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Sterne und Blumen
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Pagina 5 di 12
Data: 18.10.1914
Descrizione fisica: 12
hatte eine schwere Last zu tragen — eine Last, die fast zu schwer für ihre zarten Schultern war. Die Zu kunft, die sie soeben noch licht und heiter dünkte, verursachte ihr ein Grauen, das ihre ganze Natur in Aufregung brachte. Sie sank auf das Ruhebett und lag dort regungslos. Nur ab und zu durchlief ein Zittern ihre Ge stalt, das sie schüttelte bis in das innerste Mark. Eine halbe Stunde mochte vergangerrsein, da meldete Marie, ihr treues Mädchen, den herbei gerufenen Arzt. Er kam gerade nach Hause

, als seine Frau das Hörrohr aus der Hand legte und ihm den Wunsch Frau Steffens, gleich zu ihr zu kommen, mit teilte. Frau Grete sah ihn eintreten, und ein Beben durchlief ihren zarten Körper. Wahrheit! Klarheit! Die mußte der Arzt ihr geben. Die schlimmste Gewißheit konnte ihr keine größeren Schmerzen schaf fen, als die Marter ihrer aufge regten Phantasie. Ihre Augen hingen an dem Gesicht des alten Mannes, ohne daß er sie zu bemerken schien. „Frau Stetten?" klang jetzt seine Stimme fragend durch den Raum

. Da sprang Grete hastig auf, trat vor und reichte ihm Deutsch-österreichische Waffenbrüderschaft. Empfang der deutschen Skutaribesatzung in Wien. beide Hände. „Dank, tausend Dank, Herr Doktor, daß Sie so rasch gekommen sind." Die schlanke Gestalt stand vor dem Arzt und blickte mit einem rührenden Ausdruck in dem schmalen Gesicht den Die erste Parade deutscher Iruppen in vrüllel. ich wissen, wie lange noch? ..." Sie konnte nicht ausroden, ihre Stimme brach, ein Krampf Lurchbebte sie und drohte rhr

die mühsam aufrecht erhaltene Fassung zu rauben. Der Arzt antwortete nicht, was hätte er auch erwidern sollen? Einen Trost konnte er ihr nicht geben, sie wußte ja schon seit langem, was ihr bevorstand. Mitleidsvoll hingen seine Augen an der zarten Frau, die mit blei chem, wehen Gesichtchen und fest ineinander gekrampften Händen vor ihm stand. Sein Schweigen zuckte durch Grete hin und brachte sie der Wahrheit nahe. Voll bitterer Ver zweiflung rief sie: „Seit drer Jahren warte ich voller Sehnsucht

auf meinen Gatten und jetzt, da er endlich kommt, soll es mir versagt sein..." Sie brach ab und trat einen Schritt näher zu dem Arzte hin. „O Herr Doktor, sagen Sie mir die ganze Wahrheit." Der Arzt stand stumm, von seinen fest zusammen gepreßten Lippen kam kein Ton. Es ging über seine Kraft.

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Illustriertes Sonntags-Blatt
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Pagina 3 di 4
Data: 15.01.1916
Descrizione fisica: 4
, weil sie die un schuldige Ursache seines Bruches mit dem heißgeliebten Mädchen war. Immer wieder, wenn die Musikklänge verstummten, überkam es ibn wie ein Taumel. Dann sah er die beiden im Mondschein wandeln, sah sie eng aneinandergeschmiegt stehen, malte sich aus, wie sein Nebenbuhler die günstige Gelegenheit ausnützte, wie er den Arm um ihren weißen Nacken schlang, wie er sie an sich zog, sie küßte — Der junge Arzt hätte sich wegen seiner Sehnsucht nach dem ^Mädchen selbst hassen mögen, und er konnte dem überstarken

sich Felix dem Zimmer wieder zu. Das Halbdunkel, das sich um die Nachtlampe geisterhaft wob, ließ ihn frösteln, und seine Stimmung wurde immer gedrückter und trostloser. Er kam sich wie ein Aus- gestoßener vor. Die Menschen, in deren Haus er einsam über ihres Lieblings Leben wachte, hatten ihm mißtraut. Nun schliefen sie und ihr Kummer mit ihnen, während er, der bezahlte Arzt, für sie wachte. Lange bevor die drei qualvollen Stunden sich ihrem Ende näherten, überkam Felix hoffnungslose Mattigkeit

suchte er auch die Küche auf und schlürfte den dort für ihn bereitgestellten Kaffee. Schließlich aber ging auch die dritte und härteste Stunde zu Ende. Nun durfte er es wagen, das Leben selbst wieder zurückzurufen. Das brachte ihm Kraft und Mut zurück. Nun war er wieder Arzt, nichts anderes als Arzt. An gestrengt begann er die Arme der Kranken zu heben und zu senken, um die Atembewegung "zu beschleunigen und das langsam pulsende Leben zurückzurufen. Aber es wollte sich nicht zurückrufen lassen

ließ den gegen den Allbezwinger kämpfenden Arzt weiteren Boden gewinnen. Nicht viel, aber festen Grund genug, um darauf fußen und weiterkämpfen zu können. Draußen begannen die ersten Dämmerlichter schleierhaft über die Baumwipfel zu huschen. Einzelne Vogelstimmen zirpten. Nun zankten die Sperlinge, wenn das dumpfe Rumpeln eines frühen Milchwagens sie zum Hochflattern zwang. Hallende Schritte wurden laut — und dann schwanden plötzlich die grauen, unbestimmten Farben, Sonnen gold grüßte

wie neugeborene Hoffnung von den Dachfirsten und kroch dann belebend an den Häusermauern herunter. Der junge Tag war geboren! Mit einem Atemzuge unsagbarer Erleichterung verlöschte der junge Arzt die Nachtlampe. Dann wendete er sich seiner Kranken wieder zu, und die Zähne aufeinanderbeißend begann er mit zuckenden, schmer zenden Muskeln die letzten Hantierungen, die noch erforderlich waren. ^Fortsetzung folgt.)

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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 8
Data: 10.09.1916
Descrizione fisica: 8
Operationen sich heutzutage durchschnittlich nur 25 Amputationen befinden. Worin die moderne konservierende Methode der Me dizin eigentlich besteht, kann man jetzt am besten in den Militärlazaretten studieren. Da wird zum Beispiel ein Mann mit einem Schrappnellschuß eingeliefert. Die Röntgenaufnahme ergibt, daß ein Geschoßsplitter in der Größe eines mittleren Geldstückes durch die Brust cingedrungen und in der Herzgegend stecken geblieben ist. Die Herztätigkeit ist arg gestört. Der Arzt ent schließt

gangenheit hatten keine Ahnung davon, in welcher Weise der menschliche Körper fähig ist, sich selbst zu erneuern. Moderne Aerzte zögern daher nicht, ge gebenen Falles ein Stück Knochen aus irgendeinem Teil des Körpers zu entnehmen, um es einem anderen Teile einzuverleiben, der verletzt ist. Der der gesun den Körperstelle entnommene Knochen ergänzt sich nach einiger Zeit von selbst dank der Heilkraft, die dem sich selbst überlassenen menschlichen Organismus inne wohnt. So entnahm ein Arzt dem Schienbein

