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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 16.11.1889
Descrizione fisica: 8
oder ein Baum- gut anlegen, so wähle dazu den passendsten Boden aus, welcher Dir zur Verfügung steht, denn der beste Boden ist für den Obstbaum gerade gut genug. Nassen Boden entwässere durch Drainiren, ans stei nigem entferne die größeren Steine, und suche jeden Boden durch eine geeignete Bearbeitung und Düngung so viel als möglich zu verbessern. Wähle für Klima, Boden und Lage geeignete Sorten, welche in Deiner Gegend erfahrungsgemäß gedeihen, und beschränke Dich auf einige, aber erprobte Sorten. — Aepfel

und gegen Sonne und Frost empfindlich sind. 2. Neben der Beschaffung guter und gesunder Bäume sorge für ein sachgemäßes Auspflanzen. Du kannst Deine Bäume von Oktober bis in den April hinein pflanzen, je früher dies geschieht, um so besser der Erfolg. Die Pflanzlöcher mache immerhin 1 bis 1.5 Meter weit und 50 bis 80 Centimeter tief. Je schlechter der Untergrund, um so flacher, je besser der Boden, um so tiefer mache die Pflanzgrube. Wirf die Baumlöcher, sobald sie gemacht, um ^/g ^zu, da mit der Boden

sich zu setzen vermag. Die obere Bodenschichte und die Erde aus dem Untergründe be halte zurück, bedecke mit ersterer die Wurzeln, und bilde aus letzterer die Baumscheide. Unter die Wurzeln bringe, wenn möglich, eine Schichte Dünger, welche Du mit einer schwachen Erd schichte bedeckst. Je mehr Du Deinen jungen Baumen Dünger geben kannst, um so freudiger werden sie ge deihen. Auch die Baumscheibe belege, um ihr Aus trocknen zu verhüten, mit Dünger, dessen Nährftosfe in den lockeren Boden einziehen

und den Wurzeln zu Gute kommen. Willst Du nassen oder minderwerthen Boden zum Obftban verwenden, so pflanze Deine jungen Bäume auf Hügel von 2 bis 3 Meter Breite, damit die Wurzeln nicht mit dem Grundwasser in Berührung kommen oder in der oberen gebauten Bodenschichte genügende Nahrung finden. Den Baum pflanze nicht zu tief noch zu hoch, sondern so, daß der Wurzelhals mit dem oberen Boden abschneidet. Die Wurzeln schneide, unter mög lichster Schonung der gesunden, mit einem scharfen Messer

kannst, schlage ein, d. h. grabe sie in den Boden so tief ein, daß die oberen Wurzeln etwa 10—15 Centimeter hoch mit Erde bedeckt sind, und gieße sie, wenn trocken, tüchtig. 3: Pflanze die Bäume nicht zu eng und im Ver bände (i ' i), die Entfernung hochstämmiger Aepfel-, Kirschen- (Herz- und Knorpelkirschen-) und Birnen bäume betragen 8 — 12 Meter; die der Zwetschken -5—6 Meter. Liegt Dir- an einem sicheren- Erfolge der Pflanzung und an frühen Erträgen, so pflanze bei Anlage eines neuen Baumgutes

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Neue Inn-Zeitung
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Pagina 10 di 12
Data: 29.03.1891
Descrizione fisica: 12
und der Handelsdüngemittel werden bei der Beurtheilung der letzteren für gewöhnlich nur der Stickstoff, die Phosphorsäure und das Kali berücksichtigt, eine Bevorzugung, welche ihre Erklärung findet theils in der Wichtigkeit dieser drei Stoffe für das Pflanzenleben, theils in der meistens nur geringen Menge, in welcher sie den Pflanzen im Boden in leicht aufnehmbarer Form zur Verfügung stehen. Die Annahme, daß die übrigen mineralischen Nährstoffe der Pflanzen — Kalk, Magnesia, Eisen, Schwefelsäure — im Boden

in ausreichender Menge vorhanden seien, so daß auf diese nicht weiter Rücksicht genommen zu werden brauche, hat in vielen Fällen ihre Berechtigung; nichtsdestoweniger zeigt doch die Erfahrung bisweilen, daß auch an diesen allgemein verbrei teten Pflanzennährstoffen Mangel eintreten kann, und daß eine künstliche Einverleibung derselben in den Boden, eine Düngung mit ihnen, nicht nur vortheilhaft sein, sondern nothwendig werden kann. Gerade beim Kalk trifft ein solches Bedürfniß häufiger

