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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 12 di 16
Data: 18.07.1902
Descrizione fisica: 16
Verachte den Dank eines Armen nicht. Für den Baron von X. waren gar ärgerliche Tage gekommen. Er hatte mit der Nachbargemeinde um ein Holzgrundstück, auf welches er Ansprüche zu erheben können glaubte, geklagt, und nach verschie denen Terminen den Prozeß verloren. Jetzt saß er in seinem Schreibzimmer und konnte nicht müde werden, immer wieder die Akten zu prüfen und durchzustöbern, aber davon wurde die Sache nicht besser und die Stimmung des Barons nur noch düsterer. Endlich mochte

es diesem zu eng im Schlosse werden, er schritt in sein nahes Holz und hielt auf dem schattigen Waldwege eine lange Betrachtung über alte Ansprüche, über Gesetz und Gerechtigkeit und über die Halsstarrigkeit der verklagten Dorf bewohner. So schritt er sinnend weiter, bis er durch Schritte und unterdrückte Stimmen aufgeschreckt wurde. Was war das? Wer wagte es, sein Holz zu betreten? Der Baron bahnte sich einen Weg durch die Büsche und gewahrte bald eine dürftig gekleidete Frau und ein kleines Mädchen

, welche eifrig be schäftigt waren, Reisig und dürre Aeste, die in Menge umherlagen, zusammenzusuchen. Sie hatten schon ein gutes Häuflein zusammengebracht und waren so beschäftigt, daß sie den Ankommenden nicht bemerkten und auf dessen lautes „Halt!" erschreckt zusammenfuhren. Der Baron schritt auf sie zu. „Wer seid Ihr? Was tut Ihr hier?" herrschte er die Frau an. „Ich bin Frau Anna Wölte," begann die An geredete zitternd, allein der Baron unterbrach sie. „Drüben aus Stöwen, nicht war?" Es war dies nämlich

die Gemeinde, mit welcher Baron von X. den fatalen Prozeß gehabt hatte. „Nein, aus Weldringen," war die Antwort. „Nun, was führt euch denn hierher?" forschte der Baron weiter. „Wir sind verarmt," berichtete die Frau. „Acht Monate hat mein Mann krank gelegen und wir haben nichts verdient. Jetzt ist er zwar wieder ge sund, kann aber nirgendwo Arbeit finden. So hatten wir nicht mehr das Nötigste, nicht mehr Holz, um uns zu wärmen." — Der Baron unterbrach sie aufs neue. „Dummheit, Frau Anna Wölte, dummes Zeug

. Jeder, der heutzutage arbeiten will, findet auch Arbeit. Doch nun genug davon. Folgen Sie mir jetzt," gebot er kurz. „Nehmt das Holz mit!" Die Frau folgte mit dem heftig weinenden Kinde. Rasch schritt der Baron seinem Schlosse zu und dort begab er sich auf das Schreibzimmer. Zögernd folgte die Frau. Der Baron wies ihr einen Stuhl an und begann zu schreiben, während Frau Wölte mit ängstlicher Spannung jede seiner Be wegungen verfolgte und das Schlimmste befürchtete. Endlich erhob sich der Baron. „Euer Mann

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 8
Data: 03.06.1925
Descrizione fisica: 8
Gelte 4 i iß 11 o t e r W a st l" f Nr 950 Meine erste Enre. Groteske Iagderlebnisse. In -er „Woche" lesen wir folgende köstliche Erzählung von Joseph Telmont: lAnf die Gefahr hin, daß alle meine Freunde zer springen, sei es vorweg gesagt: Ich befinde mich zurzeit auf einem großen Gut als Gast des Gutsbesitzers und — wieder kann das Zersprin gen von vorn beginnen: eines wirklichen, richtiggehen den Barons, wie der Berliner sagt. Dieser Baron ist nebenbei noch ein Kuriosum. Er trägt kein Monokel

und wird deshalb von allen Guts besitzern der Umgebung wie vom Gemeindeschreiber ver achtet. Ich schreibe einen Roman und arbeite nachts. Der Herr Baron will aber für all das Gute, was! er mir zukommen läßt, eine Gegenleistung haben u:rd hat beschlossen, mich zum Jäger in der europäischen Kul tur auszubilden. ' Der Vorschlag gefiel mir gar nicht. Doch durfte ich meinen Gastgeber nicht beleidigen. Tie Sache kam mir brenzlich vor. Ich habe während meiner siebzehn Reisejahre in den Tropen -in Afrika, Asien

, Australien, der Südsee und Südamerika — abgesehen von meiner Reise mit dem gottseligen Kapitän Peary nach dem Pol — nur einige Elefanten, Löwen, Tiger, Panther, Jaguare, Puma, Leo parden, Hyänen — siehe Brehms Tierleben —, sonst nichts Richtiges geschossen, und dann fehlte mir ein un erhört Wichtiges: „Die Jägersprache". Nämlich, die deutsche Jäger sprach,e. -Um meinen monokellosen Baron nicht unmutig zu ma,ch,en und ihn gut zu stimmen, sagte ich nach dem Abend brot von zwölf Gängen und zwei Korridoren

: „Also, wenn es Ihnen recht ist, Herr Baron, dann gehen wir morgen auf die Jagd!" „Auf Jagd heißt es und nicht auf d i e Jagd," er widerte er mit großer Sanftmut und hing seine Kanone um, denn er wollte noch, etwas schießen. „Viel Glück, Herr Baron!" schrie ich. Darauf stellte er das Gewehr wieder hin und sah mich mit einem sonderbaren Blick an. „Nun werden Sie morgen nur Kartoffeln und Quark zu essen bekommen, denn auf Jagd kann man nicht mehr gehen, wenn einem jemand viel Glück wünscht. — Hals-, und Beinbruch hätten

Sie sagen müssen."- ; „Ich werde mich hüten, so unhöflich zu sein." „Lieber Telmont, morgen früh gehen wir auf Enten!" ,<!Jch habe doch geglaubt, wir sollen sie schießen. Drauf treten und auf den Enten gehen, kann doch kein Sport sein." «„Wenn man auf Enten jagt, so sagt man, man geht auf Enten." Gs war dreiviertel auf drei, als ich begann, mich ein zuseifen. Im Wald muß man doch anständig aussehen. sTer Baron kam fünf Minuten vor drei in mein Zimmer und schrie mich an: „Sie sollen

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Der Arbeiter
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Pagina 12 di 12
Data: 10.12.1911
Descrizione fisica: 12
As- karis den Sambesi hinunter nach Kitondos Dorf gerudert, wohin ich von hier aus marschiere." Sündige Liebe. Die Rache des Betrogenen. Kürzlich wurden die Bekannten der freiherr lichen Familie R. durch die Anzeige überrascht, daß Hans Freiherr v. R., ehemaliger Legations- rar, nach langen: Leiden gestorben sei. Die Nach richt weckte die Erinnerung an eine Geschichte, die sich vor Jahren ereignet und in der der Ver storbene eine der Hauptrollen gespielt hat. Baron Hans R. war damals der Botschaft

in Paris als Legationssekretär zugeteilt gewesen. Eine männlich schöne, elegante Erscheinung mit weltgewandten Maniereu und einer nicht gewvhn- lichen Summe von gesellschaftlichen Talenten, war Baron R. ein gern gesehener Gast in jenen Kreisen, in welchen man sich nie langweilt. In diplomatischen Kreisen prognostizierte man dem Baron eine große Zukunft, da er sich als kluger Kopf erwies. Doch solche Zukunftsträume sollten nie in Erfüllung gehen. Ein Weib vernichtete alle Hoffnungen, die der junge