Schrauben. Die angeschraubte Stahlschiene überhäutet sich mit fortschreitender Heilung und wird im Innern des Körpers vollkommen beschwerdelos vertragen. In ähnlicher Weise geht der moderne Arzt im Falle von Nervenverwundungen vor. Meist werden die Ner venenden durch Nähte verbunden, aber diese Technik ist nur unter gewissen Utnständen durchführbar. Wenn Nervenstücke fehlen, läßt sie sich nicht anwenden, und der Arzt muß dann bestrebt sein, auf anderem Wege das Ziel der Heilung bei möglichster Wahrung

der Bewegungs- und Erwerbsfähigkeit des seiner Obhut Anvertrauten zu erreichen. So versuchte in einem bestimmten Falle der behandelnde Arzt, gewisse Mus keln von einer Seite des Handgelenkes auf die andere vielte zu übertragen, wo sie zur Bewegung des Hand gelenkes und der Finger nötig waren, während sie auf der Seite, der sie entnommen wurden, entbehrt wer den konnten. Der Erfolg gab dem kühnen und origi- itellen Operateur recht, denn schon nach verhältnismä ßig sehr kurzer Zeit konnte der auf diese Weise

eine Beinampntation vorgenommen worden. Das ampu tierte Bein, das zum Zwecke gewisser Experimente in ein Salzbad gelegt worden war, enthielt noch leben dige Nerven. Hurch Zufall erfuhr der Arzt, der den Mann mit der Nervenverletzung behandelte, von die ser Tatsache. Schnell entschlossen bat er itm Ueberlas- sung des amputierter! Beines, entnahm demselben den Nerv, den er brauchte, und überpflanzte ihn in den verletzten Arm seines Patienten. Die Operaäon hatte den erhofften Erfolg und der Patient erlangte

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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 20
Data: 01.02.1920
Descrizione fisica: 20
bedauerte man sein Schicksal, denn er' war von jener Geradheit der Denkweise und Sinnesart, wie sw in der guten alten Zeit nun einmal besser gediehen als heute. Ich rveiß nicht, mit welchem Namen der Arzt das Leiden des alten Offiziers bezeichnete. Es war sehr wenig auffällig in seinen Erscheinungen und doch wurde von fachmännischer Seite nur geringe Aussicht auf Bes serung zugestanden. Vielleicht veranlagte den Arzt hiezu dir Entdeckung, daß erbliche Belastung immerhin vor handen war. Die Nüchternheit

verwechselte er mich wohl mit einein der übri gen Kameraden unseres ehemaligen Truppenkörpers, dann aber, als er meinen Namen gehört hatte, lachte er über sich selbst einer solchen Verwechslung wegen. Er ge brauchte das gewohnte „Du" und lud mich in warmen Worten ein, an seiner Seite Platz zu nehmen. Der Arzt stand etwas abseits und gab sich den Anschein, als küm mere er sich mn ganz andere Dinge. „Weißt du," erklärte Ebenthaler, „meine angegriffenen Nerven haben es nonvendig gemacht, das; ich da herein

Nkommen bin. Ich habe mich einfach überarbeitet. Diese Verantwortung auf allen Seiten! Wollte mich halbwegs so nützlich machen wie die Kanreraden an der Front. Kurz, ich habe mir zu viel zugetraut. Aber dann, wie das mrn einmal geschehen war, und die Folgen sich zeigten — Aas sollte ich als Witwer machen? Meine Söhne fielen, Die du weißt, an der Front. Sic waren beide ledig und so stehe ich allein in der Welt. Der Arzt akvr sagte, ich brauche Pflege. Und recht hat er gehabt, diese Anstalt Lnzuraten

. Kann wirklich hier nicht klagen. Es geht mir gut. Freilich, daß auch die Irrsinnigen mit den Nerven? leidenden zusammen in einem Haufe wohuen, ist eine böse Sache. Da sind ja Leute herinnen . .. ! Na, allzulang wird's ja nicht dauern, sagt der Arzt. Zum mindesten iw .Herbst werde ich hier herauskommen. Ich möchte am liebsten in ein Kurhaus vom rveißen Kreuz im Süden, rveißt du. Da höre ich dock) -nieder geirauere Nachrichten aus der politischen BÄt. Der Arzt," sagte er nun gap- leise, „erlaubt mir gar

wird meine Ueberraschung sein, wenn ich einmal von Angesicht lverde sehen können, wie es jetzt ist. Das muß ja alles einen Aufschwung nehmen!" Obwohl man mich mit ein paar Worten über die sow derbare Wahnvorstellung des Kranken vorbereitet hatte, lvar ich doch in Verlegenheit, was ich da antworten sollte. Der Arzt machte mir ein Zeichen, ja gewiß kein Wort zu sagen, das den Geistesgestörten aus der Welt seiner Glücks träume reißen könnte. Ich bestätigte also, daß ich mich über bie Wiedergeburt» unseres Vaterlandes

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 09.03.1913
Descrizione fisica: 16
hatte, ihm unter allen Umständen die volle Wahrheit zu sagen. Der Arzt sah seinen Besucher prüfend an, durfte er ihm das Resultat mitteilen? Welche Wirkung würde seine Diagnose auf den jungen Mann und sein ferneres Leben haben? Der Arzt räusperte sich, und nach längerem Ueberlegen begann er: „Herr von Berger, ich habe vorhin versprochen, Ihnen die volle Wahrheit über Ihren Zustand zu sagen. — Es ist mir bitter, Ihnen, gerade Ihnen, dem Sohne meines besten Freundes, sagen zu müssen, daß Ihr Zustand sehr ernst

folgte diesem Urteilsspruche des Arztes. Teilnehmend ruhten die klaren Augen des Professors auf den bleichen Zügen des Patienten, die seinen inneren Kampf widerspiegelten. „Was wird Lucie sagen. Sie wissen, Herr Professor, ich wollte in vier Wochen heiraten." „Sie wollte,:?" wiederholte der Arzt fragend. „Ja, ich wollte," fuhr der junge Mann fort, „aber nun darf es ja wohl nicht sein." Der Arzt hatte sich erhoben und die Hand auf die Schulter seines Besuchers gelegt. Er sah ihn ernst

an: „Was ich gesagt habe, kann ich leider nicht widerrufen, aber ich kann mich wohl geirrt haben." „Das ist wohl ausgeschlossen," unterbrach ihn Herr von Berger, „Sie, der erste Spezialist für Herzkrankheiten." „Gott tut mitunter Wunder," erwiderte der Arzt ernst. „Doch", fuhr er fort, „erlauben Sie mir, als Ihrem früheren Vor mund, den Verordnungen des Arztes einige Ratschläge hinzuzufügen." Der junge Mann nickte. „Ich sagte Ihnen bereits, daß ich Ihnen bei Fortsetzung Ihrer jetzigen Lebensweise keine sechs

der Bruder Ihrer Braut ist. — Sie haben mich um meinen Rat als Arzt gefragt, hören Sie dies eine Mal auch den Rat Ihres väterlichen Freundes an, Herr von Berger." Der junge Mann senkte vor den ernsten Blicken des Professors seine Augen. Er wußte, daß dieser Mann sein Bestes wollte. Das klare Urteil des Arztes hatte sein ganzes Innere in Aufruhr gesetzt. Die wenigen Worte hatten ihn: die letzten Jahre seines Lebens wie eine inhaltsreiche, schwere Klageschrift vor sein geistiges Auge gerückt. Er wußte

, lebenslustigen Braut vermag ich nicht die Garantien zu finden, die eine zukünftige Frau von Berger als Gutsherrin und Gattin bieten muß." Wieder unterbrach sich der Arzt, als erwarte er eine Antwort. Herr von Berger schwieg, sich nervös auf die Lippen beißend. „Von Ihrem verstorbenen Herrn Vater als Vormund über Sie ein gesetzt, hatte ich Gelegenheit, vollen Einblick in Ihre Verhältnisse zu gewinnen. Sie waren glänzend. — Heute, drei Jahre nach Ihrer Voll- jührigkeitserklürung

