- und Kommunionerinnerungsgraphiken sind von den Herstel lungsmöglichkeiten abhängig und wurden deshalb seit Bestehen der großen litho graphischen Kunstanstalten ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer populärer. Sie wurden zu Massenartikeln und galten als „selbstverständliches Dokument“ in der Familie.' 4 ) Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelten sie sich von unscheinbaren Zetteln, die allmählich auch Illustrationen erhielten, zu im mer reicher ausgestalteten Chromolithographien, die dem Bild immer mehr Raum zugestanden
darum ma chen lassen , mit einer Glasscheibe vorn und hinten , damit ich das Bild sehen und den dahinter stehenden Denkspruch lesen kann ...“"') Da in der Sammlung in Die- tenheim ein ähnlich gefertigtes Kastenbild aus späterer Zeit vorhanden ist, er schien mir die Zitatstelle des Bernhard Overberg bezeichnend, die ein Licht auf die Verwendung im häuslichen Bereich wirft. Das Materialbild Ml 15 (Abb. 1) stammt aus dem Nachlaß der Maria Ragginer aus Lüsen und enthält ihr eigenes
ein montiert, um dem Bild ein prächtigeres Aussehen zu verleihen. Angesichts der Tatsache, daß im Besitz der Familie zahlreiche weitere Kastenbilder 17 ) vorhanden waren, die auch älter sind, mag sich das zunächst schlichte, lediglich in einer ") Dröge, Kurt: Konfirmationsscheine: ein Nachbericht. In: Beiträge zur Volkskun de und Hausforschung 1, 1986, S. 151 bis 156, und Fritsch, Regina: Fünf frühe Kommunionandenken. In: ebd., S. 175 bis 180. ") Höpgen (wie Anm. 10) und Ders
(wie Anm. 10), S. 31. '“) Höpgen, Das Kommunionerinnerungs bild in der Predigt (wie Anm. 12), S. 182 f., auch Höpgen (wie Anm. 10), S. 31. ’ 7 ) Angesichts der Masse der in Kästen steckenden Materialbilder, ohne den an deren Wandschmuck berücksichtigt zu haben, wäre eine gesonderte Untersu chung des Wandschmuckes der Familie Ragginer sicher sehr aufschlußreich.