Diplomat hegte. Auf einer Soiree war Baron R. einer reizend schönen Amerikanerin vorgestellt worden. Mrs. A. war die Gattin eines millionenreichen Groß industriellen und Bankiers jenseits des Ozeans und war nach Europa gekommen, um einen Win ter in Paris zuzubringen. Der zuvorkommende Gatte hatte den Wunsch seiner schönen Frau er füllt, ein kleines Palais im Foubourg St. Ger- main, dem Aristokratenviertel von Paris, gemie tet und hatte sich und seine Frau durch den ame rikanischen Botschafter

an ihren Siegeswagen spannen zu kön nen. Aus dem anfänglichen kleinen Flirt war eine leidenschaftliche Liebe erwachsen. Die Vergleiche, die Mrs. A. zwischen dem geistvollen Baron und ihrem Mann, einem nüchternen Zahlenmenschen, der sich nur für Baumwolle und Aktien inter essierte, anstellte, mußten zugunsten des Barons ausfallen und willig überließ sie sich einer Leiden schaft, die sie noch nie empfunden hatte. Eines Abends klingelte es an der Wohnungs tür des Barons und der Diener meldete Mr. A. Erstaunt gab

der Baron Befehl, den Besucher in den Salon zu führen. Die Begrüßung war eine sehr herzliche. „Ich komme im Aufträge meiner Frau," sagte Mr. A., „Sie um etwas zu bitten. Aber vorher hätte ich selbst eine Bitte. Würden Sie so freundlich sein, mir durch Ihren Diener dieses Rezept in der Ilpotheke besorgen zu lassen?" „Selbstverständlich, Mr. A.," beeilte sich der Baron zu sagen, klingelte dem Diener und schickte ihn mit dem Rezept fort. „Und nun zu unserem Geschäft, Baron," sagte der Amerikaner und zog

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 02.06.1912
Descrizione fisica: 16
er mich unter einem liebenswürdig nötigenden Lächeln daran. Seine gepflegte Hand, die zwei Brillanten schmücken, liegt mit sanftem Druck auf meiner Achsel. „Pardon — wollen mir der Herr Baron gütigst eine Frage er lauben?" Ohne Baron zu sein, habe ich die Gnade und frage: „Na, und?" „Auf welche Weise geruhen der Herr Baron seine Haare pflegen zu lassen?" „Nanu?" „Ich weiß. Der Herr Baron geruhen seinen Kopf waschen zu lassen in gewöhnlichen Geschäften, mit Mitteln, die leider üblich sind. Der Herr Baron werden es bereuen

!" „Erlauben Sie ..." „Die Kopfhaut des Herrn Baron ist in ihrer Totalität erkrankt. Ernstlich erkrankt, ich bitte!" Schon hat der Lehrjunge, der Zeuge und ehrfurchtsvoller Zuhörer bei dieser Unterredung ist, dem verkleideten Grafen einen Kamm gereicht, schon fährt mir der Graf mit dem Instrument elegant und kunstvoll durch die Haare und hält mir sodann mit Blitzesschnelle etwas unter die Nase, vor dem ich entsetzt zurückpralle. Noch niemals habe ich so viel Schuppen auf einem Hausen gesehen. Ich schäme

mich. Ich schäme mich sogar sehr. „Die sind alle von meinem Kopf?" fragte ich zaghaft. Der verkleidete Graf lächelt schmerzlich. „Es gibt nur ein Mittel, Ihre erkrankte Kopfhaut wieder herzu stellen, Herr Baron," sagte er weich, „und dieses Mittel heißt: Hariosol! Ich bitte!" Er bringt eine Riesenflasche herb eiageschleppt und präsentiert sie mir. Ihr Inhalt hat eine verdächtige Aehnlichkeit mit ctestillntn. Mir wird ängstlich zumute. Ich suche einzulenken. Mit jener Schüchternheit, die bei der Kassiererin

ein Lächeln des Mitleids hervor- rnft, will ich Einwendungen machen. „Ich glaube kaum —" hebe ich an. Der Graf schneidet mir sofort das Wort ab. Sein Blick ist streng, von väterlicher,' wohlwollender Strenge, die Bewegungen seiner Hände sind dozierend. „Herr Baron, ich bitte! Es wäre ein Verbrechen, das Sie an sich selbst begehen würden, wollten Sie darin fortfahren, den wundervollen Wuchs Ihres Haares zu zerstören. Ich gebe das nicht zu, ich bitte!" Der Ton des Grafen ist so entschieden

, daß ich ernsthaft erschrecke. Ich suchte nach einem Ausweg. „Was kostet die Flasche?" frage ich schon halb entschlossen. Der Graf lächelt verträumt. Sanft abwehrend schüttelt er den Kopf. „Der Herr Baron wünschen zu wissen, was eine Waschung kostet," korrigiert er mich. „Wir würden nämlich niemals Otiginal-Hariosol aus den Händen geben. Niemals! Der Herr Baron begreifen: die Kon kurrenz! . . . Die Zubereitung dieses wundervollen Mittels ist unser ausschließliches Geheimnis, das unter keinen Umständen

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Tiroler Wastl
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Pagina 9 di 16
Data: 09.01.1910
Descrizione fisica: 16
an: Eine hochinteressante Reise über den Viiliaiioii von Beirut nach Damaskus etc. Geöffnet von 10 Uhr vormittags bis 10 Uhr abends. Eintritt für Erwachsene 30 Heller, Kinder 20 Heller. Abonnement für 8 Besuche 2 K Brigitta: Euer Gnaden natürlich ausgenom men. Baron: Also werden Sie den Baum aufputzen, Hedwig? Voglhnber: Tie Hedwig unb der Ändert mit einander. Aber i bitt Ihnen gar schön, Sie werden doch nicht jzu dem Frosch !da jetzt auf einmal Sie sagen? Baron: Das hängt ganz von ihr selbst ab. Bisher

habe ich mir erlaubt sie zu dutzen, weil — nun weil ich das von ihrer Kindheit an so gewohnt war; aber wer weiß, ob es ihr fernerhin recht ist? Heute ist ja ihr zwanzigster Geburtstag, und damit tritt sie in ein Alter, das ihr neue Rechte gibt und unsere auslöscht. Hedwig: Ich müßte mich ja rein schämen, wenn sie jetzt nicht mehr Tn zu mir sagen möchten. Brigitta: Tn Müßten wir uns richtig schü- men, Herr Baron. Baron: Das ist lieb von Dir, Wickerl, und so mag es inzwischen beim Alten bleiben. — (Innig

und lieb warst, habe ich Dir zu Deinem Ge burtstag eirr Geschenk gebracht, das Dir der Herr Meister unter den: flammenden Christbanm mit der nötigen Erklärung überreichen wird. IHedwig: Ich danke vielmals, Herr Baron. Baron: Vom Tank kann gar keine Rede fein H Du hast meiner ,armen Helene durch Deine liebe Ge-/ genwart, Deine Borlesungen, kurzum, durch all die Anmut, mit der Tu sie umgeben, so viele sonnige Stunden in ihr Krankenzimmer gebracht, daß ich tief, tief in Deiner Schuld stehe. Dieses kleine

Geschenk soll auch! nur ein Mittel zu Deinem Glück sein, das Du Dir ja selbst bereiten mußt. Wollen Sie die Sachen in Empfang nehlmen, Herr Meister? — (Halblaut) — Das da ist für's Wickerl und auf den andern steht ohnehin der Raine — (sich scheu umsehend, schnell) — und hier das bewußte Packet — so — so — Boglhuber >(die Packele in Empfang neh mend und im Rundpult verwahrend): — Wir danken halt recht vielmals. Brigitta: Wie gehts heute der Fränl'n Helene, wenn man fragen darf, Euer Gnaden? Baron

: Sie hat den heutigen Tag ruhiger ver bracht, als zu erwarten war. , » Bo gl Hub er: Dannn kann ja noch alles gut werden. Baron: Das ist wohl ausgeschlossen. — Sie dürfte ihren Leidensweg bald zurückgelegt haben. Es ist ein Glück, daß sie ganz zuversichtlich an eine baldige Besserung glaubt; in den letzten Taaen hatten wir Mühe sie int Zimmer zu halten. Sie wollte durchaus ins Freie in die frische Luft. Voglhnber: Es kann sich alles noch geben, Herr Baron. B a r o n: Wer wollte lieber daran glauben als ich, allein