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 13 di 16
Data: 20.10.1914
Descrizione fisica: 16
in Aufregung brachte. Sie sank auf das Ruhebett und lag dort regungslos. Nur ab und zu durchlief ein Zittern ihre Ge stalt, das sie schiittelte bis in das innerste Mark. Eine halbe. Stunde mochte vergangen sein, da meldete Marie, ihr treues Mädchen, den herbei gerufenen Arzt. Er kam gerade nach Hause, als seine Frau das Hörrohr aus der Hand legte und ihm den Wunsch Frau Stessens, gleich zu ihr zu kommen, mit teilte. Frau Grete sah ihn eintreten, und ein Beben durchlief ihren zarten Körper. Wahrheit

! Klarheit! Die mußte der Arzt ihr geben. Die schlimmste Gewißheit konnte ihr keine größeren Schmerzen schaf fen, als die Marter ihrer aufge regten Phantasie. Ihre Augen hingen an dein Gesicht des alten Mannes, ohne daß er sie zu bemerken schien. „Frau Stetten?" klang jetzt seine Stimme fragend durch den Raum. Da sprang Grete hastig auf, trat vor und reichte ihm Mann an. „Meine liebe Frau Stetten," begann Doktor- Seiler, „was haben Sie für Wünsche?" „Wünsche — ich — nur einen, Herr Doktor

, und der ist unerfüllbar! . . . Doch mein Mann kommt, und da möchte beide Hände. „Dank, tausend Dank, Herr Doktor, daß Sie so rasch gekommen sind." Die schlanke Gestalt stand vor dem Arzt und blickte mit einem rührenden Ausdruck in dem schmalen Gesicht den Oie erste Parade deutscher Truppen in brüstet. ich wissen, wie lange noch? ..." Sie konnte nicht ausredcu, ihre Stinune brach, ein Krampf durchbebte sie und drohte ihr die mühsam aufrecht erhaltene Fassung zu rauben. Der Arzt antwortete nicht, was hätte

ab und trat einen Schritt näher O Herr Doktor, sagen Sie mir die Deutsch-österreichische Waffenbrüderschaft. (Empfang der deutschen Skutaribesatzung in Wien. zu dem Arzte hin ganze Wahrheit." Der Arzt stand stumm, von seinen fest zusammen gepreßten Lippen kam kein Ton. Es ging über seine Kraft. en, «g«n, Nnfirat«. >» Verwaltung In tiMIA, erkirch«, zusenden- u J* en »Einsendungen Montag tlose Zuschriften werde» nicht rückgestellt. Offeue ln»ahme des Blattes gitt als «in« Kündigung nz«ln« Nummer

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 15 di 16
Data: 03.04.1914
Descrizione fisica: 16
5d Opfer fordert, habe sie ergriffen und er- heiscöe den Aufenthalt in einem Sanatorium; dann sei ihre Rettung noch möglich. Da er die Eltern als gesund und mäßig kannte, fragte er rkicht nach erblicher Belastung. Auch A;rsschweifungen konnten unmöglich die Ur- eifrig getanzt hätte. Der Arzt aber wollte die Ursache der Zeit nach weiter zurück versetzen. Da erinnerte sie sich, daß an der Schwester Hochzeit die Wagenfahrt auf stau biger Straße stattgefunden hatte, und sie nannte etwas ungläubig

dieses Ereignis. Der steuer der Schwester gearbeitet worden war, und sie hatte tüchtig mitgeholfen. Ihre ursprüngliche Kraft und ihr jugend licher Körper, so erklärte der Arzt, hätten sich so lange gegen den Krankheitsstoff ge wehrt, bis endlich doch die unheimlich wie fache sein, da sie ja immer bei ihren Eltern im geordneten Familienleben allen Rat und mögliche Obsorge genossen hatte. Und ihre Ehre und reine Sitte waren unantastbar. Sie selbst erklärte auf die Frage des Arztes, ob 'fk sich nicht erinnere

, einmal viel Staub eingearmet zn haben, daß sie am Oster montag mit ihrem jetzigen Verlobten sehr Arzt aber ging ernsthaft auf di« Sachte ein und war bereit mrzunehmen, daß dies wohl di« Grundursache ihrer Erkrankung hätte bil den können. Ihr Körper sei damals jeden falls durch vorherige große Anstrengung da für empfänglich gewesen. Nun erinnerte sie sich auch, wie in fieberhafter Hast in den letzten Wochen vor der Hochzeit au der Aus eine Schlange schleichende Krankheit den Sieg davon getragen. Schon seien

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Außferner Zeitung
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Pagina 21 di 24
Data: 25.10.1914
Descrizione fisica: 24
in Aufregung brachte. Sie sank auf das Ruhebett und lag dort regungslos. Nur ab und zu durchlief ein Zittern ihre Ge stalt, das sie schüttelte bis in das innerste Mark.' Eine halbe Stunde mochte vergangen sein, da meldete Marie, ihr treues Mädchen, den herbei- gernfcnen Arzt. Er kam gerade nach Hause, als seine Frau das Hörrohr aus der Hand legte und ihm den Wunsch Frau Steffens, gleich zu ihr zu kominen, mit teilte. Frau Grete sah ihn eintreten, und ein Beben durchlief ihren zarten Körper. Wahrheit

! Klarheit! Die mußte der Arzt ihr geben. Die schlimmste Gewißheit konnte ihr keine größeren Schmerzen schaf fen, als die Marter ihrer aufge regten Phantasie. Ihre Augen hingen an dem Gesicht des alten Mannes, ohne daß er sie zu bemerken schien. „Frau Stetten?" klang jetzt seine Stimme fragend durch den Raum. Da sprang Grete hastig auf, trat vor und reichte ihm Mann an. „Meine liebe-Frau Stetten," begann Doktor Seiler, „was haben Sie für Wiinsche?" „Wünsche — ich — nur einen, Herr Doktor

, und der ist unerfüllbar! . . . Doch mein Mann kommt, und da möchte veutsch-ötterreichilche Waffenbrüderschaft. Empfang der deutschen Skutaribesatzung in Wien beide Hände. „Dank, tausend Dank, Herr Doktor, daß -rne so rasch gekommen sind." Die schlanke Gestalt stand vor dem Arzt und blickte nnt einem rührenden Ausdruck in dem schmalen Gesicht den Oie erste paracle ckeutlcher Truppen in Vrüllel. ich wissen, wie lange noch? ..." Sie konnte nicht ausrodeu, ihre Stimme brach, ein Krampf durchbebte sie und drohte

ihr die mühsam aufrecht erhaltene Fassung zlt rauben. Der Arzt antwortete nicht, was hätte er auch erwidern sollen? Einen Trost konnte er ihr nicht geben, sie wußte ja schon seit langem, was ihr bevorstand. Mitleidsvoll hingen seine Augen an der zarten Frau, die mit blei chem, wehen Gesichtchen und fest ineinander gekrampften Händen vor ihm stand. Sein Schweigen zuckte durch Grete hin und brachte sie der Wahrheit nahe. Voll bitterer Ver zweiflung rief sie: „Seit drer Jahren warte ich voller Sehnsucht

auf meinen Gatten und jetzt, da er endlich kommt, soll es mir versagt sein ..." Sie brach ab und trat einen Schritt näher O Herr Doktor, sagen Sie mir die zu dem Arzte hin. ganze Wahrheit." Der Arzt stand stmmn, von seinen fest zusammen gepreßten Lippen kam kein Ton. Es ging über seine Kraft. j K 1.50. — Für g" in Innsbruck, ; (Franz Ihren« wgang< Ut-t 4/lC lUiUilliytUUC Pistole abgefeuert hat, können nicht einmal Zum Tode verurteilt werden. Sie schützt das jugendliche Alter. Sagen ja die Strafrechts- iehrer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 12.05.1916
Descrizione fisica: 8
in einer Reihe. Unter ihnen Pründl, der Fahrer. Er hat noch etwa sechs Vordermänner, als der Arzt auf einmal den ersten anfährt: „An, Knie fehlt Ihnen was? Glauben Sie denn, ich kann durch Ihre ledernen Hosen gucken? Runter mit dem Zeug! Daß sich.jeder aus zieht, wo ihm was fehlt!" Pründls Vordermänner machen kehrt. Auch Oer Pründl. Sie ziehen sich splitternackt aus. Auch der Pründl. Dann stellt sich alles wieder in Reih' und Glied. Endlich kommt der Pründl dran. „Wo fehlt's Ihnen?" fragte der Arzt

