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Giornali e riviste
Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 55 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
dein Bergdorfe MÄten obechalb Terlan, hauste einst ein «eichet, alter Bauer, ver Jo aeizig war» baß er täglich nur einen schwarzen Knödel aß. Aber hie und da gönnte er sich doch ein Glast Wein, und wenn er manchmal einen be sonders tiefen Griff in den Geldbeutel tat, so geschah es dem edlen Terlaner zu Liebe. - Wieder einmal war der Herbst InS Land gekommen und hatte ringS um daS sonnbeglcMzte Terlan die Trauben zum Reifen gebracht. MS unser Möltner hörte, daß man tn Terlan unten schon neuen Wein haben rönne

, da dachte er, daS Gekdl im Sack ist freilich gut, aber der Terlaner noch besser. Und er nahm ein Panzele (Füßchen) zu hundert Maß, lud eS auf eine Schleife und fuhr damit am nächsten Morgen (te hinunter bis nach Terlan. Daselbst kehrte er bei einem !annten ein, der ein Weinbauer war, und kaufte sich und auf dem steinigem doppelt.heiß, so baß der Bauer und wenig rasten mußten. Als sie daS ger >ein Roß alleweil ein wieder tun wollten 10 Gegend am Weg nach Tljen» - u urkundlich 1289 bezeugt, Mittel lana

», Schlucht, Strudel). und der Bauer mit Wohlgefallen das Panzele betrachtete, da bemerkte er zu seinem Verdruß, daß der Zapfen tatterte (wackelte) und bei jcdenr Rüttler etliche Tropfen Wein her- ausfielen. Der Bauer wollte mm den Zapfen fester hinein schlagen, allein das ließ sich nicht machen, weil der Zapfen zu kurz war. D-rum mußte der Bauer ein geeignetes Stück Holz suchen und einen neuen Zapfen schneiden. Allein wie mhr er auch umherschaute, er sah nur krnMme und knorrige Aeste, aus denen

er nichts machen konnte. Wie er aber so int Wald mid Buschwerk herumkroch, stand er plötzlich vor zwei Nörgelcn, die ihn verschinitzt anlächelten. Der Bauer »vandte sich Mlwirsch jab, denn er wußte, daß es den Zivergen großes Vergnügen macht, wenn jemand vergeblich ctlvaS sucht. Also ging er seitwärts in das Dickicht. Da rief eines' der Rörgelen: „He, Bauer, ivas suchst denn?' Der M'öltner gab zunächst keine Antwort^ alS ihm die Zwerge aber nachliefen und ihn eindringlich befragten, er zählte

er ihnen, daß er ein Stück Werkhollz für einen Faß- zapfen brauche. Flugs machten sich die Ziverge an die Ar beit und in wenigen Augenblicken (var der schönste Zapfen fertig. Ter Bauer zeigte sich ganz zufrieden und wollte den Zapfen nehmen, «Nein da sagten die Rörgelen, sie würden ihm jenen nur überlassen, ivenn sie dafür ein GlaSl Wein bekämen. Rach längerem Hin- mid Herren erklärte endlich der Bauer, der nur mit Mühe seinen Geiz Überwinden konnte, er werde jchem der zwei Rörgelen ein Glasl Terlaner sch^ken

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 72 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
„Uwftte fttimar Sonntag, den 24. Juli 1921. > ^Schaag', Lnisete, txr in Tscherms Herenten (herüben) bist als Dirn in Dienst eing’standen. Zum Kreuzwegerhos rvär's wolten (ziemlich) a Stück! nächender (näher) g'wesen and a Tim brauchet er aa, der Bauer. — Warum hast' denn dorten nit g'fragt?' Tie Hand, welche die beiden gequetschten Finger un ablässig streichelte, zitterte. Steffl merkte cs und dies leichte Beben eines Mädels vor ihm gab ihm nnchr Sicherheit. ^Wird dir halt der Lohn zu g'ring

. A lmgj'funde Ge gend, dös. Gute Nacht, allerseits!' Lachend zog der Alte ab und ein doppeltes ,^8ergeltS Gott' von oben scholl chm nach aus zwei beglückten Herzen. Als am nächsten Vormittag sich Vater mid^Sohn mit verschlafenen Augen beim verspäteten Frühstück trafen, ärmsten sie einander vielsagend an, Dev Alte hatte sich zwi schen Bank und Sitzfleisch einen Polster einMeben lassen, denn der ^Hexenschuß' war trotz Arnika und Enzian noch nicht vergcmgen. NichtSdestowenigjer machte sich der Bauer daran

