bis 555 auf geschrieben wurde: Zunächst lesen wir, dass es Sorge des Abtes sein müsse, bei Tag und bei Nacht die Zeit des Gottes dienstes anzukündigen. Und dann geht Benedikt präziser auf die Einhaltung der Zeiten ein, zu denen das Zeichen gegeben wird: Facto autem primo signo nonae horae, deiungant ab Opera sua singuli et sint parati, dum secundum signum pulsaverit. Wird das erste Zeichen für die Stunde der Non gegeben, bricht jeder seine Arbeit ab, um bereit zu sein, wenn das zweite Zei chen ertönt
. Zuvor lesen wir in der Lebensbe schreibung des hl. Severin (f 482 in Favianis, wohl Mautern), die dessen Schüler Eugippius (468-533), der spä tere Abt von Casteilum Lucullanum, im Jahre 511 aufgeschrieben hat, einer der vornehmsten Eleiligengestalten der Merowinger, die wortgleiche Redewen dung wie später bei Benedikt: „signoque pulsatus“. An Abt Eugippius war auch der berühmt gewordene, um das Jahr 535 geschriebene Brief aus Karthago gerichtet. Dort lesen wir bei Diakonus Ferrandus (seit 523 Diakon
auf, das sich im italienischen und spanischen Sprachgebrauch durch setzte und bei Cummian auf Iona um 665 und bei Beda Venerabilis in Nort- humbria um 710 wieder auffaucht. Bei der Diskussion, ob mit „signum pulsare“, das Zeichen anschlagen, die Glocke gemeint war, darf nicht vernach lässigt werden: Das Wort „pulsare“ fand im lateinischen Sprachgebrauch - wie auch bei Augustinus nachzulesen - für das Anschlägen eines Musikinstrumen tes Verwendung. So ist mit der gebote nen Vorsicht die Annahme erlaubt, dass Benedikt