, und seine scharfen Augen suchen Brust, Bauch und Beine nach einem Krankheitszeichen ab. Und Fahrer Pründl zeigt, splitternackt, wie er war, auf seine Augen und sagt wehleidig: „Da, Herr Stabs arzt!" — „Da?" fragt der Arzt; „oder ein bißl weiter droben?" Weiter har er nichts gesagt, der Stabsarzt. Fahrer Pründl kam dann in die Augenstation zur genaueren Untersuchung. „Legen Sie Ihr Kinn hier auf diesen Apparat und schauen Sie dort an die Tafel," sagt ihm der Arzt. Fahrer Pründl verzieht das Gesicht und lächelt

. „Ihr Kinn sollen Sie hier anfstülpen!" Der Pründl rührt sich nicht. Eine Träne kommt ihm aus dem linken Auge. „Ja Mensch, wird's bald?" Der Ton war scharf, und wie von einer Peitsche getroffen, gibt der Erschrockene sich einen Ruck uud legt, um wenigstens seinen guten Willen zu zeigen, den Arm auf den Apparat. „Ja, Himmelherrgott- sakerment! Hören Sie denn auch schlecht?" schreit der Arzt. „Ihr Kinn, Ihr Kinn! Nicht den Arm!" Pründl reißt den Arm zurück, und steht ratlos da. Der Arzt wird süchtig

. „Haben Sie denn kein Kinn, Sie . . . Sie . . .!!" — „I hob koa Kind noch net," stammelt der Pründl. Nun lacht der Arzt. Aber es war Lachen der Verzweiflung. „Das Mädel möcht' ich kennen, das . . . Ihr Kinn Hab' ich gesagt! Nicht Ihr Kind! Wissen Sie denn nicht, was Ihr Kinn ist?" Fahrer Pründl lächelt, weint und schweigt. Und lächelt wieder. Nun greift der Arzt an sein eigenes Kinn und fragt: „Wie nennt Ihr denn das zu Hause bei Euch? Was hob' ich denn da?" Da geht• ein Leuchten des Verstehens über Pründls Gesicht

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 10.03.1915
Descrizione fisica: 8
, Weil ihr ihm gekratzt so manche Wunde Und ihm das Fell so arg zerrauft. Blumen seid ihr in dem Kranz, Von Oesterreich und Deutschlands Helden, Die vom Kopfe b>s zum Schwanz, Dem Ruffenbär das FeÜ gewaschen. Wie Hunde habt ihr euch verbissen, In das zottige Ungetüm, Daß es mußte rückwärts hinken, Bor eurem Mut und Ungestüm. Nun jagt und hetzt den Raubbär keck, Heim nach Rußlands Steppen, Dort läßt ihn liegen in dem Dreck, Bis ihn andere Hunde fressen. Der »«fsttche Kär beim Arzt. Bon Haus von der Trisanna

. Der russische Bär war kränklich und alle Aerzte in seinem weiten Reich konnten ihm nicht helfen. Nun ließ er sich gar solche aus Frankreich und England kommen, ja, fein Freund Peterl aus Serbien schickte ihm leinen Leibarzt, aber verge bens. Auch diese richteten nichts aus. Nun riet ihm sein Vetter, ein Großfürst und Armee-Ober- kvmmandaril, er möge sich doch einen deutschen oder öfterr.ichischen Arzt verschreiben oder kommen lasten. In diesen Ländern seien vorzügliche Aerzte und Spezialisten

, weil es ja auch einen Kapitalmarkt nötig hat und dieser Nach langer Reise kam er in die erste größte ostpreußische Stadt, wo bekanntlich der Sitz meh rerer berühmter Aerzte sich befand. Er beehrte gleich den bekanntesten unter ihnen mit einem Besuch. Nach kurzer Unterredung schritt dieser an die Untersuchung seines hohen Patienten. Der Arzt: „Sie leiden an hochgradiger Blutarmut und ' Unternährung. Auch setzt der Puls aus. Es s scheint mir eine regelrechte „Unfallneurose" vor- / zuliegen. Ich rate ihnen einen längeren Aufent

- ' halt in unserem Ostpreußen. Hier ist es ungemein ä gesund und bei der kräftigen Kost unserer ostpreu- j tzischen Bauern werden Sie sich hald erholen. \ Schauen sie nur, was für gesunde Kerle d>ese Oft- ; Preußen sind." — Der Bär.: „Ich danke, Herr j Doktor! Ich war schon einige Wochen in diesem | Lande. Aber diese Kost ist mir viel zu kräftig, z die verträgt mein Magen nicht." — Der Arzt: | „Nun, daun rate ich Ihnen gesunde Moorbäder. - Nicht weit von hier haben wir solche von ausge- 1 zeichneter

Wirkung." — Der russische Bär: „Das \ ginge mir noch ab! In masurischen Seen habe ich \ schon so viele Bäder genommen, daß ich ganz ent- l krästet wurde." — Der Arzt: „Ich kann | Ihnen auch Pulver verschreiben. Für Ihren ge- j schwächten Zustand ist dies gewiß ratsam.,, — ] Dev Bär: „Herr Doktor irren! Ich habe von den verdammten Deutschen und Oesterreichern schon so viel Pulver bekommen, daß ich ein gan zes Land damit versehen könnte." — Der Arzt: „Ihnen ist nicht leicht raten. Versuchen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 19 di 20
Data: 27.01.1912
Descrizione fisica: 20
, es war während des Waffenstillstandes, begleitete ich den Arzt auf seinem Rundgang, um seine Befehle entgegen zunehmen. Da sagte er plötzlich: „Schwester Marie, ich werde Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie die Pflege eines Schwerverwundeten übernehmen wollten. Der Brave ist mir von seinem Regiments kommandeur besonders warm empfohlen, und es liegt mir viel daran, daß ich ihn in guten Händen weiß. Sie haben eine weiche Hand und auch mehr Geschick und Erfahrung als manche andere Schwester — na — und allzu lange wird's ja nicht mehr

dauern mit den; Aermsten." „Ich willigte natürlich ein und folgte dein Arzt durch die prächtigen Säle des Schlosses, das zu einem Lazarett umgewandelt war. Wo ehemals freudiges Lachen und heitere Lieder erklangen, hörte man nur das Stöhnen der Kranken, das Röcheln der Sterben den. Wir kamen zu einem Saal, in welchem nur wenige Verwundete lagen, ich wußte aber, daß dort diejenigen gebettet waren, für welche es, nach menschlicher Berechnung, keine Hoffnung mehr gab. „Der Arzt trat zu einem Bett heran

, das abgesondert hinter einem Schirm stand, und bat mich, ihn; zu folgen. Mit einem Schrei fuhr ich zurück, war's denn möglich, er war's — Bernhardt. Bleich und geschwächt vom Blutverlust, entstellt durch Schmerzen, gealtert durch Strapazen und Entbehrungen, vielleicht auch durch Kummer und Leid, hatte ich ihn doch sofort erkannt. „Unfähig, ein Wort zu reden, mußte ich mich an. dem Bettpfosten halten, um nicht umzusinken. „Schwester Marie", sagte da der Arzt, „ich hätte Sie für stärker gehalten

