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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 6 di 16
Data: 22.06.1913
Descrizione fisica: 16
mit seiner Gabe. Er war ein junger Tiermaler, der trotz seiner enormen Be gabung noch immer vergeblich um die Anerkennung kämpfte. Er hatte ein kleines, humorvolles Genrebild gemalt, das er „Ein Kunstkenner" benannte; es stellte einen Schafbock dar, der vor einem Bild, einer gemalten grasgrünen Wiese, bewundernd steht und am liebsten das gemalte, saftig grüne Gras- auffressen möchte. Als Herr Heinz Hartwig das Bild ansah, wußte er zuerst nicht, ob er sich freuen oder ärgern sollte; im heimlichen Zweifel sah

er das Bild, bald auch seine Gatrin an, als suche er bei ihr Beistand in dieser Ungewißheit. Aber Frau Therese ging es nicht viel besser, auch sie wußte nicht, was sie davon denken sollte; schließlich aber ermannte sie sich doch, betrachtete das Bild durch ihr Lorgnon, und endlich sagte sie höflich, aber ein wenig kühl: „Sehr nett, sehr: wirkungsvoll, und auch, recht lebenswahr." Als aber eine halbe Stunde das Ehepaar allein war, trat Frau Therese noch einmal vor das Bild hin und sah es langte und prüfend

an, und endlich schüttelte sie den Kopf, indem sie sagte: „Das Bild muß fort — wir dürfen es nicht: zeigen — wir machen uns lächerlich damit!" Ein wenig erstaunt fragte der Gatte: „Aber weshalb denn nmr, Frauchen?" Und sie nun lächelnd, überlegen: „Ja, merkst du denn gar nicht, daß der Mensch dich uzen wollte!? Sieh dir doch nur das Bild genau an." Plötzlich blitzte es in ihm auf. Jetzt verstand er, was sie e'öen gedacht hatte. Wütend sah er das Bild an und rief: „Das ist ja direkt empörend! Was erlaubt

sich denn biefe.x Hungerleider!" Wütend lief er umher, denn jetzt war er an seiner empfindlichsten Stelle verletzt. Und noch in derselben Minute verschwand das Bild in Eer Rumpelkammer, da, wo sie am tiefsten war. Als am Abend dann Herr Karl Meinhold zum Souper karn, suchte er sein Bild vergebens, und außerdem mußte er die Bemerkung machen, daß die Gastgeber, besonders der Mäzen, ihn recht ohnehin behandelten; er war aber ein junger Mann mit Humor, der junge Maler, und so lächelte er nur dazu, verschwand

sehr bald — und mied fortan das Haus Hartwig. Vier Wochen später war der große Weihnachtsbasar, oen die vornehme Welt alljährlich arrangierte. Frau Hartwig, die auch in diesem Jahr wieder ver schiedenes für die Wohltätigkeit tun mußte, schickte diesem Basar eine reiche Anzahl von Gaben, unter denen sich auch das Bild befand, das ehedem ihr Mißfallen erregt hatte; dies war — so fand sie — eine günstige Gelegenheit, das dumme Bild aus dem Hause zu schaffen, natürlich tat sie das ohne Wissen ihres Mannes

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Sterne und Blumen
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Pagina 5 di 12
Data: 17.05.1914
Descrizione fisica: 12
. Das Mittelbild zeigte Burschen und Mädchen beim Ausladen von Garben in einer sonnenwarmen August- vie candesanllait für hruppelbafte Mucker in München. hohen Fahnenstangen überragten Eiscngittcr hielten. Sie nahm Billet und Katalog und ging, wie die übrigen landschaft. Es war glühendes Leben in dem Bild, nicht, weil es in das Gold der späten Nachmittagssonne getaucht war, sondern weil ein starker Lebenswille herausleuchtete, der Wille des Künstlers, den er seinen Geschöpfen einge haucht. Ein großer, naturge

. Verstohlen blickte sie auf. Zwei Herren unter hielten sich miteinander über Menschen gingen. Aber sie wollte etwas ganz anderes, als I das Bild. „Ja, und dabei ist es,' rein technisch betrachtet, die anderen Menschen. Die Atmosphäre der Räume, diese j zugleich die bestgemalte Leinwand hier", sagte der andere, spezifische Kunstausstellungs atmosphäre — Staub, Firnis, Menschen, Parfüms — be klemmte ihr die Brüst - oder war es nur die immer wach sende Aufregung? Die Bilder in den Sälen verschwanden

vor ihren Blicken als Farben flecke ohne Sinn. Sie suchte nur ein Bild und einen Namen. Sie kannte es aus Zeitungsbesprech ungen. Als sie es wirklich sah, fuhr ihr die Erregung so in die Knie, daß sie sich setzen mußte. Das war sein Bild, das Bild, durch das er be rühmt geworden: die reife Ernte schwer durchrungener Jahre. Und „Ernte" hieß es. Es war ein großartiges Bild. Die Ernte des Lebens und des Todes stellten die beiden Der ^ändernde Berg in Böhmen. issfe Don der minifterzufarnrnenhunft in Denedig.

