kniete, sah eben, wie Arintraut glückstrahlend von der Wiege ausstand. Aber sie sah es wie durch einen Schleier, ohne daß es ihr voll zum Bewußt sein kam. Da fühlte sie, wie ihre Nachbarin mit dem Ellenbogen leise an ihr anstieß, und hörte ihren Namen flüstern. Rasch stand sie auf, verließ das Chorgestühle und näherte sich der Wiege. Ihr Herz schlug laut und es war ihr, als schwankte der Boden unter ihren Füßen. Das Christkind, die Kerzen lichter, die Aebtissin mit der goldenen Krone — alles schwamm
Entschlüsse auf. wankte zum Stuhl der Aedtiisin und warf sich hier neuerdings auf den Boden nieder. Die Harfen hielten inne und im ganzen Chore hörte man die hastig herausgesprochenen Worte: „Hochwürdige Mutter — ich — ich bin nicht würdig - — ich bin — — eine Gefallene!' Die Aebtissin wurde bleich wie ein Marmor bild. Aber sie war eine starke, kluge Frau und wüßte sich zu beherrschen. „Ihr seid nicht bei Euch. Schwester,' sagte sie mit scheinbarer Ruhe. „Nach dem Am'e.' Dann winkte
Boden. Wohl wußte sie, daß dies, was sie heute geian hatte, erst der Anfang und nur das erste Glied in einer langen Kette von Demüti gungen gewesen war. aber rhr Gewissen war nun frei und für die Zukunft hoffte sie aus den Herrn. Es währte nichi lange, da schlich auch schon auf leistn Sohlen Arintraut daher. Hiltrud schrak zusammen, denn auf dem zarten Gesichlchen lag tiefe Bekümmernis. Klar trat eS ihr vor die Seele wie tief sie dieses unschuldige Kindergemüt gekiänkt. wie bitter