.... 6,08 „ „ Die Kalkmengen, welche dem Boden durch die Kultur pflanzen entzogen werden, sind daher keineswegs unbeträchtlich. Man kann dieselben wie folgt annehmen bei Halmfrüchten auf 20 pro ha „ Heu 24 „ „ „ „ Kartoffeln und Rüben . . „ 40 „ „ „ „ Hülsenfrüchten und Raps . „ 70 „ „ „ „ Klee und Taback . . . „ 120 „ „ „ Auch durch die Ernten werden nun auch, worauf von Orth wiederholt hingewiesen wird, durch die atmosphären Einflüsse dem Boden anhaltend beträchtliche Mengen von Kalk entzogen

. An sich sind allerdings der im Boden ent haltene kohlensaure Kalk und die Verbindungen des Kalkes mit Kieselsäure unlöslich im Wasser. Allein durch die Kohlensäure der Luft und des Bodens wird der kohlensaure Kalk in den leichter löslichen doppeltkohlensauren Kalk um gewandelt, auch der kieselsaure Kalk verwittert und wird zersetzt, so daß die löslich werdenden Bestandtheile durch das Bodenwasser aufgelöst und fortgeführt werden. Auf diese seit Jahrtausenden ständig wirkenden Auslaugungsprozesse ist es nach Orth

und das verbreitete Auftreten des Sauerampfers (Rnmex acetosella) daselbst hindeuteu. Nächst seiner Bedeutung als direktes Pflanzennährma terial ist der Kalk von großer Wichtigkeit für die Beschaf fenheit des Bodens selbst, und die Rolle, welche er hier spielt, ist eine ziemlich vielseitige. Zunächst vermittelt der Kalk eine ganze Reihe von che mischen Umsetzungen im Boden, deren Ergebniß eine Art von Ausschließung der mineralischen Bodennährstoffe der Pflanze und ihre gleichmäßigere Vertheilung in den Boden

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Pagina 11 di 12
Data: 29.03.1891
Descrizione fisica: 12
aus und verursacht dadurch bedeutende Stick- stoffverluste. Dagegen scheint nach allen vorliegenden Versuchen die Bildung von Salpetersäure, der besten, wenn nicht aus schließlichen Stickstoffnahrung' der Pflanze, im Boden durch eine schwache Reaktion, wie sie durch eine mäßige Kalkdün gung hervorgebracht wird, wesentlich begünstigt zu werden; zu starke Aetzkalkmengen können freilich die Salpeterbildung vollständig unterdrücken. Nach Untersuchungen von T u x e n wurden z. B. an Salpetersäure gebildet in gleichen

Zeit räumen : in leh- in Lehm- in Lehm- migem Sand boden boden mehr ohne Zusatz 0,25 1,50 1,25 mit Knochenmehl .... 19,05 63,00 49,95 „ Fischguano 21,55 50,00 2«,45 „ schwefelsauren Ammoniak. 4.75 17,30 12,55 „ Pferdedünger . . . . 8,70 23,91 15,21 Allerdings schließt diese vermehrte Salpeterbildung auch die Gefahr in sich, daß die dabei unvermeidlichen Stickstoff- Verluste stärker ausfallen. So erlitt z. B. nach König faulendes Ledermehl folgende Verluste an Stickstoff: 1. Versuch 2. Versuch

in Lehmboden . . . 1,17 0/0 3,91 °/o .. Mergelboden . . 2,79 °/ q 5,74 % Diese Versuchsergebnisse stimmen mit den Erfahrungen der Praxis sehr wohl überein. Dem Landwirth ist es längst bekannt, daß die treibende Wirkung des Kalkes bezw. des Mergels einer Stickftoffdüngung ähnlich ist und auf die Beförderung der Salpeterbildung im Boden zurückgeführt werden muß; ebenso bekannt ist es aber auch, daß ein lockerer poröser Mergelboden, um anhaltend hohe Erträge zu geben, fortgesetzt einer neuen Düngung bedarf

, eben weil die Stickstoffverluste in dem viel kohlensauren Kalk enthal tenden Boden ziemlich groß sind. Derartige Böden werden daher von dem Landwirth charakteristisch als „Mitfresser" bezeichnet. Es möge bei dieser Gelegenheit daran erinnert werden, daß die „Nitrifikation", die Salpeterbildung im Boden, welche nach der gewöhnlichen Ansicht durch die Thätigkeit lichst kleinen Vereinsbezirk, in der Regel eine Pfarrei oder Gemeinde zu umschließen und dürfen nur Personen, welche innerhalb

und Tantienlen. von niederen, bis jetzt allerdings noch nicht aufgefundenen Pilzorganismen stattfindet, von Frank allein dem im Boden vorhandenen kohlensauren Kalk zugeschrieben wird, eine Hypothese, die allerdings fast den allgemeinen Widerspruch gefunden hat. Die fördernde Wirkung einer Beigabe von Kalk zur Stalldüngung geht u. a. auch aus einem von Sckultz- Lupitz neuerdings eingeschlagenen Verfahren hervor, wobei der Stalldünger 25 cm tief untergebracht werden und oben auf die Pflugfurche kohlensaurer

