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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 66 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
abreisen, gezagt und gehofft und mit ihm die bittern Zweifel durchge! Er hat einen Auftrag von irgend einem neugebackenen Guts- kostet, die frohe Zuversicht geteilt. Für seinen Erfolg betete Herrn bekommen, soll glaube ich) einige Ahnenbilder kopieren sie, auf sein Haupt flehte sie die Ehrung herab — ihr eigenes oder fabrizieren. Da hat er mich gebeten, sein Bild mit dem Werk konnte — so dachte sie — ja niemals den ersten Platz meinigen verpacken und abholen zu lassen. Er hat es übrigens erlangen

— Sie haben ein Werk geschaffen.' mit Mutter nnd Schwester im Erdgeschoß desselben Hauses — Mit strahlenden Augen und hochklopfendem Herzen hatte aber sie hatte den Raum nicht betreten, seitdem er an dem Bild sie ihm zugehört. „Sie sind zufrieden mit mir, mit meiner arbeitete, das ihm die glänzende Bahn erschließen sollte. Vor Arbeit? Sie glauben, ich könne Aussicht haben?' seiner Vollendung sollte sie sein Werk nicht sehen und sie hatte „Zufrieden? Aussicht? Wenn die Preisrichter was besseres gern seinen Wunsch

, gegen ihren Willen gewählten selbst wenn es Ihnen diesmal den gewünschten Erfolg noch Beruf ihrer Tochter, der sie so manche, schwer zu entbehrende nicht bringt. Ist übrigens ein vertrauter Kerl, dieser Amerikaner. Summe bereits gekostet, und ein bi5 jetzt so wenig befriedigendes Wrs waren doch gleich die Bedingungen?' Resultat aufzuweisen hatte. . . ' /.Sonderbar genug, allerdings. Für aufstrebende, noch un- Heute hatte Richard ihr freudestrahlend das fertige Bild bekannte Talente. Die Summe von 20060 Mark

für den gebracht. Er mußte am Nachmittag noch abreisen und war in „Ersten Frühlingstag', der von drei Preisrichtern in München großer Eile. als das beste Werk erachtet wird.' ,Hch habe die Buchstaben und Ziffern noch nicht angebracht' „Und daS Bild? Es wird ausgestellt?' sagte er — ein Name war der Preisbewerbung halber nicht „Nein Und soll auch nicht kopiert werden. Er kauft es zu- erlaubt — „und wollte sie bitten, es für mich zu tun, Fräulein gleich an und verleiht es seiner Sammlung ein, drüben in Liesel

viel, war in übersprudelnder Wieland fort, „Sie haben gezeigt, was Sie vermögen — Ihre Laune, war stolz auf das, was er geschaffen — war des Erfolges Schöpfung stellt Sie auf die Stufe, die Sie zu erreichen ge- sicher. hofft. Die Zukunft wird mir Recht geben.' Sein Auge ^iel „Sehen Sie, selbst wenn es keiner von den drei Preisen wieder auf das andere Bild. „Armer Junge! Er wird die sein sollte, so darf ich doch, wie ich mir schmeichle, auf die lobende Enttäuschung bitter fühlen, er hat ja tapfer und fleißig gear

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 74 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
Richard nicht der ehrloseste Schurke war, hätte er sie nicht ringen. Fräulein Neunmnn's junge Welt war in die Sommer- Lügen strafen können, hätte zugeben müssen, daß nur eine un- ferien gezogen und Liesel hatte jetzt täglich lange, ungestörte Mge Verwechslung den Lorbeer ihm aus's Haupt gedrückt. Stunden für sich, zum ersten Male wieder seit jener Zeit, da Aber sie hatte geschwiegen, der Gedanke, daß sie, gerade sie es sie an ihrem Bilde gemalt, dem Bild, das dem Geliebten