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Sterne und Blumen
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Pagina 5 di 8
Data: 05.07.1914
Descrizione fisica: 8
*■ 213 ^ denen er hierher gekoinmen war. — „Ich verstehe so gut," fuhr die alte Frau fort, „daß es einem jungen Manne komisch Vorkommen muß, eine blinde, alte Frau zu malen; aber für meinen Mann ist es nicht komisch. Er wünscht es so sehr, er ist der beste Mann, den es auf der Welt gibt, er denkt immer nur an mich. Und wenn solch ein junger Mann wie Sie es auch nicht versteht, wird es doch ein Trost für ihn sein, ein Bild von mir zu haben. Ich dachte gleich, daß Sie es komisch fin

den werden, und darum bin ich rasch vor ihm herge kommen, da mit Sie nicht etwas zu ihm sagen, was ihn kränken könnte — daß es lä cherlich ist oder so etwas. Er hält soviel von Ihnen und ist so froh. Sie hier zu haben, daß ich traurig wäre, wenn es eine Enttäusch ung für ihn werden sollte." „Aber es ist ja die natür lichste Sache von der Welt, daß er gerne ein Bild von Ihnen besitzen möchte", warf Ebing ein. „Ja, doch junge Men schen sehen das vielleicht nicht ein", antwor tete sie. „Die glauben im mer, sie wissen

alles, aber sie wissen doch nicht, wie es ist, wenn Men schen zusam men gelitten haben. Ich -wußte auch erst, was mein Mann mir war, als ich mein einziges Kind verlor. Wenn ich in ■ der Nacht auf wachte und ver geblich das kleine Bett ne ben mir suchte, dann war er es, der mich tröstete. Sehen Sie Erichs Bild dort unter dem Blumenkranz?" — „Ein hübscher Knabe", sagte Ebing. „Ja. Er ist ertrunken. Er hat mit andern am Fluß unten gespielt, und einer fiel ins Wasser, da sprang mein Junge nach, aber sie ertranken beide

. Er war ein gutes Kind und immer der erste in der Klasse. Das haben Vater und ich alles zusammen durchgemacht. Dann wurde ich blind, und nun war es, als wolle er mir meinen Jungen und meine Augen ersetzen und alles für mich sein. Und das ist er auch geworden. Sehen Sie, ich bin alt und häßlich und blind und verkrümmt, aber das sieht er alles nicht. Verstehen Sie das nun?" „Ja, ich verstehe", sagte Ebing leise. „Und ich danke Ihnen, daß Sie offen mit mir gesprochen haben, denn nun erst werde ich ein gutes Bild

von Ihnen malen. Und nun möchte ich gern zwei Bilder von Ihnen machen, ein Brust bild und eins im^Gartenstuhl draußen." „Ja, aber," sägte sie verlegen, „das wird so teuer wer den, und wozu auch." „Ich möchte es ss gerne, es soll nichts kosten. Drei hundert Kronen sind genug — ich wünschte, ich könnte es Gelegenheit macht Diebe. Nach dem Gemälde von L. 3. Arnold. Photographie-Verlag von Franz Hanfstängl in München.

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Der Arbeiter
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Pagina 11 di 12
Data: 30.06.1912
Descrizione fisica: 12
. Hall (Tirol.) 7. Juli 1918. 4. Jahrgang. Sie Irbkitrrfgmjlie. mutt einguter Rahmen ein Bild mehr zur Geltung ttatt, dann kann auch umgekehrt ein schlechter, un- rRahmen die Wirkung des Bildes schädigen. Stets aber der Herr, der Rahmen der Knecht. Wenn der lzu schwer, zu protzig ist, dann wird das Bild „erdrückt", dz« Nebensache. Ein Bild in zarter Tönung wird „tot k durch einen grellfarbigen Rahmen. Wenn ein Bild, y« breiten Papierrand hat und nun Bild und Papier- 4 mit einem breiten Holzrahmen

umgeben werden, dann Wiel des Guten, weil dann zwei Rahmen da sind, denn Hemnd ist auch schon ein Rahmen, auch schon eine Grenze, illjtt; Wenn um ein randloses großes mehrfarbiges Bild Male graue Holzleiste kommt, dann ist der Rahmen z u 4 besonders wenn das Bild noch auf einer kräftig ge- l Tapete hängt. Die letztere erdrückt das Bild. Am > kommen Bilder zur Geltung auf einer ruhigen Tapete, m bilden eine kräftige Grenze. Ein schmaler Gold- ursullt also unter Umständen dieselbe Aufgabe

wie ein ! holzrahmen. Ein Bild von ruhiger Wirkung erfordert sicher starke Begrenzung als ein lebhaftes Bild. Die ü des Rahmens darf, wenn derselbe ab- jijettb wirken soll, nicht im Bilde vor- nett. Läßt sich das nicht ganz vermeiden, dann tut ein Goldstreifen an der Innenseite des Rahmens gute i; beim Gold trennt, wie schon erwähnt, gut ab, weil es “ selbst selten vorkommt. Deshalb ist ein Goldrahmen bunten Bilde gewöhnlich (nicht immer) am Platze, mit Ornamenten können nur Leute mit aus- Geschmack wählen

oder mit gestrichene Holzleisten. Weiße Rahmen passen zu Äen Bildern. Die Rahmen in einem Zimmer brauchen ^gleichmäßig zu sein. Mit etwas Geschmack kann man ^ine Heine Abwechslung gestatten. — Wenn der Rahmen ist, dann „wirft" sich leicht das Ganze, es wird „wind en rahme ich den Papierrand mit und ^icht? Bei Reproduktionen (Wiedergaben) nach Ge- besonders nach Ölgemälden schließt der Rahmen am Mittelbar ans Bild an, ebenso bei den meisten Stein- Jp (Lithographie). Der Rahmen soll dann natürlich Mnig vom Bilde

yj an die Tapete anschließen. Der Holzrahmen hat dann ^ ulln ««»Ta««4««4am44« "C\ ^ Olf ÖoIjirCl'wtnCll^ oder Kaliko- Md Bild zusammenzuhalten. Anstatt eines Holzrahmens diesem Fall auch einen Leinwand- oder Kaliko> '"(oder einen Streifen von festem Papier) nehmen Das ist billig und schön. Und man kann es sich besser selbst machen. Wer sich selbst einen Holzrahmen ansertigen kann, erleichtert sich die Arbeit, wenn er die Leisten an den Ecken nicht schräg, sondern gerade zusammensetzt. Auf der Rückseite