, Sie haben doch schon mehr 'Sterbende gesehen, so kann ich Sie nicht hier lassen." Mühsam zwang ich mich zur Ruhe und sagte dem Arzt, es sei nur eine vorübergehende Schwäche, die mich befallen. Er merkte wohl, daß dem allein nicht so war, forschte aber nicht weiter, gab mir meine Weisung und ging, nachdem er versprochen, später noch einmal nachzusehen. „Selbstverständlich wich ich nicht von diesem Krankenbett. Ich wußte, daß ich aussichtslos pflegte, und dies war für mich so entsetzlich hart. Auf ausdrücklichen

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Tiroler Post
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Pagina 25 di 28
Data: 16.10.1914
Descrizione fisica: 28
, die sie soeben noch licht und heiter dünkte, verursachte ihr ein Grauen, das ihre ganze Natur in Aufregung brachte. Sie sank auf das Ruhebett und lag dort regungslos. Nur ab und zu durchlief ein Zittern ihre Ge stalt, das sie schüttelte bis in das innerste Mark. Eine halbe Sturrde mochte vergangen sein, da meldete Marie, ihr treues Mädchen, den herbei gerufenen Arzt. Er kam gerade nach Hause, als seine $rau das Hörrohr aus der Hand legte und ihm den Wunsch Frau Steffens, gleich zu ihr zu kommen, mit teilte

. Frau Grete sah ihn eintreten, rmd ein Beben durchlief ihren zarten Körper. Wahrheit! Klarheit! Die mußte -der Arzt ihr geben. Die schlimmste Gewißheit konnte ihr keine größeren Schmerzen schaf fen, als die Marter ihrer aufge regten Phantasie. Ihre Augen hingen an dem Gesicht des alten Mannes, ohne daß er sie zu bemerken schien. „Frau Stetten?" klang jetzt seine Stimme fragend durch den Raum. Da sprang Grete hastig auf, trat vor und reichte ihm Mann an. „Meine liebe Frau Stetten," begann Doktor

Seiler, „was haben Sie für Wünsche?" „Wünsche — ich — nur einen/ Herr Doktor, und der ist unerfüllbar! . . . Doch mein Mann kommt, und da möchte Veuttch-österreichilche Waffenbrüderschaft. Empfang der deutschen Zkutaribesatzung in Wien. beide Hände. „Dank, tausend Dank, Herr Doktor, daß Sie so rasch gekommen sind." , Die schlanke Gestalt stand vor dem Arzt und blickte mit einem rührenden Ausdruck in dem schmalen Gesicht den Die erste Parade deutscher Iruppen in Brüffel. ich Wissen, wie lange

noch? ..." Sie konnte nicht ausrsden, ihre Stimme brach, ein Krampf durchbebte sie und drohte rhr die mühsam aufrecht erhaltene Fassung zu rauben. Der Arzt antwortete nicht, was hätte er auch erwidern sollen?. Einen Trost konnte er ihr nicht geben, sie wußte ja schon seit langem, was ihr bevorstand. Mitleidsvoll hingen seine Augen an der zarten , Frau, die mit blei chem, wehen Gesichtchen und fest ineinander gekrampften Händen vor ihm stand. Sein Schweigen zuckte durch Grete hin und brachte sie der Wahrheit nahe

. Voll bitterer Ver zweiflung rief sie: „Seit drer Jahren warte ich voller Sehnsucht auf meinen Gatten und jetzt, da er endlich kommt, soll es mir versagt sein..." Sie brach ab und trat einen Schritt näher „O Herr Doktor, sagen Sie mir die zu dem Arzte hin. ganze Wahrheit." Der Arzt stand stumm, von seinen fest zusammen gepreßten Lippen kam kein Ton. Es ging über seine Kraft. zst nach Tarif 'N solche «8«- 4til entgegen. 12 Lrll«. gang. Entscheidungsschlacht für uns ein günstiges ^nde nimmt

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Pagina 5 di 8
Data: 09.12.1911
Descrizione fisica: 8
, daß den neuen „Vormund- schastsanwälten" eine gleich segensreiche Wirksamkeit beschieden sei, wie ihren Vorfahren, den alten Gerichts anwälten. Die Gemeinde und der ärztliche Dienst. Am 20. November wurde am Bozner Bezirksgericht die Angelegenheit der Arztensrechnung in Deutschnofen, über die wir wiederholt berichtet haben, endlich zum Austrag gebracht. Wie unseren Lesern in Erinnerung sein dürfte, hatte ein Bauer in Deutschnofen vor einigen Monaten einen Arzt von auswärts kommen lassen müssen

, da in Deutschnofen kein Gemeindearzt war. Der betreffende Arzt stellte nun der Gemeinde eine Rechnuug von 160 Kronen aus, worauf die Ge meindevorstehung den Bauern aufforderte, 70% davon zu vergüten. Der Bauer, dem die Arztensrechnung zu hoch war, weigerte sich, die Bezahlung zu leisten. Daraufhin rief die Gemeinde das Gericht an. In der Gemeinde Deutschnofen hatten sich übrigens noch einige andere Fälle der ganz gleichen Art zugetragen. Für die Entscheidung all dieser Fälle sollte der erstan geführte Fall

maßgebend sein. Das Gericht holte nun beim Landesausschuß eine Meinungsäußerung darüber ein, ob eine Gemeinde verpflichtet ist, Sorge zu tragen, daß in der Gemeinde ein Arzt vorhanden sei und ob sie im Falle, daß kein Arzt vorhanden sei, für die Kosten der Beiziehung eines Arztes von auswärts auf zukommen habe. Der Landesausschuß äußerte sich da hin, daß eine Gemeinde nicht verflichtet sei, für die Anstellung eines Gemeindearztes zu sorgen; sie könne daher auch nicht verantwortlich gemacht

werden, wenn ein Arzt nicht in der Gemeinde wohne, d. h, sie könne von Privaten nicht Verhalten werden, die durch Beiziehung eines fremden Arztes erwachsenden Mehr kosten ru bezahlen. Auf Grund dieser Aeußerung hat das Gericht dann entschieden, daß die Gemeinde das Recht hatte, vom besagten Bauern wie auch in den anderen anhängenden Fällen 70 o/o Kostenvergütung für die Berufung eines auswärtigen Arztes zu ver langen. Da die beklagten Bauern es unterlassen hatten, die Höhe der Arztenrechnung anzufechten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 03.03.1921
Descrizione fisica: 8
,. Verbandzeug, Watte, in den offenen Kasten schlanke, großbauchige, schvaubenver- sohene ärztliche Instrumente, aus der Stellage ein in Leder gebundenes mächtiges Kontrollbuch, in bis an die Knöchel reichenden weißen Mänteln Männer, Frauen und in der Luft herber, durchdringender Medizingeruch. Die Tür öffnet sich, ein Arbeiter tritt ein, für einen Augenblick wird in der Türöffnung eine ungeduldige, sich drängende Schar sichtbar. Der Arbeiter tritt gewandt vor den weißgekleideten Arzt hin, sein Gesicht

ist fahl, mißmutig, lächelt ab:» trotzdem: „Ich bin wieder hier, gnädiger Herr ..." Er schüttelt den über die Schulter geworfenen Rock ab» sein rechter Arm kommt zum Vorschein, ist vom Ge lenk bis hinauf zur Achsel eingefatscht, er zischt, bewegt sich, derweil der Arzt den Verband lost: „Kontusion . . . Oberarm . . Der jüngere Weißgekleidete trägt es ins ledergebun- dene Buch eilt, der Arzt schneidet mit lder flinken Schere, lockert die Serpentine des Verbandes

von hier und von dort, mit gummibehandschuhter Hand, rück sichtslos'einfach die blutgeschwärzte Watte zerwühlend: „Rißwunde . . . Unterarm . . ." Des Arbeiters zertrümmerte Unterhand hängt nackt, verunstaltet, in blasiger Geschwulst vor dem Arzt, der die kleinen Fleischfetzen ordnet, fortschafft, ausjätet, mit dem tobenden Arbeiter ein Gespräch beginnt: «Weshalb gebt ihr nicht acht? . . . Weshalb gebt ihr nicht acht? . . . Jetzt sind Sie hier , . ." Der Arbeiter brummt, auf dem Sessel röchelnd, der Arzt spricht schreiend, fragt, befiehlt

