Line Volkserzählung aus Bayern. Von Hermann Schmid. Fortsetzung.) Ueber Kiesels Angesicht flog es 'dunkelrot, es zuckt s ihm in !d«en Händen», auszuspringen und den Burschen! an! !d«er Kehle zu Packen, „wer sagt das?"" rief er. „Wer untersteht sich -und« will sagen, daß der Hiesel ein mal sein Wort nit gehalten hat?'' ^ „Du bist wustderlich," entgegnete wie o-erwun»dert her Bote. „Hast Du nit selber gesagt. Du hast D'iich anders besonnest.? Ist das was anderes, als daß Du Deist Wort brichst
» angekleidet und warf sich Un ruhig wieder auf sein Lager. „Die Mordbuben !" rief er erregt. „Und uns wollen sie Spitzb»uben Nennen?"u „£p, das ist gar nichts!" errtgegnete bec Bote, der seiner Nachricht wirken sah. „Im BurgauischeN haben sie neulich einen armen Teufel erwischt, der eine Girube ge graben hat, daß sich das wild drin fangen soll, was laben sie getan? Sie sind nit faul, binden dem Kerl hästde und Füße, werfen ihm in die Girube, füllen sie aus und graben, ihn so lebendig elrt . . . 2Wie
gefallt Dir das, Hiesel?" Hiesels Erregung stieg. Alle Vorsätze, der Schutz vogt des Landvolks zu fein, traten als ebenso viele zür nende Vorwürfe vor seine Seele; er schämte sich und klagte sich selbst an, weil er das Werk aufgegeben und» uur an sich felfrft denken wollte . . . „And« wird daraus, was will," rief er entschlossen, ,,eh' ich was für mich selber tu, geh' ich mit in den Augsburger Wald!" „Ho, ich Hab' mir's wohl gedacht!" rief der Bote. „Jetzt bist Du der alte Hiesel wieder! Das hätt
' weiter käst Gespött' uüd Gered' abgegeben, wenn» es geheißen hätt': ,d«er bayrische Wiefel ist auch zum Kreuz gekrochen!' ,Ia warum denn?' hätt' ein anderer gefragt, und ,Narr,' hätt's Hinwider geheißen, ,wie Du fragst! Lin paar Veiberaugen haben schön gan»z ändere Dinge zu'Stand gebracht!" „w>er . . . wer sagt das?" schrie Biefet aufspringend und pachte ihn am Halse. „Nun, nun, erwürge mich nur nicht!" rief .der Bote, innerlich triumphierend- weil er den, Grund von Hiesels Zweifel völlig »erraten
in d'e!N Sinst gekommen, dass Gastzimmer zu sperrest, noch .dazu, w«enn« Gäste darin seien. Kunde! eilte h«erb«ei ustd öffnete, wie mit Blut übergojsen», daß sie auf der Unwahrheit betreten worden, der Bote aber tat, als habe er nichts gehört,, wj|& ließ sich mit dem DirtIn's Gespräch ein. Ku'njdel stand- am 'Schenktisch ustd Veg>anü, Krüge auszüschw»enken. Als der Wirt die ötube verließ, näherte sich ihr der Bote. „Bist mir doch stt etwa gar bös wegen gestern abend?" sagte er höh- msch