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 18 di 20
Data: 10.02.1912
Descrizione fisica: 20
?" keuchte Hermann, „willst du wohl loslassen!" „Wie kannst du mir eine solche Photo graphie schicken?" fuhr Gustav auf. „Wie kannst du dich unterstehen, so etwas an zufertigen?" „Was sagst du? Ich habe dir keine Photographie geschickt — welche Photo graphie meinst du?" 'Gustav riß zwei Knöpfe seines Uni formrockes auf, zog das Bild hervor und warf es Hermann vor die Füße. „Willst du leugnen, daß du das hier photogra phiert hast?" Hermann warf einen höchst verwunder ten Blick auf das Bild, dann spielte

ein feines Lächeln um seine Lippen. „Willst du leugnen?" wiederholte Gu stav. „Nein, warum sollte ich? Es ist ganz richtig, das habe ich photographiert." Sprachlos starrte ihn Gustav eine Weile au. „Und das sagst du so ruhig? Denkst gar nicht an den Nus deiner Schwester und an meine Ehre?" „Hm — Ruf? Ehre? Wüßte nicht, was die beiden Tinge mit dem Bild hier zu tun hätten!" „Keine Ausflüchte!" rief Gustav. „Sage mir nur eines — wer ist dies, dieser Ehrlose?" - Araber von Biskra besehen

einen photographischen Apparat. „Tu kennst ihn nicht?" „Nein." „Ha, ha, du kennst ihn sehr gut." „Nein." „Aber, lieber Freund, sieh dir den — Ehrlosen nur etwat genauer au." Der Gaekwar von Baroba erregte durch fein unhöfliches Benehmen beim Krönungsdurbar in Delhi großes Aufsehen. Hermann bückte sich, hob das Bild vom Boden auf und hielt cs unters Licht. „Nun?" „Ich kenne ihn nicht, sage ich dir, ich kenne keinen Menschen mit solch strohgelbem Haar, und die hiesigen Kameraden von diesem Regiment

sind mir alle frenid." „Ja, die gelben Haare mußt du dir freilich kastanienbraun denken", sagte Hermann lachend, „und die blauen Uniformaufschläge mußt du in rote verwandeln." „In rote?" „In solche wie du hast. Und daun — wenn du dir den ganzen Mann genau betrachtest — —" „Bin ich am Ende gar selbst der Ehrlose?" Hermann sah ihn lächelnd au. „Ja, Mensch, kennst du denn das Bild nicht?" " „Nein." „Hat dir's Betti denn nicht gesagt? Vom vergangenen Sommer ist's eine Momentausnahme vom Fenster des Gärtnerzimmers

aus." „Aber warum hast du mir denn gelbe Haare und blaue Auf schläge angemalt?" „Ich Hab' das doch nicht gemalt! Mir solch eine Patzerei zu zumuten!!" „Na ja — aber wer zum Kuckuck hat's denn gemalt?" „Nun, das ist, denke ich, nicht schwer zu erraten." „Betti? Du meinst, Betti hat das gemalt? Aber wie kommt denn das Bild in deine Mappe?" „In meiner Mappe hast du's gefunden? Oh, da hat's die kleine Hexe in die Mappe geschmuggelt." Gustav lachte fröhlich auf. „Wie sie mich zugerichtet hat, gar nicht zu erkennen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 09.05.1920
Descrizione fisica: 16
habe. Von seinem neuen Bild waren erst einige Teilskizzen fertig. Wenn er nicht ernstlich daran ging, kannte er den Ter min nicht einhalten und dann war er ein Lügner. Allein mit der Unruhe im Herzen brachte er nichts Richtiges zustande. Es blieb ihm keine andere Wahl, er mußte sich das Wirtsfrüulein aus dem Sinne schlagen und all sein Trachten wieder auf die Kunst rich ten. Das Mädc!)en war gestorben oder augen- fcheinlich nicht für ihn bestimmt. Traurig be grub er seine neu aufgeblähten und so schnell

r- in b«x erstorbenen Hoffnungen. Nermter Kespiiel. Wenn die Schwalben heimwärts ziehen. Dir Mitte Oktober hatte Walter Reinlsch die Hauptskizzr zu seinem neuen Bild, dem er den Namen Bergpredigt gab, ausge- ardeitst. Das Bild stellte den Heiland dar in einer Mpenlandfchast, wie er einem Kreis von Aelplern predigte. Die Zuhörer erschienen ! großenteils in den uralten Tirolertrachten. soviel sich der Künstler Mühe gegeben hatte, war ihm dir Skizze doch nicht sonderlich ge lungen. In der Figur des Heilandes lag

ihm sein Gemälde unter den anderen Bildern entgegen, und er empfand wieder eine helle Freude daran. Aber was war denn das? Bor fernem Bild stand eine dunkelgekleidete Frauerwperson, die weinte. Ganz deutlich bemerkte er, wie sie mit einem weißen Tüchlein die Augen auswischte. Es schmeichelte seinem Künstlerstolz, daß sein Bild die Menschen zu Tränen rührte. Wenn er doch der Frauensperson ins Gesicht sä)auen könnte! Aber st« stand mit dem Rücken ge gen ihn. Darum ging er durch eine Seiten- galene hinunter