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Der Oberländer
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Pagina 12 di 12
Data: 21.04.1932
Descrizione fisica: 12
, die sich für einen Moment ge öffnet hatten. „Da auch Sie Herrn Baron Dooden zu den inte ressanten Menschen rechnen, Herr Lynne, glaube ich, daß eine erschöpfende Auskunft mein Interesse für die sen Herrn nur noch erhöhen würde." „Auch wenn diese Auskunft vielleicht geeignet ist, den ausgezeichneten Eindruck zu zerstören, den Herr Baron Dooden doch ohne Zweifel auf Sie gemacht hat. Hoheit?" „Man kann die Menschen nicht anders machen, als fie eben sind. Und ich habe das Vertrauen zu Ihnen, Herr Lynne

, daß Sie nicht nur eine erschöpfen de, sondern auch eine verläßliche Auskunft erteilen werden." Roger ballte die Faust und ließ sie langsam auf sein Knie fallen. „Herr Baron Dooden ist," sprach er, jedes einzel ne Wort scharf betonend, wie wenn er es in Kupfer stanzen wollte, „nicht nur einer der größten, sondern auch einer der verächtlichsten Schurken auf dieser schö nen Erde." Taghan schlürfte die achte Tasse Mokka. Diese Auskunft war so erschöpfend," ließ er sich dann vernehmen, „daß Sie, Roger, mich unbedingt ver pflichten

würden, wenn Sie ein paar illustrierende De tails hinzuführen wollten." „Baron Dooden ist ein ehemaliger Offizier der hol ländischen Kolonialarmee, der mit Auszeichnung ge dient hat, aber plötzlich wegen einer Schweinerei ent lasten wurde. Erpreffung an einer Dame, Hoheit. Kön nen Sie sich etwas Infameres vorstellen? Nicht wahr, nein. Ich auch nicht. Und ich kann ruhig sagen, mein Leben hat mir eine höchst liberale Auffassung von dem, was erlaubt und was nicht erlaubt ist, im Laufe der Jahre beigebracht. Baron Dooden

, der Oberst eines auf Java stationierten Regimentes war, sollte sich im Haag verantworten, zog es aber vor. allen Weiterungen aus dem Wege zu gehen und für eine Zeitlang unter zutauchen. Vor drei Jahren tauchte er dann in Monte Carlo wieder auf. Er brachte ein ganz beträchtliches Kapital mit —" „Hat die Regimentskaffe so lange vorgehalten?'' „Ich schätze, er kam ohne einen Centime in der Tasche an. Hoheit, solche Männer wie Baron Dooden brauchen in der Welt, deren Mittelpunkt die Roulette ist, kein Geld

des Herrn Baron zu führen." Die langen, schmalen Finger des Prinzen zogen sich zusammen, öffneten sich wieder. „Sie hassen Baron Dooden persönlich?" fragte der Aegypter. „Hassen? Nein. Ich verachte ihn, er ist mir wider wärtig. Außerdem habe ich mit ihm die alte Rechnung eines anderen zu begleichen." „Ah eine Geschichte." „Ganz recht, Hoheit, eine Geschichte. Ich habe ein mal einen sehr guten Bekannten gehabt, einen älteren Mann, der mir einen großen Dienst erwiesen hat. Die ser Mann

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 6
Data: 15.04.1935
Descrizione fisica: 6
-jhr u. im voraus zahlbar. Ssterr. 8 9 -, Deutsches Reich RM •; Schweiz Fr. 9; Amerika (USA) D »; Tugoslav. D 100; übriges Ausland Schw. Fr. 9. (Nur in vsterr. »nd Deutsches Reich vlerteljährl. Bezug mbgl.,Preis: 8 L.Ü0 dezw. RM IJO) Folge 8 Zunslinulr. 15. April 1933 12. Jahrgang Baron Sternbach konfiniert. Am 28. März wurde Dr. Paul Freiherr von Sternbach auf seinem Ansitze in Bruneck verhaftet und ins Gefängnis nach Bozen gebracht. Am 8. April verurteilte ihn die Kon- sinierungskommission

, dem Carabinierikommandanten und zwei höhe ren Offizieren der faschistischen Miliiz. Auf Umwegen hat man in Bozen die für die Konfinierung des Baron Sternbach maßgebenden Gründe in Erfahrung gebracht. Man wirft ihm vor: a) Das Schreiben der deutschen Akademie (Ernennung zum korrespondierenden Mitglied); b) er habe der Jtalianisierung der Familiennamen ent gegengearbeitet; e) er habe einem Pustertalex Bauern Vorwürfe wegen seiner Anmeldung zur faschistischen Partei gemacht. Nichts spricht für die trostlose Lage, in der sich heuch

die Südtiroler Deutschen befinden, mehr als diese Konfi nierungsgründe, die keines Kommentars bedürfen. Die zwangsweise Jtalianisierung der uralten Familiennamen ist sogar von höchster italienischer Stelle gebrandmarkt wor den; Baron Sternbach hatte diesbezüglich beim Bozner Präfekten vorgesprochen (die Leute nennen ihn anstatt Mastromattei Mostro-matto-verrücktes Ungeheuer) und der Präfekt, der jegliche Zwangsmaßnahmen in Abrede stellte bat, daß ihm Fälle zwangsweiser Namensitalianisierung angezeigt

werden möchten. Da in letzter Zeit verschiedene Bauern zu Baron Sternbach kamen, um sich wegen dch geforderten Namensumnennung Rat zu holen, sagte der Baron, daß man sie unrichtig informiert habe, und daß der Vorgang zwangsweiser Jtalianisierung auch vom Prä fekten verurteilt werde, und esc schrieb ihnen die Gesuche, in welchen sie unter Berufung auf diese Irreführung ihre Ge suche um Namensumnennung zurückzogen. Baron Stern bach tat dies in bestem Glauben und ganz offen und trug die Rekurse vielfach

persönlich zum Amtsbürgermeister. Die Ernennung der Deutschen Akademie, welche die gleiche Würde gleichzeitig an zwei ital. Wissenschaftler, nämlich Dr. Qo- renzo de Rovere, Museumsdirektor in Turin und Dr. Giuseppe Gabetti, Pros, der Germanistik an der Universität Rom und Direktor des „Jstituto ltaliano di studi germa- nici" dortselbst verlieh, kann aber wirklich nicht zum An lasse für eine Freiheitsstrafe genommen werden, umsomehr Baron Sternbach keine Schritte unternommen

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Tiroler Wastl
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Pagina 7 di 16
Data: 27.05.1925
Descrizione fisica: 16
iEs dauerte nicht lange, und ich befand mich mit Baron Stock-Erlenfurth, wie er sich vorgestellt hatte, in angeregten: Gespräch!. Er war ein charmanter Gesell- schafter. So charnlant, daß ich unwillkürlich auf meine Waisenkinder vergaß. t Erst in Passau, wo unsere Unterhaltung durch die lästigen Zollformalitäten gestört wurde, fand ich Zeit, „an's Kind" zu denken. Der Baron zeigte für meii: Thema, wie erwartet, reges Interesse. Wie angenehm überrafchjt war ich aber.erst, als er mir 'mitteilte

müßten, da ich von Linz weg mit der Pyhrnbahn nach Steiermark Weiter reise, um einer Einladung auf ein dortiges Gut Foljge zu leisten, während er, der Baron, sicherlich die geradje Route nach Wien nehme. ^ „Wenn ich bloß diesen entsetzlich langen Aufenthalt in Linz schon hinter mir Hütte!" bemerkte ich anschließend. „Wie lange dauert's bis zuu: Anschluß?" erkundigte sich der Baron interessiert. ,^Jch glaube, drei Stunden." „Dann darf ich wohl einen ge:neinsamen Rundgang durch Linz Vorschlägen

