sagen, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen voneinerVerminderungderWehrpflicht im Ganzen nicht die Rede sein könne. Er sprach stets die persönliche Uebrrzeugung aus, ! daß gegenüber der enormen Entwicklung der Wehr systeme anderer Staaten auch unsererseits ein Uebriges zu thun nothwcndig werden wird. Der Minister wies verschiedene gegen die Armee erhobene Vorwürfe zurück, darunter denjenigen, daß das Wehrsystem die Entwicklung des Handels hemme. Er erklärte, dies geschehe vielmehr
durch den Krieg, den wir gegeneinander führen, durch den inneren Hader unserer Völker; es wäre sehr wünschens- werth, wenn wir Zusammenhalten und Zusammen arbeiten würden, um vorwärts zu kommen. Bezüglich der den Unteroffizieren zum Vorwurfe gemachten Derbheiten bemerkte der Minister, daß gewisse in der Debatte gefallene Worte gegen die Armee nicht am Platze sind. Dieselbe stehe zu hoch in der allgemeinen Achtung, um dadurch irgendwie alterirt zu werden. Der Minister wiederholte, daß die Armee keiner Partei
, keiner Bevölkerungsklasse Anlaß zur Anfein dung biete, im Gegentheil allen oen gleichen Schutz, allen Grund biete, sie zu unterstützen. Die Armee wird unter allen Umständen unerschütterlich ihre Pflicht erfüllen und in dieser Pflichterfüllung stets gehalten j und anerkannt werden. Der Minister wies weiters die gegen die Gen darmerie erhobenen Vorwürfe zurück und hob die aufopfernde Thätigkeit derselben hervor namentlich \ bei Feuer- und Wassergefahr. Er erklärte, er schätze! es sich zur Ehre, für dieses Institut
einzutreten. ! Der Minister wies darauf hin, daß man das An- ! denken, welches die österreichiscke Armee auf den j Schlachtfeldern Europas erworben, im Auslande j hochhält und von ihr eine bessere Meinung hat, als i bei uns, nach dem zu schließen, was man manchmal hier hören muß. In der Sitzung vom 14. März stand die Budget- post „Kultus- und Unterrichts-Ministerium" in Be rathung. Die Alldeutschen nahmen während der Debatte die Gelegenheit wahr, mit ihren anti-reli giösen und anti-dynastischen