, ipit seinem Sohne die Kerhandl'mrgen wegen Ueber- gabe des Hofes vorzanehmen. — Noch manches Jahr erlebten es die beiden Alten vom Austraghäuserl her sich zu freuen, wie gut der Sohn mit der Müllerstochter zusammen wirtschaftete. Ter Hof blühte und auch der Nachwuchs. Me ich mit dem Dauer lebe. Von Dr. Ewald Haufe. Nachdruck verboten. Wer Bolkserzleher sein will, muß sich auch um den Bauer bekümmern. Und sich um den Bauer bekümmern, heißt so viel als möglich mit ihm leben. Allein wir geistigen

Arbeiter mit unseren Bedürfnissen können mit dem Bauern niemals eins sein bis aufs Hemd. Wir können ihn malen, besingen ln Lied und Dichtung, ihn studieren als Historiker, jEthnogravhen, Anthropologen und was es Ge- lehrtes gibt; aher mit Ihm leben in Haus und Hof, Tag und Nacht mit ihm leben, das können wir nicht. Man mag Bauern- freund sein bis ins Mark, aber man kann nur neben dem Bauer fein. Deshalb lebe ich neben ihm. Und das genügt auch. Und noch mehr: Ick lebe nicht nur neben dem Bauer

, sondern tue auch alles, ihm nicht zu nahe zu kommen. Nur nicht dem Bauer sich ausdrängen, nicht sich ihm zu weit nähern! Nichts Aadet mehr, als das läppisch-täppische Getue und Gerede der Städter und aller, die den Bauer nicht kennen und meinen, daß sie ihn kennen. Bon Tausend kennt ihn noch nicht einer. Der Bauer mißtraut allem Kulturgeflunker. Cr mag nickt das Kinderstreicheln und Kinderpäppeln, das „Küß die Hand' oder das dumme Fragen und das kluge Ratgeben von Leuten, die er kaum gesehen. Man muß Jahr

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 37 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
. Solche Nörgelen kommen ß von einem» das bei Altenburg über dem Kälterer See wohnte; es war ein struppiges Löterle (Lotterchen» Kerlchen) mit fuchsrotem Haar und kleinen, stechen den Augen. Dieser bösartig« Nörgele trank für sein Leben gern den guten Kälterer See-Wein und es scheute vor keiner Missetat zurück, um sich ein Füßchen voll solchen Weines zu verschaffen. Gerade am Waldrande aber, wo das Nörgele oft auf dem Zaune faß und ins Land htnausschaute» hatte ein Bauer ein schönes Weingut. Da reiste gar sin

guter Tropfen und das Nör gele ärgerte sich manchmal grün und gelb, wenn es daran dachte, welch schöne Ernte der Bauer einbeimsen würde. Wo chenlang zerbrach sich der Zwerg den Kops darüber, wie er es wohl anstellen sollte» um dem Dauer einen Teil der Ernte ab- Zulagen und endlich hatte er einen Einfall. Es war ein glühend heißer Sommertag und das Nörgele mußte bis zum Avend warten, denn wenn die Sonne scheint — zumal in den Hunds- tagen — mutz das kleine Dolk im kühlen Waldesschatten bleiben

und darf nur zwischen den Blättern oder durch die Zaunritzen In die Welt hinauaschauen. Kaum warf aber das lange Mendel- gebtrge seinen breiten Schatten aufs Ueberetsch und auf den Kälterer See, da schlich sich der Zwerg in den Weingarten und sing an, so rasch er konnte, Trauben abzureißen und unter den Pergeln im Grase herumzustreuen. Als unter jeder Pergel ein Dutzend Trauben herumlag, kehrte der schlimme Geselle wieder in den Wald zurück. Am nächsten Morgen kam der Bauer zur Arbeit in den Weinberg

abermals so viele Trauben auf dem Boden fand. Er hatte eine Sichel mitgenom men, weil er das Gras unter den Pergeln wegschneiden wollte, aber die Sichel fiel ihm fast aus der Hand, so verzagt war der Häuter (arme Teufel). Da rief jemand vom Walde herüber: „SIcheltrager, was fehlt denn?' Der Bauer schaute sich um und sah das Nörgele auf dem Zaune hocken. Hollah, dachte er, das Manndl könnts am End' wissen: die Nörgelen sind gar soviel g'scheid. Darum sagte er: „La, siehst wohl! Meine Weimer (Trauben