, das ist jrtzt eine Frag," lachte er; „wo ein Jftruch ist. ist ein FEer, und wo sin Bild ist, muß auch ein Maler sein. Fragen muß i 6), wie kommen S i e daher, Fräulein?" „Ich bin schon zehn-, Zwölfmal dagewesen." „Was Sie sagen! .... Und gefällt Il)nen mein Bild?" "Ja. ja. ja. Es ist prächtig, wunderbar! Ich Hab ms eftv-as DchÄrvscss gsßrhen." „Also bin ich kein Tuiselemaler mehr?" „Herr Reinlsch, Sie sind immer ein Künst ler gewesen, und da haben Sie's jetzt gezeigt. O wie mich das freut!" „Warum weinen

Sie dann aber?" „Ich? . . . Ich . . . Ich weine nicht . . . Nur das Bild greift mich so an . . . Wissen Sie noch, was ich einmal gesagt Hab? Wenn ein Bild einem so tief ins Herz greift, daß man weinen muß, dann ist es etwas Gro ßes . . . Und Sie haben die Berge unserer Heimat darauf gemalt, das Aülajoch und den Riesenstein — ich Hab sie gleich das erstemal erkannt ... O ist das reizend. Ich kann mich nickt sattsehen daran." Wie sind Sie denn aus das Bild aufmerk- sam geworden? Wie haben Sie es beim ge sunden?" „Ich habe mein Lebtag großes

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Sterne und Blumen
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Pagina 1 di 12
Data: 01.08.1915
Descrizione fisica: 12
auf die Rad tour begeben, und nun war sie hier in seiner Stube, im nächsten Augenblick würde er wieder hereinkommen, sie konnte ihn airsehen, soviel sie wollte, und seine Stimme hören! Za, ja, wie rasch sich doch alles änderir kann! Sie sah sich im Zimmer um. Dort drüben stand sein Koffer, urrd auf dem Lisch vor dem Sofa lagen allerlei ausgepackte Kasten nird Schachteln. Ihr Blick streifte den Schreibtisch. Da stand das Bild seiner KTutter, das sie schon immer so schön gefunden

hatte, Aber was war das? Dicht daneberr erblickte Uetersen ein neues Bild, das sie noch nie dort gesehen hätte — es war wohl erst eben ausgepackt worden. Ach. wie schön es war! Ls war das Brustbild einer nicht ganz jungen, aber sehr schönen Dame, die wunderbar schöne, große dunkle Augen von besonders freundlichem und fröhlichem Ausdruck hatte — so kam es petersen wenigstens vor. Um den Mund spielte ein schelmisches Lächeln, und das ganze Gesicht hatte etwas Strahlendes, Siegesbewußtes. Ach, wer konnte

zum Schreib- tisch hin und sah sich das Bild näher an. Ach, welch ein wunderbar schönes Gesicht! Richt weil cs regelmäßig schön war — Ljnas war zum Beispiel viel klassischer, aber es bezauberte durch das Leben und die Schelmerei, die darin ausgedcückt war. Ganz unten auf dem Bild stand etwas mit sehr kleiner Schrift; ob das wohl der Name war? petersen wußte wohl, daß das, was sie jetzt tat, ganz unverantwortlich war — ebenso schlimm wie Stehlen, lsorchen und Lügen —, aber trotzdem nahm sie das Bild

gemeinsam hatte? An was wollte sie ihn erinnern? Riit zitternder Dand stellte petersen das Bild an seinen Platz zurück. Sie fühlte sich plötzlich ganz matt und betrübt. Noch vor einem Augenblick war sie erwartungsvoll und froh gewesen, jetzt war das vorbei. Sie hatte verstanden, was die Worte bedeuteten, jetzt fand sie den Ausdruck in den Augen der Dame nicht mehr mild und freundlich, sondern dreist, und das Lächeln, das sie zuerst so reizend gefunden hatte, war gar nicht schelmisch, nein, viel eher

hinterlistig und kokett! petersen konnte trotz aller Riühe, die sie sich gab, ihre Blicke nicht von dem Bild losreißen, und erst, als die Tür geöffnet wurde, drehte sie sich rasch dem Fenster zu, damit es aussehen sollte, als sehe sie in den Garten hinaus. Ström hatte sich umgekleidet. Lr trug einen dunkelblauen Zivilanzug, und petersen fand diesen zu feiner schlanken, elastischen Figur äußerst kleidsam. Zetzt sah sie auch, daß er sich etwas verändert hatte. Sein Gesicht war tüchtig sonn verbrannt