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Pagina 5 di 6
Data: 05.10.1889
Descrizione fisica: 6
Beilage zu Nr. 40 -es „Overiunthaler Wochenblatt." Landwirthfchafttiches. Verbesserungen von Grund und Joden in unseren Alpen. Bon Hans Schrott. Auf unseren Bergmähdern herrscht größtentheils Raubwirthschaft, d. h. dem Boden wird wohl ge- nommen, aber nichts oder doch zu wenig zurück- erstatttet. Das ist seit der ältesten Menschen Gedenken so und über kurz oder lang werden auch da die Folgen nicht ausbleiben können, wenn nicht bald etwas geschehen soll. Seht Leute

, auch hier habe ich wie an anderen Orten die Ansicht verbreitet gesun den, daß der Bauer, wenn er seinen Boden ver bessert, mehr Steuer zahlen muß. Dazu kann man eigentlich nichts anderes als lachen, hellauf lachen, denn das ist denn doch konzentrirtester Unsinn. Das wäre etwa so, wie wenn ein kränklicher Mensch plötzlich gesund würde, und man demselben, obwohl ihm die Wiedererlangung seiner Gesundheit viel Geld gekostet hat, nun außerdem noch eine höhere Steuer zuschreiben würde. Bauern! das wäre lächerlich, nicht wahr, gerade

um sich hat, denn der Bauernstand ist ja die Grundlage alles Staatslebens, wird der gedrückt, so Pflanzt sich dieser Druck in immer wachsendem Verhältniß fort und fort bis zu den höchsten Ständen. Also verbessert nur, der Staat hilft Euch durch seinen Landeskulturrath, so gut er nur kann! Diesmal besprechen wir die Bergmähder und Alpen. Der fruchtbare Grund ist hierorts sehr dünn und darunter kommt größtentheils grobkörniger, bis jetzt unfruchtbarer glassiarer Kalkschotter. Die Boden neigen stark zur Trockenheit

und sind in diesen Höhen wenigstens alle hungrig, oder wie man hier sagt, mager. Natürlich ist nie viel verbessert worden und die Erträge sind daher nicht einmal überall jährlich zu erwarten. Daß dieselben um mindestens die Hälfte gesteigert werden können, das steht fest. Äie aber das anfangen ohne den schmächtigen Geld beutel zu stark zu verwunden, das ist hier die Frage, die ich Euch heute beantworten will. Der Boden in so hohen Lagen könnte nur unter bedeutenden Geldopfern gleich dem im Thale um geackert

, weil seit unzähligen Jahren die steilen Abhänge durch Regengüsse und Schneewasser ausgelaugt wurden d. h. diese Wassermengen nehmen ungeheure Mengen Erdbestandtheile, die die Pflanze Nähren sollten, alle Jahre mit sich fort. Darüber hat der Bauer wohl überhaupt noch wenig nachge dacht, ^ aber diese Thatsache wird sich gerade e r am leichtesten erklären können. Des weiteren wird aber dem Boden auch diese Menge Nährstoffe, welche alljährlich in die Gräser übergehen, nicht mehr or dentlich ersetzt

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Pagina 9 di 12
Data: 28.06.1891
Descrizione fisica: 12
. Die Pflanze dagegen entnimmt dem Boden und der Luft die zu ihrer Ernährung erforderlichen Be- standtheile und wandelt dieselben mittels der eigenartigen Lebensthätigkeit der chlorophyllhaltigen Zellen in die für ihr Gedeihen und Wachsthum ersprießlichen organischen Verbindungen um. Es besteht also zwischen Pflanzen- und Thierleben ein umgekehrtes Stoffwechselverhültniß, da der gegenseitige Austausch der Nährstoffe das thierische und pflanzliche Leben bedingt. Die Pflanze ist nämlich Re duktionsapparat

, d. h. sie nimmt Wasser, Kohlensäure, Ammoniak oder Salpetersäure, und deren Salze auf und bildet daraus Eiweißstoffe, Fette und Kohlenhydrate (Stärke und Zucker). Das Thier hingegen ist Oxydationsapparat; es bedarf zu seiner Ernährung der Eiweißstoffe, Fette und Kohlenhydrate und verwandelt dieselben in Wasser, Kohlen säure und Ammoniak, die der Pflanze wiederum als Nah rung dienen. Daraus folgt, daß der Boden alle die Nühr- bestandtheile enthalten muß, welche den Pflanzenkörper ernähren und zusammensetzen