: „Wie ist es geschehen? . . . Freilich . . . Freilich . . „Na, das schmerzt ja gar nicht so sehr . . ." Von des Arbeiters grünem Gesicht strömt der .Schweiß, er brummt murrend, den Arm immer wieder zurückzerrend, und röchelt zwischen den knirschenden Zähnen: wird vom Kopfe der Watteturban gerollt, der dritte zeigt die Achsel, eine eiterige, blutige Grübe Wer den Rip pen, der Arzt hält in feinen hastigen Bewegungen inne, sagt seinem über das rote Buch geneigten Kollegen et was; nun betrachten sie beide den kranken

Arbeiter, nicht die Wunde, sondern seinen Mund, seine Zunge prüfen sie, der Bebrillte, legt seinen Kopf auf die Brust des ' eingefchüchteften, Mannes, z-ankt wohlwollend und gereizt Wer den abgezehrten Körper: „Lungenkrank?" - „Ein solcher Mensch muß auf sich besser achie.'bea . . Jetzt sind Sie hier . . ' „©ine solche Wunde heilt langsam." „Wie ist es geschehen?" Des verwirrten Arbeiters Blick versteht die Frage nicht, er staunt den Arzt erschrocken, an, schwitzt, keucht, sagt schlicht: „Die Maschine

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 08.07.1914
Descrizione fisica: 10
erhoben, welche angeblich Stellungspflichtige in großer Zahl dem Reiche entführen. Nun ist es ja gewiß, daß die Die Vorbereitung. Von F. Lippert. (Schluß.) Es war Nacht geworden; eine eigentümliche, quä lende Unruhe hatte den Arzt in sein Studierzimmer zurückgetrieben, wo er, am Fenster sitzend, in einem Buche las. Als er eben aufblickte und in die laue Sommernacht auf die vom fahlen Lichte des Mon des magisch umspielten Giebel der Dächer des Mark tes hinaussah, schellte es an der Haustüre

. Wie von einer Tarantel gestochen, sprang der Arzt auf, das Blut war ihm in den Kopf gestiegen und er lief mehr als er ging den Korridor hinunter zur Haustüre. Bevor er die Haustüre aufschloß, ahnte er schon den nächtlichen Besucher. Und er täuschte sich nicht — es war der Müller-Hannes, der Vater Lieschens. „Herr Doktor," stammelte der arme Mann her vor, „ich tät recht schön bitten, zu unserem Lieserl zu kommen, sie ist so viel schlecht geworden!" „Ja, lieber Hannes," kam es hastig und aufgeregt von des Doktors

der Auf regung vor kaum einer halben Stunde einen Blut sturz erlitten hätte. Krampfhaft umspannten die Finger des Doktors seine Medikamententasche und unwillkürlich rang es sich über die Lippen: „Das war die Vorbereitung!" Sie waren vor dem Hause angelangt, in dessen Flur des Müller-Hannes' biederes Weib mit rotge weinten Augen stand. Der Arzt öffnete die Türe und fand ein herzzerreißendes Bild. Der älteste Sohn des Hannes, ein Bursch von 19 Jahren, saß am Bette seiner Schwester, die mit ihren beiden Hän

den fest seine Hand umklammert hatte. Starr und wie geistesabwesend blickte das im Bette sitzende Mädchen mit fiebernden Augen den eintretenden Arzt und die Eltern an. Mit beruhigenden Worten trat der Arzt an das Bett heran, als sie plötzlich am ganzen Leibe zu zucken und zu zittern begann, dabei in ein konvulsivisches, krampfhaftes Schluchzen aus brach und schwer verständliche Worte hervorstieß, daraus immer wieder eines herausklang: „Ich will nicht sterben... ich will leben. . .!" Der Arzt tat

, was er könnte, und blieb bei der Kranken, die zeitweise ruhiger wurde, um dann wie der erneut in lautes Jammern auszubrechen: „Ich will nicht sterben ... ich bin noch so jung ... ich will leben . . .!" Und als die Sonne am morgendlichen Himmel heraufstieg, da kam infolge der stetig wachsenden Aufregung und Furcht vor dem Tode ein neuerlicher Blutsturz und brachte das Ende. — Müde, abgespannt und seelisch heftig erregt, kam der Arzt nach Hause. Vor seinem Auge stand noch das Bild des Mädchens vom gestrigen Tage

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 05.06.1921
Descrizione fisica: 6
« . -20 8 8 40 BrennlpirituS. 1 Liter.... -26 87 87 155 Petroleum, 1 Liter -26 32 34 131 Gas, 1 Kubikmeter -.17 9.6 10*5 62 Elektrischer Strom, 1 Kilowattstunde -JO 21*1 22*5 32 EchleicüHandel ' Platten,,ucksr. ' Dänische Butternmrgari«. * 1 StSS- „Das ist ebenfalls richtig. Aber das alles haben Sie 1a die Frau erzählen hören." „Nein, ich hatte bas alles schon vorher gehört," entgeg- nete ber Kapitän. „Ich hatte bas alles im Traum gehört." Der junge Arzt verzog den Mund zum Lächeln. „Sie haben wohl auch den Mörder

im Traum gesehen," sagte er.'„Ist es erlaubt zu fragen: Wer ist der Mörder?" „Ich habe geträumt, daß Apotheker Frykmann von Dok tor Flodin ermordet wurde," antwortete der Kapitän. Das Lächeln des Arztes wurde immer breiter. „Von dem Toten ermordet?" fragte er. „Ja!" erwiderte der Kapitän. . , % nr A M „So sind die Träume immer," behauptete der Arzt. „Ver wirrt und unzusammenhängend." Der Kapitän sah zu ihm aus, er sah bleich und verfallen aus, und aus seinem Blick sprachen zu gleicher Zeit Hrlf

- losigkeit und Verzweiflung, gleichsam als flehe er den an dern uw Beistand an. „Der Apotheker hatte keine Feinde," sagte er. „Wissen Sie das bestimmt?" „Das weiß ich gewiß. Kein Feind hat ihn getötet und auch kein Raubmörder." , A . „Aber auf keinen Fall kann es ein Toter gewesen sein, der ihn umgebracht hat," sagte der Arzt, immer noch lä chelnd. „Tote können keinen Mord begehen." „Nein, natürlich nicht," gab der Kapitän zu. „Aber in dem allem ist doch etwas, das durchaus nicht stimmen

will." „Und was ist das?" „Er hat mit dem Mörder gesprochen, unmittelbar ehe er tödlich getroffen wurde," antwortete der Kapitän. „Viel leicht hat er sogar lange mit ihm gesprochen. Und mtt einem Verrückten läßt man sich doch nicht in ein langes Gespräch ein." Zehntes Kapitel. .er junge Arzt fing an, den Aussagen des Kapitäns .ehr Bedeutung beizumessen, uns unterdrückte die Mü digkeit, die ihn beim Anhören der verwirrten Reden sei nes Gastes überkommen hatte. Der Kapitän sprach außer ordentlich ernsthaft, und aus seinem bleichen Antlitz

strahlte eine innere Glut, deren Einwirkung sich der junge Arzt nicht ganz zu entziehen vermochte. „Sie meinen, der unglückliche Mann habe sich mtt sei nem Mörder unterhalten, ehe er den Todesstoß empfing?" fragte er. „Ja," erwiderte der Kapitän. „Davon bin ich fest über- „Wenn sich diese Ihre Ueberzeugung nur auf Ihren Traum gründet, so müssen Sie zugeben, daß sie für andere nicht sehr überzeugend ist," sagte der Arzt. „Nein," entgegnete der Kapitän scharf und augenschein lich von dem überlegenen Ton

