeiten verband. Bald aber wieder in einem Gasthaus betreten, sollte er neuerlich arretiert werden, um die von Carnelli bestellte Tracht Prügel zu empfangen; da kam ihm gerade ein bekannter Korporal der durchmarschierenden Mannschaft entgegen. Mit einem viel sagenden Blicke hatte Brand sich mit ihm verständigt, schlug dem Polizei diener den Hut über das Gesicht und eilte davon. Cr fand es aber nun geraten, den heißen Boden Innsbrucks
zu verlassen, ging mit der Truppe nach Bozen, kehrte jedoch bei Ausbruch der Unruhen anfangs Dezember nach Innsbruck zurück. Am 14. Dezember 4813 stürmte Lorenz Dominik Brand in das Büro des krank darniederliegenden bayerischen Generalkommiissärs Max Freiherrn von L e r ch e n f e ld und verlangte von ihm Zugeständnisse für die Tiroler. Als ihm solche verweigert wurden, versuchte er mit Hilfe seiner Kumpane einen AngriffaufdasLandhaus, der aber wegen des Widerstandes des Fähnrichs Saxinger ohne Erfolg
blieb. Wie nun Brand abends beim Onganie-Wirt „zum goldenen L ö w e n", Simon Kl e ch l, den „Sieg" des Tages feierte, wurde er von den Brüdern Ratterer, von denen Wolfgang Ratterer Gerichtsdiener war, ergriffen.