?" Ich war höchst überrascht: „Aber, Herr Baron, Sie werden doch nicht meinetwegen —!" ; Der Baron lächelte: „Nicht Ihretwegen, Gnädigste, aber mein Weg ist, wie ich zu meiner ganz besonderem Freude eben seststellen konnte, auch eine beträchtliche Strecke über Linz hinaus noch derselbe toie Ihrer!" „Sie reisen nach Graz?" „Ja — und dann erst nach Wien!" Linz. — Wir hinterlegten unser Gepäck in der Gar derobe und gingen stadtwürts. Unterwegs machjte der Baron den Vorschlag, den Pöstlingberg zu besuchen

nicht." Der Baron erzählte nutt von den Schönheiten seiner Heimat, von seinen ausgedehnten Gütern, schließlich von seinen Reisen und wußte so anlüsant zu plaudern, daß mir die Viertelstunden wie Minuten verrannen. Als ich zufällig einmal auf die Uhr blickte, fehlten - noch zwanzig Minuten auf die Abfahrt unseres Zuges. Können Sie sich ineine Bestürzung vorstellen? — «it ein Erreichen des Zuges war natürlich nicht mehr zu ^uken. Ich Keß mir einen Fahrplan geben: der nächste geeignete Zug ging

nicht vor dem folgenden Morgen ab. . Mir war die Sache ungemein peinlich. Nicht so 1% meinethalben — ich wurde von meiner: steirischen Gastgebern ja nicht gerade auf den Tag erwartet )ottbet:n des Barons wegen, der am Rückwege in hie --tadt betroffen äußerte, der ungewollt lange Aufenr- -E in Linz — an dem natürlich nur seine Unbedacht samkeit die Schuld -trage — bedeute für ihn eilten sehr schmerzlichen Eingriff in seine knapp bemessene Reisezeit. Ich machte mir laute Vorwürfe. Der Baron beruhigte mich: ich solle

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 17.05.1935
Descrizione fisica: 6
Johann sagt ruhig: „Also nicht raus, was macht er denn mit ihr?" „Er gibt ihr gute Worte." „Edler Mensch, dieser Baron!" „Wo er seine Frau doch so liebt!" „Ach so! Ich dachte, sie hätte viel Geld, mein guter Blankenburg?" „Geld hat sie auch. Schauderhaft viel Geld, ach, die ist ja so reich, ganz alter Adel!" Johann hört scheinbar mit größter Aufmerksamkeit zu. , „Baron, sag mal, warum machst du mit deinem Adel nicht ein Geschäft?" „Geschäft? Wieso?" „Weißt du, an deiner Stelle möchte ich mit ’n Geld

mann suchen und würde ihn jüc sünszigtausend Mark adoptieren!" Der Baron gerät in Aufregung. „Was ... was . .. sowas soll ich tun? ... Da müßt ich mich ja schämen . . . sowas, das macht kein Arisch- tokrate ... ich bin doch .. !" Da legt ihm Johann die Hand aus die Schulter: „Een armes Luder biste, Baron! Siehste, und das tut mir leid! Die anderen, die Habens dicke und du, als letzter Sproß eines alten Geschlechtes . . . du holst dir deine paar Pfennige von der Fürsorge." Der Baron nickt und zieht

Teufel, heißt tatsächlich Baron von Blankenburg und lebt — ob zu Recht oder Unrecht — in dem Wahne, daß er um sem Erbe betrogen wurde. Er hält sich für den unehelichen Sohn eines Landrates und will als der einzig berechtigte Erbe von dessen riesigem Grundbesitz, fernes Rennstalls und so weiter gelten. Der Baron ist grenzenlos gutmütig. Ich zahle ihm gern ein Glas Bier, dock wenn er halbwegs eins oder zwei getrunken hat uns gar noch einen Korn dazu, dann beginnt er zu quasseln, und es ist unmöglich

, ihn wieder zum Schweigen zu bringen. Er redet und redet und dies in einem Deutsch aus drei Dialekten ge mischt, so daß es kein Mensch verstehen kann. Nach einer halben Stunde hat man unfehlbar Kopfschmer zen. Also. Baron von Blankenburg schiebt seine hagere Gestalt an unseren runden Tisch und grüßt freundlich: „Tag miteinander!" Dann hockt er sich neben mich. „Ich habe einen seinen Romanstofs für dich!" be ginnt er geheimnisvoll. Ich nicke und weiß schon Bescheid. Das ist eine sei ner iNarotten, mir Stoff liefern

Zu wollen. Dauernd bringt er die unmöglichsten oder banalsten Begeben heiten vor. Und wehe, wenn er dann anfängt, die Sache klar- zulegeu, seiner Beredsamkeit sind da keine Grenzen gesetzt. „Ich habe einen feinen Stoff für dich!" beginnt der Baron noch einmal. „Da mußt du ein Theaterstück draus machen! Dann wirst du ein reicher Mann!" Ich nicke ernsthaft: „Lieber Baron, ich kann mir das alles nicht so merken. Das mußt du mir einmal aufschreiben." „Ich schreib dirs auf! Haargenau! Aber erst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 20.04.1918
Descrizione fisica: 4
. Amtsantritt des Baron Burian. Baron Burian hat gestern die Leitung unseres Auswärtigen Amtes übernommen. Aus diesem Anlaß richtete er an den Deutschen Reichskanzler eine Depesche, worin er zuerst versicherte, daß er die Politik des Grasen Czernin fortsetzen will und her nach die Hoffnung aussprach, daß es der neuen Lei tung des Auswärtigen Amtes gelingen werde, die alten Beziehungen zu Deutschland aufrecht zu er halten und das gute Einvernehmen weiter auszu bauen. Bei seinem Amtsantritt hat Baron Bn- rian

, daß ein neuberufener Mi nister sich zuerst dem Forum vorstellt, vor welchem er die Verantwortung trägt. Bei uns genügt es einstweilen, daß er den Beamten, durch die er zu dekretieren pflegt, sagt, was er beiläufig will. Der Abstand zwischen den vom Baron Burian beob achteten und in konstitutionellen Staaten üblichen Vorgängen beim Amtsantritt eines leitenden Mi nisters zeigt uns, wie tief wir im Grunde noch in der absolutistischen Aera stecken. Wie Burian Minister wurde. Sehr bemerkenswert ist, was darüber

die „Neue Freie Presie" zu erzählen weiß. Der Kaiser lub bei seinem Aufenthalt in Budapest den Grasen Tisza ein, mit nach Altsut zu fahren. Wäh rend der Fahrt hatte Graf Tisza Gelegenheit, seine Ansicht über die politische Situation darzulegen. In dem folgenden Auto fuhren Baron Burian und Generalad jutant Prinz Lobkowitz. Auf der Rückfahrt war die Reihenfolge umgekehrt: Zur linken des Monarchen saß im Hofauto Baron Bu rian, in dem darauffolgenden sah man den Grafen Tisza in Oberstenuniform

und den Generaladjutanten Prin zen Lobkowitz. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte auf dieser Fahrt der Entschluß des Monarchen gereift sein, Baron Burian mit der Leitung der auswärtigen Ange legenheiten zu betrauen." Nach dieser Mitteilung, die das Wiener Tisza- Blatt natürlich von dem künftigen unqarisckien Mi nisterpräsidenten empfangen hat, kann ein Zweifel darüber, wer dem Kaiser den Rat gegeben hat, Ba ron Burian mit der Leitung des Auswärtigen Am tes zu betrauen, nicht mehr auffommert. Graf Tisza

und bekanntlich seinen Rücktritt gegeben. Ein anderer Entschluß blieb für einen Ministerpräsidenten, der seine Stellung ernst nimmt, auch nicht übrig. Der österreichische Mi nisterpräsident ist von der Ernennung zweifellos ebenso überrascht worden, wie sein ungarischer Kol lege, aber Herr v. Seidler fällt es nicht ein, aus den ungewöhnlichen Vorgängen die Konsequenzen ,.n ziehen. Der neue Kurs. Die Ernennung -des Baron Burian minister wurde durch das k. k. Korr.-Büro damit daß er erstens das Vertrauen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 12 di 16
Data: 03.09.1892
Descrizione fisica: 16
„Du wirst doch dem Baron nicht jene noblen Passionen vorwersen, die von seinem Stande unzer trennlich sind!" „Dem Baron Horstenhöh werf' ich gar nichts vor, und wenn er auch von den sonstigen noblen Passionen seines Standes besessen ist, wenn er sich sogar wegen Ballerinen ruinirt —" „Aber Papa!" „Papa hin, Papa her! Baron Hvrstenhöh kann mit seinem Gelde ansangen, was er will. Was geht mich der Baron Horstenhöh an?" „Du weißt aber doch, Papa —" „Daß er um Deine Hand angehalten hat, willst