. Somit übt die Bodenbe schaffenheit einen bedeutenden Einfluß auf den Stoffgehalt der Pflanze aus. Der Boden, in welchem die Pflanze am besten gedeiht, besteht bekanntlich aus Dammerde. Dieselbe setzt sich zusammen aus einer mineralreichen Grundmasse und dem organischen Theil (Humus). Den Humusreich- thum erkennt man aus der dunkleren Farbe. Durch die Pflanzenkultur werden aber dem Boden sowohl mineralische (unorganische) als auch organische Bestandtheile entzogen. Der wesentlichste Bestandtheil

, den die Pflanze für den Aufbau der protoplasmahaltigen Zellen benöthigt, ist der Stickstoff, welcher mittelst der Wurzeln in Form von Ammoniak oder Salpetersäure bzw. deren Salze ausge nommen wird. Was den Kohlenstoff betrifft, dessen die Pflanze zur Bildung von Kohlenhydraten bedarf, so wird derselbe der Pflanze theils im Boden, theils in der atmos phärischen Luft in Form von Kohlensäure in reichlicher Menge geboten. Die Blätter athmen durch die Spaltöff nungen die Kohlensäure ein, um den unter Einfluß

des Freiwerdens der latenten Spannkraft eine Kraftquelle dar, um alle thierischen Lebensprozesse zu entfachen und zu unterhalten. Soll nach dem Gesagten der Boden für die Pflanzen- vegetation nicht ungeeignet werden, so müssen ihm die Stoffwechselprodukte des thierischen Körpers, die sich in den festen und flüssigen Ausscheidungen finden, zugeführt werden Der Boden besitzt, wie schon erwähnt, auch un organische Bestandtheile, wie phosphorsaure und kohlensaure Salze, Chlornatrium, Kieselerde, Natron, Kalk

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Pagina 5 di 8
Data: 02.11.1889
Descrizione fisica: 8
auf die Be schaffenheit des Bodens Rücksicht genommen werden. In einem leichten Boden ist der Herbstpflanzung entschieden der Vorzug zu geben von Mitte Oktober bis Mitte- November. Bei Herbstpflanzungen in einem leichten Boden vernarben die Schnittwunden der Wurzeln und vermittelt diese Callnsbildung bis zum Eintritt der Wurzelfaserbildung bei Beginn der Ve getationszeit die erste Nahrungsaufnahme aus dem Boden. Die häuflgen atmosphärischen Niederschläge des Winters befördern das Zusammensetzen der Erde und bewirken

das feste Anlegen derselben an die Wurzeln. Auch die Oberfläche des Bodens wird während des Winters besser gelockert und gestattet bei Eintritt der wärmeren Jahreszeit einen unge hinderten Zutritt von der Luft. Es sind dies die wesentlichen Vorzüge der Herbstpflanzung, allein es darf auch nicht verschwiegen werden, daß selbst bei einem leichten Boden so ganz glatt die Sache doch nicht immer verläuft. Bei scharfem Frost setzt sich oft der Boden in einer so starken Weise, daß die Wurzeln der Bäumchen

sich vom Boden lostrennen und durch die Kälte Schaden leiden. Man versäume also nie, beim Pflanzen im Herbst den Boden um die Bäume mindestens einen Meter breit mit Laub streu oder kurzem Mist zu bedecken und bei sehr strenger Kälte auch die Stämmcben mit Stroh zu umwickeln. Das Anbinden der im Herbst gesetzten Bäume muß sehr locker und lose geschehen, damit der Baum sich ungehindert mit der Erde setzen kann. Dann pflanze man im Herbst nie einen Baum, der nicht vollständig entlaubt ist und ist man gezwungen

zu pflanzen, wo der Baum noch Laub hat, so müssen die Blätter sämmtlich so entfernt werden, daß ein Theil des Stieles stehen bleibt. Eine Bersäumniß dieser Vorsichtsmaßregel hat die sichere Folge, daß die Triebe runzlich werden und der Baum schwer anwächst, unter Umständen ganz eingeht. Unter Be rücksichtigung der hiermit gegebenen Anleitung wird die Pflanzung auf leichterem Boden wohl nie fehl schlagen und ist unbedingt die Frühjahrspflanzung vorzuziehen. Hat man es dagegen mit einem schweren, nassen

Boden, mit einer hohen, rauhen Lage zu thnn, oder sollen Bäume in einem engen, feuchten Thale gepflanzt werden, dann ist von Herbstpflanzung kein Erfolg zu erwarten. In solchen Böden und Lagen ist eine Erkrankung der Wurzeln an den Schnitt flächen unvermeidlich, auch leiden unter den ange gebenen Umständen frisch gesetzte Bäume bei verhält- nißmäßig geringem Frost schon Schaden. Die Nachtheile beim Pflanzen von Bäumen im Frühjahr sind zunächst das Austrocknen und Hart werden des Bodens

