. Also aufgepaßt! Von der obern Etsch, 18. Februar. LiebeS Volksblatt! Es scheint. Dir eine wichtige Neuigkeit ganz entgangen zu sein, daß Dein alter Amtsbruder „Tiroler Bote' wirklich Jesuit geworden ist, und zwar einer der gefürchtetsten, nämlich von denen, welche alS Missionäre „Bußpredigten' halten. Seit 2—3 Dezennien hat er zwar oft schon Farbe und Kleid gewechselt, besonders seitdem eS ihm in der Livree des Fürsten Metternich zu enge wurde, aber Jesuit, daS hätte doch Niemand gedacht! Etwas Unterschied
zwischen den ge wöhnlichen Bußpredigern und dem »alten Boten' ist dennoch. Denn die ordentlichen Missionäre wählen sich zum Felde ihrer Wirksamkeit' die ganze Welt, der „Bote' aher hat eS besonders auf die Bekehrung des Burggrafenamtes von Meran abgesehen. Die Jesuiten suchen die armen Sünder mit der göttlichen Gerechtigkeit auszusöhnen, der „Bote' brandmarkt sie vor der öffentlichen Meinung, diesem ^Hauche GotteS' und befingerzeigt sie der menschlichen Gerechtigkeit, wenn sie etwa heute noch verbundene Augen
haben sollte, wie die alten Griechen und Römer glaubten. Wen gewöhnlichen Missionären beichten die Sünder frei willig, um sich von ihrem Sündenschmutz zu reinigen> der „Bote' betet für seine Schutzbefohlenen selbst die „offene Schuld', um' sie mitGassenkoth oder wenigstens Tintenklex zu besudeln u. s w. Welches sind denn die Glücklichen, welchen der fromme „Bote' besonders sxine Anfmerksamkeit schenkt? Vor Allen die „Schwarzen', welche an die Unfehlbarkeit des Papstes, aber nicht an die des „Boten' glauben
, welche so blind sind, das Licht der neuen Aufklärung und Freiheit, wie sie die „N. fr. Pr.' und der „Bote' sammt Kompagnie ver künden, doch nicht sehen, welche so verstockt sind, die Aufhebung des Concordates für einen Vertragsbruch zu halten, und den Hasner'schen Schulerlaß nicht als Salomonische Weisheit anstaunen, und den Kate chismus nicht nach Herrn v. Beust vortragen wollen. Dann sind eS die „Junker', welche gehörig aus's Korn genommen werden, wenn' sie das Unglück haben, nicht orientalischen Geblütes
zu sein, vor Schmer ling, Giskra und Beust nicht auf dem Bauche lagen, oder gar des Verbrechens schuldig sind, trotz ihrer ultramcntanen Gesinnung beim Volke was zu gelten. Auch die Bauern werden nicht vergessen, be sonders wenn sie als Vorsteher, Gemeinderäche, Schulaufseher nicht nach der Pfeife tanzen, welche der „Bote' bläst. Und wenn er dann irgend einen Schulmann entdeckt, welcher lange .nicht so gelehrt ist, wie die durch ihre wissenschaftlichen Leistungen wellberühmten Mit arbeiter^seines Blattes herab