, die in den meisten Fällen für den Gärtner, Landwirt oder Siedler vollauf genügt. Infolgedessen kann man sich darauf beschränken, den Boden auf seinen Gehalt au Sand Ton, Kalk und Humus zu prüfen. Dieses wird sich ge wöhnlich ohne große Vorkenntnisse feststellen laffen und wir haben in der Pflanzenwelt natürliche, einfache Hilfs mittel. Die den Tonboden anzeigenden Pflanzen sind hauptsächlich: Ackerschachtelhalm. Huflattich (besonders auf kalkhaltigen Tonböden), Wucherblume, Rainfarn, Nickende Distel
— Gänfedistel, Mohn. — Kalkboden an zeigende Pflanzen sind: Adonis, Kornrade, Mohn, Korn blume, Gemeines Zittergras, Ackerwinde, Federgras, Acker schabkraut, Roter Augentrost, Schneckenklee; ferner auch: Rotbuche, Weißdorn, Ackerbrombeere (besonders auf Mer gelböden). — Kali anzeigende Pflanzen sind: Feldgauch- yeil, Erdrauch, Lagernder Knebel, Nachtschatten, Wind artiger Knöterich, Ehrenpreis, Feldsalat, Gänsefuß; ferner: Esche und Rotbuche. Außerdem ist zu beachten, daß ein Boden, der viel abschlemmbare
Bestandteile enthält, stets reich an Kali ist. — Sofern mehrere der genannten Pflanzen auf einem Boden üppig gedeihen, um so eher kann man auf die betreffende Bodenart schließen! — Kalk Mangel im Boden wird angezeigt durch Sauergräser, dem Sauerampfer und der Wucherblume. Auch ist es recht ein fach festzustellen, ob der Boden Über genügend Kack ver fügt. Man bringt eine kleute Bodenprobe m em Glas und übergießt sie mit einigen Tropfen verdüllnter Salzsäure. Braust die Erdprobe stark und nachhaltig
auf, ist der Boden kalkreich; schwaches oder gar kein Aufbraufen deutet geringen Kalkgehalt bezw. Kalkmangel an. — Dunkle Farbe des BodenS zeigt emen höheren HumuSgehalt an. Obgleich eins scharfe Drennung der Bodenarten in der Natur nicht vorkommt, sondern stets ein gewisser Uebergang vorhanden ist, so kann man doch fünf Haupt gruppen unterscheiden; den Ton-, Lehm-, Kalk-, Sand- und Humusboden. Der Tonboden ist „kundig", „steif", und gewöhnlich an der rötlichbcaunen, graublauen oder grau schwarzen Färbung
zu erkennen. Er hält das Wasser lange, und erwärmt sich infolge ungenügettoen Luftzutritts nur langsam. Durch Dratmeren, Frosteiuuulkuug, häufige« Bearbeiten, reiche Gaben von Aetzkalk und ähnlichen, sowie Düngung mit „hitzigem" Stalldünger kann er zu einem sehr fruchtbaren Boden iverden. Alsdann ist auch eine entsprechende Düngung mit künstlichen Tüngemitteln ren tabel. — Tonböden, vor allem humuShaltige, eignen sich zum Anbau von: RapS, Klee, Pferdebohnen, Weizen, Wintergerste, sowie zur Weidenutzung