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 28.03.1915
Descrizione fisica: 8
und über den das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist. Bon dem bekann ten, in München lebenden Professor Nißl ist leider nur ein älteres, aber sehr tief empfundenes Bildnis zu sehen. Der Katalog nennt das Bild „Studie", je länger man es aber betrachtet, desto lieber wird einem das Bild, das so viele Empfindungen auslöst. Bon Ma ler Ko e st er, Klausen, von dem auch der Deutsche Kaiser ein Bild erworben hat, sind virtuos gemalte „Enten im Grünen" und eine sehr ernste Studie von- den Äsern des Eisack zu sehen

für eine Madonna, und etn wohlge- iMgenes Bild des bekannten früheren Innsbrucker Professors W. ausgestellt worden. Bon Pro fessor Egger-Lienz sehen wir eine Studie zum Kreuzttäger und eine große Studie zu dem gleichen Bilde, aus welchen die Ansätze für das spätere monu mentale Malen des Meisters bereits vorempsuudeu werden können. Leider ist von Professor Egger ein späteres Bild nicht zu sehen, da der Künstler, wie wir erfahren, durch Krankheit verhindert war, die Aus stellung zu beschicken

. Durch das Entgegenkommen des Grafen Enzenberg ist jedoch ein frühes Bild, „Morgen sonne", des Meisters zur Ausstellung gekommen, das den Meisten nur aus Reproduktionen bekannt war. Die Egger-Verehrer, -Kenner u. -Sucher werden daher der Ausstellung ein besonderes Interesse entgegenbringen können. Vom Innsbrucker Maler Alb. Platin er wäre besonders hervorzuheben die getönte Kohlenzeich nung, Porträt eines Mönches, die an Wucht und Plastik zu dem besten gehört, was wir von dem Meister gesehen haben. Oesters bereits

besprochen und gerühmt wurde auch die Studie eines Bauern, während das Porträt des Ausstellers, besonders in seinem Hinter gründe die Luft vermissen läßt und auch der Fahnen träger einer besseren Zeichnung, größeren Plastik und reinerer Farbengebung bedarf. Von Anger er, der seit längerem in russischer Kriegsgefangenschaft sich befindet, einem auch in Mün chen 'bestgeschätzten Maler unserer Berge, sehen wir leider nur ein Bild, „Bergmahd", das besonders durch die farbig kühne Behandlung des Bergrückens

auf fällt. Von Fritz von Ebner, Innsbruck, sehen wir im Besitze des Ausstellers einen schon öfter mit Erfolg gezeigten römischen Bauer. Auch, das Bild der Sar- nerin wird viele Freunde finden. Dagegen ist das Selbstporträt, was Plastik und Hintergrund anbelängt, eine Zu flüchtige Arbeit. Sehr überrascht der junge Ma ler Hugo Atz wang er, nicht Paul Atzwanger, wie es irrtümlich im Kataloge heißt. Die Stilleben haben eine Farbenfrendigkeit und Leuchtkraft, daß man sie als Aquarell kaum vermuten nröchte

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 5 di 16
Data: 19.05.1914
Descrizione fisica: 16
Eisengitter hielten. Sie nahm Billet und Katalog und ging, wie die übrigen Seiten dar. Das Mittelbild zeigte Burschen und Mädchen beim Ausladen von Garben in einer sonnenwarmen August- Oie Candesanftalt für krüppelhatte Binder in München. landschaft. Es war glühendes Leben in dem Bild, nicht, weil es in das Gold der späten Nachmittagssonne getaucht war, sondern weil ein starker Lebenswille herausleuchtete, der Wille des Künstlers, den er seinen Geschöpfen einge haucht. Ein großer, naturge waltiger

blickte sie auf. Zwei Herren unter hielten sich miteinander über Menschen gingen. Aber sie wollte etwas ganz anderes,, als ! das Bild. „Ja, und dabei ist es,' rein technisch betrachtet, die anderen Menschen. Die Atmosphäre der Räume, diese | zugleich die bestgemalte Leinwand hier", sagte der andere, spezifische Kunstausstellungs- - •< ' < ' atmosphäre — Staub, Firnis, Menschen, Parfüms — be klemmte ihr die Brust - oder war es nur die immer wach sende Aufregung? Die Bilder in den Sälen verschwanden

vor ihren Blicken als Farben-' flecke ohne Sinn. Sie suchte nur ein Bild und einen Namen. Sie kannte es aus Zeitungsbesprech ungen. Als sie es wirklich sah, fuhr ihr die Erregung so in die Knie, daß sie sich setzen mußte. Das war sein Bild, das Bild, durch das er be rühmt geworden: die reise Ernte schwer durchrungener Jahre. Und „Ernte" hieß es. Es war ein großartiges Bild. Die Ernte des Lebens und des Todes stellten die beiden Der wandernde Berg in Böhmen. Don der Mmillerrulammenkuntt in Denedig

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 8
Data: 20.07.1918
Descrizione fisica: 8
. Was aber der Sonntag für ein Bild bot, das ist jeder Ver nunft hohnsprechend. Wenn wir auch schon gewohnt sind, bezüglich Einsicht und Vernunft gewisser höherer Aemter keine großen Hoff nungen zu hegen, so glauben wir doch, daß der Herr Stationschef des Hauptbahnhofes in Innsbruck dessen ungeach tet der vorgeschlagenen Verkehrsregelung zugäng lich sein wird, da er dies ohne Kosten und „im urei gensten Wirkungskreis" veranlassen könnte. Kvitikus., Kriegs-Guckkastenbilder. Gesehen von Jeremias. >. Bild. Landschaft