) fallen schier all« ab.' „Das Hab' ich schon bemerkt,' versetzte der kleine Mann, »und ich weih auch, was man dagegen tun müßte.' „Sell (das) wär' gut,' meinte der Bauer, „willst mlr's nicht sagen?' „Was gibst mir denn derfür?' fragte der Zwerg. „Latz einmal hören, was du verlangst.' „Ich möcht' einen großen Panzen (Faß) voll wein,' «nt- lUvNete das Nörgele. , Das schien dem Bauer zuviel; endlich aber gab er doch nach, denn der Zwerg sagte, es würde sonst aus der ganzen Wein ernte in diesem Lahr

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 65 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
O’ZOFF tu k-sj Sonnkags-Veilage für Heimatpflege der „Südtiroler Landeszeitung' . Jahrgang Sonntag, den 3. Juli 1921 Ar. 25 Me der Dauer sein Vieh kuriert. Von Dr. Eduard Weirchopf. Ohne Zweifel ist dem deutschen Bauer Unrecht geschehen, m behauptet wurde, daß chm der Tob eines schönen Stücks ' näher gehen könne als haS Hinscheiden eines Familien- itgliedÄ. Zum Mindesten beleuchtet aber dieses Wort die 3 t# ausnehmende Fürsorge, die er seinem Biehstand «ancke- :ihen läßt/ den er mit Recht

hindurch und läßt es einige Tage in der ounhe, wobei sich infolge der Reizwirkung des giftigen Ge wächses bald eine heftige Anschwellung bildet, die die Krank- ütsstoffe anziehm und ausscheiden soll. Bei- Schweinen lltecft man — bei Rindern selten — die Güllwurzel durch das hr. Doch hat der Bauer, penn er das , Auftreten des Not rufes an einem seiner Schweine, bemerkt, nur mehr wenig wffnung, das Tier zu erhalten, und ein steirischer Reim- —* ftgjw. Gegen die Gill Hilst Nit viel. Ae Nießwurz

kann auch.als drastisch wirkendes Ab- Iführmrttel innerlich gegeben werden und man nennt das «leichfalls GMlen. Ein winziges SMckchen der 'Wurzel wird einem Irohen Ei oder aber zerkleinert,, in Form einer großen ftfle aus Kleie und Schmalz,.deM Rind in das Maul ge bracht und der Bauer ist sicher/ bqß es das Tier gehörig päumt'. Sonst hat Man für diesen Zweck Glaubersalz oder ittersalz im Hause vorrätig oder man gibt allerlei Fe'tt :le ein, während bei Durchfällen der Haustiere die foamen der Rübe

davon Au fressen; der Tiroler Bauer mischt Kräuter aus dem Frauendreißigerbüschcl unter das Futter, wenn ein Stück Vieh erkrankt ist. Pflanzen werden als Schutzmittel auch vielfach in den Ställen oder an der Stalltür anfgehäntzt. Der oberösterreichische Bauer befestigt.Johannis- traut in Fopm eines KranzeS «an der Stalltür; ähnlich ge schieht es in Frankreich Im Zillertall wurde früher von den Hirten Baldrian über die Türschwelle der Sennhütte gelegt: dann konnte kein Geist oder Gespenst

Bein steht, ringsherum aus und hängt das Wasenstück auf den Zaun: Das Leiden ist auf die Vege- tationsgcister im Grase übertragen und durch die Zauber kraft .des häuslichen Gehegegeistes wird Unfall öder Er krankung weiterhin abgewehrt. Auch in Tieren wohnende Geister leihen dem Menschen ihre Kräfte. Mancher obcrsteirische Bauer hat beständig zwei tote Wiesel in seinem Stalle hängen,, und wenn sie ° ganz vertrocknet sind, läßt er sich vom Jäger frischgefchjossciie bringen. Sie wehren