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Pagina 12 di 12
Data: 29.03.1891
Descrizione fisica: 12
für diesen die ungebrannten Kalke und der Mergel vorzuziehen sind. Bezüglich der dolomitischen Kalke ist zu bemerken, daß durch dieselben dem Boden außer dem Kalk auch nocb Magnesia, ein ebenfalls unentbehrlicher Pflanzennährstoff einverleibt wird. Dieselbe besteht in einer unverkennbaren Beziehung zu der Ausbildung der Samen dergestalt, daß von Stöckhardt und Peters die Vorzüglichkeit des bekannten Frankensteiner Weizens, die Ausbildung von dessen weißen, weichen und mehlreichen Körnen, auf? den höheren Magne siagehalt

des dortigen Bodens zurückgesührt wurde. Es versteht sich von selbst, daß die nicht gebrannten Kalkver bindungen nur in fein gemahlenem Zustande verwendet werden dürfen. In der aufschließenden und entsäuernden Kraft stehen die gebrannten Dolomite dem reinen Fettkalke wohl etwas nach, indessen dürften sie, da sie weniger löslich s«d, durch die atmosphärischen Einflüsse aus dem Boden weniger schnell wieder ausgewaschen werden als die reinen Kalkverbindungen. Entsprechend dieser je nach den Verhältnissen

wechselnden Wirksamkeit müssen sich nun auch die in Anwendung zu bringenden Kalkmengen nach den jedesmaligen Umständen richten. Auf sehr schweren und versauerten Thonböden sind schon bis 8 Tonnen (8000 kg) und mehr Brennkalk pro Hektar mit Erfolg in den Boden gebracht worden. Für- gewöhnlich und namentlich für die ärmeren Sandböden haben Mengen von 1000—1200 kg gebrannten Kalk gute Wir kung; jedenfalls ist es angezeigt, an Stelle 'der einmaligen Verwendung sehr großer Mengen diese lieber in kleineren

Portionen, aber nach Ablauf mehrerer Jahre wiederholt zu geben. Für ungebrannten Kalk und Mergel sind entspechend größere Mengen zu nehmen. Ebenso wenig ist es möglich, über die durch eine Kalkung zu erwartenden Mehrerträge Angaben zu machen, da die erzielte Wirkung je nach dem Boden, der Düngerwirthschaft, der Natur der angebauten Früchte rc. verschieden ausfallen muß. Daß nach einer vor liegenden Angabe durch eine ausgeführte Mergelung die Erträge verdoppelt worden seien, wird man in einem ein zelnen

Falle nicht in Zweifel ziehen können, wenn sich auch für gewöhnlich die Erfolge nicht in einer so starken Weise geltend machen werden. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß in der neueren Zeit vielfach die besseren Bodenarten durch Zufuhr von Kalk ertragfähiger gemacht werden. In der Provinz Hannover sind z. B. (nach einer Mittheilung der Hannov. land- und forstw. Ztg.) durch den größeren Zuckerreichthum, die frühere Entwicklung der Zuckerrübe auf dem gekalkten Boden in Verbindung

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Pagina 12 di 12
Data: 07.12.1890
Descrizione fisica: 12
, wenn dies nicht schon geschehen. Spalierbäume werden mit Reisig und Strohdecken verwahrt, wenn der Boden geschlossen ist. Die Obstbäume werden ausgeputzt. So lange der Boden nicht gefroren ist, wird tief ge ackert. „Vor Winter gepflügt ist halb gedüngt." Dünger, Jauche, Erde, Kunstdünger und Thomasschlacke wird ans die Aecker gebracht. Letztere kann auch auf nicht zu hohen Schnee ausgestreut werden. Für das Drainiren der Felder ist jetzt die passendste Zeit. Erlen und Eschensaamen, Weißdornbeeren, Föhrenzapfen

können nun in üblicher Entfernung auf den Boden gelegt, die Zwischen räume ausgefüllt und der Boden gelegt werden. Die blecherne Mauerverschalung erhält einen Anstrich aus einer innigen Mischung von Gips und Leinöl, worauf noch schließlich eine Tünchung des getrockneten Stückes mit Kalk erfolgt. (Merwerthnng der Abfälle der Kabakmanufak- lur behufs Insektenvertilgung.) Das italienische Acker bauministerium hat im verflossenen Jahre an mehreren landwirthschaftlichen Versuchsstationen angeordnet, daß Ver suche

durch über- mäßiges Fressen von saftigem Futter hervorgerufen, nicht wenn er durch das Steckenbleiben eines fremden Körpers (z. B. einer Kartoffel) in der Speiseröhre veranlaßt wurde.. (Biedermanns Rathgeber v. 1875). Muhkands chetreidehandet. In Rußland erwächst uns ein nicht zu unterschützender Concurrcnt in Boden produkten, was durch die stetige Zunahme des Getreide exportes dieses Riesenreiches ani besten illustrirt wird. Nach der „Nuss. Revue" hat sich der Export in Getreide seit 20 Jahren verdreifacht