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 02.01.1914
Descrizione fisica: 16
! Na, von dieser chronischen Krankheit werden wir Sie beim Militär befreien, da seien Sie überzeugt!" spöttelt der Arzt. „Sehen Sie gut?"' „Na, Herr Doktor, ganz schlecht! Voraus in der Fruah, bald i aufsteh'!" Der Stabsarzt ninrrnt ein Plakat, auf dem Buch- ! staben und Ziffern in verschiedener, Größe gezeichnet sind, und stellt sich in einiger Entfernung von Michel auf. „Lesen Sie einmal — in der Mitte!" Der Michel schüttelt blöde den Kopf. „I kann ja's Les'n nit!" „Ach so, das Hab ich ganz vergessen!" erinnert

sich ! der Arzt. „Zum Glück Haben wir auch Material für ! Analphabeten bei uns!" Er winkt einem Gefreiten ! zu, und dieser, in solchen Sachen bereits geschult, j überreicht ihm ein Kartenspiel. „Spielkarten kennen i Sie doch? Was ist das für ein Blatt?" Er Hält eines | in, die Höhe. ... . „Da Eichlober!" versetzt der Michel. „Und das?" „Der Schellsiebner!" „Recht!" Der Stabsarzt geht ganz an die Wand zurück. „Dies da?" „Der Laubneuner!" „Nun, Ihre Augen sind doch besser, als Sie selber meinen!" erklärt

ironisch der Arzt. Er hält den L^ubkönig auf. Dem Mchel dämmert es mit einemmale auf, daß er einen Bock geschossen hat. Er hat ja schlechte Augen und darf doch keine Kartenblätter erkennen. Daß ihm das doch nicht gleich eingefallen ist. „Da Herzunter!" antwortet er diesmal. „So! Und hier?" Der Arzt zeigt den Herz unter. „Das is — iS da Laübkönig!" ist MichelS Be scheid. Ein unterdrücktes Lachen geht durch die Kommis sion. Die Mitglieder derselben scheinen chre Pappen heimer zu kennen. Der Arzt nimmt

kein Wort nach. „Verstehen Sie mich nicht?" ftägt mm der Arzt laut. „Koa Wörtl Hab i oerstand'n!" gibt Mchel treu herzig zu. Diesmal hat er eS schlauer angepackt als vorhin mit der Gesichtsprobe. So dünkt es ihm. „Der Mann hört wirklich schlecht!" erklärt der Stabsarzt dem Vorsitzenden, und der sagt leise, kaum hörbar: „Gut, er soll dann gehen!" Kaum sind diese Worte heraus, als der Mchel schon der Türe zueilt. „He, wo aus?" ruft der Stabsarzt. „Der fett dort hat doch g'sagt, i soll geh'n!" meint

er sich an den Arzt: „Also, kann der Mann seiner Plattfüße wegen bei der Infanterie keinen Dienst machen?" „Bei der Infanterie — nein!" erklärt der Stabs arzt. „Also, dann kann er gehen!" befiehll der Vor sitzende. „Vergelt's Gott taus'ndmal", ruft der Büchel- bauer voller Entzücken. „Und bals grad amal noch- ! mal in d' Näh' kommen, tun's zuakeh'rn bei uns, ! Herr Obergeneral! Na, was Sie für a guater Herr san — gar nit zum sag'n! A Prachtmensch!" Darm verschwindet er wieder in das Vorzimmer, wo seine Ehehälfte

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 03.04.1915
Descrizione fisica: 4
der einzige Weg ist, zurück zum Leben, nach dem er sich Um so mehr sehnt, je größere Schrek- ken er durchgemacht hat und je mehr ihm das Leben zu entschwinden drohst. Schweigsam, wortlos, ohne Frage, ohne Aufklä rung, ohne Beschwerde kommen die Verwundeten mit den auf dem Kriegsschauplätze angelegten Notverbän den vor den Arzt. Nur ihre Augen können verraten, was in ihrem Innern vorgeht. Unvergeßlich sind die Blicke, die die Verwundeten auf den Arzt und seine Umgebung richten, wenn nicht Ermüdung

wird auf einmal von den Aerzten !untersucht. Die, die noch auf die Untersuchung warten, schauen ausdrucks- Und teil nahmsvoll zu, wie die Aerzte die Verbände voll ab nehmen — dabei aber lauschen sie doch und haschen nach jedem kargen Worte des Arztes, was er von diesem oder jenem sagen wird. Die Spannung läßt nach, wenn der Verwundete nach Reinigung der Wunde ftisch, ver bunden wird. Der offene !und gutmütige Keine Slowak, dem ein Schrapnell die Bauchdecke aufriß, erzählt, nachdem ihm der Arzt die Wunde vernäht und verbunden

hat, er habe gerade von seinem Weibe die Nachricht be kommen, es hatte eben sein viertes Kind geboren. Ein Mädel; die ersten drei sind Buben, sagte er ganz stolz. - Ein Deutscher aus Schönberg hat eine gräß liche Wunde am Vorderarme, der KUochen ist zersplit tert. Die Wunde riecht gräßlich, sie ist ganz grün. Der Arzt spritzt sie aus, reinigt sie und zieht mit dem Instrument aus ihr Slitter des zerschmetterten KUo- chens hervor. Der Verwundete zuckt nervös mit dent Fuß, drückt die Augen zu, spricht aber kein Wort

. Er beruhigt sich, da ihm der Arzt sagt, es sei ein großes Glück, daß keine Schlagader getroffen wurde, wobei er mit dem Instrumente imrner tiefer und tiefer greift, um die zersplitterten Knochentelle herauszuziehen. „Etwas muß der Mensch aushalten!" damit beruhigte sich selbst der Verwundete. Aus den Operationstisch brachte man eben mit einer Bahre einen Polen. Ein Schrapnell hat ihm den Un schenkel zerschmettert Und eine tiefe, gefährliche Wunde zurückgelassen. Der Gipsverband ist an jener Stelle

ausgeschnitten, wo eben die Wunde IV 2 Zentimeter lang ist. Die Wunde eitert stark. Der Etter frißt an der Schlagader und bedroht sie. Der Arzt untersucht und reinigt fie sorgfältig, aber der Pole erklärt, diese Wun de sei gar nichts. Viel größere Schmerzen und stär keres Brennen habe er unter dem Verbände und am Fuß, wo er gar nicht verletzt ist. Es wurde der nächste Tag abgewartet. Tier Kranke wurde in dex Nacht bei nahe wahnsinnig Und wollte den Verband wegreißen, um seine Oualen loszuwerden. Nächsten

