„Märtyrer". Den deutschen Lehrern Südtirols. Von einem Die „Alpenzeitung" brachte vor langer Zeit unter obiger Spitzmarke einen Artikel, der im besonderen die aufs Pfla ster geworfenen Lehrer (die „Halbintelligenz", wie sie ge nannt wird) verhöhnt, weil diese Gesellschaftsklasse „sich im Rahmen unserer Berge am liebsten und lautesten die Mär tyrerkrone aufs Haupt setzt und die ganze Welt mit der Tatsache des Bedrücktwerdens, des Elends zu belehren sucht." Zufällig, wenn auch etwas spät
, ist mir diese Zeitung unter die Hände gekommen. Sie wird ja nur von Deutschen hassern gelesen, gehalten auch oft von Wirten und öffent lichen Angestellten wenn auch nicht als Lektüre, sondern lediglich als Ablenkungsmittel faschistischen Terrors. Wirte und mitunter auch Angestellte wollen glauben machen, im Halten der „Alpenzeitung" ein Mittel gesunden zu haben, um vor manchen Schikanen etwas gesichert zu sein, so ähnlich etwa, wie das Blut des Opferlammes an den Pforten und Türen bei den Juden vor den: Auszug
. — Und weiter ironisiert die „Alpenzeitung": „Italien hatte kein Recht, in seinen italienischen Provinzen, in seinen italienischen Schulen italienisch unterrichten zu lassen." Ich bin leider politisch sehr wenig orientiert, kann mich aber nicht ent sinnen, jemals gehört oder gelesen zu haben, daß die Deutsch südtiroler deutschen Unterricht in italienischen Provinzen forderten. Zwar ist auch „Bolzano" eine italienische Pro vinz geworden, freilich keine italienisch- sondern eine rein deutsch sprechende Provinz
. Was wir verlangten und auch in Zukunft immer verlangen wer de«, ist das natürliche Recht auf die Muttersprache, und das ist seit mehr als tausend Jahren die deutsche Sprache, die ebensolang auch die Sprache des Landes war und ist. Das wird auch der „große" Historiker in der „Alpenzeitung" zugeben: Aber „Italien ist nicht Jugoslawien, es ist auch keine Tschechoslowakei" d. h. kein Staat, der die natür lichen Rechte der Minderheiten achtet. Die Deutschsüdtiroler und die Bewohner des Karstes sind in Italien
rechtlos und in nationalen Dingen vogelfrei. Hier darf es für diese Völker gar nicht einmal eine Muttersprache geben. Das erste Lallen der Kinder muß schon ausklingen in sporco tedesco! Das ist nach der „Alpenzeitung" die richtige Mut-» ter-, Landes- und Staatssprache. Italien hat keine Pflicht, Südtiroler. „nicht existierende Minderheiten anzuerkennen" und wenn diese nicht existierenden Mnderheiten ihr Dasein Nachweisen und da und dort Lebenszeichen geben, so er klärt dieselbe Zeitung (22. Okt