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Pagina 3 di 12
Data: 26.10.1890
Descrizione fisica: 12
Ullkosten stehen die gleichgebliebenen Eruteertrügnisse gegenüber, deren Markterlös durch die ausländische Konkurrenz ge sunken ist. Will der Landw rth den wachsenden Anforder ungen, welche Schule, Kirche, Gemeinde und Staat, die höheren Löhne und Wirthschaftskosten, sowie der vermehrte Lebensbedars an ihn stellen, genügen, so muß er seine Ernteerträgnisse vermehren. Der Boden vermag nur dementsprechend in den Ernten wiederzugeben, was er an Nährstoffen besitzt. Angabe der früheren Zahl, der Farbe

ein; die Erstan- gekommenen brauchten zu diesem 413 Kilometer weitem Fluge nur 7 Stunden 30 Minuten. Es erhellt wohl schon aus dem Vorausgeschickten, daß sich Jedermann diesen Sport ohne großen Auf- Will man auf derselben Bodenflüche einen höheren Ertrag erreichen, so müssen dem Boden durch reiche Düngung neue Nährstoffe zugeführt werden. Die bisherigen verbreitetsten Düngemittel, Stall mist und Jauche, sind selbst bei reichlichster Anw nd- ung nicht im Stande, die Ernteertrüge dauernd auf gleicher Höhe

zu erhalten, weil sie dem Boden nicht alle durch den Pflanzenwuchs entnommenen Stoffe wiederzugeben vermögen. Von den drei wichtigsten, unerläßlichen Pflanzennährstoffen: Phosphorsüure, Stickstoff und Kali fehlt ihnen die genügende Aken ge Phosphorsüure. Mangelt aber auch nur einer dieser Hauptnühr- stoffe im Boden, so tritt alsbald unvollkommene Ausbildung der Pflanzen und Stillstand ihres Wuchses ein, der sich bei der Ernte in Ertrag und Güte fühlbar macht. Sollen sich die Ernteerträgnisse erhöhen

- phorsüuredüngung eine Stickstoffdüngung verlangen, während man die Wiesen- und die Schotenfrncht- pflanzen (Leguminosen) mit bloßer Phosphorsüure- düngung, ohne Stickstoff, zu hohen Erträgen bringt und hiebei noch den Boden für's Fernere bereichert. Durch Professor Hellriegel ist nachgewiesen wor den, daß die Leguminosenpflanzen-Familie, die sogen. wand gestatten kann. Man braucht nur eine Ge legenheit zur Haltung eines Taubenschlages zu haben. Die Anschaffung junger Brieftauben guter Race

. Diese Rachrichten wurden auf mikroskopisch-photographischem Schmetterlingsblütler, und zwar alle Kleearten, Es parsette, Luzerne, Lupinen, Erbsen, Bohnen, Wicken und dergl. das Vermögen besitzen, den zum Bau ihres Pflanzenkörpers nöthigen Stickstoff durch ihre Organe der Luft zu entnehmen. Es ist also eine Verschwendung, diese Pflanzen, ebenso Kleefelder und hümose Wiesen, mit Stalldünger oder einem stick stoffhaltigen Kunstdünger zu düngeu, da der theure Stickstoff unbenützt im Boden liegt

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Pagina 12 di 12
Data: 27.09.1891
Descrizione fisica: 12
Fels antrifft, so unterlasse man die Pflanzung. 3. Ist die Bodenbeschaffcnheit bis zu etwa 60 Centi- meter Tiefe günstig, so eignet sie sich fürZwetschen-. Pflaumen-. Mirabellen-. Kirschen- und Aepfllbünmen (kein schwerer Boden für Kirschen bäume, weit besser leichter Sand boden!) 4. Einen Meter tiefe, gute Bodenbeschaffenheit eignet sich für alle Obstsorten, besonders für die tiefwurzelnden Birnbäume, welche übrigens auch mit einem etwas geringeren Boden fürlieb nehmen