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Tiroler Post
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Pagina 20 di 24
Data: 29.11.1912
Descrizione fisica: 24
Untertuchente aus st, 116 cm breit, Kr. 12-Z von Kr. 12 an franko. Nr. '48. ii erhält jeder einen schönen! § Oebrauchsgegenstand für den j I Haushalt, weicher ein S Kilo- j M Postpaket DftMonfriiffAfll == : 3! - 388 - Der Wundarzt und der Seelenarzt. Nacherzählt von Kilo Landsmann. . (Nachdruck verboten ) M er berühmte französische Wundarzt Depuytren, welcher M als Freigeist galt, entfaltete als Arzt eine so unermüd liche Tätigkeit, wie sie nur we nigen Berufsgenossen seiner Zeit nachgerühmt werden konnte

Sie mir Ihren Hals", unterbrach ihn der Arzt. Der Pfarrer gehorchte und fuhr dann fort: ,-Nicht als ob meine Pfarrkinder sich nicht erboten hätten, jeden Sonntag in meiner Pfarrkirche zusammenzukommen, um die Messe zu hören und mir dadurch den Dienst zu erleichtern, allem sie haben die ganze Woche viel Plage und der Sonntag ist der einzige Tag, an welchem sie Eine Kirche als Zchulhaus und Lehrerwohnung stock, seine Kleidung war ganz schwarz, und als er grüßend eine tiefe Verbeugung machte, zeigte sich eine glatt

wie meine Gemeinde Schließlich aber mußte ich nach geben und nahm einen Wagen. Wie es mit meinem Uebel steht, sehen Sie selbst", schloß der Priester und zeigte dem Arzt nochmals seinen Hals. Dupuytren sah lange hin. Im Halse des Kranken befand sich ein fast eigroßes und sehr tiefes Loch. Es war ein Ab szeß an der Unterkieferdrüse, verbunden mit einer krankhaf ten Erweiterung der Hals schlagader. Das Leiden war so ernster Art, daß der Arzt A wunderte, wie der Kranke M vor ihm aufrecht halten konnte. Lange zog

er die Ränder der Wunde auseinander und un tersuchte init einem schmerz haften Druck die Umgebung. Der Patient zitterte nicht einmal. Als die Untersuchung Der Blick Du puytrens richtete sich finster und eisig ans ihn. „Was fehlt Ihnen?" fragte er trocken. „Herr Doktor," erwiderte leise der Priester, „ich bitte um Erlaubnis, mich zu setzen: meine armen Beine sind schon etwas alt. Vor zwei Jahren be kam ich eine Ge schwulst am Halse. Der Arzt in mei nem Dorfe — ich bin Pfarrer in N. bei Nemours — meinte

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Illustriertes Sonntags-Blatt
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Pagina 2 di 4
Data: 12.02.1916
Descrizione fisica: 4
e6 ihm durch den Sinn. So was nennt sich Arzt, praktiziert ein Menschenalter mit Pülverchen und Mixturen darauf los, kümmert sich den Kuckuck um die moderne Therapeutik, sondern läßt es gehen, wie'v Gott gefällt, nimmt natürlich jeden genesenen Patienten aufs eigene Verdienstkonto und entschuldigt sich den fatal ausgegangenen Fällen gegenüber mit dem Unvermeidlichen oder dem noch banaleren „uncr- forschlichcn Ratschlüsse des Allerhöchsten". Felix konnte sich nicht helfen, unwillkürlich ballten sich seine Fauste

, würde ich, wenn es sich eben nicht um unsere Eva handelte, an böswillige Verstellung glauben. Alle von nur gestellten Diagnosen — und ich glaube ein leidlich guter Arzt zu sein, der über reiche praktische Erfah rung verfügt — haben sich hinfällig erwiesen, und ebensowenig haben meine Arzneien irgendwelchen Erfolg aufzuweisen. Ich bin an der Grenze, meiner Kunst angelangt, da ich nicht glaube, daß meine Tochter an irgend einer Herz- oder Lungenerkrankung leidet oder daß irgend ctn Fieber in Betracht kommt. Eva liegt

zumeist stöhnend oder auch völlig teilnahmslos da und schenkt ihrer Umgebung keinerlei Beachtung. In den letzten Tagen verlangt sie nur immer nach Doktor Klingmann. Er hätte Bürgermeisters Emmi vom Tode gerettet. Könnte jemand ihr helfen, so sei cs nur Doktor Klingmann. Nach ineincm gewissenhaften Dafür halten kann freilich kein Arzt meinein Kinde helfen, aber hier inuß in mir der Arzt zngimsten des Vaters zurücktreten, alle gekränkte Emp findlichkeit hat sich untcrzuordnen, wo cs um Leben oder Sterbe

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 07.06.1921
Descrizione fisica: 4
rückter! oder etwas Aehnliches. Dabei hat auch entweder der Mörder oder Frvkmann selbst iur Halbdunkel die Säureflasche heruntergestotzen,- Sie haben ja selbst ge- schen, daß sie zerbrochen am Boden lag." „Der Mörder konnte bei dem herrschenden Halbdunkel nichts sehen," sagte der Kapitän, der geistesabwesend vor sich hinstarrte. „Es ist also der Mörder gewesen, der die Säureflafche heruntergeswtzen hat?" fragte der Arzt. ^Ja." „Und er ist durchs Fenster eingestiegen?" „Und das alles haben Sie iw Traum

gesehen?" „Ja." „Und der Apotheker saß ruhig da und wartete ans ihn?" „Ja. Aber zuerst hob er den Revolver." „Weshalb ließ er ihn daun wieder sinken?" „Weil er den Menschen kannte, der znm Fenster her- einstieg." „Und dieser Mensch?" fragte der Arzt, der nun sein mildes, überlegenes Lächeln wiedergefuuden hatte. „Die ser Mensch war also?" „Doktor Flodin," sagte der Kapitän. Eine Weile herrschte Schweigen. „Haben Sie ihn deutlich gesehen?" ' Der Kapitän barg das Gesicht in den Händen. „Entsetzlich

deutlich!" hörte der Arzt ihn stöhnen. „Ich nieine, ich sehe ihn jetzt noch vor mir, und ich meine, ich rieche noch den Geruch der Apotheke. Doktor Flodin hatte wildflackernde Augen, und seine roten Haare standen ihm wie Flammen um den Kopf. Doktor Flodin hat rote Haare." . «HattLi" Wte Her Mät. ,^atte?" fragte der Kapitän und sah auf. „Ja," antwortete der Arzt. „Ich gebrauche diese Form, WLM iÄ von einem Verstorbenen rede. - Elftes Kapitel. Jetzt sah der Arzt von neuem auf seine Uhr

, und es hatte endlich den Anschein, als oö es dem Kapitän auf- üämmerte, daß er nicht noch länger bleiben könne. Es war jetzt vier Uhr vorüber. Aber zugleich war etwas Hilf loses mrö Flehendes über den graubärtigen Mann gekom men, das selbst dieser Sportswann von einem Arzt nicht unbewegt mit ansehen konnte. Es kam ihm ein ganz be stimmter Verdacht, weshalb der Kapitän so viel spreche: ob es nicht deshalb geschah, weil er sich nach dem Durch lebten davor fürchtete, mit seinen Gedanken und seinen wunderlichen

Stimmungen allein zu sein? Jetzt erhob sich der Kapitän und knöpfte den Rock zu. „Ich will gehen," sagte er. „Aber Ihre Aufzeichnungen," sagte der Arzt und deutete auf den Zettel, der noch auf dem Tisch lag. „Sie haben sie vergessen. Ich verstehe zwar nicht viel von dem, was Sie geschrieben haben, aber ich sehe da zwei Worte: „Kopf" und „Telegramm". Was haben Sie mit diesen beiden Worten aemeint?" Der Kapitän griff hastig nach dem Zettel, als befürchte er, der andere könnte noch mehr von dem sehen

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