, um einen nichtsnutzigen Krüppel im Stiche ließe.' Damit hob er den Unglücklichen auf und schleu derte ihn über die Böschung in den Sumpf. Im gleichen Augenblick aber schmetterte der Kol ben eines Karabiners mit solcher Wucht auf seinen Kopf, daß die Schädeldecke zersprang, und er leblos, wie vom Blitze getroffen, niederstürzte. ..Gemeiner Hund, da hast deinen Lohn!' Es war das erstemal, daß Benedikt Herb sich an einem Menschenleben vergriffen, aber er atmete förm lich auf, als er den Schurken tot Zu seinen Füßen lie
hielt, das sie an der Brust trug. Zwischen Fäs sern, Flaschen, Decken und allerlei Gerät saß auf dem Karren ein Kürassier mit verbundenem Fuße, den Pallasch quer über den Knien. „Traudl, du bist's?' rief Benedikt in höchster Verwunderung, „du und die Gustl — und Er traute seinen Augen nicht. „Maria und Josef, wie ist mir denn, das kann doch kein anderer sein, als der Osterauer Hartl!' „Der Wiedererstandene, den wir in traurigem Zu stand, unfähig, weiter zu gehen, vor einer halben Stunde am Wege
gefunden und aufgeladen haben.' „Jesus, Maria, der Hartl lebt!' konnte Benedikt sich noch immer nicht fassen. „Und euer Pferd ?' „Der arme Häuter war von Hunger und Anstren gung so herunter, daß er die neue Last nicht mehr zie hen konnte und zusammenbrach. Wir muhten ihn zu rücklassen und uns selber vorspannen.' „Mir tut's von Herzen leid', sagte Hartl, dem so unerwartet wiedergesundenen Benedikt die Hand rei chend, „von Herzen leid, daß ich euch um das Tier ge bracht Hab'. Aber mein Roß
haben sie mir schon vor zwei Tagen genommen, lieber Freund, um es vor eine Kanone zu spannen, die nicht mehr fortzubringen MS war, und des Gehens ungewohnt, in zerrissenen Schu hen, von Hunger und Frost entkräftet, wäre ich cm! Straßenrand geblieben, wenn ihr mich nicht gefunden hättet.' „Aber so können dich diese braven Frauen unmög lich lange sortschassen,' wandte Benedikt ein, — „und wenn nicht ' „Es muß gehen,' fiel ihm Traudl erschrocken und mit entschlossenem Tone ins Wort. „Lieber gehen wir alle zugrunde
geopfert, werfen wir, soweit es nötig, herunter und lassen den Hartl auf sitzen, bis er sich erholt hat und wieder zu gehen ver mag. Ich führe den Karren und ihr folgt mir mit dem euren, leichteren. Sobald aber eins von euch müde ist, tauschen wir die Plätze und allen ist geHolsen.' Der kluge Vorschlag sand den Beifall aller und Benedikt, um das Pferd nicht zu ermüden, ging einst weilen neben seinem Fuhrwerk her, um mit Staunen und Grauen Traudls Erzählung von Floderbachers blutigem Ende und Hartls