. Schwer zu unterscheiden, welche. Weil es in Strö men regnet. Die Leute auf den Straßen segeln mit krampfhaft gehaltenen Schirmen durch die ausgeweichten Straßen. Alles ist trop'f- naß. Auf den Straßenbahnwägen hängen die Fahrgäste an den Trittbrettern wie die Bienen am Korbloch. Alle friert. Alle schimpfen. Das ganze sieht aus wie ein Aquarium, stellt aber nur — Innsbruck anfangs Juli 1918 vor. i . Bild. Gedeckter Tisch. Alles wie im Frieden: schneeweiße, feinste Tisch wäsche, schweres, blinkendes

, daß es sich hier um den einfachen Mittagstisch eines Kriegsparvenus handelt. Bild. Einfachbürgerliches Wohnzimmer. Um den Tisch sitzen Mann und Frau und vier Kinder. Auf dem Tisch steht eine Schüssel, in der Polenta war, und ein Teller mit Salatresten. In einem Glasschälchen prangt echte Kriegsmarmelade, aus dem soeben die Frau jedem einen Löffel voll auf eine dünngeschnittene Kriegsbrotscheibe streicht. Die Kinder sehen diesem Vorgang mit hungrigen Augen zu. Und kaum hatten sie ihr Teil in Händen, ist auch alles schon

verschlungen. Aber sie kriegen heute kein Märmeladenbrot mehr, denn die Mar melade ist teuer und das Brot zu wenig. Worauf sich alle in stiller Ergebung den Mund abwischen. Was man hier sieht — ist das opulente Mahl einer Privatbeamtenfamil'e. 4. Bild. Ein monumentales Gebäude. Sehr schön zum Ansehen. Weit schweifig und kühn gebaut. Verziert mit allerhand Sachen, die nach etwas aussehen. Wenn man aber näher hinschaut, löst sich alles in blauen Dunst auf, das Gebäude aber fängt zu wackeln an, es sieht

plötzlich wie ein Luftschloß aus, dann wie ein Kartenhaus. Zuletzt Entdeckt man, daß es aus lauter dapierblättern besteht, auf deren jedem eine der fünftausend Ministerial-Verordnungen zu lesen ist, die sich auf die Förderung des allgemeinen Durchhaltens beziehen.... Auf dem Dache aber sitzt ein Greis, der sich nicht zu helfen weiß — daß ist die Personifikation unserer Ernährungspolitik. , $. Bild. Ein schreibender Mann. Man kann über seine Schulter hinweg genau sehen, was er schreibt. Er schreibt

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Tiroler Wastl
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Pagina 9 di 12
Data: 05.10.1913
Descrizione fisica: 12
Kohl und Schweinsrippen mit weißer Rübe. Das tat seinem leiblichen Menschen wohl. Der Mönch von Nissenbach ging durch die Gassen der Kaiserstadt und sah die feinen Mägd lein nicht und nicht die zarthüstigen Frauen. Er ging wie ein Mondsüchtiger und wachte erst auf im Saal der kaiserlichen Bildergalerie. Da schritt der Mönch von Nissenbach auf leichten Sandalen von Bild zu Bild. And sah sich einmal satt, — wie der leibliche Mensch vorhin satt — gegessen hatte. Im sechsten Saal, vor einer Madonna

Muriltos, blieb er stehen, als hätte er Wurzeln geschlagen. Zuerst sah er das Bild mit süßem Genießen cm, dann verzückt — und zuletzt, als er drei Stunden davor gestanden hatte, mit starrem, brennend for schendem, gierigem Blick. Die Madonna schallte ihn mit runden, großen, schwarzen Augen an, und ihr Mund lächelte. Dreimal kam der Mönch von Nissenbach wieder. And blieb vom Morgen bis zlim Abend. Am dritten Tag versäumte er sogar die Litanei. Dann wunderte er heimwärts. Staubig llnd müd

hob er den Blick. Er sah sein Bild umgleißt von goldenen Rahmen. Hub sah daneben deutlich, in grausamer Vision, wie er's vor Monaten gesehen hatte, das Vorbild: die dunkeläugige, die großblickende Madonna von Wien. Sah sie wie damals, als gefälliger Selbstbetrug die Vorstellung noch nicht getrübt hatte. Da ward ihm klar, daß er ein hölzern, kindisch steifes Bildlein gemalt hatte, nicht anders als die früheren. Er hatte dem deutschen Dirnchen eben nur schwarzes Haar und schwarze Augen aufge

an einem geweihten Bildnis, lebendig eingemauert. Lange, lange Jahre stand das Bild der geblen deten Madonna in einem staubigen Eckchen auf dem Dachboden der Pfarre von Nissenbach. Grün goldiges Flimmern umspann es an Spätnachmitta gen zur Sommerszeit, und weißliches Schneelicht huschte darüber im Winter — in hundertjährigem Wechsel. Die Pfarre von Riesenbach bekam wieder ein mal einen neuen Verweser. Der war einer von den Gründlichen und wollte sein neues Heim in allen Winkeln kennen lernen. Er kroch, trotz kni

sternder Augusthitze, bis auf den Dachboden. Der geistliche Herr sah sich die Balken an, in denen leere Eisenhaken stacken. Im Winter werden Schinken und leckere Würste daran hängen. Er zog die Läden und Fächer auf, die rotbäckige Aepfel, Mehl und Hülsenfrüchte aufnehmen sollten. Der Pfarrer sah endlich auch das alte Bild. Es lehnte au der Wand, er kehrte es mühsam um — die geblendete Madonna. Am Albend schlief er glücklich ein — zum ersten mal als Verweser von Nissenbach, dieser reichen Pfarre

