Geschichte des Tyroler Feld- und Land-, später 46. Linien-Infanterie-Regiments : errichtet 1745, reducirt 1809
gm Entscheidungen herbeiführen, deren Erklärung Strategie und Taktik nicht zu geben vermögen. Ihm wird klar, daß ein idealer Feldherr eine Welt erobern könne, ihm wird aber auch klar, daß eine ideale Armee unbe- sieglich feie. Bücher und Schulen, Theorie und Praxis klimmen jenen, für so Wenige ersteigbaren Gipfel der Feldherrnkunst hinan: Sie find berechligt, aber bercchtiger ist dss Streben, eine ideale Armee zu gründen, denn in ihr liegt die Größe, liegt die Macht und, Freiheit der Völker
. Die Vollkommenheit der Armee beruht aus dem Menschen- werthe ihrer Mitglieder ; das Leben des Menschen kömmt aber, als Kriegerleben nur in seiner Familie, dem Regimente, zur vollen Gel tung; daher hat die Regimentsgeschichte, die Entwicklung dieses Seins zu gestalten, die Lehren der Taktik und Strategie der Kriegs geschichte überlassend. Von diesen Anschauungen ausgehend, versucht das Folgende darzustellen, wie eine Regimentsgeschichte nach Inhalt und Form zu versaste» wäre
. b WaS eine MegirnerrtSgefchichte zu enthalten hat. Das Regiment ist die Einheit in großem Verwaltungsorga- nismus der Armee; es ist das Individuum, in welchem sich die ganze Heerverfaffung wiederspiegelt. Größe, Form und Verbindung nach Außen bestimmen jeden Organismus. Taktische, administrative und Finauzrückstchtm bestimmen die Größe eines Regiments, sie wirkt durch ihre Erhaltung vermöge des üblichen Ergänzungssystems auf den Wohlstand und die Bildung der Bevölkerung und in der Rückwirkung dieser beiden Potenzen, ans den Geist
des Armee-Materials. , Die Form zeigt die ganze innere Gliederung in taktischer, rein ^dienstlicher und administrativer Beziehung, bei Letzterer sich theilend in die rein militärische Verwaltung, die ökonomische, die gerichtliche, jene der Gesundheitspflege und der Seelsorge.