, schon ein erfahrener, besonnener Mann gewesen bist, während Baron Horsten- höh —" „Pur sang ist, willst Du sagen. Ich verstehe. Allen Respekt vor der Vollblütigkeit Deines Barons, aber Vollblütige haben in der Regel einen kurzen Athem, und ich will eben nicht, daß meinem Schwiegersöhne vor der Zeit der Athem ausgehen soll." „Wenn aber Horstenhöh ernster wird und auch Geschäfte macht?" „Hm, hm, hm! Baron Horstenhöh und Ge schäfte — köstlich, auf Ehre!" „Wenn aber doch?" „Gut mein Kind. Du kennst

mich, wenn ich etwas verspreche, halte ich es auch. Gut. Wenn Horftenhöh ein Geschäftsmann wird, wenn er zeigt, daß er sich auf Spekulation versteht, dann meinet wegen. Dann gebe ich Euch meinen Segen und, was dem Baron, wenn er ja Sinn fürs Geschäft hat, hoffentlich noch lieber sein wird, eine Million in Konsols zur Mitgift." Malwine flog dem lachenden Vater in die Arme. -r- * * „Nun, Arthur?" fragte Fräulein von Hersfeld den jungen Baron Horstenhöh, als er sie einige Tage später in der Loge im Operntheater besuchte

, dieweil Papa Hersfeld auf die Bühne gegangen war. „Nun, Baron, haben Sie spekulirt?" „Ja wohl, Malwine, ich spekulire seit zwei Tagen, habe aber grandioses Pech. Für das Geld, das ich durch meine Agenten auf der Börse ver spielt, hätte ich mir gut die „Kincsem" kaufen können." Malwine biß sich geärgert auf die Lippen. „Schade um das schöne Geld!" lispelte sie, und nach kurzem Nachdenken rief sie dem lächeln den jungen Manne zu, der ihr liebeglühend die Hand drückte: „Ich hab's, Arthur. Ich werde Papa

: „Haben Sie „Kredit" gekauft?" Ter junge Baron antwortete leise: „Ja wohl, liebe Malwine. Ich ließ „Kredit" kaufen, aber sie sind gefallen und ich habe so viel verloren, daß ich für das Geld nicht nur die „Kincsem", sondern auch die „Kenne dich" hätte dazu kaufen können." Malwine wußte sich nicht recht zu finden, und als sie mit ihrem Papa allein war, fragte sie ihn anscheinend ganz absichtlos, wie es komme, daß „Kredit" gefallen sind, nachdem er doch gestern — wie sie zufällig gehört

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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 12
Data: 28.08.1910
Descrizione fisica: 12
mit seinem Schützling und Kanzlei kompagnon nicht nur nichts mehr zu tun haben mag, sondern erfreulicherweise die Hand bietet, ihn abhastern zu helfen. Die besagte Zuschrift lautet: Als aufrichtige teilnehmende Freundin der Frau Witwe M. Zimmerling, habe ich Ihr geschätztes Blatt vom 31. Juli und 21. August mir größtem Interesse gelesen und habe mit tiefen Bedauern gefun den, daß die hohe Person des Herrn Landeshauptman nes Baron Kathrein und seines Sohnes Herrn Paul Kathrein mit großen Vorbehalt in Ihren Ausführun

gen über den Bürgermeister von Hall des. öfteren genannt ist. Sie werden mir gewiß gerne die Spalten Ihres Blattes öffnen, da ich vollkommen in der Lage bin, die Persönlichkeit des Herrn Landeshauptmannes in jenes Licht zu stellen und der Oesfentlichkeih an der Hand unserer damaligen bewegten Ereignisse den Seelcnadel zu zeigen, den Herr Baron Kathrein zu einer Zeit gegenüber gänzlich schutzlosen Waisen an den Tag gelegt, da er noch nicht von Sr. Majestät in Frciherrenstand erhoben war. Gestatten

, geehrter Herr Redakteur, daß ich meine Ausführungen hier unvermittelt folgen lasse: Unter welchen Umständen wurde Herr Baron Ka threin der zweite Vormund der beiden Schwestern Anna und Maria Jud in Hall? Herr Baron Kathrein hatte sich, damals ganz kurz vorher in Hall als Advokat niedergelassen, da bekamen wir am 6. Dezember 1879 ein Schreiben v>ou Meran an dritte Personen an unseren Onkel (selig) Die Zpitalslchande in Tnnsbrm Unter dieser Ueberschrift ist w : : die nachfolgende Beschwerde zugekommen

. Mit diesen Brief ging ich sofort in Meiner Bestürzung zum Gericht. Nach Kenntnisnahme des Brieses rief Herr Bezirksrichter aus: Aus diesen Brief hin darf ihr Onkel nicht mehr ihr Vormund werden; dieser Tage hat er sich in dieser Eigenschaft hier angemeldet. Er gab mir den dringenden Rat zum Herrn Dr. Kathrein zu gehen. Nachdem ich diesem unsere trost lose Lage bekannt gegeben, in der wir uns nicht zu raten noch zu helfen vermochten, beruhigte uns Baron Ka threin mit den Worten: Haben Sie Vertrauen

zu mir, und sch werde für Sie alles in die Hand nehmen. Nun folgte eine Gerichtsverhandlung der anderen. Von was lebten wir in jener schweren Zeit? Baron Kathrein gab uns das nötige Geld aus seiner eigenen Kasse, damit wir den Haushalt weiter führen konnten. Das Resultat der Gerichtsverhandlung war, daß uns Herr Baron Kathrein eines Tages mitteilte, daß die Verhandlungen jetzt abgeschlossen seien und welch har ten Kampf es gekostet hätte, unser Vermögen herauszu- briugen, wohl Mit dem Verlust

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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 16
Data: 14.05.1924
Descrizione fisica: 16
. Der Baron und sein Diener. Baron von und zu Kratzenstein, ein Junggeselle, hatte eitles Tages vier Freunde zum „Lunch" eingeladen. Ta erhielt er plötzlich auch den Besuch seines Bauquiers,. dem er noch Geld schuldig war. Es blieb nichts anderes übrig: der Herr Banquier wurde auch eingeladen. Ter treue Diener des Barons, ein alter Bursche, zog fbie Augenbrauen zusammen, aber sein Herr sagte kürz und kräftig: „Hast's verstanden," und offerierte seinem Gast eine Zigarette. '■ Am Tisch, gab's aber nur fünf

Servietten. Der Herr des Hauses empörte sich,. „Ja, was ist denn das, Joseph," fragte er, mit böser Miene. — „Es gibt nur fünf Servietten," anwvrtete der Bursche, „aber vielleicht habe ich mich geirrt." — „Wollen wir mal gleich sehen," sagte der Baron, „erlauben, meine Herren." Und ging davon. — Draußen bekam der arme Bursche dann arge Schelte. „Du Esel, Schafskops, Rindvieh, in solchen Fällen sagt nian immer: „Herr Baron entschuldigen, ich habe gestern alles der Wäschefrau übergeben." — Ter Baron kam

zurück, er zuckte die Achseln. „Ich bitte um Ent- schuldiguttg, der Joseph hat Recht, der duntme Bursche hat nämlich gestern die ganze Wäsche der Waschfrau über geben. Aber so geht's auch, Auf Ihre Gesuudheiet, meine Herren!" ' Joseph halte eine rote Farbe, diente gut, machte keitte Fehler, und wirklich, die Mahlzeit toar besonders angenehm. Beim Dessert, sagte der Baron: „Bitte noch zwei Flaschen, Joseph." Ta antivortete Joseph, in strammer .Haltung: „Herr Baron, tausendmal Verzei hung

, ich habe jedoch gestern den ganzen Keller der Wäsche- srau übergeben." — Tableau! * „Joseph, verfluchter Kerl," sagte Baron von und zu Kratzenstein ein andermal, „jetzt'Hab' ich dreimal ge- rufen, und noch bist du nicht da. Hast du so wenig Dis ziplin in bet Armee gelernt?" — „Herr Baron, ich wäre gleich gekommen, aber ich hatte in meinen Händen. . ." —„das kann sofortigen Folgsam nicht verhindern. Wenn ich nächstes Mal wieder rufe, sollst du alles zu Boden wer fen, und 'sofort kommen, Verstanden