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 84 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
aufwärts zum Fenster. Da flammte Licht auf in der Kammer. Ter Gloningcr spähte hinein und — höllischer Teufel! — iw lag wer in feinem .'Bette, neben seinem Weibe, das gerade vom Lager stieg und mit einer Hand darunter griff. Nun tvar der große Allgenblick da. Ter Bauer, duckte sich unter das Fenstersims, nm mit cinein Schwünge, wenn sich der Walken öffnete, in die Stube hiueiilzusprillgen und dairn bann geschah, tvas eben sein nlußte. Mit einem 'Nucke 'flog das Fenster auf, aber — wie der'Rächer

den Ohren im blechernen Geschirre verschwand.' Nun hätte 'der Bauer wohl eine eherne 'Stuvmhmlbe gehabt zum Vordringen in die Kammer; oTlciit seine Augen waren von der Dunkelheit des Topfes ümnachtet. Nur der Mun- war freigeblicben, welche Gunst er ohne Aufschub nützte, um laut nach Hilfe zu schreien. Ta erkannte die Bäuerin freilich ihren Fensterlbüben. Aber es tvar zu spät. Die Schalen ihres Zornes hatten sich nun einmal über einen Unschjulvigen entleert. Auf des Gloningers Rettung heischendes Gebrüll

traten aus dem Mondschatten des Kirschbaumes die drei Burschen mit den arideren Wirtshausgästen und gebärdeten sich alS Helfer: „Ja, was tust du derm mit dem armen Bauer? Bist narrisch worden?' rief der Pfalterer, der vor Frerlde Über den gelungcnenStreich ganz seine hintcrwärtsigen Schnteczen vergast. „Wie kann man denn mit ein' Merischen so untgehen!' entritstete sich der Rasumer. „Wann's saa, lei Hein Mann ist.' -„Steig aber (herab), Gloninger!' lud mit geniiachtenr Ernste der.Padöller

ein. „Wir lassen dir nix geschehe»!' ),Tu, Bauer',', fragte der Ferdl boshaft, „hast es schon g'sehen, wer in Sein' Bett g'legen is?' 7,Mußt dir halt den „Hut'^ ein bisl aus den Augen ritt- ken!^ höhnte Valtl. Eine Stimme aus dem Volke rief: „Gloninger, mir scheint, vir gehsis wie dem Kaiser Max aus der Martinswcmd: traust di uit mehr hinterschi und fürschi.' Wirklich, 'der arme Mann stand gagz dertaktert (ver zagt) aisi der Leiter, verkatert, verdonnert, verhöhnt, begossen und des Augenlichtes beraubt

Mutter einem, onöem hineinhelsen. i Oben wurde kräftiglich der Walken geschlossen. Lochst befriedigt zerstreute sich dvZ Volk. Ter Paiböllcr aber kehrte heimlich zum Kirschbaume zurück, um sich noch die Befreiuug des Bauern mitanzuseheu. Ties war kein kleines Werk. In sich zusammcngesunkcn hockte der Mann auf einem Stuhle: ein Haufen blinden Elends, und duftete keineswegs lieblich. * Tie Bäuerin machte sich um ihn zu schaffen und ver buchte, das eherne Gefäß zu lüpfen: der Bauer brüllte. 'Zarter ging

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 33 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
sanft entgegen. Dar alten Zeiten Hauste hier ein Bauer Mit Weib und Mnd. rechtschaffen und in Ehre», § n schwerer Arbeit zwar, doch ohne Darben;. uf.seiner Alpe weidete im Sommer Manch guteS Rind und von deS HofeS Wiesen Könnt' einen schönen Stand er überwintern. So schafft' er Jahr um Jahr. Einmal indessen Droht' eine außerordentliche Dürre, Dar Ernte legte Hoffnung noch zu täuschen: Kein Be en schien, kein Bittgang mehr zu halfen. Und tief bekümmert mäht der Bauer endlich T«aS dürre Gras

. Me man ihr bot, und wandte schnellen Fußes' Gen Kastasrit hinauf sich in den Bergwald. So kam sie Tag für Tags die Schwaden schienen Ihr unterm' f/inren Rechen schier zu wachsen, Und als' der Bauer seine Fuder zählte. Da waren'S dreimal mehr, als er erwartet, Und in der Scheune reicht' zum 'Dach 'der .Heustock. Sobald die Flur geräumt, blieb aus das' Mädchen, Toch blieb ihr Segen sicht.ich auf dem Hofe: Das.Futter nährte doppelt, fett und reichlich War Dag für Tag die Milch, und in dem Kübel Ward