dm sein sollte, die ihm den vernichtenden Schlag beibringen mußte, gehofften Preis, ihr selbst aber die Entsagung gebracht. Es war ihr unerträglich gewesen. Die Mutter und die Schwester war ein schwerer Traum gewesen, den sie längst überwunden, wollten das zurückgewiesene Bild sehen, sie hatte es ihnen zeigen aber ein Gefühl der Wehmut hatte sie dennoch beschlichen, als müssen — und sie hatte geschwiegen. Wenn sie die Kraft ge- sie nach all den Jahren wieder vor ihrer Staffelei stand und Sunden hätte zu reden in jenem Augenblick, laut

mit, über die sie «egung nur sckwer unterdrückend. Sie selbst hatte noch nicht hingezogen war. Endlich! Waren das nicht Schritte auf de? alles weggeräumt, und das Bild, sein Bild, stand noch oben. Treppe? Sie stand regungslos und lauschte mit verhaltenen: »Ja, er bat um den Schlüssel und bedauerte zu hören, daß Atem. Er war es — ja — die Tritte kamen zum letzten Stock- du auch dort oben heraus willst am ersten. Er wolle dir ein werk herauf. Mit fröhlichem Lachen sprang sie zur Türe und paar Kleinigkeiten lassen

— auf das Bild, das sie in der Kiste gelassen hatte, in der es ihr er hatte gefürchtet, sie anders zu finden, vergrämt, verbittert, zurückgeschickt worden war. Der Deckel war jetzt abgenommen, alt geworden und verblüht. Langsam trat er ins Zimmer und es stand so, daß das helle Licht durch das Fenster darauf fiel, schloß die Türe hinter sich. Sie stützte sich schwer auf die Lehne des Stuhls. Er hatte es „Ich bin gekommen, endlich gekommen, Fräulein Liesel, um gesehen — er hatte es selbst hervorgeholt

Mo- „Hier in diesem Räume. Dort stand das Bild. Ich sehe naten schon ein glückliches junges Frauchen, und das nicht viel es noch jetzt vor mir wie das Dämmerlicht in der Ecke meine minder glückliche Muttchen weilte auf Besuch bei ihr in Thü- Auqen zu trüben schien, wie ich es hervorholte, es erkannte.

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 414 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
Kompliment, Herr Holbein-Rüttelberger. Das ist ein Meister stück! Das muß in die Ausstellung!' Neugierig drängte sich alles hmzu. „Ah, Fräulein Eva!' klang es von allen Seiten, während das nichts ahnende Original wie in Glut getaucht erschien. „Mein Bild?' hauchte sie halb beglückt, halb verwirrt. „Aber Herr Rüttelberger!' „Sie tun ja fast, als hätten Sie keine Ahnung, daß Herr Rüttelberger Sie gemalt hat!' sagte der Bankdirektor lächelnd. „Das habe ich auch nicht!' erklärte sie erstaunt

. „So hätten Sie das Bild ohne jede Sitzung gemalt? — Herr, das wäre eine Leistung, die —' „Ich meine, wir können uns darüber unten angenehmer unterhalten. Geben Sie mir das Bild so lange in Verwahrung!' sagte Papa Warnecke, der voll heimlicher Rührung war; und Arno Rüttelberger vor sich her schiebend, flüsterte er diesem zu: „Sie haben mir heute gegen Abend eines Ihrer Bilder angeboten. Ich komme darauf zurück und behalte dieses!' „Das tut mir leid. Aber das ist das einzige, von dem ich mich nicht trenne

ich mich ihm gern dafür erkenntlich zeigen und habe ihn deshalb schon gebeten, mir das Bild meiner Eva zu überlassen! Aber er will sich durchaus nicht dazu bewegen lassen, selbst durch die kostbarste Draufgabe nicht, die ich habe! — Mein liebes Evchen, schlimm ster aller Trotzköpfe, du hast dich umsonst auf den Kriegsfuß mit deinem Vater gestellt: der Mann liebt sein Bild mehr als dich, das Original —' In dem allgemeinen fröhlichen Tumult, der sich auf diese deutliche Kundgebung Papa Warneckes erhob, ging

