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Schlern
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Pagina 53 di 87
Data: 01.08.1980
Descrizione fisica: 87
P. Josef Joos Überblick über den kulturellen Beitrag der Benediktinerabtei Marienberg Der hl. Benedikt ließ dem Neuankömmling, der willens war, ins Kloster einzutreten, viermal im Jahr die Klosterregel vorlesen, damit er wisse, wozu er sich verpflichte. Man solle ihm sagen: „Siehe, das ist das Gesetz, unter dem du den Kriegsdienst leisten willst. Kannst du es beobachten, so tritt ein; kannst du es aber nicht, so zieh dich freiwillig zurück. Ill In diesem Gesetzbuch, das der hl. Papst Gregor

d. Gr. „hervorragend durch weise Maßhaltung und lichtvoll in der Sprache“ nennt, sind die Grundnormen des ganzen monastischen Lebens aufgezeichnet, die wir kurz zusammenfassen in die Worte: ora et labora. Un mißverständlich ist in seiner Regel angedeutet, was er für das Wiedatigere hält: „Dem Gottesdienst wende nichts vorgezogen“. /2/ Aber anderseits betont der hl. Benedikt auch, daß Müßiggang ein Feind der Seele sei und daher sollten die Brüder zu bestimmten Zeiten mit Handarbeit beschäftigt wenden

und wieder zu bestimmten Zeiten mit hl. Lesung. /3/ Wohlbekannt ist, daß kn frühen Mittelal ter die Mönche St. Benedikts mit eigener Hand ihre Klöster und Kirchen bau ten, die Felder bestellten, ihre Herden betreuten und durch ihre vielseitige Tä tigkeit als Baumeister, Künstler, Handwerker, die Pioniere einer christlichen Kultur, Lehrer und Erzieher der Völker wurden. Nicht zu Unrecht gab man da her dem hl. Benedikt den ehrenden Namen Vater des Abendlandes. Im folgenden soll nun versucht werden, den bescheidenen

. /6/ Neuerliche Klagen der Burgeiser Pfarrleute wurden durch die vom Papst delegierten Richter, den Erzpriestern Konrad und Heinrich von Rialt — beide Churer Domherren — und dem Pfar- 1) Die Regel des hl. Benedikt Kap. 58 übersetzt und kurz erklärt von Dr. P. Eugen Pfiffner. Benziger Ver lag Einsiedeln/Zürich 1947. 2) Regel des hl. Benedikt Kap. 43. 3) Regel des hl. Benedikt Kap. 48. 4) Tiroler Urkundenbuch I. N. 428. 5) Tirol. Urkundenbuch I/II Nr. 528. 6) Tirol. Urkundenbuch I/II N. 706 und 707.

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Pagina 4 di 87
Data: 01.08.1980
Descrizione fisica: 87
Marcellina Pustet Benedikt von Nursia, Vater der Mönche 480—1980 Wenn in diesem Jubiläumsjahr des heiligen Benedikt, der die Ehrentitel „Vater des abendländischen Mönchtums“ und „Patron Europas“ trägt, der An teil der Benediktiner am geistigen, kulturellen, wirtschaftlichen Aufbau der eu ropäischen Völkergemeinschaft weltweit gerühmt wird, so nimmt sich der Or den St. Benedikts in seiner heutigen Gestalt wie ein dichtverzweigter, durch einednhialb Jahrtausende gewachsener Baum

die Wurzel, aus deren Antriebskräften sich die benediktini- schen Ordenszweige durch so viele Jahrhunderte genährt und entfaltet haben? Benedikt selbst wäre wohl zu bescheiden, einer solchen Deutung zuzustimmen. Die Antriebskraft seines Lebens war einfach, „Gott zu suchen“ (Deum quaere- re), „unter Führung des Evangeliums“ (per ducatum evangelii), und „Christus, dem wahren König, zu dienen“ (Domino Christo vero regi militaturus) /2/. Er selbst stand schon in einem zweihunderjährigen Traditionsstrom

war, das mag eben die von Gregor d. Gr. gerühmte discretio sein, die altrömische Tugend der Unterscheidung und des Maßhaltens, die im richtigen Augenblick das Richtige tut, ohne nach links oder rechts zu übertreiben. Sie fordert, ohne zu überfordem. Sie nimmt den einzelnen in seiner Individualität ernst und sieht ihn doch eingeordnet in die überindividuel len Maße einer Gemeinschaft, die ihre Normen von dem schlechthin Maßgeben den, von Gott, emfpängt. So kulturträchtig sich die von Benedikt gegebenen

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Pagina 48 di 87
Data: 01.08.1980
Descrizione fisica: 87
des Meraner Lese Vereins). Br. Raphael Mur (Lengmoos 27. Sept. 1834 — Gries 4. Sept. 1884) schaffte nach Vorlagen von Br. Burkard Küng mehrere Holzamosaiks, z. B. die Klöster Muri und Gries auf einer Kommode, Kästenaufsätze mit Wappenverzierung, Wappentafeln über den Türen des alten Kapitelsaales und des Tafelzimmers, das Foffa-Wappen, 1883/85 das Benediktus-Kreuz für das Refektorium, einen Auferstandenen in Lebensgröße und die beiden lebensgroßen Statuen des hl. Benedikt und der hl. Scholastika