?" Am nächsten Tage rief der Herr Barott wieder. Da hörte er zu seinem Entsetzen einen furchtbaren Lärm,, Joseph aber kam atemlos hereingelaufen. — „Was ist denn das, Joseph," fragte der Baron. „Ja," antwortete der brave Bursche, „Herr Baron haben mir gestern besohlen, wentr Herr Barott rufen, soll ich (alles, rvas ich in Händen habe, zu Boden werfen, und nun . . ." ,— „Was nun, du Esel?" — „Nun ist das ganze Teegeschirr gebrochen . . ." Waftls Gerichts-Chronik. Wer recht viel am Kerbholz hat, so eine Atzt

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Unterinntaler Bote
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Pagina 1 di 10
Data: 15.11.1895
Descrizione fisica: 10
, Dr. Joses von Braitenberg, Georg Baron Eyrl, Dr. Carl von Grabmayr, Dr. Adalbert von Hellrigl, Dr. Anton Baron Longo Alois von Makowitz, Dr. Joses Gras Melchiori Gottfried Baron Sternbach und Alfons Ritter von Widmann. Neu gewählt erscheinen Braiten berg und Widmann an Stelle des Grasen Sternberg und des Baron Unterrichter. Die conservativen Candidaten Carl Freiherr von G i o v a n e l l i, Mar kus von Lutterotti, Ritter von Malser, Napo leon Baron Prato, Rudolf Freiherr von Schnee burg, Ferdinand

Freiherr von Sternbach, Julius Gras Spaur, Gotthard Gras Trapp, Franz Graf Thun und Wilhelm Graf Wolken sie in erhielten 70 Stimmen. Die Disziplin der Conser vativen, welche trotz der Aussichtslosigleit der Sache beinahe vollzählig erschienen waren, verdient gewiß alle Anerkennung. Dadurch wurden wenigstens die Deutsch-Liberalen gezwungen die Hilfe ihrer Freunde in Wälschtirol in Anspruch zu nehmen und in der That hatte man wieder einmal das seltene Vergnügeu eine Menge dieser Herren, darunter Baron

Malfatti und Baron Ciani im Innsbrucker Landhause zu sehen. Sehr consequent kann man gerade diese Haltung der Anhänger der Abstinenz- Politik nicht nennen, die ihre Stimmen 10 Abge ordneten gegeben haben, von denen natürlich kein einziger daran denkt, dem Landtage fern zu bleiben. Die eigentlichen Abstinenzler bei dieser Wahl waren die sogenannten Austriacanti. Diese Herren, welche für sich eine maßgebende Rolle in Wälschtirol bean spruchen, scheinen nicht recht zu wissen, was sie eigentlich

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Tiroler Post
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Pagina 3 di 10
Data: 24.11.1900
Descrizione fisica: 10
uns an keinen einzigen Fall, wo ein katholischer Abgeordneter, wie Herr Dipauli. seine Zuflucht suchte." Darauf erschien in den „N. Tir. St." eine von Hans Hraby am 15. November Unter zeichnete Berichtigung, worin er es als „unwahr und erlogen" bezeichnet, dass er von Baron Dipauli aus Koltern einen Brief mit 600 K erhalten, resvective zurückgeschickl habe, er habe von Dipauli nie einen Brief, noch Gelder erhalten. Hraby hätte den „in Wien anwesenden Baron in seiner Eigenschaft als Vertreter der Y. Curie

um Informationen ge beten"; von „Wahlangelegenheiten sei bei diesem Besuche gar nichts gesprochen worden"; das sei das „erste- und letztemal gewesen, dass Hraby den Dipauli sah". Die „Berichtigung" schließt damit, dass die „chrinlichsocialen Arbeiter in Wien nur bedauern, dass gegen einen so ver dienten Volksvertreter, wie Baron Dipauli, eine so abscheuliche, uichtswürdige Hetze insceuieit wird." Gegen diese „Berichtigung" brachte die „Reichspost" am 20. Nov. in Nr. 264 eine geradezu unglaublich klingende

Gegenbe richtigung des genannten Herrn Hans Hraby. Derselbe hatte sie am 19. Nov. in Gegenwart mehrerer christlich- socialen Abgeordneter zu Protocoll gegeben. Diese Gegenberichtigung stellt fast die ganze in den N. Tir. St. erschienene „Berich tigung" als unwahr und verdreht hin. Hraby habe wohl von Baron Dipauli weder Brief noch Geld erhalten; dagegen habe ihm Herr Scholtan. der Pächter der Dipaulischen Weinstube in Wien, im Aufträge des Herrn Baron Di pauli für seine geforderte Thätigkeit

a l s christlichsocialerAgitatorin Tirol ein Honorar von 1000 Gulden, sage tausend Gulden, d. i. 2000 L versprochen und ihm einenVorschuss von L 600 im Bureau der Baron Dipaulischen Weinstube in Wien ein gehändigt. - „Diesen Vorschuss von K 600", heißt es in der Berichtigung weiter, „habe ich jedoch dem Herrn Scholtan wieder persönlich zurückgegeben, und zwar zu jener Zeit, als ich aus den öffentlichen Blättern vernommen habe, dass die christlichsociale Partei beschlossen habe, sich in den Streit Schoepfer und Baron Dipauli

nicht einzumischeu. Unwahr ist, dass ich und Doctor Schöppel den damals in Wien anwesen den Baron Dipauli für Südtirol um Infor mationen ersucht haben; wahr ist, dass ich durch den Pächter Scholtan und Baron Dipauli in Wien (Grand Hotel) geladen wurde; wahr ist, dass ich dieser Einladung Folge leistete und über zwei Stunden in Gegenwart des Herrn Scholtan mit Herrn Baron Dipauli con- ferierte, bei welchem Anlasse Herr Baron Di pauli sein Programm entwickelte und seinen Kriegsplan für die bevor stehen

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Alpenrosen
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Pagina 2 di 4
Data: 18.11.1916
Descrizione fisica: 4
entfernt — angegriffen und in gewaltigem Anprall, unter ruhmreichster Beteiligung des Aichaffenburger 2. Jägerbataillons in den Mald von Paroy, nordwestlich von Luneville, abgedrängt. Wie der deutsche Heeresbericht weiter am 20. August meldete, sind an diesem Tage deutsche Truppen in Brüssel eingerückt, wo durch auch die stolze Hauptstadt Belgiens in unsere Hände fiel. — Es war einige Tage vor diesem Zeitpunkt, als der Herr General den Baron von Grei- fenau in sein Arbeitszimmer bitten ließ

und ihm mitteilte, daß sonderbarerweise schon wiederholt seine wohlerwogenen strategischen Pläne im letzten Moment vom Gegner durch kreuzt wurden, was nicht mit rechten Dingen zngehen könne. Er möchte sich daher darüber äußern, ob er vielleicht irgendwelche Vermutungen habe, wie der Feind vorzeitig von im Geheimen durchgeführten Truppenverschiebungen Kennt nis erhalten oder sonstige wichtige Maßnah men zu früh erfahren könne. „Exzellenz", gab der erstaunte Baron zur Antwort, „ich bin fast geneigt anzunehmen