der Segen. Woher das Mädchen kam und wo es hin ging, TaS wußte niemand, denn sie sagt' es' keinem. Und jeder achtet' scheu ihr edles Schweige». Tjoch wie's schon auf der Welt geht, selbst de» > Frömmsten, w Bringt leichtgew'ordnes Glück oft aus' dem Zirkel) Und da der Wohlstand nun sich nicht allein mehr Rach seiner Arbeit maß, erwacht' im' Bauer, Ihm selbst sonst unbekannt,'die Gier und Habsucht: Dieweil den Segen er zu mehren wähnte, wenn das' Mädchen ständig bei ihm bliebe, ! worum er oft umsonst

ihr, Toch alü.ogkekch befreite sich das' Mädchen. T«er Mann erschrak; doch ohne Zürnen. ' Gekränkt nur ob, des Undanks, stand die Jungfrau. Und ruhigen Ernstes.sprach sie zu dom Bauer: „Tie Arbeit ist des Menschen Pflicht und Gnade, Tvch ihr Gedeihen liegt in Gottes! Händen! Er gibt es frei, als Segen oder Prüfung. Rach Gulbeftnden auch mitunter gar nicht, Und. Geiz und Habsucht kamt d uW ertrotzen. Sonntag, den 6. März 1921 Gott sah dein mutig und vertrauend Schaffen Und seinen Segen

sollte ich dir bringen. Tas reiche Maß ward dir jedoch zur Prüfung, Tiu hast sie nicht bestanden, denn du hängtest Min ganzes Herz an Reichtum und du scheute^ Ihn tzu erhalten, Undank nicht und Unrecht. Ich gehe nun; zur Strafe b eines Frevels Wirst du nun an vem Fuß, den du mir schlugest Gelähmt sein, und das jüngste deiner Kinder Und wieder eines deiner Ktudeskinder Soll h ulend durch sein armes' Leben gehn, ES woil'c Gott, daß diese deine Strafe Dir und manch' Anderem zum Heile sei!' » Tas Mädchen ging. Der Bauer

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 62 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
der Moaser Student erbost, .„ihr arm seligen Geißbuben, wollt ihr vielleicht mft mir aufbegehren? Ta tat ich euch schon heimleuchten!' Ter Hans und der Hies blieben die Antwort draus nicht schuldig und' so entstand eine Streiterei. 'Dos Ende tvar, daß der Hexenn:eister die Burschen gefroren machte und dmm seiner Wege ging. » » » Ter Bauer in Mgund, dem das Faß gestohlen worben war,, wunderte sich am Morgen darüber, daß seine Knechte nicht zum Frühstück kamen. Endlich dachte er, er müsse doch nochschauen

, ob die Kerle vielleicht noch schliefen. Als er mm auf den Dachboden hinaufging und die Kammer der Knechte öffnen wollte, sah er, daß an der Türe etwas aus geschrieben «var. Was aber da' stand^ erfüllte ihn mit nicht geringem ErstaMen, denn es lautete: Mit'n Panzen voll Wein, So zogen sie aus, Mit'n Buckel voll Schlag', So kommen's nach Haus.' Ter Bauer ahnte, daß das Kellernörgele dieses G'satzl geschrieben hoben müsse, denn er hatte von dem Nörgele schon 'häufig Warnungen und sonstige Winke erhalten. Kopf

schüttelnd öffnete er die Türe und seine Verwunderung wuchs, als er die Kammer leer fand. Langsam ging er die hölzerne Stiege wieder hinunter. Ta horte er Leute im Hose. Er trat in die Haustüre und sich seine beiden Knechte vor sich. »Mo sci'ds dein: vs gewesen?' bcrrschte er sie an. „In Partschins drüben, ein Spwlele zu machen', log der Hies frischweg. ^-2lh so! — Und wie stehts denn mit dem Panzen voll Wein?' ^ Die Burschen erschraken: sie meinten, der Bauer habe den Diebstahl bemerkt, und sahen

einander betroffen an. Dem Bauer entging dies nicht; er frag kreuz und auer und die Knechte, die anfangs versucht hätten, zu leugnen, gestanden schließlich alles ein. So kan: ihre Unredlichkeit durch das Kellernörgele an den Tag. Ter Bauer aber sagte sich, dg sehe nran's wieder, was ein Nörgele im Hause wert sei, unh er schätzte das Manndl von nun an noch höher, als er das bisher schon getcu: hatte. Sonnwend-Lrinnerung 1920. Loderndes Feuer, glühend entbrannt Tausende Lichter,, z-um HimMel gesandt; Bon