. 5. Ist bei einem und demselben Ackerstücke die Boden tiefe keine überall gleich günstige, so lege man gemischte Pflanzungen an. indem man jedem Baumloch die für es geeignete Obstsorte zuweist. Schließlich wollen wir noch bemerken, daß ein zu lockerer Sandboden und ein zu schwerer kalter Thonboden, ferner ein sumpfiger, nasser oder sehr steiniger Boden für Obstbäume ungeeignet ist, während ein nicht zu armer, warmer, trockener oder doch nur müßig feuchter Boden der geeignete ist. Für einen sehr steinigen, aber doch mit guter Erde

versehenen Boden eignen sich nur Kirschen-. Nuß- und Zwetschenbänme. Kinkalken der Kartoffeln, nur sie vor Käulnist zu bewahren. Dem „Lothringischen Landwirth" ent nehmen wir folgenden Bericht eines Landwirths der dortigen Gegend über das Einkalken von Kartoffeln: Es wurden schon theilweise angefaulte Kartoffeln im Keller mit Kalk überstreut, der von einem Bau übrig geblieben war. Die Schale wurde durch den Kalk nicht zerstört und die Fäule griff nicht weiter um sich. Es wurden nun die bekalkten

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Pagina 5 di 8
Data: 23.01.1887
Descrizione fisica: 8
und schottrige Lehnen versichern, die Rinnsaale vor Ausfressung verwahren, die Gewässer von den gefährlichen Stellen ungefährlich ableiten, daß wir große und sichere Becken im Grunde der Thäler anlegen, um das rasche Andringen der Gewässer aufznhalten u. s. w. Als gewiß und sicher ist zu betrachten, daß es Brüche und Muhren geben muß, tt»emt es so viel regnet, daß der Boden einer Berglehne zu einem breiartigen Teig erweicht wird, der sich auf seinem abschüssigen Lager in keiner Weise mehr haltet: kann. Solch

einen Regenguß haben wir jedvch in Tirol schwerlich einmal erlebt. Allein um gefährliche Muhren hervvMrufen sind so schreckliche Regengüsse gar nicht unumgänglich nvthwendig. Es genügt dazu vollkommen, wenn hoch oben erkleckliche Regenbäche sich sammeln, irgendwo im durchlässigen Boden rasch in die Tiefe.sickern und dort allenfalls auf einen glatt- plattigen Felsen oder ein undurchlassendes Lehm lager stoßen. Das reichlich zuströmende Wasser sorgt dann schon dafür, daß der Boden in der Nähe

der himmlischen Gewässer selbst? Ein Theil des stllenden Regens bleibt hängen an den Blättern, Nadeln und Zweigen und kommt von da niemäs zu Boden, sondern verdunstet. Sehr groß is dieser Antheil jedvch nicht und erstreckt sich aich nur kurz auf die erste Zeit des Regens. Lille ähnliche Wirkung, obschvn nicht so groß, Haien Getreide nnd Gras. Ein zweiter Theil des Itegenwassers, nachdem die ganze Belaubung duchlläßt ist, wird von der Bvdenstreu aufgesaigt und festgehalten. Dieser Antheil ist sehr ledeutend

oder versickern. Letzteres ist fast immer der Fall und erfolgt mit Leichtigkeit, weil der Boden unter der stets etwas feuchten Streudecke das absickernde Wasser sehr- leicht in sich aufnimmt. Diese letzte Regenmenge ist wohl die größte, welche durch den Wald un schädlich gemacht wird. Die gesammte Wirkung des Waldes gegen die Gewaltthaten des Regen- wassers ist so groß, daß für unsere Verhältnisse man zu sagen berechtiget ist: Aus einem Walde bricht niemals eine Muh re nieder, wenn nicht von oben her

(also über dem Walde) durch schleichende Regenbäche gar zu viel Wasser in seinen Untergrund eingeführt wird. — Endlich muß auch das Wurzelwerk des Waldes gar hoch angeschlagen werden, das wie Schleudern den Boden fesselt und bindet. Nur wenn von oben eindringende Regenbäche das Erdreich bereits aufgerissen haben und das selbe zwischen den Wurzeln selbst, wie man sagt „kleinweis" weggefressen wird, dann allerdings erlahmt auch der Widerstand der Baumwurzeln unb Stamm um Stamm muß schließlich fallen. Ich wiederhole

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Pagina 2 di 8
Data: 16.03.1890
Descrizione fisica: 8
anbaut, wie bei dem Bauer und dem wenig bemit telten Taglöhner, der nur ein kleines Stück Feld sein eigen nennt, um darauf den Bedarf an Kar toffeln zu bauen. Außerdem bildet die Kartoffel sozusagen das Fundament der Schweinezucht. Wenn also die Kartoffelernte schlecht ausfällt, so ist das ein Schlag sowohl für den Industriellen als auch den Bauer und namentlich für die Ar beiterklasse. Allgemein ist man nun der Ansicht, daß die Kartoffel außer mit dem schlechtesten Boden auch mit der schlechtesten

