wir. Aber alle, die vom Kriegsschau platze zurückgekehrt sind und alle, die von dort schreiben, bezeugen es einmütig, daß die rus sischen Verluste bedeutend größer sein müßten nach dem, was sie gesehen, zu urteilen, als die unserigen. Ueber die Große und Schwere dex Aufgabe, die unsere Armee in den letzten dreiwöchentlichen Kämpfen zu bewältigen hatte, schreibt zum Beispiel eine angesehene Zeitung des Königreiches der Niederlande, also eines Lan des, das nicht mit uns im Bunde steht, folgendes: „Vielleicht - die schwierige
Aufgabe in dem gegenwärtigen Weltkriege unter allen wurde der österreichisch-ungarischen Armee auferlegt. Das Reich der Habsburger mußte sich nämlich in unmittelbaren Kampf mit dem russischen Koloß einlassen und sich seinem größten Anprall entgegenstellen. Wer die mili tärischen Schwierigkeiten dieser schweren Auf- Russische Artillerie in der Schlacht bei Tomaschow. .Ts hat sich in den letzten Kämpfen gezeigt, daß die Russen in solcher Uebermacht waren, daß es gänzlich unmöglich wäre
hatten, sondern daß sie ihre gesamte Mannschaft bis zum 46. Lebensjahre aus dem fernsten Asien, !aus Sibirien und Tschungusen von der chine sischen Grenze herbeigezogen hatten. Es hat sich Dadurch auch herausgestellt, daß die Russen mit den heuchlerischen Japanern alles längst schon abgekartet hatten, sonst hätten , sie diese Grenze nicht so entbloßen können. Es ist daher nur der 'beispiellosen Tapferkeit unserer Truppen zu ver- !t>anken> daß den Russen ihr Plan> unsere Armee linien zu durchbrechen und uns so aufzureiben
, nicht gelang. Deswegen sind . . . . die Nüssen durchaus nicht zufrieden mit ihren Erfolgen. Eine angesehene rus sische Zeitung^ die früher immer zum Kriege ge hetzt und ihre Leser glauben gemacht, die russische Uebermacht werde die österreichische Armee ein fach überrennen, hat erst kürzlich erklärte es zeige sich, daß ein Vorrücken nach Wien kein Spazier gang sei. Und eine andere russische Zeitung> „No- woje Wremja' genannt, auch ein Hetzblatt, schrieb nach Abbruch der Schlacht bei Lemberg, die rus sische
.Armee sei .in Aalizien auf st a r k ü b er gabe zu würdigen versteht, muß von der öster reichischen Armee nur mit Achtung und Bewun derung sprechen. Denn sie hat in der Tat nicht nur die heranwälzende Flut des an Zahl wen stärkeren russischen Heeres aufgehalten, sondern oabei auch eine Reihe von Schlachten gewonnen, welche in der Geschichte immer als Meistertäten kriegerischen Könnens werden angeführt werden. Ueberhaupt muß man sagen, daß Oesterreich schon beim Ausbruch des Krieges Europa