selbst stellte. Diese zwei- Wge Hauptverhandlung betrifft a) Bigilio Litte- rini, 33 Jahre alt, verehelicht, von Villa Canale gebürtig und dorthin zuständig, Postexpedttor; d) Gio vanni Alberti, 52 Jahre alt, verehelicht, von Rovereto gebürtig und zuständig, Agent; c) Arturo fecte Pietro Visconti, 39 Jahre alt, verehelicht, on Como gebürtig und dorthin zuständig, Inhaber > eines Commisfionsgefchäftes in Trient; d) Angelo j > Zaffoni. 31 Jahre alt, ledig, von Nortglio gebür-i tig. nach Bozen zuständig
und A. Lewi in Trient gerichteten Pnstanweifungen ausgestellt und dem Litterint ausgefolgt, verschiedene Briefe und Eor- respondenzen an die Bankhäuser und Postämter ge schrieben und hierdurch zur sicheren Vollstreckung und Ausführung des von Litterini den Postämtern in Wien, Bozen und Triest mitgefpielten Betruges beigetragen zu haben. Dem dritten Angeklagten Arturo Visconti wird zur Last gelegt, daß er im Einverständniffe mit dem Hauptthäter im October 1890 dem Angelo Zaffoni, der unter den fingirten
für einverstanden erklärt habe. Ferner wird dem gleichen Angeklagten zur Last gelegt, daß er im Frühjahr und Sommer 1896 ver schiedene Zusammenkünfte des Alberti und Litterini in feinem Hause gestattet, obwohl ihm der verbreche rische Zweck derselben bekannt war, mehrere Aufträge des Litterini an Alberti ausgerichtet, einige Briefe und Correspondenzkarten aufgegeben habe. Endlich besagt die Anklage, daß Angelo Zaf- font im Einverständniffe mit Litterini und Visconti im October 1890 mit falschen Pässen
, während Arturo Visconti und Angelo Zaffoni die Betrogenen spielen und glauben machen wollen, daß sie im Namen und im Aufträge des Postexpeditors Litterint blindlings ge handelt und nicht gewußt hätten, daß sie Mithelfer zu einer verbrecherischen Handlung seien. Litterini, der so gewissenlos war, zwei unschuldige Postbeamte der Mitschuld am Verbrechen des Betruges zu ver- dächtigen, gibt zwar unumwunden zu, daß der ganze Schwindel mit den gefälschten Postanweisungen und recommandirten Briefen
bringe. Alberti gesteht feine Mithilfe ein; er war in Noth und Bedrängniß, und Litterini brauchte einen geschickten Schreiber und Manipulanten zu seinen Betrügereien. Visconti will nichts von einer Mit schuld wissen, er habe zwar mitgeholfen, aber ohne es zu wissen, daß hier ein Verbrechen begangen werde. Litterini gebe aus Rache ihn (Alberti) als Mitschul digen an. Der letzte Angeklagte, Angelo Zaffoni, sagt, Litterint habe ihm immer vorgemacht, es handle fich um ein Geschäft, bei dem er als Agent