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Tiroler Post
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Pagina 17 di 20
Data: 15.05.1914
Descrizione fisica: 20
. Sie hätte beinahe vor Auf regung vergessen, ein Ziel zu nennen. In lustigem Trab ging cs durch Straßen, über Plätze, an vielen Denk mälern vorbei, bis sie vor einem mit Seiten dar. Das Mittelbild zeigte Burschen und Mädchen beim Ausladen von Garben in einer sonnenwarmen August- Oie Candesanftalt für krüppelhafte Rinder ln München. hohen Fahnenstangen überragten Eisengitter hielten. . Sie nahm Billet und Katalog und ging, wie die übrigen landschast. Es war.glühendes Leben in dem Bild

der Natur zum Sieger der Natur erhöht war. „Die meisten Bilder riechen nach Oelsarbe, dieses riecht nach reifem Korn und ge sunder Jugend", sagte jemand neben der im Schauen Ver sunkenen. Verstohlen blickte Der wanclerncle Derq ln Böhmen. Herren unter- ■■ hielten- sich miteinander über Menschen gingen. Aber sie wollte etwas ganz anderes, als l das Bild. „Ja, und dabei-ist es'rein technisch betrachtet, die anderen Menschen. Die Atmosphäre der Räume, diese | zugleich die bestgemalte Leinwand hier", sagte

der andere, spezifische Kunstausstellungs- ~ atmosphäre — Staub, Firnis, Menschen, Parfüms klemmte ihr die Brust - war es nur die immer wach sende Aufregung?. Die Bilder in den Sälen verschwanden vor ihren Blicken als Farben- slecke ohne Sinn. Sie .suchte nur ein. Bild und einen Namen. Sie kannte es aus Zeitungsbesprech, ungen. Als sie es wirklich sah,' suhr ihr die Erregung so in die Knie, daß sie sich setzen mußte. Das war sein Bild, das Bild, durch das er rühmt geworden: die reise Ernte schwer durchrungener Jahre

. Und „Ernte" hieß es. Es war ein großartiges Bild. Die Ernte des Lebens und des Todes stellten die beiden Don der fninlfterzufammenkunft ln Denedlg. 2^^ gst nach Tarst m solch» all« «mS entge-eu. -12 Leller. 'gang. h nicht merito- s gleich dienen, des formalen soll. Es soll Haffen werden, ng des Reichs- rschen in poli- begründetsten u einer forma- die eine Som- lassen. Auf welche die ver- in letzter Zeit >wohl bei den jechifchen Agra- ter verfochten m immer noch •:g kein Reichs- lifchen Landes

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Der Arbeiter
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Pagina 5 di 8
Data: 07.10.1920
Descrizione fisica: 8
, er fuhr mit der Hand über die grauen Wimpern. „O Laura!" flüsterte er leise. Da tönte ganz vernehmlich ein Seufzer an seine Ohren, er wandte sich erschrocken um. der junge Mann von vorgestern stand wieder hier und blickte auf das Bild. Verdrießlich, sich unterbrochen zu sehen, nickte er mit dem Haupt ein flüchtiges Kom pliment, der junge Mann dankte etwas freund licher, aber nicht minder stolz als der Spanier. Auch diesmal wollte der letztere den überflüssigen Nachbar abwarten; aber vergeblich, er sah

sich etwas zu beklagen. „Herr B.", sagte er, „Sie haben vielleicht bemerkt, daß vorzüglich eines Ihrer Bilder mich anzog; es interessiert mich unendlich, es hat eine Bedeutung für mich, die — die ich Ihnen nicht ausdllicken kann. Ich kam, so oft sie es vergönnten, um das Bild zu sehen, weil doch gewöhnlich die Menge nicht lange dort verweilt, und — denken Sie sich, da hat es mir ein junger, böser Mensch abgelauscht, und kommt, so oft ich komme, und bleibt, mir zum Trotze bleibt er stundenlang vor diesem Bilde

, das ihn doch gar nichts angeht!" Herr B. lächelte; denn recht wohl konnte er sich denken, wer den alten Herrn gestört haben mochte. „Das letztere möchte ich denn doch nicht behaup ten," antwortete er; „das Bild scheint den jungen Mann ebenfalls nahe anzugehen, denn es ist nicht das erste Mal, daß er es so lange betrachtet." „Wieso? Wer ist der Mensch?" „Es ist ein Herr von Fröben," fuhr jener fort, der sich seit fünf, sechs Monaten hier aufhält, und seit er das erste Mal jenes Bild gesehen, eben jene Dame

mit n Federhut, das auch Sie besuchen, kommt er : ; Tage regelmäßig zu dieser Stunde, um das Bild zu betrachten. Sie sehen also zum wenigsten, daß er Interesse an dem Bilde nehmen muß, da er es schon so lange besucht." „Herr! Sechs Monate?" rief der Alte. „Nein, dem habe ich bitter unrecht getan in meinem Her zen, Gott mag es mir verzeihen! Ich glaube gar. ich habe ihn unhöflich behandelt im Unmut. Und ist ein Kavalier, sagen Sie? Nein, man soll von Pedro de Ligez nicht sagen können, daß er einen fremden

verweilen sehen. — Da geht es Ihnen wohl gleich nur; auch mir ist dieses Bild sehr intereffant, und ich kann es nie genug betrachten." Fröben war überrascht durch diese Anrede: auch ihm waren die Besuche des Alten vor dem Bilde ausgefallen, er halle erfahren, wer jener sei, und nach der steifen, kalten Begrüßung von gestern war er dieser freundlichen Airrede nicht gewärtig. „Ich gestehe, mein Herr," erwiderte er nach einigem Zögern, „dieses Bild zieht mich vor allen anderen an; denn — weil — es liegt