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Pagina 91 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
der Waldviertler: ,/Braun nieder, grean auf, blau drüber, Tolles drauf'. Das sind die Stadien des Samens, des blattgrünen Stengels, der Blüte und Frucht. Inzwischen ist der Herbst in das Land gerückt und in Gärten und Weinbergen lockt reicher Fruchtsegen. „War doch gut', 'denkt der Bauer bei sichf, wenn er mit Vergnügen zur schwellenden Fülle emporblickt, „daß ich meine Bäum' am heiligen Abend „Ig'schatzt' (mit Stroh umwickelt) und am Karfreitag frilh alle tüchtig geschüttelt Hab''. Diese und ähnliche Bräuche

ist ja die Zeit zi, allerlei Schnitz- und anderer Holzarbeit gekommen. Der Bauer kennt die Eigenschaften der Holzarten in stannenswcjv- tem Grade. Der Böhmerwäldev z. B. verfertigt ans Erlen holz Pnmpstiefel, Schleifsteittklrnrpfe, Nötfäßchen, iveil es im Wasser nicht fault; für Holzschache aber wäre es zu schwer;, und er weiß auch sehr wohl, daß »r keine Einrichtuiigsgegien- stände daralls Machen kann, weil das Erlenholz zu stark dem Wurmfraß rmterliegt. Das sind Winterbeschäftigungen, wie sie die Dorflente

jener ein Wort zu sprechen, mu seiner inneren Unruhe nach außenhin Luft miachen zu könners- Wenn der Wirt mit seinen «.Besorgungen fertig war, erhob sich der begütertste Bauer -von seinem Sitze und sprach zu den Bewerbern hinüber: „Es ist das Saltneramtl zu vergeben. Diejenigen, welche sich darum bewerben, mögen vortrctcn.' Daraufhin beeilte sich ein jeder Kandidat zu dem Bauern hin, der' den Vorsitz führte/ und bat mit den Worten: „I bitt' um's Saltneramtl' zuerst bei diesem und bann bei den tibviftcn

. Zu diesem Ztvecke standen so viel Krüge, mit Kleie gefüllt/ ans dein Tiischen, daß für jedeic Bewerber ein eigener Lostopf vov- hau'den war. Vor jedem Kruge ward der Name des be treffenden Kandidaten ans den Tisch geschrieben. Gelöst wnrve mit Bohnen — ,/Bleckarschlen'. Jeder Bauer tauchte^ die Hand in den Loskrug eines jeden Belverbers, damit keiner erfuhr, Ivdt er endgültig wählte, und ließ die Bohne in der Kleie desjenigen, für den er stimmend eintrat, verschwinden^ Nachdem jeder seine Bohne abgegeben

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Pagina 82 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
und die nicht nrehr vereinzelte Einsicht, vast oft Leiden der Liebe Lohn seien. Ta Hub im Gezloeige des ho'hen Kirschbaumes eine Mu sel ihr Lieo an, hast oje Burschen verwundert aufschauten; denn es >var noch weit vom Tage. Aber nun klang es aus der dichten Krone herunter: „Ter Bauer mit'n Stecken Und die Bäuerin mit'M Stab; Wann's alleweil so ausging', Kam's Fenstert-Geh'ii ckb.' ^Teufel, der Ptidöllcrl' fluchte Toni, dem es sehr zuwider war, daß auch der dritte Teilhaber den Kehraus mit dein Neiserbcscn

als Solar!' „Tust bei der Gloninger Hanni ein Leiterl lehnt, sell dürft' ein' just nit wundern', erklärte Toni, ,^urs ist ja ein grüneck ,saftiges' Holz! Aber daß selbiges bei der Gloninger Mutter g'schieht, so ein' klapperdürren G'stell. . . das ist ein Schandfleck für die ganze G'moan!' 'Ter Bauer duckte den bärtigen Schädel zwischen die Schultern, als hättx er einen Schlag darauf erhalten, leerte noch rasch zwei Gläser hintereinander und lächelte säuerlich: „Mi zieht's nit auf!' „Mein Gott', setzte