Bearbeitung derselben vor lieb nimmt, was jedoch nicht wahr ist. Die erste Bedingung zum Gedeihen der Kartoffeln ist gerade eine gute Bodenbearbeitung. Der Boden kann zwar minderwerthig sein, muß aber eine gründliche, tiefgehende Lockerung erfahren, damit die Wurzeln eindringen können. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, ganz besonders schweren Boden schon vor Winter tief zu pflügen, nachdem gleich nach Abern- tung der Acker flach gestürzt worden war.. Die Be- arbeitung des Bodens ist beim Kartoffelbau

ist die junge Pflanze auf den Inhalt der Mutterknolle angewiesen, eine andere Nahrung vermag sie nicht aufzunehmen; fehlt es nun an die ser, sei cs der Größe wegen, oder auch, weil im warmen Keller schon ein starkes Vorkeimeu stattge- fuuden hat, so bleibt die Pflanze schwach, mag auch der Boden noch so fruchtbar oder noch so gut gedüngt sein. Da es sich nicht um die Ersparniß des Saatgutes, sondern um eine große Ernte han delt, so sollte jeder halbwegs vernünftige Bauer unbedingt die besten Kartoffeln

, damit sie völlig austrocknen. Zn Hause schütte man selbe in gute Keller oder ähnlich paffenbe Räume auf den mit Brettern belegten Boden. Die Saatkartoffeln soll mau ans solchen Gruben oder Kellerräumen etwa acht Tage vor der Saatzeit herausnehmen und auf einen luftigen Boden schütten, weil sie sonst zu lange im Acker liegen würden, bevor sie keimen. Je mehr sie hier dünn ansgebreitet liegen und ab welken, desto besser eignen sie sich als Saatgut. „Ja", so wird mancher Leser meinen, das, was uns da gesagt

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Tiroler Land-Zeitung
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Data: 16.03.1889
Descrizione fisica: 6
Beilage zu Nr. 11 des „Overinnthaler Wochenblatt." Landwirtlffchaftliches. (Ueber den Kartoffelban) äußert sich Adam K. . . im „Prakt. Landw." folgendermaßen: Bis jetzt ist noch keine Pflanze bekannt, welche einen so ausgebreiteten Nutzen als Nahrung für Menschen und Thiere gewährt, so mannigfaltiger Zubereitung fähig und so genügsam mit dem Boden wäre, als die Kartoffel. Wenn die Getreidearten und andere Früchte eine lohnende Ernte versagen: die Kartoffel versagt sie nie, denn im Bergleiche

der Schweinezucht. Wenn also die Kartoffelernte schlecht ausfällt, so ist das ein Schlag sowohl für den Industriellen als auch den Bauer und namentlich für die Arbeiter klasse. Die vorjährige Kartoffelernte ließ Vieles zu wünschen übrig, und Statistiker beziffern den Ernte ausfall an 30"/o, was bei einer durchschniitlichen Ernte von 93 Millionen Hektolitern in Cisleithanien einen sehr großen Schaden bedeutet. Allgemein ist man der Ansicht, daß die Kartoffel mit dem schlech testen Boden und der schlechtesten

Bearbeitung vor lieb nimmt, was jedoch nicht wahr ist. Die erste Bedingung zum Gedeihen der Kartoffeln ist eine gute Bodenbearbeitung. Der Boden kann zwar minderer Bonität sein, jedoch muß er eine gründliche, tiefgehende Lockerung erfahren, damit die Wurzeln cindringen können. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, ganz besonders schweren Boden schon vor Winter tief zu pstügen, nachdem gleich nach Aberntung der Acker flach gestürzt worden war. Die Bear beitung des Bodens ist beim Kartoffelbau das beste

Pflanze auf den Inhalt der Mutterknolle angewiesen, eine andere Nahrung vermag sie nicht aufzunehmen; fehlt es nun an dieser, sei es der Größe wegen, oder auch, weil im warmen Keller schon ein starkes Vorkeimen stattgesunden hat, so bleibt die Pflanze schwach, mag auch der Boden noch so fruchtbar oder noch so gut gedüngt sein. Da es sich nicht um die Ersparniß des Saatgutes, sondern um eine recht große Ernte handelt, so sollte jeder halbwegs vernünftige Landwirth unbedingt die besten Kartoffeln

austrocknen. Zu Hause schütte man selbe in gute Keller auf den mit Brettern belegten Boden. Fehlt es an Kellerraum, so bewahre man sie in Mieten auf. In denselben sind die Kartoffeln gegen alle Unfälle bewahrt, sobald sie trocken eingemietet nicht fallt oder anbrüchig sind; sie keimen nicht, behalten ihren Geschmack, welken nicht. Die Saatkartoffeln soll man aus solchen Gruben oder Kellerräumen etwa acht Tage vor ' der Saatzeit herausnehmen und auf einen luftigen Boden schütten, weil sie sonst zn lange

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