. — Na, wir werden ja sehen. Ich habe den Posten die allergrößte Wachsamkeit einge schärft; denn wir müssen den Dingen unter allen Umständen auf die Spur kommen!" Nachdenklich war der Baron in sein Zim mer zurückgekehrt. Es war ihm begreiflicher weise äußerst unangenehm, daß der General, ein prächtiger alter Handegen von echtem Schrot und Korn, einen solch schmählichen Verdacht nährte, dessen bloße Möglichkeit schon einen rasenden Zorn in ihm erweckte. Er nahm im Geiste jeden einzelnen seiner Dienstboten

vor und schüttelte ärgerlich den Kopf, daß er auch nur einen Moment an einem derselben hatte zweifeln können. Han delte es sich doch um lauter alterprobte, wackere Leute, deren Treue und Zuverlässig keit sich im Laufe der Jahre hundertfach bewährt hatte und die zum Teil bereits unter seinen verstorbenen Eltern im Dienste standen. Ta zuckte plötzlich ein Verdacht in ihm auf. Wäre es möglich, daß die Erzieherin... ? Doch nein! Mit einer unmutigen Bewegng lehnte der Baron diesen Gedanken ab. Hatte doch — ganz

abgesehen von dem vorzüg lichen persönlichen Eindruck — der deutsche Konsul in Madrid dem Fräulein ein ge radezu glänzendes Zeugnis ausgestellt. Und doch kehrte der einmal gefaßte Verdacht im mer und immer wieder zurück und bohrte sich schließlich so fest, daß sich der Baron vornahm, der Erzieherin einmal vorsichtig auf den Zahn zu fühlen. Eine Aeußerung des großen Weisen und Dichters Lessing: „Nichts zieht den Undank io unausbleiblich nach sich, als Gefällig keiten, für die kein Dank zu groß wäre!" zog

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 03.12.1905
Descrizione fisica: 16
flüchten — da ruft ihm die durchdringende Stimme des kleinen Fink nach: „Baron, Baron, ich komme sofort!" Bertow blieb stehen, blickte nach oben und konnte gerade noch sehen, wie der kleine Fink den wohlfrisierten Kopf zurückzog. Langsam ging er auf dem Trottoir dahin, es dem Kollegen überlussend, ihm nachzufolgen. Dieser ließ in der Tat nicht lange auf sich warten. Mit rotem Gesicht und wütend dreinblickenden Augen kam er wie ein Kreisel hinter Bertow nach. Dabei saß »hm die Halsbinde schief

und der Strohhut im Genick. „Baron," schrie der kleine Mann den Bertow an, „ich bin fertig da oben!" Er deutete hier mit dem Daumen über seine Schulter nach dem Hause des Notars zurück. „Fertig," fragte Bertow bestürt, „entlassen?" Fink ordnete sich die Halsbinde, rückte sich den Strohhut zurecht und sagte in dem Tone eines Mannes, in dessen Brust es vor Wut kocht: „Ich habe ab gedankt !" Er nahm den Arm Berkows und zog den Freund mit sich fort. Wer ihm in den Weg kam, einerlei ob Herr oder Dame, den stieß

?" Finks Augen nahmen einen starren, gläsernen Aus druck an, es zuckte und zitterte um seinen Mund, und aus einmal begann er zu weinen. „Baron — wenn du müßtest," kam es stoßweise von seinen Lippen, und dabei kugelten ihm die dicken Tränen über die Wangen, „wenn du wüßtest, wie schwer ich daran trage, daß ich so klein bin!" „Aber hör' mal, Fink, ein tüchtiger Mensch wie du!" rief Bertow aus und wurde beim Anblick der Tränen des Kollegen weich gestimmt. „Was nützt u ich denn meine Tüchtigkeit," brauste

auf, Baron. Als du gestern vom Chef verabschiedet wurdest, rückte ich sofort in deine Stelle ein. Wie ich heute aufs Bureau komme, ist der Chef bereits da und stellt uns einen langen Kerl als Bureauvorsteher vor! Der Herr Notar muß für die erste Stelle auf seinem Bureau eine repräsentable Per sönlichkeit haben," höhnte Fink, „verstehst du das, Baron — ich bin ihm zu klein!" Fink riß hier hitzig sein weißes Taschentuch hervor, wischte sich das Gesicht ab und begann zu fluchen. „Natürlich habe ich dem Chef

blieb erstaunt stehen. „Jawohl," bestätigte der kleine Mann, als er das Erstaunen des Kollegen bemerkte, „ich mache mich selbst ständig!" — Und sich auf die Spitzen seiner winzigen Füße erhebend, fügte er hinzu: „Ich und du, Baron, wir gründen ein Compagniegeschäst — Auskunftei von Fink und Compagnie! — Verstehst du mich, Baron? — Fink und Compagnie machen alles! Sie recherchieren, setzen Klagen auf, verfassen Eingaben an die Behörden, erteilen Rechtsbelehrungen an das Publikum und treiben

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Alpenrosen
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Pagina 1 di 4
Data: 10.07.1915
Descrizione fisica: 4
Stangen, die mußte er finden und wenn er acht Tage suchen sollte. Abgeworsen hatte er, der Zwölfer, lxrs wußte der Bastel, hatte er ihn doch „ohne" gesehen, und geirrt hatte er sich auch nicht. Kannte ja alle Stücke im ganzen Revier, und den Zwölfer mit seiner eselgrauen Mon tur, den kannte er gar genau. Mansche Stunde hatte er ihm schon geopfert, doch Schwamm drüber. — Droben aus dem Schlosse wohnte der Baron. Bon seinem Diener wußte der Bastel, daß der Herr Baron Abwurfsstangen für sein Jagdzimmer

damit." Mit diesen Worten trollt der Bastel mit seiner Stange ab, und da er am Schloßberg wohnt, nicht nach Hause, sondern direkt nach dem Schloß, um da zu sondieren, oder aber auch seine Stange gleich zu verkaufen. Der Herr Baron ist .gerade zu Hause und läßt den Bastel vor. Der Bastel steht da, dreht seinen schäbigen Hut in den Fingern rechts herum Und links herum, eigentlich hat 0r sich gar nicht genau überlegt, was er eigent lich fordern soll. „Herr Baron," stottert er, „ich hätt' halt da eine schöne Hirschstange

funden, und gehört Hab' ich, daß der Herr Baron welche kaufen tut, da tät ich sie halt dem Herrn Baron billig verkaufen. Mein Freund hat die andre dazu passende gefun den, die könnt ich dem Herrn Baron auch besorgen." Der Baron besieht sich die Stange intb sagt: „Brauchen könnt' ich sie für meine Ampel ins Jagdzimmer, ich kauf' sie Ihnen ab, nehme auch die andre. Ihr könnt sie mir bringen. Was wollt Ihr denn dafür haben?" . Verlegen steht der Bastel da, er weiß nicht, was er fordern soll Und möchte

doch einen schönen Batzen 'rausschlagen, soll er zwan zig oder dreißig Mark fordern. Er dreht den Hut rechts herum, er dreht ihn links herum, endlich stottert er heraus: „Ich denk, Herr Baron, fünfundzwanzig Mark wär net zuviel dafür." , Der Baron will platzen vor Lachen: „Mensch, sind Sie denn verrückt geworden. Beide zusammen sind fünf Mark wert, mehr gibt Ihnen kein Mensch dafür. Abwurf stangen sind lDrechsler- Und Messerschmiede ware, ich will Ihnen aber für das - Stück drei Mark geben, für beide sechs Mark

. Wenn Sie einverstanden sind, können Sie sie da lassen, andernfalls verzichte ich. Wollen Sie? Zum Handeln habe ich feilte Zeit und Lust." Bei diesen Worten öffnete der Baron die Türe, zum Zeichen, daß er die Besprechung als beendet ansehe. Der Bastel ging still schweigend hinaus, seine Stange mitnehmend, unterwegs sinnend, was er nun machen soll. Nach dem Mittagessen und dem Nachmit- tagsgottesdienst nimmt er die Stange und geht nach der Wohnung des Könner, der ist grad zu Hause. „Na, Bastel, hast dir's überlegt

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Alpenrosen
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Pagina 4 di 4
Data: 26.08.1916
Descrizione fisica: 4
140 wissen nun doch aber Bescheid. Wo soll ich jetzt diese Summe hernehmen ! Die Ernte habe ich schon für die beiden Aeltesten dem Kamnitzer verknusen müssen. Ja, ja, ich wollte es Ihnen eigentlich nicht sagen. Aber nun hilft es nichts!" Der alte Werpnitz atmete schwer- und zor nig, ehe er eine Erwiderung fand. „Herr Baron — dann weiß ich auch keinen Ausweg,. Wenn die neue Ernte schon weg ist, was könnten wir da wohl noch ver kaufen?" „Ich denke an meine beiden Reitpferde, Werpnitz