Skizzen vor für Umbauten innerhalb des Klosters, viele kolorierte Zeichnungen des Klosters und der Grieser Gegend und einige Zeich nungen, die den hl. Benedikt, die hl. Scholastika oder den hl. Martin zeigen (Vgl. Abb. 4 und 5). Br. Burkard hielt in einem Notizbüchlein — er war jahre lang Sakristan — die historisch-technischen Daten der verschiedenen Kelche des Klosters fest (mit 3 Zeichnungen). P. Paul (Josef) Obwexer war ein gebürtiger Bozner (25. Jänner 1828). Nach dem Gymnasium

Spörr und von Felsburg die auf 1874 bestellten Glasfenster für die Stiftskirche. Für den Betchor malte er fünf große Tafelbilder (Benedikt/Scholastika/Gregor der Gro ße/Adalbert/Josef), die nach der Renovierung des Betchores durch Maler Stolz v. Bozen 1888 in den 1883 erneuerten Speisesaal kamen und von dort 1963/64 ins Klostermuseum wanderten. Für die Stadtpfarrkirche in Bozen schuf er kurz vor seinem Tod 1875 eine „Maienkönigin“. Andere Werke wie z. B. das Hochaltarblatt für die Kirche

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Pagina 14 di 87
Data: 01.08.1980
Descrizione fisica: 87
die aber alle sehr wesentlich vom Geist henediktinischer Wissenschafitsbewe- gunig geprägt, nachhaltig aut die wichtigsten Exponenten des 19. Jahrhunderts wie Albert Jäger, Beda Weber, Pirmin Pockstaller, Augustin Scherer und Mar tin Kiem, um nur einige vorwegnehmend zu nennen, abfärbten. Ein profilierter Benediktiner-Gelehrter von großem wissenschaftlichen For mat war der St.-Georgenberg-Fiechter-Konventuale P. Benedikt (Andreas) Feil moser. Geboren im Jahre 1777 in Hopfgarten iim Brixentale

— einem besonderen Zentrum süddeutschen Geisteslebens — entsandte, wo er einen weiteren Wissenschaftler, den um die historische Theologie hochverdien ten P. Gottfried Lumper kennenlernte /11/. Auf diese Art und Weise konnte sich Benedikt Feilmoser, nicht zuletzt durch die Gunst der Stunde, zu einem Ge lehrten ersten Ranges entwickeln. Nach Ansicht von P. Thomas Naupp, St. Georgenberg-Fiecht, war er „einer der fähigsten und gescheitesten Geister, die St. Georgenberg-Fiecht jemals hervorgebracht

zu werden. Von 1810 bis 1812 widmete er sich dem Stu dium der Theologie in Innsbruck, wo vor allem der bereits genannte St.-Georgenberg-Fiechter-Konven- tuale, P. Benedikt Feilmoser, einen nachhaltigen Einfluß auf ihn ausüb te. Nach der Rückkehr Tirols zu Österreich wurde dem im Jahre 1814 zum Priester geweihten Probst — auf Vorschlag von Feilmoser — „das Lehramt des Bibelstudiums des Alten Bundes mit seinen Fä chern“ übertragen. Als im Jahre 1822 die Aufhebung der Innsbruk- ker Theologischen Fakultät

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Pagina 5 di 87
Data: 01.08.1980
Descrizione fisica: 87
für den in die Zukunft weisenden Sinn dieses Neube ginns. Ob die Jahreszahl stimmt oder nicht, man hat jedenfalls darauf hingewie sen, daß im Jahre 529, dem vermutlichen Datum der Übersiedlung Benedikts nach Montecassino, in der östlichen Reichshälfte von Kaiser Justinian I. die heidnische Philosophenschule in Athen geschlossen wurde. Benedikt, der in diesen Jahren seine Regel schrieb, nennt im Prolog sein Kloster „eine Schule für den Dienst des Herrn“ (dominici scola servitii). Er ist wirklich der Lehrer

des Abendlandes geworden, der Vermittler der neuen, der „Philosophie Christi“. Das Jahr, in dem Benedikt starb, ist uns wie sein Geburtsjahr nicht bekannt (man nimmt etwa 547 an). Geschichtlich greifbar wird, nachdem um 580 sein Kloster Montecassino von den Langobarden zerstört wurde, erst seine Regel, besser gesagt Mönchsgemeinschaften, die nach seiner Regel lebten. Diese Regel ist nicht einmal eine „originelle“ Schöpfung. Sie verarbeitet vielerlei Quellen aus der patristischen und monastischen Literatur

. Schon vorher gab es zahlreiche benediktinische Gründungen, die sich hauptsächlich der missionarischen Glau bensverkündigung annahmen, zuerst in England und dann auf dem europä ischen Festland. Die Mönchsgemeinschaften wurden „die geräuschlosen Erobe rer des Abendlandes“, „Kulturträger und Erzieher der einheitlichen abendländi schen Völkergemeinschaft“ (Tschudy). Benedikt und seinen Nachfolgern war es freilich niemals um Kulturtätig keit als solche gegangen. Seine „Schule des Herrendienstes

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