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Pagina 389 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
sie nun in stummer Verzweif lung, ganz zusammengesunken in der Sofaecke und starrte vor sich hin. Da fiel plötzlich ihr Bild ihres Gatten, , unwillkürlich faltete sie die Hände, und Träne um Träne rann aus ihren schönen Augen in den Schoß. „O du — du!', rief sie im Übermaß ihres Empfindens, „wie ist's dir nur möglich, mich so leiden zu lassen? kannst du mir nicht helfen, mir nur einen Schritt entgegenkommen?' Sie erhob sich, ging langsam zu dem Bilde hinüber und betrachtete es mit überwallender Zärtlichkeit

; dann umschlang sie plötz lich mit beiden Armen das Bild und drückte einen leidenschaftlichen Kuß auf die kalte Leinwand. „Mama, — schäme dich!' ließ sich ganz ener gisch Paulchens Stimme vernehmen. ' Und Mama schien sich wirklich zu schämen, denn-sie fuhr tötlich er schrocken Herum, und ein tiefes Rot überlief ihr Gesicht, bis hinauf zu den blonden Haarwurzeln. Doch als sie erleichtert wahrnahm, daß kein ande rer ZeUge da war und Päulchen so Herausfor dernd putzig vor ihr stand, ganz Kopie des Fräuleins

, da konnte sie sich eines Lächelns nicht errwehren, und sie hob das Kind auf ihren Arm. „Warum soll ich mich schämen, Pauli? ist's nicht recht, wenn ich den Papa küsse?' „O ja, den Papa schon, aber das Bild nicht.' Gisa drückte stumm den Knaben' an ihre Brust, es ging eine merkwürdige Wandlung in ihr vor. „Wer hat dir das gesagt, Pauli?' „Das Fräulein.' „So, warum? hast du vielleicht auch Papas Bild geküßt?' „Ja.' „Du meinst also, Pauli, daß wir den Papa in Natura küssen dürfen?' ^ „O ja, aber Papa

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Pagina 94 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
. Nebenbei, denke ich mir, wandte man sich an das Auge des Nächsten mit seiner Miniaturreproduktion. Augen sind nicht nur treue Spiegel der Seele ihres Besitzers, „auch des Anderen Bild Werfen sie treulichst zurück' — heutzutage wie ehedem. In diesen beiden Arten von Anschauung liegt viel Poesie; wie Silberbänder zieht sich denn auch die Verherrlichung des rieselnden Wiederscheins und des Spiegelns in geliebten Augen durch unsere ganze Literatur. Siegfried besah im klaren Springquell sein Heldengesicht

, Ingraben verschmähte ihn nicht, als sie ihr rotblondes Haar flocht; Hermann und Dorothea „sahen gespiegelt ihr Bild in der Bläue oes Himmels schwanken, und nickten sich zu und grüßten sich freundlich imSpiegel.' —. Die Zähl der romantischen Helden und Heldinnen, die Augen- spiegelbrlder produzieren, ist Legion. Im Wasser spiegeln sich nicht nur Wange an Wange ge schmiegt, liebende Männlein und Fräulein, das größte und weiteste Wird da als Reflex zurückgeworfen. Segelnde Wolken, die himmlische Königin

ihres reinen Kindergemüts er klärte, worin Grete fehlte. .. Da kannten ihr Mitleid, ihr Jammer keine Grenzen. Sie wollte durchaus zu ihr und ihr zureden, wieder gut zu sein. Rosen mochte sie vorläufig nicht sehen, auch nicht sein Ruhmes bild. Frank sah ein: es war am besten, sie aus Berlin for-zu- nehmen. Sie fuhren ins Riesengebirge, um in seiner Schnee pracht zu wandern und zu rodeln; der häßliche Eindruck schwächte sich ab, doch das kurze, vollkommene Rosenglück kehrte nicht wieder. Wie das Menschenlos

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