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Der Arbeiter
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Pagina 13 di 20
Data: 22.12.1912
Descrizione fisica: 20
Ißr. 12 ff Bonatabfilflgf -um „prliritrr“ 1312 nn ator cn£7ränQ^ 5 *•- alters kurz skizziert. Eine überaus liebliche Darstellung der „Heiligen Nacht" ist das Bild von dem Düsseldorfer Ma ler C. Müller; namentlich die anmutige Darstellung der jugendlichen Mutter gibt dem Bild einen besonderen Reiz. Auch der Historienmaler Jos. Ritter von Führich hat eine „Geburt Christi" ge schaffen; sie schmückt die bekannte illu strierte Ausgabe von Thomas a Kempis „Nachfolge Christi". Eine sehr schöne

Schöpfung ist das Bild „Die Geburt Christi" von dem frommen Maler Friedrich Overb'eck, der 1813 zum ka tholischen Glauben übertrat; im Hinter grund der Darstell ung sind gar male risch die anbetenden Engel und bewun dernden Hirten gruppiert. Bon Engeln zur Erde getragen er scheint uns das „Christkind" in deni reizenden Bild „Die Christnacht" von dem gemüt- und poesie vollen Maler Lud wig Richter. Eigenartig ist auch die Darstellung der „Heiligen Nacht" von Walter Firle; im Vordergründe knien arme Dorfbe

wohner, die das neu geborene Christkind anbeten. Eine liebliche kind liche Darstellung bie ten die „Hirten an der Krippe" von Paul Mohn, wäh rend bei der „An betung der Hirten" von Julius Schnorr von Carolsfeld der erstaunte Gesichts ausdruck der Hirten sehr charakteristisch ist. Ein sehr wür diges und schönes Bild ist die „Anbet ung der Weisen aus dem Morgenland" von C. G. Pfann- schmidt; mit ihr konstratiert seltsani die moderne Auf fassung von Fritz von Uhde.; die drei Weisen Erscheinen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 16
Data: 04.01.1920
Descrizione fisica: 16
halten und zu er fassen sich bemühten. Aus allen Verhandlungen und Reden kann ich den Eindruck nicht gewinnen, daß man sich maßgebenderseits über den Ernst der Sache klar sei. 4 (Nachdruck verboten^ Der Luifelemaler. Eine Erzählung von Reim mich!. Da gab es gar keine andere Möglichkeit. Wer das Bild anfchaute, mußte lachen. Lachte doch auch oas ganze Bild. Es stellte närmich das Lachen dar in hinreißender Kraft und Naturwahrheit. Um einen Wirtstisch faßen zehn Personen: sechs Männer, drei Frauen

Katze förmlich das Maul, die hölzernen Stuhlköpfe lachten, die Deckel der Biergläser, das Zifferblatt der Uhr, kurz, alles lachte; alles stimmte zu einer ungeheuren Lustigkeit zusammen und zwang die Beschauer mit unwiderstehlicher Gewalt zum Mitlachen. „Lachstube" hieß das Bild, aber mit diesem Namen war viel zu wenig gesagt, man hätte es „Lachsturm" nennen sollen. Erst nach einigen Minuten konnte sich der Wiener vom krampfhaften Lachen befreien. Er wischte sich mit einem parfümierten Tüch- lein

das Wasser aus den Augen, dann schlug er dem Maler auf die Achsel und rief: „Pollux, Walter, du bist ein Teufelskerl, ein Genie, ein Künstler, ein gemachter Mann. So was macht dir kein Rafael und kein Rem- brandt und kein Rubens und überhaupt kein Maler auf der Welt nach." „Geh, geh, Kastor," wehrte der Maler, „du hast immer ein bißchen übertrieben; diese Untugend solltest du dir endlich abgewöhnen." „Keine Uebertreibung. Das Bild ist ein- fach ein Kunstwerk, ein erstklassiges Kunst werk. Aber das muß

jetzt aus die Ausstellung nach Wien oder nach München. Und weißt was? Du steckst eine Karte dazu, woraus ge schrieben steht: Preis zwanzigtaufend Gul den. — Verkauft." „Den Unsinn glaubt kein Mensch und solche Schliche sind mir zuwider." „Keine Schliche und kein Unsinn. Das Bild ist verkauft, ich bin der Käufer. Wenn dir der Preis zu nieder ist, zahl ich dreißigtau- send Gulden; aber zuerst sollen es die Men schen sehen." „Rudolf, das Bild kannst umsonst haben, es freut mich, wenn es dir ein bißchen ge fällt." „Mensch

, Rhinozeros! Du schenkst mir das Bild und ich schenke dir ein Rittergut, ha- haha . . . Nein, nein, ich mutz das Kunstwerk haben. Zwcurzigtausend Gulden und es ge hört mir." „Punktum. Pasta!" sagte die tiefe Baß stimme des Zintus. der unbemerkt eingetre* ten war und, ohne seinen Hut vom Kopfe zu rücken, dem Wiener die Hand hinstreckte. „Ah, der Herr Pate, freut mich sehr," rief dieser. „Sie kennen mich wohl noch, den Aßberg?" „Habe die Ehre vorzustellen Hyazinthus Stock und Kompagnie, Gemischtwarenhand

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