. Ta schmiß der Bauer die Karten hin und machte sich davon, verfolgt vom Spottgelächter Gäste. (Schluß folgt.) Tiroler Minchronik. Kulturgeschichtliche Skizze von K. F. Wolfs, Bozen. (Schluß.) 1632 kommt es im. offenen Landtag zu bitteren Klaä-n der Stände über den Schäukpfennig, den der Lanbesfürst wider alles' Recht pnd tvider alle L-MdeSkreihekten erhebe«; Erzherzog Leopold bestreitet die Ungesetzlichkeit des Schi.uk- pfennjgs und erhebt ihn tveiter, versichert aber, daß er ihn wieder abschaffen

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Pagina 44 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
er still zu sich selbst. Und wie er daheim in die große Stube tritt, findet er den Bauer am Tisch, scheinbar ihn erwartend. ,MmM her, Stephl,' sagt der, „heut wöll mar gian a Glasl mitanandar trmkn, i glab, der Langes * lot si nit schlecht vn.' .Mar guat,' «antwortet der Stephan. Und bann rüden sie von kleinen und großen Dingen und trinken dazu. Was ist dabei, wenn beiden nach! geraunrer Zeit vor Freud und Wein die Augen glänzten und das Herz Wer» quoll. ! . Tääußen Wer streichst ganz leise

der Frübllingswind vom Walde her und Wer dem dunkelgrünen.WaidberW steht ein leuchtender Stern auf ünh schaut durchs Fenswr des Bühlerhofes, hinter dem zwei zufriedene Menschen in fröhlichem Erinnern vom kommenden Frühling reden. Legende. Ueber den Acker schritt ein Bauer und warf die Saat ans. Hinter ihm liefen kleine Vögel in den Furchen und pickten dja und dort ein Körnlein aus, ehe eS in der dunklen Eide versank. Ein Bogel aber nahm keines auf u«rd setzte sich! immer wieder zu den Füßen dcS Bauern nieder

, der ihn «licht bemerkte, weil er den Blick gergdeauS auf das Feld gerichtet hielt. Endlich fiel es ihm aus, alS er fast daran stieß, daß der kleine Bogel sich nicht fürchtete vor seinen großen, schweren Schuhen. Er bückte sich, um ihn gufzuhebcu, und wunderte sich!, daß er keine Angst hatte, vor seinen großen, schweren Händen/, die ihm für einen Augenblick die Sonne verdunkelten. Ter Bauer sah den Vogel Mit ntzld erschrak. So traurig w,nr sein Blick. Er ließ die Hand sinken und der Vogel entschlüpfte, flog

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Pagina 92 di 114
Data: 31.12.1921
Descrizione fisica: 114
dieselbe zu Boden hängen. Mit den Leuten durfte der Saltner während seiner Amtstätigkeit in keiner Weise Verkehren; nicht einmal bei Tilfch durfte er auf die Fragen, die an ihn gestellt wurden, Antwort geben, cs lväre denn gewesen, daß der Bauer mit ihm sprach. Mer auch diesem erwiderte er nur lakonisch und schwieg auf Fragen, die in dem Bereich seiner Amtstätigkeit lagen. Der Saltner wurde von den Bauern in Kost genommen; er konnte aber nach eigenem Glltdünken die Mahlzeiten in dipscm oder jenem Bauernhause

halten. Zn Mittag lvühlto er sich gelvöhnlich einen Bauer,' vou dessen Weinberg er unge sehen ins Haus kanr. Abends besuchte er schon auch Dorf bauern, denn die frühen Herbstnächtc schützten ihn vor den Augen der Leute. Bis das dlbendessen auf dem Tisch stand, »veilte er im Keller, in der Torggel,- oder sonst irgendwo in einem Nebenraum. Wenn dann der große Knecht das Zeichen zum Tischgebet gab, wurde der Saltner durch einen Finger- Pfiff verständigt.' Mlcs saß schon bei der Mahlzeit, jedoch

ner einen Pistolenschuß ab zum Zeichen, daß er auf Wachen sei. Am Sonntag Mag ihm -die Pflicht, Bauer und Bäuerin eines größeren Anwesens zur Frühmesse zu wecken, wofilr ihm ein Morgenimmß, bei km der Schnaps nicht fehlen durfte^ he rge richtet wurde. Nun kam man zum Wilmmen. Jung und alt jubelte in wonniger Herbststinmrung stets auf, wenn diese schöner: Tage näher kamen. Man wartete besonders in Kinkrkreisen hart auf die Zeit der Traubenlese und traf längst alle pein lichsten Vorbereitungen

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