." „Den Trakehner und den Rappen! Gott, das ist ja noch das einzige, was sich der Aaron hier bei der ewigen Schufterei gön nen." „Es ist aber nichts Nötiges! Und für den Trakehner hat mir der Graf Solms, der Pferdenarr, neulich aus freiem Antrieb 7000 Mark geboten. Wollen Sie mir den Gefallen tun und in die Stadt fahren? Vielleicht bringen Sie den Kauf schnell zu stande." „Ja, Herr Baron, dann hilft's wohl nichts." — Und der alte Werpnitz zog den Kirchrock aus und fuhr auf dem Sandschneider zum Grafen Solms

. In kaum einer Stunde war er wieder zurück. . „Herr Baron, der Graf Solms hat neulich bloß Spaß gemacht. Er denkt gar nicht daran, den Trakehner einzustellen. Ter hätte ja ein halbes' Dutzend Schönheitsfehler. Wenn Sie ihn aber für 3000 Mark lassen wollten —" Der alte Edelmann ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen. „Wir beide wissen, daß er noch mehr als 7000 Mark wert ist, nicht wahr?" „Jawohl, Herr Baron." „Vielleicht gibt der Kamnitzer. noch etwas her, Werpnitz." „Bei dem war ich auch gleich

mit heran. Keinen Pfennig mehr, Herr Baron." „Ja — dann hilft es nichts." „Was wird dann aber geschehen?" „Es wird zum erstenmal ein Klesingen mit Schimpf und Schande enden." Der Administrator seufzte. Ja, dann hals es eben nichts! Tie jungen Leute mußten ausessen, was sie sich einge rührt hatten. Und er wollte aus den: Zim mer gehet:. Eine heimliche Bitterkeit fraß au ihm. Dies war nun aus seinem Ehren tag geworden. Nun, man konnte es unter diesen Umstän den dem alten Baron nicht verdenken

, wenn! er für solche Nebensächlichkeiten keinen Ge danken übrig hätte. Es war hart, aber ec mußte heute endlich wissen, daß er, An ton 'Werpnitz, jetzt die längste Zeit für ihn gearbeitet hatte. ,Ilub er sagte es ihm: „Herr Baron, am 1. .Oktober kaufe ich mich nun endlich an. Es war ja immer mein größter Wunsch. Ich wollte es schon längst sagen — heute aber, weil doch der Fünfzehnte ist, muß ich es tun." Ter Baron nickte müde und teilnahmslos. „Es ist gut, Werpnitz." Nun wollte- der .Administrator wieder in sein Häuslein gehen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 12 di 16
Data: 15.08.1902
Descrizione fisica: 16
Verfehlte Aufmerksamkeit. „Herr Baron, ich bitte, bleiben Tie heute bei uns über Nacht," sagte der Bezirksrichter zu einem älteren Herrn, der im Begriffe war, in eine Equipage einzusteigen. „Ich danke sür Ihr sreundliches Anerbieten," erwiderte höflich der Baron, „aber ich möchte gerne meine Inspektionsreise bald beenden; es gibt doch in Neuheim einen Gasthof, wo man übernachten kann?" „Allerdings, doch ist er meist überfüllt." „Nun, ich will mein Glück versuchen, leben Sie wohl, — vorwärts

, Kutscher!" Rasch rollte der Wagen dem Städtchen Neuheim zu. Spät am Abend kommt der Baron dortselbst an. „Kann ich noch ein Zimmer haben?" fragte er den Wirt. „Ja, ein letztes Zimmer ist noch frei; es hat zwei Betten," lautet die Antwort. Zu seiner Freude sieht der Baron, daß ein großes, bequemes Himmelbett das halbe Zimmer ausfüllt, während das zweite Bett sehr spärlich aus gestattet ist. Der Baron legte sich sofort schlafen. In einer Stunde wird er durch starkes Klopfen an der Türe geweckt

. „Was gibt's?" ruft ärgerlich der Baron. „Sie haben sich doch nicht ins Himmelbett gelegt?" fragt der Wirt. „Natürlich, wohin denn sonst, ich liege ganz bequem!" „So gehen Sie sofort heraus, das Bett wurde soeben telegraphisch bestellt." Da half kein Sträuben, kein Fluchen, der Baron mußte um Mitternacht in das andere ärmliche Bett hinüber. Doch wurde er in seiner Ruhe nicht gestört, denn der zweite, telegraphisch avisierte Gast kam nicht. Aergerlich ruft am nächsten Morgen der Baron den Wirt

, um ihn ernstlich zur Rede zu stellen. „Entschuldigen Sie," geehrter Herr, stottert verlegen der Wirt, daß ich Sie gestört habe, aber mir ist ein Herr telegraphisch angekündigt worden, der nicht gekommen ist — bitte, lesen sie selbst die Depesche: „Löwenwirtshaus in Neuheim. Reservieren Sie bestes Bett für den Herrn Statthaltereirat, er kommt mit Wagen. Ernst, Bezirksrichter." „Der Statthaltereirat bin ich ja!" ruft lachend der Baron — „hat mich der Bezirksrichter durch sein vorsichtiges Telegramm um mein gutes

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 14
Data: 13.11.1908
Descrizione fisica: 14
2 gen und noch heute dem Kaiser seine Demission zu unterbreiten. Nachmittags unterbreitete Baron Beck Seiner Majestät dem Kaiser eigenhändig das Demissionsge such, höchst welcher dasselbe annahm und den bis herigen Minister des Innern, Baron Biencrth, mit der Neubildung des Ministeriums betraute. Nach dem Ministerrat iand eine längere Kon ferenz des scheidenden Ministerpräsidenten Frhrn. v. Beck statt, die sich ans die Nachmittagsaudien zen der beiden Staatsmänner bezog. Frhrn. t). Bienerth

konferierte auch mit dem gegenwärtigen Eisenbahnminister Dr. Dcrschatta. Somit hat Baron Bienerth die schwierige Aus gabe übernommen, all das, was Baron Beck nicht durchzusetzen vermochte, durchzusühren. Nach den vorliegenden Meldungen soll Baron Bienerth vom Monarchen beauftragt worden sein, ein parlamen tarisches Koalitionsministerium zu bilden. Demnach würden alle Ministerien, mit Ausnahme jenes für das Innere, welches der neue Premier vielleicht selbst leiten wird, mit Parlamentariern besetzt wer

den. Wir stünden also vor einer vollständigen Par lamentarisierung des Kabinetts. Das Ministerium des Innern wird grundsätzlich mit einem Beamten besetzt. Es kommt nun darauf an, aus welchen Grund lagen die neue Koalition und das neue Koalitions ministerium ausgebaut werden sollen. Es ist selbst verständlich, daß Baron Bienerth sich die Fehler feines Vorgängers vor Augen halten und trachten wird, dieselben zu vermeiden. Dieses Bestreben dürste schon bei der Bildung ds neuen Ministeriums zutage treten

und es wird sich bald zeigen, ob die Parteien, auf welche Baron Bienerth bei der Durch führung seiner Mission reflektiert, auch geneigt sind, den Intentionen des neuen Premiers zu entsprechen. Zunächst kommt die Arbeitsfähigkeit des Par lamentes und dessen Willen in Frage, für die ab soluten Staatsnotwendigkeilen rechtzeitig vorzusorgen. Das Parlament muß zum Bewußtsein seiner Pflicht gebracht werden. Das kann bei einem parlamenta rischen Ministerium nur dadurch jerzielt werden, daß die Parteien

, welche in der Regierung vertreten sind, deren Intentionen entsprechen und sie in allen Fällen fest stützen. Die Minister dürfen nicht zu Vertrauensgeiseln — wie ein Blatt betreffend die parlamentarischen Minister bezeichnete — herabge würdigt und als bloße Schleppträger der Parteipo- litik betrachtet und behandelt werden. 16 Jahrgang. Baron Bienerth schem: uns der Mann, der die nötige Energie und den Takt besitzt, seinem Ministerium jene festeu Grundlagen zu sichern, ohne welche ein welche ein wirkliches Regieren

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